Pubertierender Weimaraner zwickt Frauchen und frisst draußen alles
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Hallo ihr Lieben,
das ist mein erster Beitrag, bitte habt Nachsicht mit mir, falls es dieses Thema schon irgendwo gab.
Unser Weimaraner-Rüde ist nun 8 Monate alt. Leider hat er eine intensive Krankengeschichte (HOD, ständig Magen-Darm, Immunsystem spielt verrückt, aktuell 5 mg Kortison alle 2 Tage) hinter sich, die uns in der Erziehung hin und wieder etwas zurückgeworfen hat. Fakt ist jedenfalls, dass zumindest mein Mann oder ich 24 Stunden zu Hause sind und er auch noch nicht gelernt hat, alleine zu bleiben. Er läuft mir auch immer hinter her, wenn ich das Zimmer wechsle.
Das eigentliche "Problem" ist aber zurzeit, dass er mich öfter mal zwickt, mich anspringt oder auch mal schnappt, vermutlich immer dann wenn ihm etwas nicht passt. Ich meine, dass das alles noch spielerisch ist, aber ich weiß nicht so recht wie ich das unterbinden soll und habe Angst, dass das irgendwann in eine falsche Richtung laufen könnte. Bei meinem Mann macht er das nicht.
Wenn er mich von hinten anspringt, rufe ich nein und ignoriere ihn. Wenn er mich zwickt bzw. auf meinen Händen leicht rumkaut, sage ich auch nein und "nicht beißen, nur schlabbern" - je nach Situation biete ich ihm eine Alternative, z. B. seine Kauwurzel. Vorhin war es draußen ganz schlimm - ich war mit ihm eine kurze Gassi-Runde, er wollte aber wieder jeden Dreck fressen (ständig Gras, Stöckchen, Rinde, Moos, Kot ), das habe ich unterbunden, indem ich die Leine kurz genommen habe und ihn weiter zu mir rangezogen habe. Dann war er vermutlich so frustriert, so dass er (als Übersprungshandlung) an mir hochgesprungen ist und mir in den Jackenärmel gebissen hat. Ich habe nein gerufen und mich dann auf die Leine gestellt, bis er sich beruhigt hat. Warum macht er das? Und wie verhalte ich mich in solchen Situationen richtig?
Um kein falsches Bild zu geben: Er zwickt mich nicht von morgens bis abends, er kann auch lieb sein, ist abends auch total verschmust, liegt mit uns auf dem Sofa und schnarcht
Ich muss dazu sagen, dass ich lediglich mit kleinen Hunden (Yorkshire Terrier) Erfahrung habe. Mein Mann kennt nur "große" Hunde, allerdings keine Welpen und Junghunde.
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Hi
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Ihr wisst schon was ihr euch da geholt habt?
Einen Jagdgebrauchshund.
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Ja, das wissen wir. Er bekommt auch genügend Auslauf (nicht nur auf den eigenem riesen großen Grundstück, sondern auch im Wald, Feldern, Heideflächen etc.) und mentale Beschäftigung durch Such- und Schnüffelspiele etc.
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Ignorieren bringt in dem Fall überhaupt nichts, ich würde dir raten so schnell wie möglich einen Trainer anzurufen. Gibt ja hier mehrere Baustellen, wo man sich den Alltag anschauen muss um zu analysieren was das Problem ist und was man besser machen kann. Wenn er dich von hinten anspringt, kannst du versuchen dich in dem Moment schnell umzudrehen und das Bein hochzunehmen und anzuwinkeln. So habe ich es zumindest gemacht, als mich mein Hund von vorne angesprungen hat. Ich weiß aber nicht ob das was bei großen Hunden bringt. Wie sehen Such und Schnüffelspiele denn aus?
Edit: Ich denke es ist wirklich nicht gut für den Hund 24/7 mit euch zusammen zu sein. Ich würde damit anfangen, ihm in einem anderen Raum einen Kuschelplatz einzurichten. Vielleicht habt ihr ja eine Glastür, durch die er euch immernoch sehen kann. Ihr könntet auch ein Gitter anbringen, damit er sieht dass ihr zuhause seid, aber euch nicht ständig folgen kann. Wenn er jeden eurer Schritte verfolgt, wird er niemals zur Ruhe finden.
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Er bekommt 2 große Runden, zwischen 30 u 60 Minuten am Tag (+ 3-4 Mal kurze Pippirunden auf dem Grundstück natürlich), inklusive mindestens 1x Freilauf für 20-30 Minuten. Wir verstecken sein Futter in Baumrinden oder lassen ihn sein Futtersäckchen suchen, das macht ihm großen Spaß. Der Rückruf klappt prima. Auch im Haus bekommt er mal ein Suchspiel, Schnüffelteppich etc. Ansonsten natürlich Gehorsamsübungen und draußen hin und wieder etwas Leinenführungstraining. Ansonsten kaut er gerne auf seiner Kauwurzel und hin und wieder wird auch mal mit einem Tau gerangelt.
Eine Hundetrainerin haben wir schon kontaktiert, aktuell ist sie aber an Covid19 erkrankt
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Ihr wisst schon was ihr euch da geholt habt?
Einen Jagdgebrauchshund.
Aufgrund seiner Vorerkrankung ist er wohl jagdlich leider "unbrauchbar". Es war aber kein Muss, dass er jagdlich geführt werden soll. Dass er kein Schoßhündchen sein würde, war uns durchaus bewusst. Mein Mann hat ja auch Erfahrung mit Jagdhunden, allerdings nicht mit Junghunden. Er hatte seinen damaligen Jagdhund damals mit 4 Jahren aus dem Tierheim geholt.
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Ich würde dem Hund einen passenden (!!!!) Maulkorb draufmachen, damit du im Umgang sicherer agierst.
Und dann einen erfahrenen Trainer suchen.
Such- und Schnüffelspiele + Auslauf sind keine angemessener "Ersatz" für einen Vollgebrauchshund. Enge Führung im Alltag + ernsthaftes Arbeiten ist, was diese Hunde idR brauchen.
Wir haben bei uns im Verein einen Weimaraner aus "Show-Linie" vom VDH. Der Hund hat mehrfach gebissen und hat einen enormen Schutztrieb, muss sehr eng geführt werden im Alltag. Also nichts mit entspannt durch die Gegend schlendern und den Hund rennen und machen lassen.
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Wenn er mich von hinten anspringt, rufe ich nein und ignoriere ihn. Wenn er mich zwickt bzw. auf meinen Händen leicht rumkaut, sage ich auch nein und "nicht beißen, nur schlabbern" - je nach Situation biete ich ihm eine Alternative, z. B. seine Kauwurzel. Vorhin war es draußen ganz schlimm - ich war mit ihm eine kurze Gassi-Runde, er wollte aber wieder jeden Dreck fressen (ständig Gras, Stöckchen, Rinde, Moos, Kot ), das habe ich unterbunden, indem ich die Leine kurz genommen habe und ihn weiter zu mir rangezogen habe. Dann war er vermutlich so frustriert, so dass er (als Übersprungshandlung) an mir hochgesprungen ist und mir in den Jackenärmel gebissen hat. Ich habe nein gerufen und mich dann auf die Leine gestellt, bis er sich beruhigt hat. Warum macht er das? Und wie verhalte ich mich in solchen Situationen richtig?
Hört sich für mich nach den typischen Problemen an, die bei Arbeits- und Gebrauchshunden in Kombination mit unpassender Erziehung entstehen. Ich meine das nicht böse, aber was Du da schilderst ist einfach ein sehr typisches Verhalten dieser Rassen. Gerade Weimaraner sind bekannt für eine gewisse Mannschärfe. Wenn Du einen Wattebausch wirfst, antworten sie, indem sie dir einen Amboss zurück werfen (um es mal überspitzt zu sagen).
Ich bin da auch für die Trainersuche. Ist auch vom Alter her absolut sinnvoll. Es gibt sehr gute -wenn auch wenige- Trainer, die sich spezialisiert haben auf Jagdhunde und deren Förderung. Als Beispiel um mal den Inhalt eines solchen Trainings auch für Nicht-Jäger mit Jagdhund zu sehen:
Was macht ihr denn so mit dem Hund außer Suchspielchen? Und was sind die Ziele für die Zukunft?
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Ihr wisst schon was ihr euch da geholt habt?
Einen Jagdgebrauchshund.
Aufgrund seiner Vorerkrankung ist er wohl jagdlich leider "unbrauchbar". Es war aber kein Muss, dass er jagdlich geführt werden soll. Dass er kein Schoßhündchen sein würde, war uns durchaus bewusst. Mein Mann hat ja auch Erfahrung mit Jagdhunden, allerdings nicht mit Junghunden. Er hatte seinen damaligen Jagdhund damals mit 4 Jahren aus dem Tierheim geholt.
Jagdhunde gibt es ganz unterschiedliche.
Ich würde da zu einem Trainer raten, eben damit es nicht unschön wird.
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Aufgrund seiner Vorerkrankung ist er wohl jagdlich leider "unbrauchbar". Es war aber kein Muss, dass er jagdlich geführt werden soll. Dass er kein Schoßhündchen sein würde, war uns durchaus bewusst. Mein Mann hat ja auch Erfahrung mit Jagdhunden, allerdings nicht mit Junghunden
Naja, nur weil ein Hund nicht tauglich für den Einsatz ist, verschwinden die genetischen Anlagen ja nicht über Nacht.
Welchen Jagdhund hatte denn dein Freund bisher?
Weimaraner sind halt nochmal was spezielles in dieser Gruppe.
Wie Tobie schon geschrieben hat, klingt das ganze einfach nach dem typischen unkontrollierten Arbeitshund. Es fehlen Richtung, Führung und Respekt und deshalb nutzt er dich als Ventil.
Sucht euch bitte schnell einen Trainer der Erfahrung mit deutschen Jagdhunden in Privathand hat und euch helfen kann, bevor sich das Verhalten festigt und jemand ernsthaft verletzt wird.
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