Auslandstierschutz: Osteuropa, Südeuropa - unterschiedliche Charaktere?

Zitat von Garm

Auch in Rumänien werden kleine Begleithunde gehalten, die sich durch Ups Würfe vermehren oder auf der Straße entsorgt werden.

oder Labrador(mixe?).

Bin gerade in einer Überlegsituation, beäuge da seit zwei Jahren einen, habe aber nur zwei Arme, jetzt wäre wieder einer frei.

Hatte sonst eher Hunde aus dem Süden (und aus D).

Noch habe ich nicht angerufen. So lange habe ich noch nie überlegt.

L. G.

Zitat von Rotbunte

oder Labrador(mixe?)

Ich bin mir sicher, dass es die auch im Osten gibt. Nur werden leider gern alle möglichen Hunde als Labrador-Mixe bezeichnet, obwohl es vielleicht eher ein Bull-Mix ist.

Kannst du hinfahren und den Hund persönlich einschätzen oder hast du Leute vor Ort, denen du vertraust?

Zitat von Garm

Nur werden leider gern alle möglichen Hunde als Labrador-Mixe bezeichnet, obwohl es vielleicht eher ein Bull-Mix ist.

Das habe ich jetzt geschrieben, das stand da nicht so.

Aber klar, das, was du schreibst kennt man ja schon länger als Phänomen.

L. G.

Kurze Google-Befragung sagt, dass es definitiv Labradorzüchter in Rumänien gibt. Also durchaus möglich, dass "dein" Hund ein Labrador-Mix ist

Zitat von walkman

Zitat von malimuc

Wer warum auch immer einen second hand Hund möchte, kommt am Auslandstierschutz fast nicht mehr vorbei. Viele Tierheime haben recht starre Kriterien, vermitteln wahlweise nicht an Singles/Berufstätige/ohne Garten/ohne Eigenheim/unter 30/über 60 etc…viele Orgas aber eben schon.

Auslandstierschutz, weil Leute woanders keinen Hund kriegen? Das halte ich für Unsinn: Egal ob Züchter, Tierheim oder "Tierschutzorga", die Kriterien für eine Vermittlung sind jeweils beliebig streng oder weich.

Doch klar, zumindest in meinem (sehr großen) Hundeumfeld der letzten 15 Jahre war das genau so. Gibt natürlich örtliche Unterschiede.

Als ich vor gut 15 Jahren fröhlich und motiviert in unser örtliches Tierheim marschiert bin, fand meine dortige Hundesuche in einem 10 minütigem Gespräch zwischen Tür und Angel ein jähes Ende - kein Haus im Eigentum, damals Single und noch jung, Studentin gar = kein Hund. Basta.

In den 15 Jahren danach mit meinem „Auslandshund“ habe ich über den Daumen gepeilt um die 50-60 Hundehalter beim Gassi/Hundeschule etc. getroffen und mit ihnen gequatscht. Man konnte geradezu den Aufstieg der Vermittlerorgas miterleben, die bunten Auslandsmixe wurden immer mehr und die Gründe für gerade diesen Hund waren fast immer gleich: abgeblitzt beim Tierheim, aber wir wollten keinen Hund vom Züchter.

Das gilt natürlich nur für mein Umfeld hier (Großstadt) und kann woanders ganz anders sein, aber in den letzten Jahren konnte man hier fast anhand des Hundes schon zutreffend einschätzen wie jemand lebt:

- Hund vom Züchter: wollen aus Gründen genau diese Rasse, meist gut informiert, Umfeld variabel, viel organisierter Hundesport.

- Hund vom Tierheim: Haus und großer Garten im Eigentum, 50 aufwärts, Hundeerfahrung von gegeben bis null, erstaunlicherweise selten Hundeschule oder Vergleichbares.

- Auslandshund: Haus oder (meistens) Wohnung in Miete, alle Altersstufen, Hundeerfahrung von gegeben bis null, viel Hundeschule oder so „Funsportgruppen“ o.ä..

- Vermehrerhund: keine Ahnung und wenig Neigung daran etwas zu ändern.

Zitat von walkman

Zitat von malimuc

Wer warum auch immer einen second hand Hund möchte, kommt am Auslandstierschutz fast nicht mehr vorbei. Viele Tierheime haben recht starre Kriterien, vermitteln wahlweise nicht an Singles/Berufstätige/ohne Garten/ohne Eigenheim/unter 30/über 60 etc…viele Orgas aber eben schon.

Auslandstierschutz, weil Leute woanders keinen Hund kriegen? Das halte ich für Unsinn: Egal ob Züchter, Tierheim oder "Tierschutzorga", die Kriterien für eine Vermittlung sind jeweils beliebig streng oder weich.

Kann ich auch so bestätigen. Ich habe keine Hunde aus dem deutschen regionalen Tierschutz bekommen. Aus zig Gründen. Auslandstierschutz war nie ein Problem, zahlreiche Auslandspflegehunde auch nie...alle tatsächlich gut untergekommen. Hab immer gern an engagierte Student:innen vermittelt, denen aus dem Inlandstierschutz Hunde verwehrt wurden.

Zitat von Rotbunte

oder Labrador(mixe?).

Warum nicht? Mein Bruder hat einen damals 7 Monate alten als Golden Retriever-Mix bezeichneten Hund aus Russland aufgenommen (Direktimport), der sicher kein völlig typischer Retriver ist, aber durchaus wesenstechnisch (und optisch) einiges davon abbekommen hat.
Meine Mutter hat seit einigen Jahren einen kleinen Rüden aus Rumänien, in dem sehr sicher kein HSH-Anteil steckt (und falls, extremst gut versteckt).

Wüsste wirklich nicht, warum es im Osten nicht auch solche Hunde geben sollte.

Und anrufen ist ja erstmal völlig unverbindlich

Zitat von walkman

Auslandstierschutz, weil Leute woanders keinen Hund kriegen? Das halte ich für Unsinn: Egal ob Züchter, Tierheim oder "Tierschutzorga", die Kriterien für eine Vermittlung sind jeweils beliebig streng oder weich.

Ich führe mal nur 2 Beispiele auf, kenne aber sehr viele weitere.

Beispiel 1, schon einige Jahre her. Heute sind die Kriterien ja noch strenger:

Eine Freundin von mir wollte einen Hund adoptieren. Sie hat im Umkreis von 200km geschaut, hatte keine krassen Vorstellungen vom Hund. Sollte eher kleiner sein. In keinem einzigen Tierheim hat sie einen Hund bekommen. Warum? Sie war zu dem Zeitpunkt Tiermedizinstudentin, hatte kein Eigenheim und war single. Die Bedingungen für den Hund waren ideal. Sie hatte die Genehmigung des Vermieters und sogar die schriftliche Bestätigung ihrer WG Partner (alles Tiermedizinstudenten). Hund konnte mit in die Uni zu den Vorlesungen (wäre aber auch anders regelbar gewesen wenn der Hund das nicht mitgemacht hätte), finanziell war auch alles ok, notfalls wären auch ihre Eltern eingesprungen (auch das gabs schriftlich). Keine Chance. Wurde dann ein Auslandsimport weil es da die Probleme nicht gab.

Beispiel 2, ein Tierheim hier bei uns. Folgende Anforderungen:

- maximal 4 Stunden am Tag arbeiten, Verdienst sollte aber eher Richtung Vollzeitgehalt liegen

- offenlegung sämtlicher Kontoauszüge, Gehaltsnachweise usw

- Plan A-XXX : was passiert wenn man stirbt. Was passiert wenn dann auch noch die geplante Betreuung stirbt, was passiert wenn alle gleichzeitig bei einem Autounfall sterben und dann auch noch Plan C oder D verstirbt (keine Erfindung oder Übertreibung meinerseits, das Gespräch hat genau so stattgefunden).

- ausschließlich Haus mit Garten, der auch mindestens 2m hoch eingezäunt sein muss

- natürlich keine Vermittlung an Singles

Gab noch mehr Punkte aber die hab ich mittlerweile verdrängt.

Ich selbst hatte teilweise auch Absagen aus Tierheimen weil zwar Garten aber dieser nicht eingezäunt, dann weil ich zur Miete wohne (Einverständnis lag vor, es handelt sich hierbei um meine Eltern), dann weil ich Arbeite (nur Teilzeit, war einigen aber trotzdem zu lange. Geld sollte aber natürlich vorhanden sein). Ich glaube nicht das es unmöglich gewesen wäre einen Hund aus einem Tierheim hier zu bekommen aber dazu kommt ja noch das dort seit Jahren nur noch Problemfälle sitzen. Die Hunde die eher unkompliziert sind sind weg bevor sie überhaupt auf die Homepage kommen. Hatte mich bei einigen Tierheimen auf die Liste setzen lassen aber keine Chance. Somit wurde es halt wieder ein Hund aus dem Ausland.

Züchter wäre vermutlich kein Problem gewesen, kam für mich aber nicht in Frage.

Meinen vorletzten "Auslandsdirektimport" aus Teneriffa seht ihr übrigens links oben über dem Pfotenbild.

Vor dem Anruf will aber gut überlegt und abgewägt sein, ich mache das ja nicht zum ersten Mal.

Meine momentanen Gedanken kreisen eher um die Frage "Wieder ein zweiter dazu?"

Ich vermisse die Interaktion schon, auch wenn andere Hundekontakte gegeben sind.

Als ich in den 90ern des letzten Jahrtausends meinen ersten Hund aus dem Tierheim Münster bekam, war "Studentin" zumindest dort noch kein Problem, auch das Thema "Garten" nicht.

L. G.

Unser Tierheim hat einer Freundin, die übrigens hervorragende Voraussetzungen hatte, erst keinen Hund vermitteln wollen, weil, was ist, wenn XYZ eintrifft und im Sommer als die dann rappelvoll waren, hätte sie doch einen bekommen.

Sie hat sich dann auch für einen Hund aus dem ATS entschieden.