Auslandstierschutz: Osteuropa, Südeuropa - unterschiedliche Charaktere?
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Ich kann anhand meiner Erfahrung mit Hunden aus dem Tierschutz sagen, daß mir die kleinen Spanier am meisten zusagen.
Ich empfinde sie als unkomplizierter und zugänglicher, was aber auch daran liegen mag, daß mir der Typ Jagdhund x Schoßhund/Kleinhund mehr liegt als ein Hofhund/Wachhund Mix, der über Generationen auf einen gewissen Argwohn selektiert worden ist. (ich rede jetzt von Mixen bis maximal 35cm Größe, nicht von ausgewachsenen HSH Mixen )
Auch rein optisch sprechen mich die kleinen spanischen Mixe oft mehr an.
Bitte seht das jetzt nicht als Wertung eurer Hunde an, das ist nur mein Empfinden.
Ich kenne ansonsten noch TS Hunde aus Ungarn, Polen, Rumänien und Kroatien (also zum Vergleichen)
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Hi
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Man wertet immer und so unterschiedlich Menschen sind, so auch ihre Tiere. Gerade das mag ich an Hunden, ihre Vielfalt.
Ich bin wahrscheinlich das Gegenteil von dir. Mir sind viele Jagdhund(-mixe) zu anhänglich und schmusig. Ich bin eher für dreimal über den Kopf getätschelt reicht dann auch für den Rest des Tages, wenn man sich dafür nicht bücken muss, umso besser.
Mein ewiges Dilemma, freundliche Hunde in der Stadt sind echt sinnvoll, alles Andere macht nur Probleme. Aber es ist mir so fremd, ich stand so oft neben meinem Hund und habe mich gefragt, was stimmt mit dir nicht meine Grantelelse steht mir da so viel näher
Auch rein optisch, alles was rund und weich ist, ist nicht meins. Bin da eher Team Ecken und Kanten.
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Vielleicht ist der Unterschied auch weniger in der genauen geographischen Herkunft zu finden, sondern im speziellen Hundetyp.
Mein Eindruck ist manchmal: je zierlicher und windiger und langnasiger der Hund, desto weniger Wach- und Territorialtrieb, dafür wird gerne mal krass gejagt.
Die Kompakteren dann umgekehrt.
Dann hat vermutlich auch jede Orga noch ihre Spezialitäten, manche vermitteln ja primär Jagd- und Meutehunde, oder Galgos etc., bei anderen eben alles was in der örtlichen Tötung so anfällt. Manche vermitteln alles, Hauptsache ein Zuhause gefunden - andere haben ein recht gutes Auge dafür ob der Hund überhaupt ne Chance hat sich gut in das Leben als Familienhund einzufügen.
Das Einzige was ich mittlerweile recht sicher sagen würde ist, dass es die Sache doch sehr erleichtert wenn man Zuhause schon 1+x souveräne Ersthunde hätte.
Dieses plötzliche herausgerissen werden aus dem Gruppenverband macht es für viele vermittelte Hunde schon schwer in den ersten Wochen, egal woher sie stammen.
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Vielleicht ist der Unterschied auch weniger in der genauen geographischen Herkunft zu finden, sondern im speziellen Hundetyp.
Genau darum geht es z. B. in dem von mir verlinkten Podcast! Wobei das immer nur Tendenzen sind - man findet tendentiell in Rumänien andere Hundetypen als in Spanien. Was nichts Schlechtes sein muss, nur sollte man sich dessen bewusst sein, als Vermittler und auch als Interessent. Man sieht es den Hunden eben nicht unbedingt an, das, was hier ein netter Mischling ist, ist in Rumänien vielleicht eine auf Wachsamkeit gezüchtete Rasse.
Aber auch im osteuropäischen Raum gibt es natürlich viele Hunde, die sich unkompliziert als Familienhund einfügen. -
Gibt es hier jemanden mit einem Ex Shelterhund der diesbezüglich komplett cool ist, keine Angst vor Gewitter oder Feuerwerk zeigt?
Also Finja kommt aus einem riesigen rumänischen Tierheim. Ist dort bis zum Alter von ca 9 Monaten aufgewachsen und dann nach Deutschland gebracht worden.
Sie hat bis jetzt (aktuell 12,5 Jahre alt) kein Problem mit Geräuschen. Gewitter und Feuerwerk ist ihr ziemlich egal. Sie konnte auch von Anfang an problemlos alleine bleiben und war stubenrein, obwohl sie wirklich noch nie in einem Haus gelebt hatte.
Aber vom Charakter her eben wirklich eher typisch "rumänisch" mit Einschlag HSH. Sehr wachsam, territorial und braucht keine fremden Menschen. Und fremd ist eigentlich fast jeder außerhalb der engsten Familie. Und mit Tendenz nach vorne.
Coco war in Griechenland von Welpen an auf privater Pflegestelle, also nie wirklich in einem Tierheimzwinger. Wurde aber bis zum Alter von 1,5 Jahren viel herumgereicht, vermittelt, wieder zurück, verschiedene Pflegestellen.
Sie ist extrem geräuschempfindlich. Bei lauten Knalls, Gewitter, Feuerwerk oder auch nur mal Bauschutt in einen Container werfen, wird sie schnell panisch und ergreift schlimmstenfalls die Flucht. Auch Wetterumschwung oder Sturm stresst sie sehr.
Alleinebleiben ist bei ihr auch jetzt im Alter immer noch schwierig.
Nora ist auf der Straße in Griechenland aufgewachsen, kam dann mit ca 1-1,5 Jahren in ein städtisches Tierheim und wurde direkt von dort zu mir nach Deutschland vermittelt.
Sie ist zwar eher ängstlich/unsicher, aber vor Geräuschen speziell hat sie keine Angst. Natürlich erschrickt sie bei einem lauten Knall kurz, aber ansonsten bleibt sie auch bei Gewitter oder Feuerwerk eigentlich entspannt.
Alleinbleiben ist bei ihr von Anfang an eher unproblematisch.
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Wie kommen denn eure Süd- bzw. Osteuropäer mit Veränderungen klar?
Wenn alles seinen gewöhnlichen Gang geht, ist mein Osteuropäer echt entspannt.
Aber wehe da steht mal ne Mülltonne wo sonst keine steht oder wir schlafen mal nachts im Wohnzimmer statt im Schlafzimmer oder da stehen plötzlich Kühe wo bislang eigentlich keine Kühe standen usw. Von neuen Orten und Umgebungen ganz zu schweigen. Da wird direkt Gefahr gewittert, der gesamte Hund ist in Alarmbereitschaft und es muss dann erstmal genauestens kontrolliert werden, ob das alles auch wirklich richtig so ist.
Jetzt frage ich mich gerade, liegt das speziell an meinem Hund? Ist es die allgemeine Umweltunsicherheit, die Auslandshunde unabhängig der Herkunft gerne mal mitbekommen? Oder ist das vielleicht tatsächlich so ein Ding der Osteuropäer, die alles unter Kontrolle behalten müssen weil Wach- und Hofhund und so?
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Ich muss ja sagen mir ist der Rumäne hier fast schon zu nett, ich brauche einen Hund der schlecht gelaunt mit mir um die Häuser zieht und alle Anderen doof findet
Wachtrieb ist jetzt doch noch gekommen, aber nix im Vergleich zu seinem territorialen Vorgänger. Dino macht viel Krawall wenn's klingelt, ist dann aber sehr nett wenn man die Menschen rein bittet.
Wie kommen denn eure Süd- bzw. Osteuropäer mit Veränderungen klar?
Dino wurde von meinem Hundetrainer mal als Dauercamper bezeichnet und passender hätte er ihn nicht beschreiben können.
Diese grundsätzliche Skepsis gegenüber allen was Anders als Normal läuft, ist schon sehr deutlich. Grundsätzlich kann man ihn auch problemlos mit in neue Umgebung nehmen, oder in fremde Situationen bringen, aber wohler fühlt er sich definitiv da wo er alles kennt und alles seinen gewohnten Gang geht.
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Meine beiden waren und sind mit Veränderungen eigentlich recht schnell unproblematisch - ich muss dazu aber sagen, dass ich vom Grundtyp ein eher ruhiges und stetiges Leben führe, vielleicht deckt das dann schonmal die Basis vom Bedürfnis nach Stabilität ab.
In der ersten Zeit waren beide eher Schreckhaft und leicht durch Neuerungen aus der Fassung zu bringen, der jetzige „Hofhundetyp“ mehr als mein Schnorchi damals (Typ Jagdsau 😊) - aber das ging bei beiden echt fix dass sie gelegentliche Neuerungen (wir schlafen heute mal woanders, Huch da steht kein Haus mehr wo gestern noch eins stand, oje ein neues Geräusch etc.) sehr relaxed weggesteckt haben.
Der jetzige ist jetzt gut 2 Monate hier und ist da schon ziemlich gut geworden.
Aber, ich habe schon den Eindruck dass eigentlich fast alle Hunde Rituale und Gewohnheiten sehr zu schätzen wissen.
Meinem Hund hat es z.B. sehr geholfen dass es immer nach dem Gassi Essen gab, dass wir am Anfang immer die selbe Runde Gassi gegangen sind, dass das Auto am Anfang zum einsteigen immer auf der gleichen Seite geöffnet wurde hinten und so Zeug.
Das war so am Anfang die Basis für ihn, gab etwas Planungssicherheit im bedrohlichen Chaos des Neuem und hat ihm sehr geholfen sich hier zurecht zu finden.
Mittlerweile geht da viel mehr Abweichung, nur die Sache mit dem Essen nach Gassi ist geblieben - sonst guckt er traurig in sein leeres Tellerchen und das halte ICH nur sehr schlecht aus 😌
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Meine hat keine Probleme mit Veränderungen, wobei ich dazu sagen muss, wir leben recht ruhig und unaufgeregt.
Heuer waren wir aber zB. 2x in übers WE in einem Hotel, das war neu für sie, völlig problemlos. Ich denke solange entweder ich oder mein Mann (oder am besten beide) dabei sind, ist es ihr egal.
Unser gewohnter Urlaubsort ist sowieso kein Problem.
Aber ja, Routinen tun ihr schon gut, war aber bei meiner vorigen Hündin auch so, die war eine Einheimische. Mir selbst tun Routinen ebenfalls gut.
Ich hab halt keine Vergleichswerte zu Hunden aus anderen Ländern, nur das was man hier im Forum immer liest.
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Veränderungen im gewohnten Umfeld, werden zur Kenntnis genommen und erstmal genau untersucht. Bspw. Nachbars Blumentopf der als Sturmgeschenk auf unserer Terasse gelandet ist.
Aber ein Problem hat sie nicht mit sowas.
Ansonsten ist das der flexibelste Hund den ich kenne. Keine feste Tagesstruktur, keine Rituale, keine gewohnten Gassistrecken oder Urlaubsorte. Sie nimmt den Tag wie er kommt und alles ist gut.
Ich feiere das übrigens sehr. Sie neigt auch so überhaupt nicht zu Verhaltensketten.
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