Bedürfnisorientierte Hundeerziehung. Kann das funktionieren?
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Hetzen, packen, "töten" zur Lustbefriedigung machen meine zB im Spiel. Als Training für den Ernst.
Sowas sieht man auch schon in der Welpenzeit bei diversen Hunderassen.
Das komplette Spektrum von hetzen, packen, töten - ohne dass die jemals die Erfahrung gemacht haben, wie selbstbelohnend die "echte" Jagd ist, einfach weil es genetisch noch verankert ist.
Bei deinem Beispiel Wolf weiß ich gerade immer noch nicht so ganz, was du meinst?
Den Overkill? Den Blutrausch? Oder wenn die Jungtiere mit dem Jagen anfangen, wo es noch ned ganz der bittere Ernst ist, sondern viel mehr Training der Fähigkeiten, weil die adulten Tiere noch genügend Beute ranschaffen können?
Andere Hunderassen z.b brauchen das töten nicht unbedingt die sind schon glücklich wenn sie die beute nur aufstöbern
Da haste aber auch wieder den Eingriff des Menschen in der Verhaltenskette Jagd durch Selektion.
Das ist nach wie vor Genetik.
Natürlich ist Jagen selbstbelohnendes Verhalten, aaaaaaaaaaber: es ist deutlich Komplexer als Lustgewinn, sonst wäre dem jagenden Haushund, der mit deutlich mehr WtP ausgestattet und mit mehr Nähe zu seinem Menschen lebt, nicht so schwer beizukommen....
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Hi
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beim beispiel vom wolf wollte ich nur sagen, dass es beim jagen nicht nur um das bedürfniss der Nahrung geht, weil man schon beobachtet hat, wie Tiere gehetzt und getötet aber nicht gefressen wurden. Aber vielleicht hast du ja eine alternative erklärung dafür.
Und du unterschätzt das Bedürfniss der Lustbefriedigung glaub ich etwas. Es gab ein experiment mit ratten denen man elektroden ins gehirn eingepflanzt hat die offenbar das belohnungssystem stimuliert hat. Die ratten haben den schalter nach einem lernprozess alle 5 sekunden betätigt, weil sie das als so belohnend empfanden. Sie haben sogar futter und wasser links liegen gelassen. So stark war der Drang nach der belohnung.
Und warum tuen wir uns mit den Haushunden manchmal so schwer gegen das Jagend anzugehen. Weil keine Belohnung der Welt gegen das beselbstbelohnende Verhalten des Jagens ankommt.
Und natürlich wurde das vom Menschen bei manchen Rassen mehr begünstigt als bei anderen.
Jagdhunde die beim Jagen mehr spaß hatten, jagten ausgiebiger und waren besser. Und mit den Hunden wurde gezüchtet.
Was da komplexer sein soll weiß ich nicht. Das Belohnungsystem an sich finde ich schon komplex, besonders mit der Frage wodurch es stimuliert wird, wo die Unterschiede zwischen den Individuen liegen etc...
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Und du unterschätzt das Bedürfniss der Lustbefriedigung glaub ich etwas.
Oh nee, ich hab hier Hunde sitzen, die Künstler im sich Kick verschaffen sind.
Aber ich bleibe dabei: Jagen auf den reinen Lustgewinn runterzubrechen ist mir persönlich zu kurz gedacht und wird dem Ganzen in meinen Augen einfach nicht gerecht.
Ja, das Thema selbstbelohnendes Verhalten (Bellen gehört da übrigens 'ebenfalls zu
), ist überaus komplex, da gebe ich dir Recht, aber das Thema Jagen ist aufgrund seiner unterschiedlichen Bestandteile, Mechanismen uuuuund Motivationen eben noch komplexer, als es rein auf den Lustgewinn runterzubrechen.
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edit: ich greif noch mal die Welpen auf, Einstein51
5-6 Wochen alt, Eltern waren nie hetzen, Welpen sowieso so nicht.
Dennoch zeigen sie Spielerisch an ihren Geschwistern und Spielzeug alle Sequenzen. Und je nach Rasse/Charakter durchaus mal so, dass die Zwerge sich dann mal richtig in die Wolle bekommen, weil Welpe B keinen Bock auf gepackt und geschüttelt werden hat.
Dieses Verhalten bringen die mit.
Das ist da! Das ist verankert. Der Lustgewinn, die Erfahrung, dass das Spaß macht, kommt erst dazu.
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Du beziehst dich nur auf die physiologischen grundbedürfnisse lässt aber die psychologischen außer acht
Nö.
Ich lasse sie nicht außer Acht.
Ich versuche nur, bevor ich sämtliche Stufen von Bedürfnissen durcheinander werfe und interpretiere, mich erst mal mit dem Grundsätzlichen auf den Hund angewandten zu arrangieren.
Denn bei den Psychologischen Voraussetzungen für die Gesunderhaltung einer Seele, sind wir ganz schnell bei Individuell, subjektiv und Interpretation.
Es gibt natürlich Prämissen, die erfahrungsgemäß eine Seele gesund erhält, natürlich.
Aber wenn es denn so einfach wäre, würden nicht so viele Seelen krank, obwohl sie eigentlich alles haben und zb auf nichts verzichten müssen.
Auch da: das Leben in ein Schema, in ein Modell zu pressen funktioniert nur bedingt.
Im Beispiel mit dem Schnuffelhasen ist das Bedürfniss nach Bindung verletzt.
Im Beispiel mit dem spielzeug mit kontrolle und lust.
Das wäre jetzt zb deine Interpretation.
Fragst das Kind, wird die Antwort - soweit es sich artikulieren kann, weit weniger komplex ausfallen, sondern ganz einfach und simpel- so wie es sich für das Kind anfühlt: es kann nicht ohne leben.
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natürlich ist sehr sehr vieles genetisch verankert und auch wenn man es auf ein paar Grundbedürfnisse herunterbrechen könnte, jedee Mensch ist individuell und kommt sozusagen nicht als leeres Blatt auf die Welt.
Und warum soviele seelen krank sind? Weil das Leben nie perfekt ist und auch nie sein wird.
Und irgendwie ist es auch etwas schönes, dass wir trotz unserer Unterschiede doch oft das selbe wollen.
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, jedee Mensch ist individuell und kommt sozusagen nicht als leeres Blatt auf die Welt
Natürlich nicht. Weder Mensch noch Hund.
Genetik, Epigenetik, Entwicklung, Lebensumfeld, Lernerfahrung.
Sonst könnte man bei den Kleinen Zwergen in den Welpenstuben wohl kaum schon Charaktereigenschaften erkennen, die später - so lange es der Halter/das Leben nicht verbocken, den zu dem werden lassen, was sich da schon in der Veranlagung gezeigt hat.
Edit:
Weil das Leben nie perfekt ist und auch nie sein wird
Da gibt's auch ganz spannende Studien zu, Vererbung von psychischen Erkrankungen, Anfälligkeit etc.
Sehr sehr spannendes Feld, bei Hund als auch Mensch....
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Btw: um mal den Bogen zur BO zurück zu schlagen:
Man kann - je nach Hundetyp - so einiges an selbstbelohnenden Verhalten übrigens zB mit dem Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit und Sicherheit aushebeln.
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Geistert heute durch mein FB
Die Notwendigkeit von Druck
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Geistert heute durch mein FB
Die Notwendigkeit von Druck
Ich versteh auch da das „entweder - oder“ nicht. Wenn mein Hund lernt, dass ich seine Bedürfnisse ernst nehme und soweit möglich erfülle, viel positiv und BO trainiere und dabei klar, authentisch und lesbar bin, schaffe ich doch eine Basis (Vertrauen, Bindung) auf welcher ich ohne Schaden anzurichten meinem Hund sagen kann: jetzt nicht. Oder: jetzt musst du.
Wieder wird BO mit null Führung und Wattebäuschchenwerfen gleichgesetzt. Und das ist meines Erachtens nicht dasselbe.
Mein Hund darf z.B. nichts Fressbares vom Boden aufklauben. Aber ich belohne viel mit Fressbarem weil sie es LIEBT. Und da kann ich meinem Hund auch durchaus sehr sehr ernsthaft und klar die Aufnahme eines Döners verbieten und trotzdem BO gerecht durchs Leben gehen.
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