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Vermenschlichung im negativen Sinne ist für mich jede Handlung, die das Tier in seinem artgerechten Verhalten stört.
Das Handtaschenhündchen, das als modisches Statement herhalten muss und nicht laufen darf.
Der weiße Hund, der niemals auch nur in die Nähe einer Dreckpfütze kommt oder mehrmals die Woche gebadet wird, damit er strahlend weiß bleibt.
Es gibt sie auch positiv, da kann man schmunzeln, es schadet aber dem Hund eher weniger:
Die Besitzer die felsenfest davon überzeugt sind, ihr Hund müsse regelmäßig wechselndes Futter haben, weil man selbst ja auch nicht immer dasselbe essen will.
Die „Halsband muss zur Leine passen“ Anhänger, weil man selbst ja auch halbwegs optisch ansprechend das Haus verlässt.
Wie überall gibt es halt schwarz und weiß.
Mein Bursche schläft übrigens durchaus bei mir im Bett und ist durchaus Partnerersatz zum aufwärmen, ankuscheln, Bestätigung abholen, Ego booster, Kummer klagen.
Aber das alles kann er problemlos leisten, ohne Schaden zu nehmen.
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Hi
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Also das Wohl anderer (auch fremder Menschen) steht für mich definitiv über dem Wohl eines Tieres. Vielleicht liegt der Denkfehler darin, was man als "Wohl" ansieht?
Die Bedürfnisse anderer (fremder) Menschen stehen nämlich definitiv nicht über dem Wohl (m)eines Tieres. Auch die Bedürfnisse von Tieren werte ich oft höher als die Bedürfnisse von Menschen.
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Jaja, Menschen, diese edlen Wesen. In der Theorie zumindest.
Und was hat das mit Vermenschlichung von Tieren zu tun?
Mir erschliesst sich der ganze Zusammenhang der Diskussion nicht.
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Für mich hat Vermenschlichung nicht direkt was mit dem Stellenwert von Menschen und Hunden zu tun. Für mich bedeutet das, wie für einige andere auch, dass dem Hund Gefühle, Motive und Bedürfnisse unterstellt werden, die er (nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand) wohl nicht hat. "Der will mich ärgern", "der pinkelt aus Protest", "der will Chef sein" genauso wie die gerne genannten Handtaschenhündchen.
Außerdem gehört für mich falsch verstandene Körpersprache da mit rein. 'Lächeln' zum Beispiel. Oder der Glaube, dass alle Hunde gerne Spielen. Oder die Verteufelung jeglicher Aggression.
Für mich ist 'echte' Vermenschlichung fast immer ein Problem.
'Unecht' ist es für mich dann, wenn Menschen eigentlich wissen, dass sie ihren Hund gerade nicht wie einen Hund behandeln, aber selbst gut abschätzen können, dass es ihm gerade nicht schadet.
In ganzen Sätzen mit dem Hund sprechen zum Beispiel. Das ist kein Problem, wenn man eigentlich weiß, dass der Hund nix versteht. Es ist aber ein Problem, wenn dem Hund zB erklärt wird, er dürfe etwas nicht, in dem echten Glauben, er würde das verstehen.
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Ich bin für die Vermenschlichung des Hundes !
Gerade eben habe ich meinen Kleinen mit wunderbar duftendem Shampoo gegen (!) seinen Willen gewaschen, weil er wunderbar (seiner Meinung nach) nach totem Fisch roch
Aber ich bin ganz dagmarjung 's Meinung, dass die weitaus übelste Vermenschlichung des Hundes stattfindet, indem menschliche Dominanz-/ Herren- /Untergebenen- /Gehorsamkeitsvorstellungen auf Hunde und dem Umgang mit ihnen übertragen wird.
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Je länger ich darüber nachdenke desto schwieriger finde ich die Frage.
Ich denke nämlich schon, dass die Unterschiede zwischen höheren Säugetieren und dem Menschen nur graduell sind. Von daher unterscheiden Mensch und Hund sich auf einer "natürlichen Ebene" ohne die ganze Zivilisationstünche und Entfremdung von der Natur gar nicht so grundsätzlich von einander.
Ich fände ja, es täte dem Menschen gut, sich mehr zu verhundlichen:
mehr im Hier und Jetzt leben, den Augenblick wahrnehmen und geniessen, bei sich selbst sein können, natürlicher leben ohne das ganze Konsum- und Technikgedöns...
Wir suchen ja diese Verbundenheit mit der Natur, eine gewisse Ursprünglichkeit im Zusammenleben mit Tieren.
Eigentlich finde ich Vermenschlichung auch einen überholten Ausdruck für problematische Einstellungen ggü. dem Hund. Und ich persönlich sehe das grösste Problem nicht in Haltern, die die Dominanzschiene fahren, weil viele Hunde damit recht gut klar kommen.
Vielleicht würde ich die Infantilisierung und Überbetüdelung als grösstes Problem sehen. Der Hund darf nichts selber lösen und entscheiden, weil da ja eine Gefahr oder Belästigung anderer damit verbunden sein könnte und ist ständig im Focus seiner Halter mit x Beschäftigungen und Tierarztbesuchen wegen jedem Kleinscheiss und Diagnostik bis zum Abwinken. Resultat sind neurotische, dauergestresste Hunde.
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Den Satz finde ich, gelinge gesagt, schwachsinnig.
Ich habe Schuhe, die für mich einen höheren Stellenwert haben als manche Mitmenschen. Vermenschliche ich also meine Schuhe?
Welchen Stellenwert jemand/etwas in unserem Leben hat und welchen nicht, hängt von vielen Faktoren ab und wenn Hund zB einen höheren Stellenwert hat, als Mensch X muss es nicht zwingend bedeutend, dass der Hund überhöht wird.
Ich finde die Diskussion immer müsig, denn egal wie sehr man sich den Heiligenschein aufsetzen will, mir kann niemand erzählen, dass jeder Mensch auf dieser Welt für sie/ihn gleichbedeutend ist und den selben Stellenwert in ihrem/seinen Leben einnimmt.
Beim Hund sehe ich das recht pragmatisch. Vermenschlichung ist dann schlecht, wenn sie dem Hund Schaden zufügt, weil seine Bedürfnisse ignoriert und nicht erfüllt werden.
Geburtstagstorte, jeden Tag passendes Outfit zu Frauchens, täglich frisch zubereitetes Menü... alles ok, so lange es hundekonform ist und eben nicht die Benjamin Blümchen Torte aus der TK Abteilung, etc.
Bis auf den markierten Satz stimme ich zu, dieser aber macht mich nachdenklich, weil ich nicht weiß, ob er genauso gemeint ist, wie er sich liest.
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Jaja, Menschen, diese edlen Wesen. In der Theorie zumindest.
Und was hat das mit Vermenschlichung von Tieren zu tun?
Mir erschliesst sich der ganze Zusammenhang der Diskussion nicht.
Es ist einfach ein Aspekt, der für mich dazu gehört. Der Begriff "Vermenschlichung" kann, wie in diesem Thread ersichtlich, für verschiedene Menschen unterschiedliche Bedeutungen haben und gewisse Gedankengänge oder Gefühle hervorrufen.
Beispiel: Für manche ist es Fell färben und Krallen lackieren. Für andere, die Unterstellung von bösen Absichten. Für wieder andere eine Überhöhung des Hundes, weil der Mensch immer an der Spitze stehen und vorgehen muss. Menschen sind generell wichtiger und müssen einen höheren Stellenwert haben als der Hund.
Dabei werden Menschen auch von Menschen oftmals nicht sonderlich gut behandelt. Was die Aussagen, dass Menschen immer vorgehen müssen, zumindest auf die Realität im Alltag bezogen, ad absurdum führt. Oder wie Fenjali es ausdrückte, ein Lippenbekenntnis ist. Als Hinweis am Rande ist das durchaus interessant und gehört zu dem Thema der "Vermenschlichung".
Denn daraus ergibt sich eine weitere Sichtweise und zumindest eine Basis dafür, über "Vermenschlichung" aus einer anderen Perspektive nachzudenken.
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weil ich nicht weiß, ob er genauso gemeint ist, wie er sich liest.
Die Betonung liegt auf manche Menschen... die Schuhe sind beliebig ersetzbar durch alles mögliche vom Kieselstein im Garten bis zur Mücke.
Ich interpretiere da sicher zu viel hinein, danke für die Erklärung.
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