unverbesserlicher Mäusebuddler?
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flying-paws Mh, so drastisch habe ich das noch gar nicht gesehen.
Außerhalb von Mäusewiesen macht er sich eigentlich wirklich gut. Am Anfang hatte er schon Angst vor allem (laute Fahrzeuge, Fremde, andere Hunde, große Gegenstände wie Mülltonnen auf der Straße). Er hat die Sachen dann immer beäugt und wollte nur im Bogen drum herum laufen. Wir haben dann natürlich einerseits ein bisschen Desensibilisierungstraining gemacht, andererseits hat sich im Laufe der Eingewöhnung auch vieles an Angst von allein gelegt und daraus wurde dann eher Neugier. Inzwischen interessieren ihn die oben genannten Dinge kaum noch. Nur bei den Hunden, da hat er einen Selektionsmechanismus, den wir noch nicht durchstiegen haben: 90% aller Hunde sind völlig uninteressant oder zumindest soweit tolerierbar, dass wir einfach vorbei können. Bei den restlichen 10% bellt er und zieht in die Leine sobald er sie sieht. Auch auf größere Distanz. Das können aber kleine wie große, Rüden wie Hündinnen, langhaarige wie kurzhaarige sein. Scheint zufällig. Aber wir arbeiten auch daran (Mit Desensibilisation/Counter Conditioning) und machen da wirklich gute Fortschritte.
Eigentlich glaube ich, dass er ganz gut mit der Umwelt klar kommt auch wenn es in den ersten Monaten sicherlich viel für ihn war. Aber er ist sehr zugänglich für seine Bezugspersonen und hat einen großen Lernwillen. Außerdem haben wir ihm viel Ruhe und Struktur gegeben. Und die Angst saß auch nicht zu tief, wie man das manchmal bei so armen Seelen sieht. Daher ist das inzwischen wirklich gut geworden.
Früher hat er ja nur im Hof gelebt. Ich hab unsere Vermittlerin von der Orga auch mal nach dem Buddeln gefragt und sie meinte, der Hof hatte wohl auch viele, viele Buddellöcher als sie ihn dort besucht und letztendlich mitgenommen haben (die Tierschützer waren da wohl mehrfach vor Ort und waren mit den Besitzern im Dialog). Unser letzter Trainer ist deshalb eher davon ausgegangen, dass das ein angewöhntes, zwanghaftes Verhalten ist (er hat es mit obsessivem Nägelkauen verglichen), weil der Hund im alten Leben halt nichts zu tun hatte, keine Aufmerksamkeit bekam, nicht gefördert wurde und deshalb nicht viel machen konnte, außer eben Mäuse buddeln. Außerdem könnte ein Ernährungsmotiv reinspielen, da er ja nur mit dem Nötigsten versorgt wurde und sicherlich oft hungrig war.
Wir halten uns jetzt in jedem Fall erst einmal von den Wiesen fern und trainieren auf anderem Terrain an den Stellen weiter, die wir schon begonnen haben. Und dann sehen wir in ein paar Monaten, was sich getan hat. Vor allem die "Auf dem Weg bleiben" Thematik hat jetzt Priorität, damit das irgendwann auch an den Wiesen klappt.
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Es ist gut, dass ihr daran arbeitet, dass er mit der Umwelt klarkommt. Trotzdem ist das für solche Hunde immer "Arbeit", auch, wenn es klappt.
Ich sehe das bei meinen eigenen Hunden. Auf dem ersten Video von mir ist ein Hund dabei, der zweieinhalb Jahre in der Einöde gelebt hat. Wenn ich Dir mit dem begegne, wirst Du den zwischen meinen Hunden nicht auffällig finden. Aber für diesen Hund sind Spaziergänge je nach Gebiet echte Schufterei. Ich sehe das auch danach - wer hier platt liegt und träumt und wer einfach nur ruhig schläft.
Es bleibt immer ein Thema, wenn der Hund das in der Welpen- und Junghundezeit nicht hatte.
Bei älteren Hunden braucht es meiner Erfahrung nach zudem ca. ein dreiviertel bis zu einem Jahr, bis sie wirklich in ihrem Umfeld richtig angekommen sind.
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Okay, verstehe. Mir fehlt da jetzt natürlich der Vergleichsmoment.
In jedem Fall glaube ich, dass wir auf einem guten Weg sind. Wenn wir die Wiesen jetzt noch eine Weile meiden und an der Thematik auf andere Weise arbeiten, wird das hoffentlich auch irgendwann besser oder lässt sich zumindest managen.
Rückblickend frage ich mich ein bisschen, warum keiner der Trainer den Vorschlag gemacht hat, erst einmal auf neutralem Boden passende Strategien zu üben und die Wiesen zu meiden. Hier im Forum kam das ja sofort und fast einstimmig und eigentlich hätte ich da auch drauf kommen können nachdem wir uns so lange erfolglos daran abgearbeitet haben. Aber die Trainer hier vor Ort sind trotz völlig unterschiedlicher Ansätze beide immer wieder die "Rauf auf die Wiese und los geht's" Schiene gefahren. Überzeugt haben mich beide nicht, aber vielleicht liegt das auch an mir.
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Zum Thema wie macht der Hund sein Geschäft wenn er auf dem Weg bleiben muss: Ich erlaube meinem schon je nach Weg eine Abweichung auf den Rand die zum Lösen ausreichend ist.
Wenn deiner gerne Kekse sucht kannst du das "raus da" schön belohnen in dem du Kekse auf den Boden wirfst wenn er sich umorientiert - natürlich dann auf den Weg, auf den er ja zurück soll.
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Ein kurzes Update: Wir üben jetzt seit ich hier die entsprechenden Antworten bekommen habe das "Auf dem Weg bleiben" und es läuft ganz gut. Freddie hat schon verstanden, was von ihm erwartet wird. Manchmal hat er aber auch einfach keine Lust, das auch zu machen. Inzwischen hat er sich aber auch schon bei mehreren besonders spannenden Gerüchen, für die er den Weg verlassen hat, abbrechen lassen. Erste kleine Erfolge sind also zu verbuchen.
Allerdings lassen wir es über die Sturmtage ruhiger angehen. Wir sind hier zwar nicht ganz so stark betroffen, aber dolle windig ist es hier auch und das macht den Hund richtig nervös. Da muss er nicht auch noch neue Dinge lernen.
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