Leinenführigkeit / Draußen ist alles andere spannender

  • Hallo,


    wir haben am 1. Mai 2021 Emi (Labarador / Australian-Shepherd-Franz.Bulldogge Mix) als Welpen zu uns bekommen. Jetzt ist sie schon fast 1 Jahr alt. Nach anfänglichem Welpenblues hat sich ihr Verhalten in der Wohnung sehr zum positiven verändert und zu Hause ist sie auch schon ein angenehmer Hund, welcher natürlich auch noch Baustellen hat, diese sind aber aktuell in Arbeit und stören den gemeinsamen Alltag gerade nicht. (Könnten aber auch eventuell Ursache des Problems sein) Sie ist allgemein gesehen auch ein sehr aufgedrehter Hund, was wir uns auch auf unsere eigene Kappe schreiben und daran gerade probieren zu arbeiten.


    Jetzt erstmal zum eigentlichen Problem: Der Leinenführigkeit. bzw. der Orientierung an uns "Hundehaltern". Draußen scheint alles interessanter zu sein als wir oder mit uns entspannt an der Leine zu laufen. Es wird geschnüffelt und gezogen und dazu noch Hauptsache vor uns laufen.


    Wir waren von Anfang (nach den ersten Impfungen ab 13. Woche ca.) mit ihr in der Hundeschule erst zu den Welpenstunden (primär Grundübungen und Sozialisierung) und anschließend bei den Junghundstunden (dort wurde dann nicht mehr gespielt). Auch dort wurde uns eine Methode für die Leinenführigkeit gezeigt, am Geschirr. Die Leine vorne im Brustring befestigen und das andere Ende der Leine am Rückenring befestigen, um so mehr Kontrolle über den Hund zu bekommen. Das hat nicht wirklich gut funktioniert. Nicht einmal die Hundetrainer in der Hundeschule konnten nur ansatzweise mit ihr einen Meter laufen, ohne dass gezogen wurde.


    Da wir zu der Zeit aber noch andere Baustellen in der Wohnung hatten und der kleine Racker auch noch leicht genug war, haben wir das Thema dummerweise etwas vernachlässigt, bis wir uns dann mit zunehmendem Gewicht gefühlt haben, als hätten wir einen Schlittenhund. Laufen war zu 80 % nur mit straffer Leine. (Alles noch am Geschirr) Zu diesem Zeitpunkt haben wir dann angefangen im Internet zu recherchieren und verschiedenste Herangehensweisen ausprobiert: Richtungswechsel, sobald sie uns überholt hat / überholen wollte; Stehenbleiben und warten bis sie wieder zurückkommt und neben uns steht, "reinlaufen" - also wenn sie ein kleines Stück vor uns läuft eine 90% Drehung machen und in sie hinein laufen; Begrenzen - sobald sie uns überholen will reindrehen und korrigieren (mit einem "Hey"); Leckerlis geben, wenn sie uns anschaut bzw. wenn sie gut neben uns läuft (das ist eher das Problem: Sie läuft gut, bekommt ein Leckerli und läuft sofort weg zu irgendwas anderem). An der Leine gibt es auch keinen Kontakt zu anderen Hunden oder Menschen, falls das irgendwie wichtig ist.


    In der Zwischenzeit haben wir uns dann den Leinenführigkeitskurs der doguniversity gekauft. Also von Geschirr auf ein Halsband gewechselt und auch die Trainingseinheiten probiert so gut es geht zu befolgen. Was aber wirklich schwergefallen ist, weil für sie draußen echt alles spannender ist als wir.


    Ich denke auch einfach, dass sich bei ihr Frust aufgebaut hat oder wir ihr nicht wirklich richtig zeigen konnten, was wir von ihr erwarten. Es wird aber langsam für uns zur Tortur. Draußen spazieren gehen macht nicht wirklich Spaß. Sei es am Halsband - weil man nur am Korrigieren ist oder am Geschirr, weil sie da wie ein Schlittenhund zieht.


    Unsere Routine sieht aktuell so aus: Morgens raus für ca. 30 Minuten, von der Wohnung bis zum Park (5 Minuten), dort wird dann entweder trainiert (Impulskontrolle, Rückruf etc.) oder es wird mit anderen Junghunden gespielt. Mittags ähnliches Programm so ca. 45-60 Minuten, gegen 18 Uhr dann nochmal einen Spaziergang ohne Training der je nach Lust (durch Leinenführigkeit) 30-60 Minuten geht. In der Wohnung werden ab und zu Suchspiele gemacht - dies aber in letzter Zeit weniger, da sie da meist zu sehr hochdreht und beim Suchen hektisch durch die ganze Wohnung rennt.

    Auffällig dabei ist, dass wenn sie Mittags oder morgens etwas mehr Energie herauslassen konnte, läuft sie auf dem Rückweg besser. (Ob es nun an weniger Energie liegt oder daran, dass Sie weiß, dass es nach Hause geht) Auch nach einem zweistündigen Waldspaziergang wird anschließend noch gezogen und da ist wohl auch nicht alle Energie raus.

    Das mit der Energie kommt auch daher, dass wir den Verdacht hatten, dass sie zu viel Energie hat und sich deshalb draußen nicht konzentrieren kann, da wir als Welpe nicht soviel mit ihr draußen waren - da in unseren guten Welpen-Ratgebern immer stand: "maximal 5 Minuten pro Lebensmonat" - da diese sonst überdrehen und allgemein sehr viel Ruhe brauchen.


    Was erwarten wir eigentlich von ihr?


    Wenn die Leine am Halsband ist:

    Sie sollte hinter uns laufen oder neben uns, an lockerer Leine.

    Sie sollte nicht schnüffeln.

    Sie sollte nicht irgendwelchen Reizen hinterherjagen.

    (Vielleicht erwarten wir da aber auch etwas viel von einem einjährigen, pubertierendem Hund?)


    Wenn sie am Geschirr ist und Schleppleine:

    Darf Sie von uns aus gerne schnüffeln und einfach Hund sein.


    Wir wohnen in einer Großstadt, in einer Nachbarschaft mit vielen anderen Hunden und deshalb ist uns das Thema der Leinenführigkeit auch sehr wichtig. Wir sind auch kurz davor einen Hundetrainer mit einzubeziehen, aber nach dem "Misserfolg" durch die Hundeschule und der schwierigen Wahl einen kompetenten Trainer zu finden, wollen wir es erstmal noch selber probieren.


    Es würde uns freuen, wenn ihr Ratschläge für uns habt, was die Leinenführigkeit und natürlich auch was das überdrehte Verhalten draußen angeht. Vielen Dank schonmal im Voraus und entschuldigt bitte diesen echt lang gewordenen Text.

  • Ich habe leider gerade nicht viel Zeit, ausführlich zu schreiben. Was mir aber auffällt, ist dass das Programm doch ganz schön stressig klingt. Zumal zweimal täglich ziemlich viel für den Kopf zusammenkommt (Impulskontrolle etc.). Jeden Tag rumballern mit Gleichaltrigen finde ich auch eher Kontraproduktiv. Da wäre zwischenzeitlich Kontakt mit einem souveränen erwachsenen Hund m.E. wesentlich sinnvoller.

    Zum Mix sagen sicherlich andere User noch was, das lass ich mal so stehen.


    Insgesamt empfinde ich alles als zu viel und zu unstrukturiert.

    Edit: Auch die Ernährung kann übrigens hier reinspielen. Was füttert ihr?

    Extremer Proteinüberschuss macht gerne auch mal hibbelig (Kauartikel, zu hoher Proteingehalt im Hauptfutter etc.)

  • Erstmal vielen Dank für deine (schnelle) Antwort!


    Das werde ich mal ausprobieren, also das Training etwas runterzuschrauben. Den Beitrag muss ich wohl nochmals editieren. Mit Hunden im Freilauf ist zurzeit eher so 1-2 Mal die Woche, sonst wird eigentlich eher trainiert, sie an der Schleppleine ihr Ding im Park machen oder mit dem der Beisswurst gespielt.


    Wie könnte man da mehr Struktur hereinbringen?


    An den Kontakt mit souveränen erwachsenen Hunden haben wir auch schon gedacht - wir kennen leider nur keine. :(


    Wir können Sie leider bei uns nicht im Freilauf lassen, da wir in einer Großstadt wohnen und auch in den Parks relative viele Fahrradfahrer, Kinder oder Hunde unterwegs sind.

    Mit dem Joggen wollte ich auch bald mit ihr anfangen, hab es nur erstmal etwas vor mir hergeschoben.

  • Danke für die sehr ausführliche Problembeschreibung, wirklich vorbildlich. Leinenführigkeit kann bei manchen Hunden ein echtes Problem sein, und es gibt nicht immer eine schnelle Lösung - oft muss man länger zwischen Management im Alltag und Training unterscheiden, um a) ein effizientes training aufzubauen, und b) derweil trotzdem den Alltag bewältigen zu können., bin, obwohl erfahrene Hundehalterin, an so einem Problem fast verzwefelt.


    Noch eine Vorbemerkung: du erwähnst die Energie eures Hundes: das ist altergemäss völlig normal. Euer Hund ist ein Mix aus 3 ziemlich aktiven Rassen, die aber überhaupt nicht zueinander passen - das kann dann mal schon ziemlich konträre, aber energiegeladene Junghunde geben! Junghunde brauchen einerseits ein Ventil, um Spannungen und überschüssige Energie im Freilauf loswerden zu können, andererseits eine auf ihre aktuelle Konzentrationsfähigkeit angepasste ruhige Lernumgebung. Und das kann bei Leinenführigkeit durchaus auch der Hausflur sein. Oder eine total langweilige Sackgasse. Oder der Aldi-Parkplatz sonntags früh um 6 Uhr. Bei meinem Problembuben habe ich im Badezimmer begonnen.


    Ihr habt viel gelesen, und viel ausprobiert, nur konntet ihr leider nicht einschätzen, wie gut ihr das umgesetzt habt, und wie gut das Vorgehen für euch und euren Hund gepasst hat. Wichtig wäre auch das Bewusstsein dafür, dass die Aufgabe für euren Hund anfänglich nur für weniger als 1 Minute zu schaffen ist, und nicht für ein ganzes Gassi samt aufregenden Begegnungen aller Art - damit ist der Junghund überfordert. Mir fehlt auch etwas, wie ihr bei den ganzen Versuchen eurem Hund zu vermitteln versucht hat, dass Leinenführigkeit Spass machen kann, und nicht nur Frust?

  • Hallo :winken:


    Ich musste gerade schmunzeln - ich habe hier eine mittlerweile 16 Jahre alte Mischlingsdame aus Cairn Terrier, Australian Shepherd und Labrador und kann mich noch gut erinnern, wie die Jungspundzeit mit einem Hund waren, in dessen Brust 3 Seelen wohnten :lol:


    Erstmal zwei Fragen: Wie viel von der Zeit, die sie mit Euch läuft, muss sie denn leinenführig laufen und gibts da die ganze Zeit Korrekturen? Und: Gibt es erwas, bei dem sie mit Euch zusammen arbeiten muss, bei demmsie richtig, richtig viel Spaß hat?

  • Danke für die sehr ausführliche Problembeschreibung, wirklich vorbildlich. Leinenführigkeit kann bei manchen Hunden ein echtes Problem sein, und es gibt nicht immer eine schnelle Lösung - oft muss man länger zwischen Management im Alltag und Training unterscheiden, um a) ein effizientes training aufzubauen, und b) derweil trotzdem den Alltag bewältigen zu können., bin, obwohl erfahrene Hundehalterin, an so einem Problem fast verzwefelt.

    Danke für deine schnelle und ausführliche Antwort! Es tut gut zu hören (klingt blöd), dass dies auch ein Problem für jemanden ist, der viel mehr Erfahrung als wir (Ersthundehalter).


    Noch eine Vorbemerkung: du erwähnst die Energie eures Hundes: das ist altergemäss völlig normal. Euer Hund ist ein Mix aus 3 ziemlich aktiven Rassen, die aber überhaupt nicht zueinander passen - das kann dann mal schon ziemlich konträre, aber energiegeladene Junghunde geben! Junghunde brauchen einerseits ein Ventil, um Spannungen und überschüssige Energie im Freilauf loswerden zu können, andererseits eine auf ihre aktuelle Konzentrationsfähigkeit angepasste ruhige Lernumgebung. Und das kann bei Leinenführigkeit durchaus auch der Hausflur sein. Oder eine total langweilige Sackgasse. Oder der Aldi-Parkplatz sonntags früh um 6 Uhr. Bei meinem Problembuben habe ich im Badezimmer begonnen.

    Wir haben uns schon fast gedacht, dass diese Mix-Kombination Grund sein kann, für einen energiegeladenen Hund. Es war auch gut diesen Text runter zu schreiben, um einem selber vor Augen zu halten, was man macht und besonders was man falsch macht. In Bezug auf die "aktuelle Konzentrationsfähigkeit angepasste Lernumgebung" haben wir einiges falsch gemacht. Wir haben die Übungen zwar in einer ruhigen Umgebung gemacht, aber nach kleinen Erfolgen wahrscheinlich direkt zu viel erwartet.

    Ihr habt viel gelesen, und viel ausprobiert, nur konntet ihr leider nicht einschätzen, wie gut ihr das umgesetzt habt, und wie gut das Vorgehen für euch und euren Hund gepasst hat. Wichtig wäre auch das Bewusstsein dafür, dass die Aufgabe für euren Hund anfänglich nur für weniger als 1 Minute zu schaffen ist, und nicht für ein ganzes Gassi samt aufregenden Begegnungen aller Art - damit ist der Junghund überfordert. Mir fehlt auch etwas, wie ihr bei den ganzen Versuchen eurem Hund zu vermitteln versucht hat, dass Leinenführigkeit Spass machen kann, und nicht nur Frust?

    Das Training werden wir wohl nochmal komplett neu starten und darauf achten, am Anfang wenig von ihr zur erwarten und dies auch an ausgewählten (langweiligen) Orten zu machen. Wir hatten schon ziemlich kurz danach von ihr längere Spaziergänge im Leinenführigkeitsmodus erwartet (dummerweise). Wenn sie gut an der Leine gelaufen ist, haben wir sie ruhig gelobt (da sie sonst evtl. wieder hochdreht) oder mit Leckerlis belohnt. Hättest du diesbezüglich eventuell noch einen Tipp? Also nehmen wir an, wir fangen neu an, mit ihr zu trainieren und sie schafft es 5-10 Meter an lockerer Leine zu laufen, wie sollten wir das belohnen, sodass sie merkt, dass dieses Training Spaß machen kann? Mir ist bewusst, dass dies von Hund zu Hund unterschiedlich sein kann. Sie ist wohl Labrador-typisch futter motiviert, aber mir kommt es so vor als hätte sie mehr Freude am Tauziehen bzw. Zergeln (oder wie man es auch sonst nennt)

  • Ich musste gerade schmunzeln - ich habe hier eine mittlerweile 16 Jahre alte Mischlingsdame aus Cairn Terrier, Australian Shepherd und Labrador und kann mich noch gut erinnern, wie die Jungspundzeit mit einem Hund waren, in dessen Brust 3 Seelen wohnten

    Auch dir vielen Dank für deine Antwort! Der Spruch mit den 3 Seelen ist sehr süß und passt wie die Faust aufs Auge! :)

    Erstmal zwei Fragen: Wie viel von der Zeit, die sie mit Euch läuft, muss sie denn leinenführig laufen und gibts da die ganze Zeit Korrekturen? Und: Gibt es erwas, bei dem sie mit Euch zusammen arbeiten muss, bei demmsie richtig, richtig viel Spaß hat?

    Leider haben wir nach kleinen Erfolgen zu viel von ihr erwartet und danach schon relativ lange Strecken Leinenführigkeit von ihr erwartet - mit dann natürlich auch, gemessen an der Erfolgsquote, vielen Korrekturen. Das hat aber auch etwas damit zutun gehabt, dass sie am Geschirr echt eine "Qual" ist und einen schon wirklich nach vorne zieht - mit vollem Gewicht im Geschirr drin.

    Auf den Spaß bezogen, wenn wir draußen sind und Impulskontrolle trainieren, trainieren wir diese in diesem Kontext, dass wir einen Ball oder ein Aportel werfen, sie bei uns sitzen bleiben muss und nach Freigabe den Gegenstand zu uns zurückbringen muss. (Dabei hat sie Spaß, gemessen am Wackeln des Schwanzes :D) Zudem nehme ich ab und zu (in letzter Zeit bedauerlicherweise seltener) den Futterbeutel mit und lasse sie ihn suchen und mir durch ein Sitz anzeigen. Anschließend wird sie mit Leckerli oder Trockenfutter aus dem Futtersack belohnt.

  • Edit: Auch die Ernährung kann übrigens hier reinspielen. Was füttert ihr?

    Extremer Proteinüberschuss macht gerne auch mal hibbelig (Kauartikel, zu hoher Proteingehalt im Hauptfutter etc.)

    Deinen Edit habe ich leider erst jetzt gesehen:


    Wir füttern Farox Energy, das war das Futter, welches sie beim Züchter bereits erhalten hat. Sie hat das bisher sehr gut vertragen. Natürlich geben wir auch gerne Kauartikel. Vielleicht wäre dies auch ein Punkt, den wir mal überprüfen könnten. Vielen Dank!

  • Natürlich ist es gut, wenn der Hund auch mal die Sau rauslassen kann, das muss auch sein. Nur eben dosiert, aber 1-2mal die Woche klingt da schon deutlich besser als ich erst verstanden habe.

    Ich persönlich würde weniger an den Grundkommandos feilen aktuell. Den Hund mehr Hund sein lassen, einfach lange Schleppleine dran und gut ist. Lass den Hundedinge machen, schnüffeln, rennen, buddeln. Nicht auf jedem Spaziergang etwas trainieren. Ich denke, dass die wohl aktuell gerade auch etwas im Hormonchaos ist und somit auch gar nicht gross aufnahmefähig. Da laufen aktuell viele Dinge ab im Hundekopf.


    Besonders auch was die Impulskontrolle angeht würde ich sehr viel langsamer machen. Natürlich ist das "sich zurücknehmen" wichtig. Aber dies zu üben ermüdet einen Hund geistig meist sehr viel mehr, als man sich als Mensch vorstellen kann. Da bleibt wohl wenig Kapazität für andere Dinge dann.


    Was ich konkret machen würde, wäre ich in der Situation:

    - Gassi gehen= Hundedinge ohne grosse Ansprüche an den Hund. Mal zusammen rennen, Kekse suchen etc. finde ich gut. Aber kein Dauerbespassungsprogramm und keine Kommandokaskaden.

    - ein paar wenige Male in der Woche das trainieren, was euch wichtig ist (bspw. Rückruf etc- aber auch das nicht bis zum erbrechen sondern nur kurze, knackige und vor allem für den Hund spassige Einheiten)

    - Diese Einheiten gegebenenfalls mit einem Ritual ein- und ausklingen lassen, so lange der Hund noch "so drüber" ist

    - Proteinbedarf überprüfen und nachrechnen, ob ein Überschuss vorhanden ist

    (Du findest beispielsweise im Netz gute Angaben zum Proteinbedarf "Meyer Zentek". Dann mit der Tagesration abgleichen und eventuelle Kauartikel dazurechnen (Angaben findest du ja auf den Packungen)

    - Dem Hund auch zuhause Struktur und klare Kommunikation bieten (was darf er/ wo darf er es etc) und diese Regeln auch konsequent erhalten

    - Erst wenn eine gewisse Grundruhe erreicht ist, würde ich überhaupt an Leinenführigkeitstraining denken. Ich denke da liegt nämlich der Hund viel tiefer begraben (Ruhe, Souveränität, Selbstvertrauen und Vertrauen mit den Regeln und Grenzen)

    - Leinenführigkeitstraining nur ganz kurz (am HB), für Freizeit wieder Geschirr. Nicht zu viel erwarten in kurzer Zeit.

    - Ich würde auch nach Möglichkeit mal einen Trainer/ in bei euch zu Hause drüberschauen lassen

    - Ist die Maus gesundheitlich durchgecheckt? Gerade die FB ist ja leider sehr, sehr eine kranke Rasse. Da würde es mich nicht gross verwundern, wenn auch körperlich allenfalls was in den Argen liegt, was dieses Verhalten eventuell noch fördert

  • Danke für diene ausführliche Antwort. Finde es echt richtig nett von euch, dass ihr euch da alle die Zeit nehmt und so schnell, so viel antwortet.


    Erstmal ist unsere Erkenntnis durch das Herunterschreiben des Textes und durch eure Antworten: Wir wollten zu schnell, zu viel von so einem jungen Hund und haben es wahrscheinlich auch noch falsch vermittelt.


    Wir werden jetzt erstmal wieder bei "null" anfangen. Also Spaziergänge draußen erstmal nur mit Schleppleine und Geschirr. Wenn sie dann etwas von ihrer Junghund-Energie herausgelassen hat, werden wir mal an der kurz und knackig an der Leinenführigkeit arbeiten.


    Besonders auch was die Impulskontrolle angeht würde ich sehr viel langsamer machen. Natürlich ist das "sich zurücknehmen" wichtig. Aber dies zu üben ermüdet einen Hund geistig meist sehr viel mehr, als man sich als Mensch vorstellen kann. Da bleibt wohl wenig Kapazität für andere Dinge dann.

    Das ist gut zu hören. In meinem Kopf war nur: "Der Hund lernt sich zurückzunehmen und tut das dann hoffentlich auch bei der Leinenführigkeit."


    Gassi gehen= Hundedinge ohne grosse Ansprüche an den Hund. Mal zusammen rennen, Kekse suchen etc. finde ich gut. Aber kein Dauerbespassungsprogramm und keine Kommandokaskaden.

    Das werden wir definitiv jetzt erstmal so machen.


    - ein paar wenige Male in der Woche das trainieren, was euch wichtig ist (bspw. Rückruf etc- aber auch das nicht bis zum erbrechen sondern nur kurze, knackige und vor allem für den Hund spassige Einheiten)

    - Diese Einheiten gegebenenfalls mit einem Ritual ein- und ausklingen lassen, so lange der Hund noch "so drüber" ist

    Werden wir mal versuchen! Besonders das mit dem Ritual klingt interessant. Reicht es da schon, den Hund abzulegen? Oder sollte man eher so etwas wie eine Trainingsleine ran machen? Wäre für jeden Tipp für den Aufbau des Rituals dankbar. :)


    Proteinbedarf überprüfen und nachrechnen, ob ein Überschuss vorhanden ist

    (Du findest beispielsweise im Netz gute Angaben zum Proteinbedarf "Meyer Zentek". Dann mit der Tagesration abgleichen und eventuelle Kauartikel dazurechnen (Angaben findest du ja auf den Packungen)

    Das werde ich mal machen. Habe gerade mal grob überschlagen, was ich da gefunden habe und da sieht es bisher nicht nach einem Überschuss aus. Werde aber mal darauf achten und es im Auge behalten.


    Dem Hund auch zuhause Struktur und klare Kommunikation bieten (was darf er/ wo darf er es etc) und diese Regeln auch konsequent erhalten

    Daran hat es aktuell echt gehapert bei uns, da wir erstmal froh waren, dass sie sich in der Wohnung so benommen hat, dass ein Zusammenleben angenehm möglich war. Da werden wir aber jetzt ansetzen. Sie soll uns weniger hinterherlaufen, soll nicht bei jedem Trigger-Reiz aufstehen und hinlaufen und wir wollen das Deckentraining mal richtig anfangen.

    Gibt es sonst noch irgendwelche Regeln im Haus, die nützlich sind, um dem Hund zu Hause Struktur zu bieten?

    - Erst wenn eine gewisse Grundruhe erreicht ist, würde ich überhaupt an Leinenführigkeitstraining denken. Ich denke da liegt nämlich der Hund viel tiefer begraben (Ruhe, Souveränität, Selbstvertrauen und Vertrauen mit den Regeln und Grenzen)

    - Leinenführigkeitstraining nur ganz kurz (am HB), für Freizeit wieder Geschirr. Nicht zu viel erwarten in kurzer Zeit.

    Das ist, denke ich, ein sehr guter Hinweis und das werden wir auch erstmal so beherzigen. Besonders den letzten Satz.


    Ich würde auch nach Möglichkeit mal einen Trainer/ in bei euch zu Hause drüberschauen lassen

    Werden wir mal in Betracht ziehen. Nur wie anfangs schon erwähnt, finden wir es schwer einfach so einen guten Trainer zu finden. Weil bei den Preisen wirds schnell teuer, verschiedene durchzuprobieren. Falls jemand da eine Empfehlung hat für gute Hundetrainer in Berlin, wären wir da natürlich sehr dankbar für.


    Ist die Maus gesundheitlich durchgecheckt? Gerade die FB ist ja leider sehr, sehr eine kranke Rasse. Da würde es mich nicht gross verwundern, wenn auch körperlich allenfalls was in den Argen liegt, was dieses Verhalten eventuell noch fördert

    Sie wurde vor zwei Tagen kastriert und ist deshalb vorher komplett untersucht worden, inklusive Blutbild und da gab es keine Auffälligkeiten. Aus diesem Grund verschiebt sich der "Neustart" unseres Trainings natürlich auch, weil die kleine Maus jetzt erstmal Ruhe braucht, bis sie wieder fit ist und alles verheilt ist.

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