Auslandstierschutz: Osteuropa, Südeuropa - unterschiedliche Charaktere?
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Ich habe hier auch schon oft gelesen, es sei schick und in Mode, so einen Hund "gerettet" zu haben.
Nachdem ich jemand bin der durchaus sowas in der Art schreibt. Nein, gerettet ist kein Trend. Aber aus welchem Land der Hund kommt schon.
Wobei das außerhalb von Direktimporten auch oft nicht von den Hundehaltern selbst entschieden wird, sondern eben von importierenden Tierheimen. Gibt doch glücklicherweise kaum noch deutsche Tierschutzhunde in jung, gesund und unkompliziert. So aus Großstadtperspektive die ganzen südländischen Jagd- und Windhundmixe haben einfach besser hier her gepasst als die Osteuropäer. Und ich verstehe wirklich nicht, warum hiesige Tierheime da ihre Quellen gewechselt haben und zum Teil die Herkunft der Hunde verheimlichen.
Persönlich mag ich die Rumänen lieber, ist einfach eher mein Typ Hund. Aber doch bitte bewusst dazu entschieden und anständig aufgeklärt.
Auch bei Rassehunden gibt es Trends. Das ändert doch Nichts daran, dass so manche Moderasse eben trotzdem passt oder es schlecht ist genau so einen Hund zu haben. Bedeutend nur, nicht jeder sollte genau so einen Hund haben. Da werden alle Beteiligten, Hund und Mensch genauso unglücklich. Das ist nun wirklich Herkunftsunabhängig.
Ja, ganz genau, "Trend" ist in diesem Fall etwas passender als "Mode": Nicht die Nachfrage bestimmt in dem Markt den Herkunftsort, sondern das Angebot.
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Hi
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"Trend" ist neutral, "Mode" beinhaltet eine Wertung und ist je nach Kontext eher abwertend gemeint. Im Grunde sind das, was du schreibst (es gibt einen Trend, was die Herkunft angeht) und das, was im Podcast gesagt wird und anderswo wesentlich bösartiger formuliert wird, zwei vollkommen unterschiedliche Aussagen.
Mich verletzt es jedenfalls schon, wenn jemand schreibt, es sei ja heutzutage in Mode, einen Hund "gerettet" zu haben.
Aber, um zum Hauptthema zurückzukommen: Genau, diese Hunde, um die es hier geht, bringen ja schon ihre Qualitäten mit, nur muss man eben wissen, wie sie ticken und genau das wollen. Ist ja bei Jagdhunden (meine Sparte) genauso, nur da steht es ja quasi dran.
Und das Hauptproblem bei der Sache ist wohl, dass a) die Vermittler das nicht oder nicht richtig transportieren und/oder b) die Interessenten das nicht richtig einschätzen.
Jedenfalls kenne ich mit meinen 6 italienischen Jagdhunden aus Italien die ganzen häufig geschilderten Probleme mit Auslandshunden überhaupt nicht. Einzig meine kleine Ungarin ist etwas ängstlich (allerdings nicht im Sinne von "misstrauisch" wie im Podcast geschildert, und schon gar nicht territorial).
Aber ich will natürlich nicht die einfache Formel aufstellen: Hunde aus dem Süden = einfach, Hunde aus Osteuropa = schwierig. Es geht hier um tendentiell unterschiedliche Typen, und es hängt immer davon ab, was man von einem Hund erwartet und in welches Umfeld er kommt. -
Ne mit einfach oder schwierig hat das so überhaupt Nichts zu tun.
Meine Rumänin ist sowohl misstrauisch als auch territorial. Der Wachhund ist immer ausgelastet und in sich ruhend. Sobald wir das Grundstück verlassen im entspannten Freizeitmodus. Ausflüge machen Spaß fallen aber in die Kategorie kann und nicht muss.
Ich finde das tiefenentspannt und super praktisch.
Sie ist neben misstrauisch leider auch etwas ängstlich, das ist doof. Aber misstrauisch alleine, auch voll super. Hund lässt sich im Büro niemals locken, nimmt keine Kekse von Fremden, belästigt niemanden. Ganz ohne Training, das ist echt was für Faule
Ich weiß das mein Umfeld sie zum Teil als sehr schwierig empfindet und das Bedürfnis empfindet den Hund zu "sozialisieren". Da klaffen einfach die Vorstellung wie ein Hund zu sein hat und ihre Genetik auseinander. Bei diesen Menschen wäre das auch schwierig, weil die Ziele des Zusammenlebens wahrscheinlich nie erreicht werden. Wo ich gerade das gut finde und sie zur sehr kooperativen Sorte Hund gehört, solange man Manches einfach akzeptiert.
Retten und Hund aus dem Tierschutz sind für mich erstmal zwei Paar Schuhe. Ein Hund in der Vermittlung ist schon gerettet da habe ich als Adoptant nix mit zu tun. Wenn dann indirekt, weil Kapazitäten frei werden. Genauso gut könnte ich mich aber auch selbst engagieren oder Spenden. Von allen Varianten ist Hund kaufen die mit geringstem Effekt. Einmalig für Jahre.
ich wollte immer Hund XY. Ganz egal ob alt und krank oder jung und gesund. Dieser und genau dieser Hund sollte es sein. Was Gutes tun ist da eher gar nicht meine Intention. Und bei den meisten Adoptanten ist das wenn, auch ein Grund, aber sehr, sehr selten der Entscheidende.
"Retter" sind wirklich eine sehr eigene Spezies. Ich hoffe auch die werden kein Trend. Da wird Leid vermarktet, zumindest in meinem Umfeld die Tiere nicht mal besonders gut versorgt. Die haben glücklicherweise auch selten etwas mit Tierschutz als Solchen zu tun.
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Ne mit einfach oder schwierig hat das so überhaupt Nichts zu tun.
Im konkreten Fall nicht unbedingt, aber da die meisten Menschen eben einen verträglichen, freundlichen, unauffälligen Begleiter suchen, denke ich schon, dass sie misstrauische, territoriale und ängstliche Hunde eher als schwierig empfinden - das meine ich damit, dass es davon abhängt, in welches Umfeld der Hund kommt. Manche der Eigenschaften (Misstrauen oder Reserviertheit gegenüber Fremden) sind ja ggf. auch erwünscht.
Retten und Hund aus dem Tierschutz sind für mich erstmal zwei Paar Schuhe. Ein Hund in der Vermittlung ist schon gerettet da habe ich als Adoptant nix mit zu tun. Wenn dann indirekt, weil Kapazitäten frei werden. Genauso gut könnte ich mich aber auch selbst engagieren oder Spenden. Von allen Varianten ist Hund kaufen die mit geringstem Effekt. Einmalig für Jahre.
Ich nehme meine Hunde immer direkt auf, aber klar - das ist was anderes als so einen armen Tropf direkt von der Straße aufzusammeln oder ihn von der Kette zu befreien.
Für mich sind "Auslandstierschutz" und "einen Auslandshund aufnehmen" zwei Paar Schuhe, vor allem auf den Vorwurf hin, man würde mit den Auslandsvermittlungen ja nichts an der Ursache ändern. Ja, stimmt, aber ist man als Adoptant eines Auslandshundes automatisch in der Pflicht, das zu tun? Bzw. ist das überhaupt möglich*?
Was ändert es an der Misere, wenn man keinen Hund aus dem Ausland aufnimmt?
Jedenfalls schließen sich beide Vorgänge nicht aus und können sich auch begünstigen. Aber das ist ja eher ein allgemeiner Aspekt von "Auslandstierschutz" und hat nichts mit der Region zu tun.
*dazu sagt Gerd Leder auch was Interessantes im Podcast
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Auslandstierschutz ist auch ein komplexes Thema.
Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, wenn man einen Hund woher auch immer nimmt. Nur eben die Tierschutzperspektive dazu fehlt mir oft. Und die muss ja gar nicht da sein. Für diesen einen Hund ist es trotzdem eine gute Sache. Das Seesternphänomen eben. Und wenn es nicht so ist, sollte man diesen Hund auch nicht aufnehmen.
Für mich ist aber auch, man würde Nichts ändern, kein Vorwurf, sondern erst mal eine Hypothese. Das gilt für mich aber auch für den Inlandstierschutz. Nur weil ich einen Hund aus einem AnimalHoarding Fall adoptiere, tue ich Nichts, um am Animal Hoarding Problem etwas zu ändern. Nur im Ausland, da muss es dann plötzlich sein.
Man merkt mir ist das ganze Thema Hund kaufen viel zu moralisiert.
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Auslandshunde als Trend? Kann schon gut sein, aber ich glaube im Großen und Ganzen nicht um sich irgendwie als Retter zu fühlen - sondern schlicht weil man vom örtlichen Tierheim eben keinen Hund bekommen hat.
Wer warum auch immer einen second hand Hund möchte, kommt am Auslandstierschutz fast nicht mehr vorbei. Viele Tierheime haben recht starre Kriterien, vermitteln wahlweise nicht an Singles/Berufstätige/ohne Garten/ohne Eigenheim/unter 30/über 60 etc…viele Orgas aber eben schon.
Und es geht auch sehr häufig gut, win win für Hund und Mensch, ob aus Ost- oder Südeuropa. Das muss man bei aller Besonderheit der Auslandshunde auch mal sagen.
Ich habe jetzt den zweiten Hund aus Süd-Osteuropa. Einmal menschenfreundlicher Vollblutjäger, einmal wachsamer und misstrauischer Hofhundetyp, beides Schäfermixe. Ich fand und finde beide super, nie bereut.
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Wer warum auch immer einen second hand Hund möchte, kommt am Auslandstierschutz fast nicht mehr vorbei. Viele Tierheime haben recht starre Kriterien, vermitteln wahlweise nicht an Singles/Berufstätige/ohne Garten/ohne Eigenheim/unter 30/über 60 etc…viele Orgas aber eben schon.
Auslandstierschutz, weil Leute woanders keinen Hund kriegen? Das halte ich für Unsinn: Egal ob Züchter, Tierheim oder "Tierschutzorga", die Kriterien für eine Vermittlung sind jeweils beliebig streng oder weich.
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Wer warum auch immer einen second hand Hund möchte, kommt am Auslandstierschutz fast nicht mehr vorbei. Viele Tierheime haben recht starre Kriterien, vermitteln wahlweise nicht an Singles/Berufstätige/ohne Garten/ohne Eigenheim/unter 30/über 60 etc…viele Orgas aber eben schon.
Auslandstierschutz, weil Leute woanders keinen Hund kriegen? Das halte ich für Unsinn: Egal ob Züchter, Tierheim oder "Tierschutzorga", die Kriterien für eine Vermittlung sind jeweils beliebig streng oder weich.
Echt? Ich empfinde es nämlich genauso.
Und das völlig wertfrei.
Teilweise haben mir das Leute auch schon offen so gesagt warum Auslandstierschutzhund und nicht örtliches TH (nur das mit dem Züchter kann ich nicht bestätigen, das waren nämlich eigentlich eh immer Leute für die Zucht pauschal nicht in Frage kommt)
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Regional sehr unterschiedlich. Es gibt eben nicht den Tierschutz.
Ich habe auch relativ lange gesucht, das lag aber an einer blöden Mischung aus entweder passte der Verein oder der Hund. Das tollste Tierheim hilft nicht, wenn es keinen passenden Hund gibt. Und das Menschenproblem, je nach Vermittler kann der Eindruck sehr streuen.
Gebe zu, dass ist mit ein Grund, warum ich sage, brauche ich nicht nochmal und die unübersichtliche Sucherei. Irgendwann war es nur noch zermürbend und ich hatte überhaupt keine Lust mehr.
So blöd es klingt, wenn ich Rasse und Linie kenne ist mir der Züchter ein bisschen egal. Wenn ich im Tierschutz das Gefühl habe mir wird was verheimlicht oder die können ihre Hunde überhaupt nicht einschätzen bin ich weg.
Ich fliege übrigens bei typischen Auslandsvereinen raus, weil ich mir bei Einzug keinen Urlaub nehme. 100% HomeOffice und Gleitzeit zählt nicht. Sehr beliebt auch der Kastrationszwang, wenn man eine kastrierte Hündin sucht und einen unkastrierten, uralten Rüden hat muss der nämlich aus Prinzip erstmal kastriert werden. Ganz schlimm ist es auch, wenn man bestimmte Musskriterien, wie frisst nicht die Wohnungskatzen hat und das als Wiederabgabegrund angibt.
Ich habe mich nie für Direktimporte interessiert, die waren alle schon in Deutschland, aber sind ja zu großen Teilen Vereine die Beides anbieten.
Ja mein Problem war Ehrlichkeit, da kann ich nicht aus meiner Haut. Aber das jeder einen Hund kriegt stimmt so auch nicht, die haben nur andere Trigger als viele Tierheime.
Hätte aber auch viele Auslandsvereine gegeben die mir bedenkenlos einen Hund vermittelt hätten.
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Mich verletzt es jedenfalls schon, wenn jemand schreibt, es sei ja heutzutage in Mode, einen Hund "gerettet" zu haben.
Ich kann da nur noch genervt mit den Augen rollen. Höre so einen Quatsch auch nur im Forum und vielleicht noch bei Insta. Auf unserem Hundeplatz sind jede Menge TS Mixe, da brauche ich mich nicht hinstellen und mich als Retterin aufspielen, bin da schlicht nichts Besonderes und gerade meine erste Hündin (Rumänin), habe ich sicher nicht gerettet, sondern wollte einen einfachen Hund aus dem Tierheim. Hat geklappt.
Ne mit einfach oder schwierig hat das so überhaupt Nichts zu tun.
Ich hätte z.B. so gar keinen Bock auf Jagdhunde, egal wie freundlich.
Ich weiß das mein Umfeld sie zum Teil als sehr schwierig empfindet und das Bedürfnis empfindet den Hund zu "sozialisieren". Da klaffen einfach die Vorstellung wie ein Hund zu sein hat und ihre Genetik auseinander.
This! Meine Hunde werden nicht gerne von Fremden angefasst, die wollen in Ruhe gelassen werden. Mit Ausnahme der Rumänin, die fängt super alle aufdringlichen Kinder ab. Manche Menschen scheinen aber persönlich beleidigt zu sein, wenn fremde Hunde sie ignorieren. Ich empfinde es als praktisch.
Mit der Aufnahme eines Hundes aus dem Ausland löst man das Problem nicht und muss man ja auch gar nicht, aber Kastrationsprojekte werden so teils finanziert. Menschen werden dadurch auf das Problem aufmerksam, sind eher bereit zu spenden, Vereine bekommen Mitglieder/Reichweite und können so Aktionen vor Ort organisieren usw.
Gute TH sollten ebenso strenge Vorgaben haben wie gute Orgas. Überall wo man leicht einen Hund bekommt, wäre ich misstrauisch. Kann diese TH Vorurteile auch null bestätigen .
In meinem Umkreis haben alle Personen, die, meiner Meinung nach völlig zurecht, keinen Hund aus dem TH bekommen haben, einfach den nächsten Welpen aus "liebevoller Hobbyzucht" genommen.
Bei der Debatte um Hunde aus dem Ostern fehlt mir häufig, dass es da auch andere Hunde als nur HSH gibt. So wie wir hier schottische BCs haben, gibt es auch in Rumänien und Co Rassen aus anderen Ländern. Meine Hündin hat laut Gentest 12,5% HSH Anteil und 25% Pekinese und noch ein bisschen Windhund und unbekannte DNA. Auch in Rumänien werden kleine Begleithunde gehalten, die sich durch Ups Würfe vermehren oder auf der Straße entsorgt werden.
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