Wann ist Vermenschlichung „ok“ und wann leidet der Hund?

  • Ich denke wichtig ist das einem bewusst ist was man da tut.

    Ich hab das Glück das ich zwei Hunde habe die Kontakliegen auch mit uns erstmal gut finden Luthien erträgt streichen Abby mag das von daher kann ich mein äffisches Nähenedürfniss recht konfliktfrei ausleben weil es auf Gegenseitigkeit beruht und man schnitzelnden finden kann die für beide Spezies angeben sind☺️

    Bei Abby geht das sogar so weit das sie herausbekommen hat wie sie bei meinem Lebensgefährten gegen das IPad / ebookreder hauen muss, damit er nicht mehr lesen kann, ihr Beachtung schränkt und sie weiter streichelt.

    Da geht das stress machen um mehr Nähe zu bekommen also eher von Hundeseite aus und aufgrund des der Hundehaltung geschuldeten Machtgefühles, ergeben sich draus keine Probleme weil mein LG sagen kann Abby ist Gut jetzt es reicht und dann rollt sie sich zu einem Donut und lässt ihn in Ruhe.


    Ich denke die Probleme beginnen dann wenn der Mensch nicht differenzieren kann ob das gerade „ Affensachen“ sind die da stattfinden oder ob der Hund das selber gut findet.

    Ich denke solange der Mensch im Hinterkopf hat was da gerade rell passiert und was das für den Hund und den Menschen bedeutet entstehen nicht wirklich Probleme.

    Ich denke die Probleme entstehen erst, wenn dieses Bewusstsein für die unterschiedlichen Bedürfnisse nicht vorhanden ist , dann wird es schwierig.

  • Vermenschlichen, mir kommt der Begriff immer schon komisch vor. Klar kann man von Vermenschlichung sprechen wenn man Hunde in Jacken packt. ABER es gibt halt nun mal Zuchten die nicht anders können. Sprich die Vermenschlichung fängt schon viel weiter vorne an 🙃

  • Für mich werden Hunde, wie schon geschrieben wurde, vermenschlicht wenn man ihnen menschliche Gedanken und Vorgehensweisen unterstellt wie z.B. der Hund pinkelt ins Haus weil er provozieren will.


    Dadurch, dass meine Hunde mit im Bett schlafen vermenschliche ich sie aber nicht. Sie haben die freie Wahl denn wir haben auch Hundebetten im Schlafzimmer.


    Vermenschlichung ist für mich Hundekleidung die nicht funktionell ist (also Mäntel bei Kälte oder Regen) sondern die nur optisch gut aussehen soll oder ähnlich wie Kleidung für Menschen und aufgrund der Temperatur oder dem Fell des Hundes nicht nötig wäre. Ich habe mal einen Hund mit einem Overall gesehen der wie ein T-Shirt und eine Jeans aussah.


    Den Hund nicht Hund sein lassen wie z.B. in einer Handtasche herumtragen obwohl der Hund gesund ist und laufen könnte das Umarmen von Hunden sehe ich auch als Vermenschlichung.


    Lackieren der Krallen finde ich auch unnötig und Vermenschlichung.

  • Ich denke, es geht hier weniger um die „Äußerlichkeiten“ als um die Einstellung des Menschen zum Tier. Viele Menschen bevorzugen die Kommunikation mit einem Tier, was ich persönlich verstehen kann. Die heutige Gesellschaft verleitet einem wirklich die Interaktion mit den Mitmenschen. Deswegen fühlen sich viele zu den Tieren hingezogen, da sie weder falsch sind, noch böse Absichten haben. Damit geht leider bei vielen aus Unwissenheit einher, dass die Tiere vermenschelt werden. Das ist ja grundsätzlich keine böse Absicht, sondern nur eine fehlende Perspektive aus Sicht des Tieres.

    Und ganz ehrlich, solange es da nicht um gesundheitliche Aspekte für das Tier geht, sondern nur um Geschmack, bzw. Ein Urteil Außenstehender, finde ich es nicht verwerflich.

    Da sollen sie sich lieber mal über schreckliche Nutztierhaltung usw. auslassen.

    PS: ich habe den Artikel nicht gelesen.

  • Für mich kommt es auf das Mindset an, z.B.bei der Jacke, hier würde wohl niemand einem Hundesportler, der seinem Hund im Winter wenn der im Auto sitzt bis er dran ist Vermenschlichen vorwerfen. Wenn aber jemand dem Hund zum verschönern ein Jäckchen anzieht, geht es schon für mich in Richtung vermenschlichen.

  • Ich finde ja vermenschlichen wird oft verwendet, wenn man die Hundeerziehung/haltung eines anderen kritisieren will. Das hat immer einen negativen Beigeschmack. Vielleicht verhundlicht uns der Hund ja auch ständig und darauf achtet bloß keiner.

    Zwei Lebewesen die in einer Gemeinschaft leben färben immer aufeinander ab. Es ist ein Irrglaube zu denken wer immer sich eine Wohnung teilt, beeinflusst den anderen nicht.


    Meinen Hund sehe ich max 4h am Tag. vermenschliche ich sie dann in ihrer Freiheit a la Teenager?

    Ist kochen für den Hund nach Nährwerten vermenschlichen oder verhundlichen? Mein Hund würde sich auch in die Wärme zurückziehen, wenn kalt (sie schlüpft auch selbst in ihren Pulli) und nicht in der Kälte spazieren gehen.


    Allein, dass ich sie nicht jeden beißen lasse, den sie möchte, da bin ich sicher ich vermenschliche sie. Warum das Wort dann immer nur angewendet wird, sobald es um negative Beurteilung geht, darüber würde ich mir eher Gedanken machen.

  • Wenn man mal das völlig überzogene und eigentlich schon fast krankhafte Beispiel des MDR nimmt, geht es eigentlich gar nicht um den Hund. Es geht um z.B. die alte kinderlose Lady, die ihren Ehemann verloren hat, die in der Nachbarschaft verpöhnt ist, weil sie vielleicht nicht der Norm folgt und dadurch einsam geworden ist.


    So lange es den Hund nicht stört und schadet, wäre es mir sogar an dem Punkt egal, dass sie ihm so viel Aufmerksamkeit und Nähe schenkt. Gesund ist das aber auf mentaler Ebene nicht.

    Aber in dieser traurigen Welt gibt es solche Fälle leider.

    Das Haus, das wir gekauft haben, gehörte einer solchen Person. Da haben die Kinder sie auch einfach im Stich gelassen. Lediglich der Schnauzer war ihr geblieben. Nach dem Tod des Hundes, ging dann alles den Bach runter.


    Dem Hund macht es in den meisten Fällen nichts aus, ob er im Bett schläft, ein Mäntelchen trägt, irgendwelche seltsamen Schuren hat, oder ob man ihn auf einen Stuhl packt und vom Teller am Tisch lecken lässt. Und es macht ihm auch nichts aus, wenn man für ihn kocht.

    Ganz vieles das damals als Vermenschlichung galt, ist heutzutage für viele Hunde normal.


    Meine beiden Chaoten haben auch viele Freiheiten, die sie anderswo seeehr wahrscheinlich nicht hätten. Wir haben z.B. eine Eckbank, wo Quinta sich zu uns gesellt hat, wenn wir gegessen haben. Aber von da essen durfte sie nicht. Das wäre dann doch etwas viel.

    Unser Hundesitter/Hundeopa, findet es immer überaus niedlich, wenn er am essen ist und sie sich auf den Stuhl setzt und ihm Gesellschaft leistet. Absolut nicht normal... Aber es tut niemandem weh, zaubert jemand anderem sogar ein Lächeln auf die Lippen.

    Ich bin was das angeht ziemlich locker, solange auf "Runter" gehört wird, man nicht angebettelt wird oder man Ressourcen Verhalten zeigt.

    Aber ich bin auch bekloppt 🙈

  • Für mich bedeutet Vermenschlichung, dass der Respekt vor dem Tier als Tier verlorengeht.


    Dass es in eine Rolle - zum Beispiel Partner- oder Kindersatz - gezwungen wird, die es nicht ausfüllen kann, weil es nun mal kein Mensch im Fell ist. Kurz: dass es als eine Art zweitklassiger Mensch behandelt und betütelt wird, statt es als das zu nehmen, was es ist: ein erstklassiger Hund.

  • Für mich sind lackierte Krallen, gefärbtes Fell, Handtaschenhunde und sonstiger Firlefanz in keinster Weise vermenschlichend. Da wird der Hund zum Accessoire gemacht oder zur Puppe, aber nicht zum Menschen.


    Ich für mich fänd es jedenfalls wenig respektvoll und menschlich, wenn ich nicht ohne passendes Outfit mitdürfte.


    Meine Hunde sind in den Augen mancher durchaus "vermenschlicht". Im Sinne von: Ich respektiere ihre Grenzen, ihre Kommunikation und ihre Persönlichkeit und von ihnen erwarte ich das ganz genauso, wie von anderen Menschen mir gegenüber eben auch. Ich plapper sie nicht den ganzen Tag zu - mache ich bei Menschen auch nicht. Ich zwinge ihnen nichts auf, was nicht medizinisch oder aus anderen gewichtigen Gründen notwendig ist. Erwarte keinen Kadavergehorsam aber das Einhalten gesteckter Grenzen und Regeln. Aber letzteres nicht, weil sie Hunde sind, sondern weil das die Voraussetzung für ein möglichst harmonisches Miteinander ist oder der Sicherheit dient - genau wie mit Menschen.

    Und ebenso wie bei Menschen gehe ich individuell auf sie ein. Ob es sich jetzt um Hund, Kind oder Partner handelt - die Grundlagen sind bei mir immer dieselben. :ka:


    So gesehen ist vermenschlicht für mich nichts, was ich grundlegend als negativ werte. Nur wird der Begriff gerne falsch ausgelegt. Ebenso wie "übertriebene Liebe". Liebe kann man nicht übertreiben. Wenn es dem anderen schadet, ist es keine Liebe. Dann ist das das Ausleben von etwas, das man dringend reflektieren sollte, aber keine Liebe.

  • Vermenschlichung bedeutet für mich, dem Tier menschliche Eigenschaften und Bedürfnisse zuzuschreiben. Das ist denke ich bei einem Tier, mit dem man so eng zusammenlebt, ganz normal dass das passiert.

    Beispielsweise sage ich zu Juro, wenn er nach rechts will und ich nach links oft nicht einfach "links" (was ja reichen würde), sondern ich sage "links - ja, wir können heute leider nicht nach rechts gehen mein Hase, der Weg dauert ne Stunde länger und ich habe gleich ein Meeting" :lol: Das ist natürlich ne hoffnungslose Vermenschlichung. Schadet ihm in dem Moment (in meinen Augen) nicht, er geht halt nach links und ignoriert den Rest.


    Schaden tut es in meinen Augen da, wo dadurch die hündischen Bedürfnisse ignoriert werden. Wenn also man beispielsweise seinen Hund so schick frisiert und denkt, ihm gefällt das, und deswegen darf er dann nicht mehr im Dreck spielen. Oder wenn man seinen Hund überall mit hin nimmt weil "er will so gerne dabei sein", dabei hat der Hund vielleicht einen Kontrolltick, der ihn selber stresst und wäre glücklicher, wenn man ihm stattdessen das Alleine bleiben beibrächte.

    Oder der Klassiker "der pinkelt aus Rache ins Haus, weil ich mit ihm geschimpft habe", wobei ignoriert wird dass der Hund so gestresst ist, dass er seine Körperfunktionen nicht mehr unter Kontrolle hat.

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