Mögen sie sich einfach nicht oder geht es um Ressourcen?
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Nur ist es als Halter*in nahezu unmöglich diesen Moment abzupassen.
Absolut nicht. Wenn man seinen Hund kennt, ist das wirklich keine Atomphysik.
Na ja, meine Hundetrainerin warnte immer davor, dies ohne konkrete Anleitung von ihr selbst zu versuchen. Man muss den richtigen Moment abpassen ist das Erste. Dann muss man auch wissen, wann man wieder aufhören muss. Einige spritzen noch, wenn der Hund schon längst im Meideverhalten ist, nach dem Motto: na, da ist aber doch noch was in der Flasche drin. Dann sollte es so passieren, dass es für den Hund aus heiterem Himmel kam, Herrchen und Frauchen sollten nicht mit der Flasche verknüpft werden. Um nur 3 Aspekte zu nennen. Ich habe sie selber nie eingesetzt, will das auch gar nicht und weiß daher nicht mehr darüber. Wahrscheinlich gibt's sogar noch mehr zu beachten.
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Hi
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Der Rückruf muss sitzen, wenn ein Hund in Situationen oder Gegenden frei läuft, die nicht für dich einsehbar sind und wo du keine Möglichkeit hast frühzeitig zu intervenieren. Dass dein Hund auf egal welchen anderen Hund so reagiert und er das kann, weil du ihn ableinst, obwohl Menschen und Tiere aus Seitenstraßen kommen können, ist dein Fehler.
Da ist es völlig egal, ob dein Hund den anderen nicht mag oder sonstwie nicht kontrolliert werden kann. Hört er nicht, kannst du ihn da nicht frei rumlaufen lassen.
Jetzt ohne zu flunkern, hat der Rückruf seit bestimmt einem Jahr nie mehr "nicht funktioniert". Dass man es da wagt, Freilauf zu gewähren, ist mir bestimmt zu verzeihen
Als Massnahme habe ich meine Aufmerksamkeit erhöht, den Freilauf gekürzt und das Training an der Schleppi intesiviert
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Diese ganzheitliche nur positive Schleppleinen-Klicker-Keks Community lügt sich mE selbst in die Tasche und stehlen dem Hund Lebenszeit und Qualität….
Wenn dem Hund klar ist, dass er irgendwo nicht hinkann, ist das für diesen sonnenklar und erledigt…. Bevor man sich mit dem ganzen Firlefanz bewaffnet hat, 10 Foren befragt und 3 rein positive Trainer verschlissen hat, könnte der Hund bei EINEM passenden Abbruch schon monatelang wieder entspannte gassigänge an den Gänseblümchen vorbei haben….
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Diese ganzheitliche nur positive Schleppleinen-Klicker-Keks Community lügt sich mE selbst in die Tasche und stehlen dem Hund Lebenszeit und Qualität….
Wenn dem Hund klar ist, dass er irgendwo nicht hinkann, ist das für diesen sonnenklar und erledigt…. Bevor man sich mit dem ganzen Firlefanz bewaffnet hat, 10 Foren befragt und 3 rein positive Trainer verschlissen hat, könnte der Hund bei EINEM passenden Abbruch schon monatelang wieder entspannte gassigänge an den Gänseblümchen vorbei haben….
Ich finde ein gesunder Mittelweg wäre toll Ich habe genug Trainer erlebt, denen hätte ein Schuss "Ganzheitlichkeit" def. nicht geschadet, wenn beim ersten Beller schon die Wasserflasche gezückt wurde.
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Dann verknüpft der Hund das im besten Fall irgendwann automatisch und kommt von alleine zu mir und setzt sich hin, wenn er ein Fahrrad sieht, weil er weiß bei mir gibt es dafür einen tollen Keks oder ein Spiel oder sonstiges.
Schön dass das bei dir so klappt und das meine ich absolut nicht abwertend.
Es gibt halt Hunde bei denen funktioniert das nicht einwandfrei über diesen ausschliesslich positiven Weg.
Meiner wiegt dann einfach ab ob das Frauchen oder der Reiz interessanter ist und entscheidet dann. Diesen Entscheidungsraum habe ich ihm zu lange überlassen ohne ihm direktes Feedback zu geben was die Konsequenz für die, aus meiner menschlichen Sicht, falsche Entscheidung ist und heute findet er jeden Hund spannender als mich, was ich gerade schön wieder ausbügeln darf. Deswegen habe ich der TE vorhin geschrieben, dass eine Korrektur einem Hund mal nicht schadet und auch kein Vertrauensbruch begangen wird, wenn der Hund mich mal nicht ignorieren darf und Grenzen gesteckt bekommt.
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Na ja, meine Hundetrainerin warnte immer davor, dies ohne konkrete Anleitung von ihr selbst zu versuchen.
Da hat sie sicher in gewissem Sinne recht, denn das kann tatsächlich auch in die Hose gehen. Aber nach fast fünfzig Jahren mit einer Menge verschiedener Hunde kennst du deine Pappenheimer dann irgendwie doch, und allzu schwierig ist das wirklich nicht.
Noch ein praktisches Beispiel: Ich hab mit meinem jetzigen Terrier vom ersten Tag an vor allem eins geübt: Rückruf. Als Superspiel gegen Superbelohnung, aus jeder Lebenslage, mit langsam steigenden Anforderungen. Der Zwerg liebte es, und pfeilschnelles Ankommen ist heute noch unsere Paradedisziplin. Irgendwann war mein Terrier aber ein halbes Jahr alt, und da wollte er dann doch mal wissen ,was eigentlich passiert, wenn andere Dinge wichtiger sind. Beim Toben mit anderen Hunden zum Beispiel. Da war an der Reaktion des Hundes glasklar, dass das Kommando sehr wohl verstanden war, aber eben gerade nicht passte.
Und genau das ist dann der Moment, in dem man besser klarstellt, dass das Komm! keine Verhandlungsgrundlage ist, sondern Ignoranz Folgen hat. Und da finde ich - und mir ist bewußt, dass das eine persönliche Ansicht ist - eine kurze, deutliche Korrektur, nach der der Hund seine Freiheit wiederhaben kann, einfach fairer als ewiges Rummachen mit Schleppleine und Leckerlibeutel.
Und an deutlichen Zeichen des Hundes meine ich zum Beispiel: das in deine Richtung zuckende Ohr, wenn du rufst, das dann aber wieder nach vorne geht, während der Hund sich wieder seinen Interessen zuwendet. Der volle, taxierende Blick, den du im Vorbeirennen abkriegst, bevor er einfach weitersaust, die Muskelanspannung oder die gehobene Nase, bevor er abgeht. Sowas auszumachen und abzupassen ist echt nicht besonders schwierig, wenn man ein bißchen beobachtet und lernt. Und, natürlich, nur in genau so einem Moment eingreift - ist der verpasst, hat es wirklich keinen Zweck mehr.
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Yara hüpft gern. Wenn sie mir frontal ins Gesicht hüpft und die Nase trifft, dann schupse ich sie eher grob weg. Aktion-Reaktion.
Wenn ich sie nach dem Hüpfen anfahre, dann ist das Strafe.
Wenn Yara auf Goofys Bauch tritt, dann faucht er sie an. Aktion-Reaktion.Wenn ich sie nacher maẞregel, dann ist das Strafe. (Das Beispiel zeigt auch, daß Hunde reagieren, aber nicht strafen.)
Wenn du einen Tutnix blockst, dann ist das Aktion-Reaktion. Wenn der Halter ihn danach ausschimpft, dann ist das Strafe.
Wenn ein Hund prügeln will gibt's was Aversives vor den Latz. Aktion-Reaktion.Wenn die Prügelei vorbei ist und ich hinter einem Hund her gehe um was Aversives zu tun, dann ist das Strafe.
Danke für die Erklärung, ich weiß auf jeden Fall was du meinst.
(Ich packe meine Antwort mal in den Spoiler, weil es hier ja eigentlich nicht um verschiedene Trainingsansätze geht.)
Also wie gesagt weiß ich was du meinst, finde aber trotzdem, dass man das noch differenzierter betrachten muss. Klar, gibt man dem Hund Rückmeldungen und reagiert auf bestimmtes Verhalten, das bleibt ja nicht aus. Aber damit diese Reaktion nicht zur Strafe wird, muss sie angemessen sein und im nächsten Schritt würde ich mich persönlich trotzdem fragen, woher dieses Verhalten nun kam.
Wenn ich zB mit Luna spiele und sie dreht dabei hoch und kratzt mich im Spiel, dann beende ich als Reaktion in diesem Moment das Spiel und frage mich dann "Wieso hat sie mich jetzt gekratzt?" um zu dem Ergebnis zu kommen, dass ich sie zu sehr hochgepusht habe und das Spiel das nächste mal früher beenden muss oder nicht so wild werden lassen darf. Würde ich sie in dem Moment grob wegschubsen fände ich persönlich das schon unverhältnismäßig, weil ich die Situation ja auch mit einem milderen Mittel (einfach weggehen) gleich effektiv beenden kann und ich zudem auch Schuld daran war, dass es überhaupt zu dieser Situation kam.
Zum anderen finde ich auch, dass es "Aktion - Reaktion" nur zwischen den Individuen geben kann, die gerade miteinander im Konflikt sind. Heißt wenn der eine Hund pöbelnd auf den anderen Hund zugeht, dann ist das in erster Linie ein Konflikt zwischen diesen beiden Hunden. Pöbelt nun der andere Hund zurück wäre das mAn eine Reaktion. Kommt man jetzt als Halter*in mit der Wasserflasche an, dann ist das in dem Sinne keine Reaktion, weil man ja eigentlich nicht beteiligt ist an dem Konflikt. Ob man es dann Strafe oder unvorhersehbaren Schreckreiz nennt, ist dann mMn auch egal. Jedenfalls ist es keine unmittelbare Reaktion.
Vermutlich ist der Hund in dem Moment so im Tunnel, dass ein unvorhersehbarer Schreckreiz nur noch mehr zum Chaos der Situation beitragen würde.
Natürlich soll man als verantwortliche Person für den Hund in so einem Moment nicht tatenlos zusehen, aber angemessen wäre mMn den Hund einzusammeln, anzuleinen und aus der Situation wegzugehen. Dann kann der Hund sich beruhigen und für die Zukunft überlegt man sich, wie man an der Situation arbeitet, dass sowas nicht nochmal vorkommt.
Also ich finde, dass nicht nur der Zeitpunkt darüber entscheidet, ob etwas "Strafe" oder "Reaktion" ist, sondern da noch viele weitere Faktoren, wie zB Angemessenheit und auch persönliches Empfinden mit reinspielen. Wenn ein Elternteil sein Kind dabei erwischt, wie dieses etwas verbotenes tut und anfängt das Kind anzuschreien, dann ist das zum einen eine Reaktion auf das Verhalten, aber das schließt nicht automatisch aus, dass das Kind es in dem Moment auch als Strafe empfinden kann. Ich finde die Grenzen gehen da so ein bisschen ineinander über und das sind keine Dinge, die man 100% voneinander abgrenzen kann.
Aber was machst du, wenn dein Hund zwar genau weiß, was du erwartest, in dem Moment aber anderes höherwertiger ist als deine Wünsche und jede Belohnung - zum Beispiel der Lieblingsfeind oder die Superbeute?
Kommt drauf an.
Luna soll zB an jedem Treppenabsatz auf mich warten, weil sie grundsätzlich schneller ist als ich und ich mich natürlich nicht von ihr die Treppe runterziehen lassen möchte. Das weiß sie und das macht sie auch. Aber es gibt auch Tage, an denen gehen wir mal 1-2 Stunden später raus als gewöhnlich, weil ich viel zu tun habe und dann staut sich Energie bei ihr an, wodurch ihr Impulskontrolle dann natürlich schwerer fällt. Aber im Gegenzug dazu, dass sie diese 1-2 Stunden ruhig gewartet und geschlafen hat, obwohl schon Gassi-Zeit war, sehe ich ihr das dann nach.
Ich erwarte keinen absoluten Gehorsam von meinem Hund und berücksichtige zu jeder Zeit, dass sie eigene Bedürfnisse hat und dass Warten in manchen Situationen schwerer fällt als in anderen. Und wenn das einmal alle 3 Wochen vorkommt, dann sehe ich drüber weg. Kommt es häufiger vor, dann weiß ich dass ich nicht konsequent genug war und baue es neu auf / frische es auf.
Ich meine, wenn mein Partner mal einen schlechten Tag hat und deshalb seine Sachen nicht wegräumt, dann schnauze ich ihn in dem Moment auch nicht dafür an, sondern nehme Rücksicht und sehe da einfach mal drüber weg.
Und wenn die Superbeute spannender ist, als mein Keks, dann verstehe ich das auch. Immerhin habe ich einen Hund und die haben (fast) alle Jagdtrieb. Und ich weiß ja auch, worauf mein Hund besonders steht. Bei Luna sind es Mäuse. Wild ist ihr zB egal. Deshalb kann sie im Wald ohne Leine laufen und am Feld kommt sie dann eben an die Schlepp, wenn ich merke, dass viele Mäuse da sind und sie nicht gut ansprechbar ist. Gleichzeitig trainieren wir aber natürlich auch die Ansprechbarkeit in solcherlei Situationen.
Ich kann dir da ein ganz ein reales Beispiel bieten: mein Terrier ist ein Riesensensibelchen, tut mir gerne jeden Gefallen, und normalerweise kommen wir prima mit Andeutungen aus. Aber als hier vor neun Jahren die Hühner einzogen, hätte es ohne ganz deutliche Korrektur und ebenso deutliche Strafe bei Mißachtung Tote gegeben. So gab es echt Ärger für jeden Zugriffsversuch, gekoppelt mit Super-Spitzenbelohnungen bei jedem Ansatz für Wohlverhalten. Richtig drastische Korrekturen waren, da wir sowas sehr, sehr selten einsetzen, nur ganz wenige nötig, aber die haben dann auch gewirkt. Schnell und bis heute.
Klar wirken Korrekturen und Strafen, das habe ich ja nie in Frage gestellt. Nur muss halt jeder für sich wissen, ob man darüber arbeiten möchte. Das von dir genannte Beispiel ist natürlich auch eine Situation, in der es vermutlich schnell eine Lösung brauchte, weil ja nun mal Hühner und Hund auf demselben Grundstück leben müssen. Da geht es natürlich am schnellsten, wenn man über Strafe arbeitet.
Ich bin halt jemand der für sowas absolut nicht gemacht ist und einer Person mit sehr ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn. Natürlich kann ich nicht 100% sagen, was ich in so einer Situation getan hätte, aber wenn ich einen Hund hätte, der Kleintiere inklusive Vögel zum Fressen gern hat, dann hätte ich vermutlich so gemanaget (gibt es das Wort? ), dass Hühner und Hund einfach räumlich abgegrenzt sind und das ganze langsam aufgebaut. Aber wie gesagt, da will ich mir jetzt kein Urteil drüber erlauben, weil ich in so einer Situation noch nicht war.
Diese ganzheitliche nur positive Schleppleinen-Klicker-Keks Community lügt sich mE selbst in die Tasche und stehlen dem Hund Lebenszeit und Qualität….
Wenn dem Hund klar ist, dass er irgendwo nicht hinkann, ist das für diesen sonnenklar und erledigt…. Bevor man sich mit dem ganzen Firlefanz bewaffnet hat, 10 Foren befragt und 3 rein positive Trainer verschlissen hat, könnte der Hund bei EINEM passenden Abbruch schon monatelang wieder entspannte gassigänge an den Gänseblümchen vorbei haben….Das finde ich jetzt allerdings auch wieder sehr überspitzt. Über positives Training kann ich meinem Hund genauso gut beibringen, dass er etwas nicht darf. Und auch das wird dann sonnenklar verstanden.
Es braucht dafür auch nicht 3 verschiedene positiv arbeitende Trainer*innen, sonder ein*n einzige*n der*die kompetent ist. Wie das halt bei Trainer*innen, die nicht rein positiv arbeiten, auch der Fall ist.
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OT, daher nur kurz:
Zitatwenn ich einen Hund hätte, der Kleintiere inklusive Vögel zum Fressen gern hat, dann hätte ich vermutlich so gemanaget (gibt es das Wort? ), dass Hühner und Hund einfach räumlich abgegrenzt sind und das ganze langsam aufgebaut.
Genau das haben wir natürlich wochenlang getan, so dass der Hund genau wusste, was verlangt war - aber irgendwann kommt der Moment des Zusammenlebens dann eben doch. Und da wollte der Terrier dann doch mal wissen, ob nicht, vielleicht, unter Umständen...
Seit das ganz unmißverständlich geklärt ist, lebt und bettelt man hier sehr nett und frei miteinander:
- und damit sind wir dann auch schon wieder weg aus dem OT, sorry!
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Einen Abbruch baut man nicht in so einer Situation auf, sondern dann, wenn alles entspannt ist.
So sieht das dann aus, wenn man es gescheit trainiert.
[Externes Medium: https://youtu.be/kYkSGh0qqSM]Ich merke leider jetzt, dass unser Abbruch-Signal nicht in 100% der Fälle hält Zuvor hat auch in einem noch so coolen Spiel das "Stopp" sehr gut funktioniert. Wir haben das Abbruchsignal sehr kleinschrittig aufgebaut
Dieser Hund hat das über Strafe gelernt. Nicht, dass Du das irgendwie falsch verstanden hast.
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Wie korrigiert ihr denn? Hier wird von Strafen, Korrekturen, Grenzensetzen geschrieben - aber wie macht ihr das konkret?
Zu schreiben „Setz eine Grenze.“, aber nicht zu erklären wie das gemacht werden soll, bringt ja niemanden wirklich weiter.
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