Habe ich einen HSH?

  • Hm, keine Ahnung, ob ich hier in diesem Teil des Forums jetzt richtig bin oder nicht. Eigentlich wollte ich auch nur mal Eure Schwarmintelligenz bemühen und mir selbst mal ein bisschen den Kopf frei schreiben. Da hat sich eine Menge angesammelt und im Prinzip habe ich auch gar kein richtiges Problem. Ich bin nur... verwirrt, glaube ich.


    Nun ja, Henri lebt jetzt seit etwa 1,5 Jahren bei uns. Als er zu uns kam, war er 1,5. In seinen Papieren steht, er käme aus Ungarn und wäre ein Retriever-Schnauzer-Mischling. Dass da was nicht stimmen kann, weiss ich schon eine ganze Weile, aber es fiel nicht weiter auf, einfach weil seine Affinität zum Suchen und Bringen und Wasser halt einen recht hohen Stellenwert einnimmt. Nach und nach stelle ich aber zusätzlich fest, dass er auch verdammt eigen in seinem Verhalten ist. Interessant wird es nämlich auch, wenn verschiedene Menschen mit ein und demselben Hund spazieren gehen und meiner reagiert 3x anders. Da denkt man zuerst, es hätte mit dem Hund zutun, aber...nein! Das Ende vom Lied ist dann, dass sich irgendwann rausstellt, dass er tatsächlich auf die individuellen Persönlichkeiten der Leute genauso individuell reagiert (Nicht grundlos!)... Ganz schwierig ist es dann mit Hunden, die angeleint sind, die eine potentielle Bedrohung darstellen (totale Unverträglichkeit, starke Dominanz). Da kriegt er sich kaum mehr ein... und regt sich furchtbar auf. Dazu muss ich sagen, er ist unwahrscheinlich gut sozialisiert und aufmerksam, aber halt eben auch verdammt eigenständig.


    Er handelt nicht willkürlich. Einen unsicheren Hund würde er nie blöd anmachen. Ich habe wirklich noch nie erlebt, dass er sich respektlos verhalten hätte. Aber manche Hunde, die er schlecht lesen kann, auf die reagiert er, wenn er frei ist (und der andere Hund ebenfalls) zwar vorsichtig, aber nie aggro. Ist derselbe Hund aber angeleint... mache ich immer einen Bogen.


    Gerade bei ihm verstehe ich total, wie ungeheuer wichtig meine eigene Führung, mein eigenes Verhalten und unsere Bindung für einen Hund wie ihn ist (Nicht, dass das nicht für jeden Hund wichtig wäre... Aber bei ihm merke ich, das er durch seine Eigenständigkeit Verantwortung übernehmen MUSS vom Wesen her). .

    Dass er sich eben nicht aufregen muss. Dass ich alles im Griff habe. Dass ich ein super Partner bin, auf den er sich zu 100% verlassen kann.


    Momentan bin ich dabei auszunutzen, dass er (GsD) sehr häufig meinen Blick von selbst sucht. Und meistens bin ich auch sehr schnell vor ihm in der Lage, schwierige Situationen voraus zu sehen... und ihn umzulenken. Aber manchmal halt einfach nicht. Und es gibt Situationen, die ihn echt verunsichern. Zum Beispiel, schnell herankommende Rollerfahrer (ratterratter, trettret) und auf ihn zu rennende Hunde (wenn er angeleint ist). Klar, das mögen die wenigsten Hunde. Vor allem letzteres... Wenn er von der Seite ruhig beobachten kann, ist das alles kein Problem, aber von vorne: NoGo.

    Ich habe viel an seiner Impulskontrolle gearbeitet und ich möchte auch unbedingt mit ihm Deckentrainig machen, sobald es jetzt wieder kuscheliger wird draussen. Ich merke genau, wie sehr ihn verschiedene Situationen stressen und wie dankbar er Hilfe annimmt und wie rasch er das checkt, dass er entlastet werden soll. Aber so als Hund, der total entspannt am Spielplatzeingang liegenbleibt, wenn Skaten und Roller und schreiende Kids an ihm vorbeirattern kann ich ihn mir beim besten Willen nicht vorstellen.


    Deswegen frage mich halt auch, in wie weit da seine eigentlichen Gene eine Rolle spielen und ob da vielleicht dann doch ein HSH mit drinsteckt. Ich hab jetzt mal geguckt, das passt schon vom Verhalten her, aber in wie weit kann ich z.B. territoriales Verhalten umlenken? Das scheint soso tief in ihm verankert... Ich schicke ihn jetzt immer auf seinen Platz und das klappt auch recht gut. Er darf nicht ohne mein OK durch die Tür und auch immer nur nach mir. Aber, aber, aber... Paketboten... etc... ein Graus. Er verbellt zwar nur, aber geht sehr nah ran und ist auch nicht mehr ansprechbar. Und jemand, der halt mit Hunden nicht soooo auf Du und Du steht. :unamused_face: Glaubt mir, ich kenne das so nicht. Henri ist jetzt mein 3. Hund und sogar Kira, ein Schäferhund-Husky-Mix hat in den 11 Jahren, in denen sie bei uns gelebt hat, nie so ein Theater gemacht.


    Ich arbeite jetzt halt weiter dran, dass er verstehen lernt, dass wir Situationen für ihn managen und er sich locker machen kann. Eigentlich müsste hier max. 1x die Woche hier jemand gezielt zum Üben kommen. Aber es ist wirklich so krass: Die Leute, die wir kennen und mögen, die erkennt er sofort als das was sie sind und ist total entspannt. Nur Leute, die halt nicht hier ein und ausgehen... Ach man.


    Meint Ihr, ein DNA Test könnte da helfen? wenn wir wüssten, was da tatsächlich für Anlagen in ihm stecken?


    Hoffentlich war das jetzt nicht zu viel und zu wirr. Und bestimmt hab ich auch was vergessen... Achso, ich schätze, dass ein Mioritic in ihm stecken könnte. Er kommt aus Ungarn. Andere Hundebesitzer hier aus dem Ort haben auch einen und es ist unfassbar, wie harmonisch die beiden miteinander umgehen. :smiling_face_with_heart_eyes:


    Hier zum bessern Verständnis 2 Bilder von ihm




    Herzliche Grüße!


    PS: Henri ist übrigens kastriert.

  • Also was Territorialverhalten angeht, ist Henri doch eigentlich recht "nett", wenn ich da an meinen Dino denke - der belässt es nicht beim Verbellen, sondern beißt auch. :tropf:

    Ich denke, da seid ihr mit "Platz zuweisen" etc. schon auf nem guten Weg. Aber wenn du dir da unsicher bist, würde ich einen Trainer dazuholen, der auch mit HSH-Mixen Erfahrung hat. Die findet man leider nicht an jeder Ecke und u. U. müssen dann auch weitere Wege in Kauf genommen werden.


    Meint Ihr, ein DNA Test könnte da helfen? wenn wir wüssten, was da tatsächlich für Anlagen in ihm stecken?

    Bei Dino hab ich einen DNA-Test machen lassen. Eigentlich aus Spaß, weil der uns geschenkt wurde, aber nun - angeblich ist Dino zu 25% ein DSH (glaubhaft), zu 25% ein anatolischer Hirtenhund (zweifel ich an - wird wohl eher ein rumänischer HSH-Mixmix sein) und die restlichen 50% sind querbeet aus den Bereichen Wachhund, Jagdhund, Begleithund und Sporthund zusammengemixt.


    "Geholfen" hat der DNA-Test insofern, dass ich sein Verhalten besser nachvollziehen kann bzw. eher, woher ausgeprägtes Verhalten XYZ eventuell kommt. An intensivem Training und je nach Situation auch lebenslangem Management kommen wir aber nicht drumherum - und ja, das Thema Führung ist auch "meine" Baustelle. In vielen Bereichen weiß Dino "joah, der Typ macht das schon", aber es gibt noch viele Situationen, in denen ich an meinen Führungsqualitäten arbeiten muss.


    Dino kommt übrigens aus Rumänien, hat optisch aber gar nichts von einem HSH-Mix. Der sieht eher aus wie eine Kreuzung aus deutschem Schäferhund und Beagle. Manch einer tippt noch auf einen Schuss Terrier oder Husky...

  • Also was Territorialverhalten angeht, ist Henri doch eigentlich recht "nett", wenn ich da an meinen Dino denke - der belässt es nicht beim Verbellen, sondern beißt auch. :tropf:

    Ich denke, da seid ihr mit "Platz zuweisen" etc. schon auf nem guten Weg. Aber wenn du dir da unsicher bist, würde ich einen Trainer dazuholen, der auch mit HSH-Mixen Erfahrung hat. Die findet man leider nicht an jeder Ecke und u. U. müssen dann auch weitere Wege in Kauf genommen werden.

    Dank Dir erstmal für Deine Antwort!

    Naja, die Wege wären nicht das Problem, ich finde es schon ganz gut, wenn man hier im direkten Umfeld halt mal den Hund sieht und dementsprechend trainieren könnte. Ich hatte da auch an diese HSH- Koryphäe (Mirjam Cordt) gedacht und dann evtl. online... Mit einem "normalen Trainer komm ich da keinesfalls irgendwo an. Henri agiert wirklich arttypisch wie ein HSH und die alte Trainerin, die ich hatte, hat damals vieles nicht richtig einordnen können. - Deshalb hab ich ja auch so lange gebraucht, bis ich das kapiert hatte.


    "Geholfen" hat der DNA-Test insofern, dass ich sein Verhalten besser nachvollziehen kann bzw. eher, woher ausgeprägtes Verhalten XYZ eventuell kommt. An intensivem Training und je nach Situation auch lebenslangem Management kommen wir aber nicht drumherum - und ja, das Thema Führung ist auch "meine" Baustelle. In vielen Bereichen weiß Dino "joah, der Typ macht das schon", aber es gibt noch viele Situationen, in denen ich an meinen Führungsqualitäten arbeiten muss.

    Genau das. Genau das ist das, was ich sooooo immens schätze an dieser Situation. Einen Hund zu haben, der einen halt echt fordert, an sich selbst zu arbeiten und dann guckt und der Blick sagt: "Danke, haste gut gemacht...". Ich sehe so viele Hunde, die sich selbst überlassen werden. Wo die Halter einfach nicht aufmerksam genug sind, um ihren Hund "zu lesen". Mit dem Ergebnis, dass es Stress gibt und total überdrehte Hunde, die schlecht, bis gar nicht auf ihre Halter achten.


    Ich glaub, ich mach den Test.

  • Wie äußert sich denn Henris Eigenständigkeit?

    Ist er resourcenaggressiv (Futter oder was anderes)?

    Ist er sehr groß? Der wirkt auf den Fotos so schmal und klein unter dem hübschen Plüschanzug :sweet:


    Von dem, was du schreibst, les ich da gar nichts HSH-typisches. Eher einen sehr (umwelt)unsicheren, leicht zu beeindruckenden Hund, ziemlich sensibel. Ich hätte eher in Richtung Hütehund gedacht, was auch zur Optik passen könnte. Inwiefern hast du denn "Impulskontrolle" mit ihm üben müssen?

  • Oh, er war zu Anfang ziemlich durch wegen der Ball und Spielaktivitäten, die wohl in seiner Vergangenheit exzessiv stattgefunden haben müssen. Ich habe relativ schnell die Zügel angezogen und ihn "runtergefahren". Das er warten lernen musste, bis ich "Freigaben" gegeben habe, sonst ging er durch die Decke. Aber halt auch, dass er wartet, bis ich das Ok gebe und er nicht einfach irgendwohin rennt (andere Hunde).


    Das Hüten hat er üüüüüberhaupt nicht im Blut, glaub mir. Wir hatten neben dem alten Grundstück eine Schafherde, die immer rüberkam. Er beschützt aber sehr stark (Wenn jemand Fremdes kommt oder klingelt, etc.). Als unsicher würde ich ihn nur bezeichnen, wenn er Situationen nicht kennt und noch nicht einschätzen kann. wie gesagt, das ist mein Part, der ihn da noch einnorden muss. Und geräuschtechnisch ist er ja nun wirklich sehr sensibel... Wir leben zwar nicht in einer Stadt, aber geräuschtechnisch bekommt man hier schon so einiges geboten.


    Recourcenaggressiv? Nein, nur gegenüber dem Grundstück.


    Ich komme auf den Mioritic, weil wir einen Mix kennen und er ähnliche Verhaltensmuster zeigt und ihm auch echt sehr ähnlich sieht. Gerade eben auch das territoriale Verhalten.


    Ne, gross ist er nicht. Etwas über 50cm. Durchschnittliche Grösse.

  • Mich interessiert das, weil ich ja auch mal quergelesen hatte bezüglich HSH, nachdem unsere Rumänin eingezogen ist.


    Deiner Beschreibung nach denke ich bei Henri weiterhin in Richtung Hütehund-Mix eher als in Richtung HSH.

    An der Tür rumspektakeln können viele Hunde gut, an der Leine aufplustern auch, da braucht's keinen HSH für.

    Hat Henri gegenüber den Schafen so gar kein Jagdverhalten gezeigt oder wieso schließt du Hütetrieb aus?


    Wie ist der andere Mioritic denn so und weiß man bei dem anderen Hund sicher, dass es ein Mioritic ist?


    Hattet ihr schon mal einen Trainer da und wie hat der Henri eingeschätzt?


    Fragen über Fragen :D

  • Ich habe selbst eine Carpatin-Mix Hündin und mich vorher auch schon ein paar Jährchen mit dem HSH-Thema befasst. Tierschutzbedingt, ein bisschen Berufsbedingt aber auch einfach Interesse.

    Das wichtigste ist eigentlich folgendes: HSH ist nicht gleich HSH.

    Daher an dich Karpatenköter Dino kann von der Beschreibung und was du so an Problemen auch in deinem Thread schilderst, sehr stark anatolische Gene haben.

    Mach ich daran fest, dass die rumänischen HSH, also Mirotic und Carpatin gemäßigter im Wesen sind. Die sind sehr deutlich in ihrer Sprache, dabei aber nicht aggressiv.

    Es wäre auch fehl am Platz, da die Hündinnen in der Familie bleiben und die Rüden im Frühjahr und Sommer mit auf die Wiesen kommen. Im Winter aber eben auch zu Hause sind.


    Anatolische Hirtenhunde, Akbas und Kangal sind hingegen ganzjährig zum Herdenschutz auf den Weiden. Und da halt auch wirklich primär zum Schutz. Die Rumänen hingegen sind auch noch zum hüten gut im Dienst. Da gibt es ein paar schöne Dokus über Wanderschäfer in Rumänien und Szenen mit Mioritic, wo man das gut sehen kann.

    Hier findet man auch noch ein paar akkuratere Beschreibungen zu den Rassen, als die "Pauschalkeule" wenn man nach HSH googlet. 😄


    Hunde der Hirten


    Ich hatte noch ein zwei gute rumänische Seiten. Aber da müsste ich Zeit investieren, die wieder zu finden, die hat mein alter Rechner damals leider verschluckt.


    Was Gen-Tests angeht, hat man es mit Carpatin und Mioritic nicht sehr leicht, weil die kaum irgendwo zu finden sind. Der Ursprung ist ja quasi auch "nur" ein Mix aus gut arbeitenden witterungsfesten Hunden.


    Zum Thema Deckentraining:

    Wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du die Decke dann auch draußen benutzen, z.B. beim Picknick? Das würde ich mir gut überlegen, weil du ihm damit ja direkt einen Ort gibst, den er verteidigen darf.

    Du schreibst ja selbst, dass ihr positive Erlebnisse und Fortschritte macht, er zu dir schaut und dir vertraut. Ich würde da weiter anknüpfen und das nutzen.

    Blöde Situationen, die man lediglich managen kann, wird es leider immer wieder geben. Gerade lange Wege, wo man relativ weit schauen kann, aber keinen Bogen oder anderweitig laufen kann, sorgen hier auch immer für unruhige Gemüter. Aber es wird. Jede Sekunde die kürzer gebellt wird, ist ein Fortschritt. Jeder Zentimeter, die ertragen werden kann, weil es sich nicht vermeiden lässt, ist auch einer.

    Ich habe Aida von Anfang an zu Hause deutlich gemacht, dass sie anschlagen darf, aber dann zu mir kommen soll und ich übernehme das dann. Das klappte bisher auch problemlos draußen und hat sie sehr schnell begriffen.

    Vielleicht kannst du auch über ein Alternativverhalten arbeiten? Hat auch den Vorteil, dass du in solchen Situationen den Hund direkt bei dir hast.

    Wenn ihr einen gut sozialisierten Hundekumpel habt, der in Hundebegegnungssituationen ruhig bleibt, kann auch das ein Weg sein. Je nachdem ob er sich an anderen Hunden überhaupt orientiert. Aida tut das zum Glück sehr ausgiebig.


    Aber jetzt habe ich so viel vom HSH geredet... Vergiss nicht, dass ja auch noch andere Rassen drin sind/sein können, die vielleicht auch gefordert werden wollen 😄

  • Ich lese da auch nichts, was für einen 1,5 Jahre alten Rüden nicht normal wäre. Unser Riesenschnauzer hat sich in dem Alter ganz ähnlich verhalten. Dass er gern apportiert, spricht ja auch nicht gerade für einen HSH.

    Als erstes würde ich verhindern, dass er auf Paketboten trifft und nah ran kann, das haben die nicht verdient.

    Zweitens, viele erwachsene Rüden legen keinen Wert mehr auf viele Hunde Begegnungen. Könnt ihr zu anderen Zeiten oder Orten gehen, um ihm das zu ersparen?


    Und noch was: Dein Hund ist ein osteuropäischer Mischling. Er hat wahrscheinlich gar keine Vorfahren, die unserer Vorstellung von Rassenhunden entsprechen. Und selbst wenn, ein Mischling ist nicht so eine Art Puzzle aus verschiedenen Rasseneigenschaften, sondern aus seinen zufällig zusammen gekommenen Genen entsteht, geprägt von der Umwelt, in der er aufwuchs, ein ganz einmaliger Charakter. Zu wissen, dass da auch 12% Gene mit drinstecken, die auch bei Herdenschutzhunden vorkommen, hilft dir einfach nichts und erklärt auch nichts.

  • Ich danke Dir für Deine Gedanken!


    Deckentraining deswegen, weil ich hoffe, dass er dann lernt, das die Decke für ihn ein "Safe Space" ist, wo er sich entspannen kann. Immer. Daran, dass er diesen Platz verteidigen würde, habe ich ehrlicherweise nicht nachgedacht. Ich denke aber auch nicht, dass er das tun würde. Äh... Du bringst mich auf Gedanken :flushed_face:

    Ich denke, das Problem mit dem territorialen Verhalten ist auch der Art des Hauses geschuldet, in dem wir leben. Er hat den perfekten Ausblick quasi: Eine riesen Fensterfront und vorne über den Hof kann er die fremden Leute ein und ausgehen sehen. Mit dazu im Paket gibt es noch ein Podest, von dem aus er erhöht alles im Blick hat. Vielleicht würde dieses Verhalten gar nicht so stark zutage treten, wenn wir anders leben würden.

    Das wichtigste ist eigentlich folgendes: HSH ist nicht gleich HSH.

    Eben, dass ist doch das, was ich meine. Henri ist jetzt fast 3 Jahre alt und entwickelt sich ja auch noch. Ich denke, durch die frühe Kastration ist ja entwicklungstechnisch sehr viel verzögert, bzw. durcheinander geraten. Jeder 2. Rüde will ihn besteigen, weil er sooo sehr nach Weibchen duften muss, aber er hat eine recht charmante Art gefunden, damit umzugehen. Alle anderen kriegen eine kurze Ansage und dann ist meist auch gut. Das muss man auf jeden Fall auch in die Kalkulation miteinbeziehen. Dass, was ich halt nicht möchte: Ich habe 11 Jahre mit einer Hündin zusammengelebt, die wahrscheinlich ebenfalls falsch kategorisiert war. Und ich frage mich bis heute, ob da nicht Wolfsgene mitsein gespielt haben. - Ich bin jetzt jedenfalls mit "ForGen" (Mischlingsanalyse) in Kontakt getreten und sehr angetan, weil da nix Shop, sondern persönliche Konversation. - Die haben sogar Mioritics in der Datenbank. Und schreiben dann auf der Facebookseite so Sachen wie:


    >>

    Stattdessen ist sie im Haus ein gemütlicher Couch Potato Dog, der aber draußen genau weiß, was er möchte. Aufpassen und Haus und Hof bewachen. Jeder Ankömmling wird lautstark angekündigt und gerne bellt sie auch über den Gartenzaun. Und wenn man sich einmal ihre Genetik anguckt, wird schnell klar, dass da kein Erziehungsversagen seitens ihrer Familie besteht oder gar eine Minderbegabung des Hundes: Kangal, Slovensky Cuvasz, Ciobanesc Românesc de Bucovina und Labrador. Erklärt so einiges, ergibt aber alles zusammen eine wunderschöne, elegante Hündin mit eigenem Kopf. Charakter halt.

    .<<< Nur mal so als Beispiel.


    Wenn ihr einen gut sozialisierten Hundekumpel habt, der in Hundebegegnungssituationen ruhig bleibt, kann auch das ein Weg sein. Je nachdem ob er sich an

    Jaaaa, einen total tollen, schon etwas älteren Husky mit einer sehr lieben jungen Frau. Leider haben wir die beiden jetzt den Winter über nicht wirklich getroffen. Aber vielleicht, jetzt wenn es Frühling wird...Es ist wirklich nicht leicht, souveräne und ausgeglichene Hunde zu finden. Aber Du hast völlig recht. Das muss ich unbedingt jetzt mal wieder in Angriff nehmen.

  • Wie ist der andere Mioritic denn so und weiß man bei dem anderen Hund sicher, dass es ein Mioritic ist?

    Er ist genau so wie Henri, das ist es ja. Zum Beispiel grunzen die beiden, wenn sie toben, wie kleine Schweine. Das wird oft verwechselt mit einem Knurren. Sehr seltsam. Ganz zu Anfang, da hab ich mich ewig mit der Halterin unterhalten und sie faselte etwas von Mioritic und das Henri ja da auch Anlagen hätte und ich hab da gar nicht reagiert. War mir egal, weil... ich hatte ja nen Retriever. Soll sie mal quasseln halt. "sicher" weiss man ja irgendwie nix. Erst recht nicht bei den Mixen. Sicher ist in jedem Fall, dass die 2 dicke Kumpels sind und ein tiefes Verständnis füreinander haben irgendwie... Keine Ahnung. Sind ja auch alles nur Spekulationen 😀


    Hat Henri gegenüber den Schafen so gar kein Jagdverhalten gezeigt oder wieso schließt du Hütetrieb aus?

    Warum sollte er denn als Hütehund Jagdverhalten zeigen? Henri vertreibt alles, was seiner Meinung nach "da nicht hingehört". Auch, wenn jemand aufs Grundstück kommt. Er guckt auch nicht, ob z.B. in einer Gruppe alle zusammenbleiben, so wie ich das von Hütehunden kenne.


    Hattet ihr schon mal einen Trainer da und wie hat der Henri eingeschätzt?

    Ja, aber das war ziemlich am Anfang. Und da hatten wir ja auch ganz andere Baustellen zu bearbeiten, die längst ad acta gelegt sind.

    Ich habe halt auch letztes gehört, dass tatsächlich so einige HSH-Mixe aus dem Tierschutz kommen, die als "Retriever" getagged werden... Dem werde ich jetzt halt mal auf den Grund gehen. Und sobald ich da mehr Klarheit hab, werde ich das trainermässig angehen.

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