Eigener Hund -trotz Vollzeitjob?

  • Aus Gründen, die in der Natur der Arbeit liegen, oder weil die Chefetage sowas nicht einsieht?

    Falls Letzteres, weil die da bezüglich Arbeitszeiten grundlos zickig oder erbsenzählerig sind: Eventuell steht bald ein ganz anderes Problem zusätzlich an, dass deine Arbeitszeit nämlich bis mindestens 13:30 verlängert werden muss. Weil man ab einer Arbeitszeit von 6h von Gesetz wegen 30min Pause macht.

    Also wenn du 6:30-13:00 da bist, dürfen davon nur 6h bezahlte Arbeitszeit sein.

    Bei sechs Arbeitstagen also 36h.


    Irgendwie klingt der Job nach einem schlechten Deal. Wären offizielle 6x6h Arbeitszeit eine Möglichkeit?

  • Ich erlebe recht viele Fälle, bei denen die eigenen Fähigkeiten über- und die Probleme unterschätzt werden. Diese Personen melden sich aber in den wenigstens Fällen in Foren dieser Art, da ein Scheiter als persönliche Niederlage erlebt wird.

    Hunde sind, wie schon gesagt wurde, obligat sozial lebende Lebewesen. Daher sollte ein Kontakt auch häufiger möglich sein. Und in welcher Form ein solches Angebot angenommen wird, ist eine andere Sache - aber die Möglichkeit besteht! Und eine ehrliche Antwort auf die Frage "Aus welchem Grund möchte ich unbedingt in einer suboptimalen Situation einen Hund haben" sollte schon ehrlich beantwortet. Was , wenn der Hund dieses Bedürfnis nicht erfüllt? Die traumhaften Vorstellungen nicht erfüllt und nicht immer nur eine Bereicherung darstellt, sondern das gewohnte Leben massiv einschränkt?

    Wenn ich Verantwortung für einen Hund übernehmen möchte, dann kann ein Verzicht auch die bessere Lösung für den Hund sein.


    Und als Idee: einfach mal die nächsten Wochen morgens eine Stunde eher aufstehen und spazieren gehen, nach der Arbeit sofort die nächste Stunde rausgehen. Bei Treffen mit Freunden immer einen virtuellen Hund einkalkulieren, Urlaubsanfragen mit Hund stellen.....

  • Weil man ab einer Arbeitszeit von 6h von Gesetz wegen 30min Pause macht.

    Stimmt so nicht ganz. Ab 6:01 h Arbeitszeit muss zeitanteilig eine Pause genommen werden. Sobald man die 6:30 H erreicht hat, ist die komplette Pause erfüllt und es zählt wieder als Arbeitszeit. Sonst hätte jemand, der 6:15 Uhr arbeitet ja 15 Minuten Minus gemacht.

  • Huhu,


    also die offizielle Auskunft vom Veterinäramt hier ist, dass sechs Stunden kein Problem sind.

    Das VetAmt/TierSchG erlaubt Zwingerhaltung. Da können sie nicht gleichzeitig sonderlich restriktive Grenzen für das Alleine bleiben drinnen fordern.

  • Also meine Chuwi ist am morgen 4.5h alleine, dann komm ich zum Mittagsspaziergang Nachhause und dann nochmal 4h. Das mach ich aber nicht jeden Tag! 1 Tag ist sie in der Hundepension, 1 Tag bei meiner Mom und 1 Tag hab ich Homeoffice. Dann find ich das voll i.O.

    Wie wärs also mit ner Zwischenlösung? An einigen wenigen Tagen ist er 6h alleine und an anderen geht er noch mit dem Gassigänger oder Nachbarn raus.


    Ich persönlich finde der Hund hat an den restlichen 18h des Tages noch genug die Möglichkeit, sich sozial ausleben zu können. Du musst es ihm aber dann auch wirklich bieten. Ausgiebiges Kuscheln, Erforschen, Schnüffeln, Fressen, Arbeiten, Jagen. Das volle Spektrum. Klar mach ich auch nicht täglich ne Dummy-Jagt mit meinem Hund. Aber richte dich darauf ein, dass du deine restliche Zeit für deinen Hund investierst. Dann sehe ich da kein Problem :smiling_face_with_hearts:

  • Das mit der Pause geht leider nicht, da es von der Arbeitseinteilung nicht geht, dass ich da länger weg bin.


    Dass ich an ein paar Tagen einen Gassigeher anstellen würde, dachte ich auch schon, das würde glaub ich am besten gehen 😊

    Ich bin es auch gewohnt, immer gleich nach der Arbeit was zu machen. Entweder ich gehe joggen, mit den Hunde meiner Mama oder zum Pferd.

    Ich möchte auf jeden Fall, dass ich einem Hund ein gutes Leben bieten kann, deshalb soll er auch aus dem Tierschutz kommen, da ich gern was gutes tun möchte 🥰

  • 6 Stunden wären für mich die absolute Obergrenze für regelmäßiges Alleine bleiben und trotzdem passt es nicht zu meiner Art der Hundehaltung, das auch 5 Tage die Woche durchzuziehen.

    Ich arbeite Vollzeit (darunter verstehe ich übrigens 7-9 Stunden reine Arbeitszeit + Pausen), meine Hunde sind tagsüber bei meinen Eltern.


    Du hast natürlich bei deinem Job den Vorteil, dass du die Nachmittage mit dem Hund verbringen kannst und trotzdem noch Zeit für andere Dinge hast, die zu erledigen sind.

    Das sieht bei mir eindeutig stressiger aus.


    Trotzdem würde ich bedenken, dass der Hund mal krank sein kann und Betreuung braucht, dass er irgendwann alt wird und nicht mehr so lange alleine bleiben kann, weil die Blase nicht mehr funktioniert, oder er dement geworden ist. Oder dass es überhaupt Probleme (grade anfangs) beim alleine sein gibt und die Nachbarn sich beschweren. Du brauchst also immer Plan B, am besten eine Privatperson als Sitter, oder eine Hundetagesstätte, einfach für den worst case.

  • Grundsätzlich finde ich EIGENTLICH, dass es machbar sein sollte, unter diesen Umständen einen Hund ein tolles Zuhause zu bieten. Aber ich bin gerade in einer vergleichbaren Situation, allerdings zeitlich begrenzt. Ich ziehe um und binin den letzten zwei Wochen fast immer inklusive Arbeit und Renovierung etc. von 8:30 bis ca. 17:00 Uhr ausser Haus. Zwischen 12:00 und 14:00 Uhr bin ich für eine bis anderthalb Stunden Zuhause, also quasi als würde ich Vollzeit arbeiten.


    Ich merke an Teddy nichts, er ist ausgeglichen und brav wie immer ABER ich habe ein total schlechtes Gewissen und es schlaucht auch ziemlich.


    Ich überlege mittlerweile dreimal, wann ich wo einkaufen gehe um ihn nicht noch "unnötig" länger allein zu lassen. Wenn ich mir vorstelle, das wäre immer so...Für mich wäre das nichts auch wenn es Hunde gibt, die damit gut klar kommen.

  • 6 Tage außer Haus ist halt schon eine "Hausnummer". Im Winter müsstest Du über Monate morgens im Dunklen raus, was je nach Wohnlage und Erziehungsstand (bzw. überhaupt in Abhängigkeit vom Hund) bedeutet, den einfach nur an der Leine zu führen, evtl. weitgehend ohne die Möglichkeit von sinnvollen Interaktionen.


    Und wenn es über Wochen morgens ekliges Wetter ist (keine Seltenheit im Norden der Republik, seufz...), musst Du auch raus.


    Ich finde diese Beiträge hier lesenswert, weil es bei dem ersten um das Thema des für ein Vollzeit-Arbeitsumfeld passenden Hundes und bei dem zweiten um die Empathiereserven für den Hund geht, d. h. inwieweit schaffe ich es, nach/vor einem Arbeitstag auch mit dem Kopf beim Hund zu sein, und ist Freizeit für mich auch wirklich "Frei-Zeit mit Hund".




    Caterina

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