Mögen sie sich einfach nicht oder geht es um Ressourcen?

  • Ja, kann passieren. Weil nein, ich hab nicht 24h alles im Überblick und ja mein Hund darf einem Reiz auch mal nicht total gleichgültig eingestellt sein.

    Hier kannst Du üben, dass sie lernt was das Ziel ist - auf Reize nicht loszulaufen, sondern langfristig von selber zu stoppen und zu Dir abzudrehen.


    Wenn man einen Hund, der losstartet ruft und dafür gut belohnt, dann ist für den Hund logisch, dass er losstarten soll. Ist der Reiz dann zu "verführerisch", reagiert nicht mehr auf den Rückruf, weil das Draufzurennen, was ja mit trainiert wurde, dem Hund quasi das Fenster öffnet seinen Interessen zu folgen ...

  • Das heißt, Dein Hund startet und Du rufst ihn dann?

    Nochmal Nachtrag, weil der Ton grad nicht angemessen war von mir :smiling_face:

    Chuwi läuft zu 70% hinter mir. Ein Abruf ist also oft nicht nötig, ich gebe nur das "kontakt zu mir" Signal. Läuft sie aber z.B. vor mir oder einfach weiter weg von mir. Dann ruf ich sie ab.

  • Ich glaube, Du fühlst Dich hier gerade ziemlich in die Ecke gedrängt. Einige Kommentare können angreifend gemeint sein, evtl. fehlt aber auch nur begleitende Mimik und Betonung, dass sie nicht so bierernst gemeint sind.


    Wenn Du Deinen Hund in so vielen Situationen, teilweise mit so hohem Ablenkungsreiz, abrufen kannst, dann hast Du da doch viel erreicht und das finde ich super. Ich finde auch, dass ein Hund auf ein Reh reagieren darf. Und wenn er dann aber abrufbar ist, obwohl er schon ins Jagen übergegangen ist, dann ist das doch aller Ehren wert! Respekt! Das können nicht viele von sich behaupten.


    Du hast hier jetzt unterschiedliche Meinungen und Herangehensweisen gelesen. Ich wäre dafür, die beiden daran zu gewöhnen, dass sie ihr Verhalten aus der Tagesstätte auch in Begleitung beider Herrchen/Frauchen zeigen dürfen. Mir persönlich wäre es zu stressig, auch wenn es nur 1 - 2 mal pro Woche ist, das Thema zu managen.

    Andere plädieren dafür, Deiner Hündin einfach eine Lieblingsfeindin zu gönnen. Auch eine Möglichkeit. Ich selber stehe auch nicht auf dem Standpunkt, dass alle Hunde sich mögen müssen und unbedingt miteinander spielen können sollen. Ist Quatsch. Läuft unter uns Menschen ja auch nicht so.


    Pick Dir jetzt die Maßnahme heraus, die am besten zu Dir und Deiner Hündin passt. Wie schon so häufig gesagt: es gibt nicht DEN einen Weg.


    LG
    Matthias

  • Ja, kann passieren. Weil nein, ich hab nicht 24h alles im Überblick und ja mein Hund darf einem Reiz auch mal nicht total gleichgültig eingestellt sein.

    Hier kannst Du üben, dass sie lernt was das Ziel ist - auf Reize nicht loszulaufen, sondern langfristig von selber zu stoppen und zu Dir abzudrehen.


    Wenn man einen Hund, der losstartet ruft und dafür gut belohnt, dann ist für den Hund logisch, dass er losstarten soll. Ist der Reiz dann zu "verführerisch", reagiert nicht mehr auf den Rückruf, weil das Draufzurennen, was ja mit trainiert wurde, dem Hund quasi das Fenster öffnet seinen Interessen zu folgen ...

    Das find ich einen tollen Tipp. Da bin ich zu nachlässig. Vielen Dank :beaming_face_with_smiling_eyes:

  • Keine Sorge, wenn man hier nach Rat frägt, muss man mit negativen Rückmeldung rechnen und damit komme ich sehr gut klar. Ich habe nur schon durch diesen einen Beitrag ganz tolle Bekanntschaften gemacht :smiling_face_with_hearts:

    Nur eine Meinung find ich nicht ganz fair und darauf hab ich evtl. etwas ruppiger reagiert. :winking_face_with_tongue:


    Ich finde du hast das gut zusammen gefasst. Ich bin super gespannt, was meine Trainerin zu den verschieden Ansätzen denkt und mit einigen tollen Tipps und Meinungen werden wir auch arbeiten :relieved_face:

  • Ich öffne die Tür. Mein Hund schiesst als erster aus der Tür, prüft alles und bellt aus tiefster Kehle einfach mal alles an, auch das pure schwarze Nichts. Gibt's nicht. Und 1000x schon gar nicht wenn Nachtruhe ist. Daher hat mein Hund nicht als Erster aus der Tür zu gehen. Um noch konkreter zu werden: Ich trainiere solche Situationen nicht. Ich will das nicht und fertig. Macht Herr Hund doch die Anstalten dazu, gibts erstmal ein 'Nein'. Manchmal ignoriert es es und prescht trotzdem vor. Die Konsequenz: Ich pack ihn an der Rute, Fell, Halsband - das was ich grad in die Finger krieg, zieh ihn zurück ins Sitz und es wird einfach gewartet bis ich die Freigabe erteile. Schluss. Punkt. Aus. Es gibt keine Diskussion und keine Leckerlies. Es ist mir egal ob es sich für ihn lohnt oder nicht, ich will nicht das er aus der Tür schiesst um Nachbarn, Besucher auf dem Fressnapfparkplatz oder das Nichts anzubellen.

    Richtig ernst war es dann beim Zugriffsversuch auf die Henne. Das war reines Glück: ich stand nicht nur in der Nähe, sondern hatte auch noch einen Handfeger in der Hand. Der landete dann mit "SPINNST DU???!!!!" im Terrierkreuz und bewog den Hund zum großen Glück, seine Aktion sofort abzubrechen.

    Ich finde halt zwischen den beiden o.g. Situationen gibt es große Unterschieden. Was terriers4me beschreibt ist eine Ausnahmesituation. Klar, wenn es um Leib oder Leben eines Menschen oder eines anderen Tieres geht und man in dem Moment einfach nur die Gefahr abwenden muss, dann verstehe ich, dass da ein aversiver Reiz eingesetzt wird. Das ist für mich aber eine Sondersituation. Sowas sollte ja nicht tagtäglich vorkommen.

    Da geht es in dem Moment dann wirklich nur um Schadensbegrenzung. Wenn mein Hund zB bellend und knurrend auf ein Kind zu rennt, dann finde ich es logisch in dem Moment alles dafür zu tun, dass das Kind nicht zu schaden kommt. Dennoch weiß ich dann, dass mein Hund ein Problem mit Kindern zu haben scheint und dann sehe ich es als meine Aufgabe daran zu arbeiten, in dem ich Kinder für meinen Hund langfristig positiv verknüpfe.


    Und da liegt dann der Unterschied: Mir ging es in meinen gesamten Aussagen darum, dass das Training positiv gestaltet werden sollte. Mir ging es nicht um Ausnahmesituationen. In diesem Thread wurde der TE ja von dem Trainer dazu geraten bei dem feindlichen Hund mit Wasserflasche zu arbeiten und da habe ich es so verstanden, dass das der Trainingsansatz sein soll. Also jedes mal wenn der Hund angepöbelt wird Wasser drauf. Und das fand ich einfach nicht richtig (aber da sind glaube ich auch viele bei mir).


    In dem Beispiel von alsatian_00 geht es mMn um eine mehr oder weniger tagtägliche Situation und wenn es mir persönlich wichtig ist, dass der Hund erst nach mir aus der Tür geht, dann würde ich das langfristig trainieren, damit der Hund weiß, was ich von ihm will und nicht erst auf Fehlverhalten warten, um dieses dann zu maßregeln. Da finde ich die Aussage "ich will halt einfach nicht, dass mein Hund das macht. Punkt." dem Hund gegenüber nicht fair und sehr einfach gemacht. Weil das wäre ja eigentlich was, das man über positive Bestätigung super easy aufbauen könnte. Dann wäre es auch ein Miteinander (nach dem Motto: wir üben das zusammen und dann wartest du, bis ich die Tür öffne, dafür gibt's einen Keks und dann sind wir ready to go) und nicht ein Gegeneinander.


    Rennt mein Kind zB einfach auf die Straße, weil ich nie erklärt habe, dass es am Straßenrand erstmal warten soll (was gleichzusetzen wäre mit: ich leite meinen Hund an, dass er an der Tür warten soll und baue das kleinschrittig auf) und es dann im Gegenzug einen von mir dafür drüber kriegt, dann finde ich das nicht fair. Oder das kennt ja bestimmt auch jeder selber, wenn jemand zu einem sagt "will ich halt einfach nicht." ohne zu erklären oder sonstiges, dann hat man weniger Lust sich dran zu halten, als wenn sich jemand Zeit nimmt und seine Gründe für XY ausführlich erklärt.


    Klar, muss da jeder seinen Weg finden und wissen was richtig für einen ist, das ist nur meine Meinung und mein Werteverständnis.

    Mir war es nur nochmal wichtig den Unterschied zwischen einer Ausnahmesituation und Training, das auf aversiven Mitteln basiert, herauszustellen.


    Ich bin super gespannt, was meine Trainerin zu den verschieden Ansätzen denkt und mit einigen tollen Tipps und Meinungen werden wir auch arbeiten :relieved_face:

    Halt uns gerne auf dem Laufenden, ich bin gespannt! :smile:

  • Da finde ich die Aussage "ich will halt einfach nicht, dass mein Hund das macht. Punkt." dem Hund gegenüber nicht fair und sehr einfach gemacht. Weil das wäre ja eigentlich was, das man über positive Bestätigung super easy aufbauen könnte. Dann wäre es auch ein Miteinander (nach dem Motto: wir üben das zusammen und dann wartest du, bis ich die Tür öffne, dafür gibt's einen Keks und dann sind wir ready to go) und nicht ein Gegeneinander.

  • Ich habe 1 Situation, die nicht funktioniert. Ja, vermutlich von uns Besitzern ausgelöst und ja, nicht tolerierbar. Aber nein, davon lass ich mich nicht unterkriegen.


    Seit vielen Monaten kann ich stolz sagen, dass sie in allen situation "funktioniert" hat. Aber weder sie noch ich sind Maschinen. Wir haben einen tollen Rückruf und einen tollen Abbruch. Nur scheinbar ist er nicht perfekt. ALSO ARBEITEN WIR DARAN. JA, AN DER SCHLEPPI.

    Ich glaube, dieser schon im Eröffnungspost geschilderte Sachverhalt ist im Laufe des Threads etwas in Vergessenheit geraten :denker:


    Ich glaube, dass dieser überall ansonsten zuverlässig funktionierende Rückruf in genau dieser einen Situation eben nicht funktioniert, weil du dir da selber am Stuhlbein rumgesägt hast.


    Das habe ich ja schon erklärt, welcher Hintergrund möglicherweise diese scheinbare Gehorsamsverweigerung auslöst, und eben auch, weshalb ich dieser Hündin Mala gegenüber eine völlig andere Alternativhandlung (nämlich weggehen) gemeinsam mit Chuwi erlernen würde.


    Es wird etwas dauern, bis Chuwi dir wirklich glaubt, dass du nie wieder willentlich eine Annäherung zu Mala provozierst.


    Was dir helfen könnte: Du übst immer mal wieder bei Hundesichtungen anderer Hunde diesen "Rückzug", und etablierst dafür ein neues Kommando ("Zurück" z. B., oder ein anderes Wort welches für dich Sinn macht).

    Das würde ich freundlich tun, mit einer schönen Belohnung verbinden, etwas, was sich für Chuwi lohnt. (Dann natürlich tatsächlich KEINEN Kontakt zu diesem andern Hund zulassen - sonst hast du das gleiche Ergebnis wie bisher bei dem (erfolglosen) Rückruf bei Sichtung und anschließendem Kontakt zu Mala).

    Das könnte dir möglicherweise einen entscheidenden Vorteil bringen bei der nächsten, zufälligen Sichtung von Mala, wenn Chuwi schon weiß, welches Handeln mit diesem neuen Signalwort verbunden ist.


    Versuch macht kluch, ne?

  • Das heißt, Dein Hund startet und Du rufst ihn dann?

    Ja, kann passieren. Weil nein, ich hab nicht 24h alles im Überblick und ja mein Hund darf einem Reiz auch mal nicht total gleichgültig eingestellt sein.

    Du hast den Hund mithilfe eines Trainers desensibilisiert. Besser?

    Was ist daran desensibilisiert, wenn sie zu 99% auf das Rütteln reagieren würde?

    Und wenn sie das ja desensibiliesiert, dann desensibilisiert sie ja jede Korrektur. Oder woran machst du das jetzt fest?

    Weil du Bericht,erst, dass du die Methoden alle ausprobiert hast, aber diese nichts gebracht haben. Jetzt ließt sich das alles anders.

  • lisa_do


    Da gehen aber wieder zwei Dinge Durcheinander: Abbruch und langfristige positive Gewöhnung an einen Trigger :smile: Das sind zwei verschiedene Baustellen.


    Ein wirklich gut sitzender Abbruch funktioniert - zumindest meistens - auch in „Ausnahmesituationen.“ So dass man eben nicht zu wirklich heftigen Maßnahmen greifen muss, um zu verhindern, dass der Hund Schaden zufügt oder erleidet. Den trainiert man (wenn das Problem nicht so gravierend ist, dass da zackig was passieren muss) separat. Und zu Beginn eben gerade nicht in genau diesen Ausnahmesituationen (den Rat finde ich auch merkwürdig), sondern in ruhiger Umgebung und harmlosen Situationen. Um es dann zu steigern. Da ist es völlig schnurz, was genau abgebrochen wird, der Hund lernt einfach nur „Nein heißt nein.“ Und in Folge, durch die Korrektur: „Wenn ich mir unsicher bin, frag ich Frauchen/Herrchen.“ Das ist das Training von Abbruch und Umorientierung.


    Der gute Abbruch funktioniert, weil der Hund gelernt hat, dass Frauchen/Herrchen meint, was sie/er sagt - also verlässlich ist. Und natürlich in Kombination damit, dass der Hund sich anvertrauen und sicher fühlen kann.


    Wenn man den Abbruch immer erst dann einsetzt, wenn es „um was Wichtiges geht“, dann wird man eben auch zu heftig und erreicht unter Umständen das, was Mehrhund beschrieben hat: Man desensibilisiert den Hund.


    Sich mit dem zu befassen, was den Hund außer Facon gebracht hat, das ist der zweite Punkt. Der hat aber nichts mit dem Abbruch an sich zu tun. Da gehts dann um positive Verknüpfung.

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