war es ein Fehler mir einen Hund zu holen?

  • Wegen leichterer Führigkeit, weniger schärfe und Wachtrieb bin ich dann bei Vizlsas gelandet. Da der Hund auch jagdlich (Nachsuche) eingesetzt werden soll war die Richtung Jagdhund klar.

    Was ist denn aus deinen Plänen mit dem jagdlichen Einsatz geworden? Machst du die Ausbildung mit ihr?

    Bist du Jäger?


    Ich denke, der Hund ist jung, gesund, unkompliziert und offenbar auch gut erzogen, für diesen Hund einen wirklich guten Platz zu finden, dürfte nicht schwierig sein.

    Ich finde es nicht per se verwerflich, ein Tier abzugeben, wenn es einfach nicht passt.


    Vollzeitjob, Hund, Haushalt/Familie und dann noch Hobbys, die nicht zum Hund passen - das finde ich auch sehr schwierig. Für mich ist das Gassigehen vor/nach/zwischendrin der Arbeit der schönste Teil des Tages. Wäre das anders, würde ich auch keinen Hund haben wollen, denn für viel mehr ist ja gar keine Zeit bzw. Energie mehr da, vor allem im Winter.


    Man wird ja manchmal gefragt, wie das so ist mit Hund - und wenn jemand fragt "wie lange muss man mit dem denn rausgehen?" dann denke ich immer schon: lass es lieber mit der Hundeanschaffung. Wenn es ein MUSS ist, dann ist was verkehrt.


    Auf der anderen Seite denke ich aber auch, dass du nicht jeden Tag 2 so große Runden gehen "musst". Wenn ich relativ eingespannt bin, wird es idR auch nur eine große Runde am Tag mit etwa einer Stunde, dazu mehrere kurze Löserunden zwischen 5 und 20 Minuten. Bei deinem Hund kommt es glaube ich eher darauf an, dass sie beschäftigt wird mit für sie sinnvollen Tätigkeiten - daher die Frage nach der jagdlichen Arbeit, die ja angestrebt war.

  • Obwohl der Hund eigentlich ziemlich einfach ist habe ich in letzter Zeit, seit Anfang Jahr so ungefähr, immer mehr das Gefühl es passt mir irgendwie nicht. Da hab ich viel drüber nachgedacht und mir sind folgende Sachen aufgefallen..

    Klingt jetzt total doof, aber ich merke dass ich nicht so viel laufen möchte. Ich bin früher oft und gerne mit den Hunden der Eltern gelaufen, auch mal 2 Stunden, aber das war dann so 3-5 mal die Woche. Jetzt sind es 2 Runden (ca. 45min und ca. 60min) pro Tag und ich merke dass mich das nervt. Vor allem wenn ich von der Arbeit komme und der Kopf ziemlich durch ist. Da würde ich mich eigentlich lieber hinlegen und erstmal nix machen zum abschalten und nicht laufen. Aber nach 4 Stunden Schlaf im Büro will natürlich der Hund mal langsam Action und hat dann auch ein recht drauf.

    Das KÖNNTE eine Phase sein und sich demnächst von selbst geben.

    Wir hatten dieses Winterhalbjahr so dämliches Wetter hier, ich war auch echt ungern draußen. Ist mir gar nicht so aufgefallen, bis es letzte Woche anfing, besser zu werden. Jetzt merke ich den Unterschied. :)

    Man kann sich auch an die Routine gewöhnen, Arbeit und dann Spaziergang und DANN ERST Feierabend und aufs Sofa. Es strengt nicht mehr an, wenn es Routine geworden ist.

    Oder: Hund nach der Arbeit nur ne Viertelstunde lösen lassen, mir selber ne Stunde Verschnaufpause gönnen und dann gemeinsam losziehen und eine schöne Runde machen.

    Oder: Die Hauptrunde täglich vor der Arbeit und nach der Arbeit nur kurze Löserunden.

  • Ich frage mich gerade wann du wirklich effektiv Zeit mit dem Hund verbringst - außer im Büro? :denker:

    1-2/ Woche bei den Eltern, 1-2/ Woche bei der Freundin und genauso oft auch bei der Hundesitterin.


    Das klingt jetzt für mich nicht wirklich danach dass man gemeinsam Zeit mit dem Hund verbringen will.



    Wie hast du dir die Hundehaltung vorgestellt?

    Was hast du erwartet?

    Warum wolltest du genau einen Hund?


    Ich würde darüber nachdenken und dann schauen ob die Antworten mit der jetzigen Realität vereinbar sind. Klingt nämlich nicht danach.

  • Ich frage mich auch, wann du außerhalb deiner Arbeit den Hund überhaupt hast. Er ist ja bis zu 6 Tage die Woche fremdbetreut und abends dann auch noch zusätzlich bei den Eltern.

    Es ist ja super, dass du so ein starkes Unterstützungssystem hast, aber ich frage mich, wo dann überhaupt noch Zeit bei euch beiden ist?


    Wenn du Vollzeit arbeitest, dann ist deine Freizeit zum Großteil Hund. Anders geht es nicht, wenn man eh schon so viele Stunden am Tag verplant hat (plus die alltägliche Lebensorganisation)... Ist leider so.

    Wenn du meinst, dass Hundezeit und Freizeit getrennt sein müssen, wirst du dich auf Dauer fühlen, als sei für eines von beidem kein Platz da und du müsstest immer nur verzichten.

    Was ist mit einem gemeinsamen Hobby mit dem Hund? Was ist denn mit der geplanten Jagdausbildung?


    Du musst keinen Hund haben. Ich finde den Vorschlag von dagmarjung sehr gut. Mach dir eine Pro- und Kontraliste und dann entscheide.

  • Ich finde es irgendwie seltsam, die "Hundezeit" nicht als Freizeit anzusehen... Das ist doch deine Freizeit, die du MIT deinem Hund verbringst. Und klar, ein Hund schränkt ein, braucht Zeit und man kann nicht einfach alles machen wie bisher, aber was hast du dir denn vorgestellt als Single mit Vollzeitjob?


    Dein Hund scheint im Alltag ja einfach und unkompliziert zu sein, an deiner Arbeitssituation wird sich wohl auch erstmal nix ändern, inwieweit sollte das also eine Phase sein, die bald vorbei geht?


    Wenn ein Hund wirklich nur Belastung ist, man nicht mal mal Lust hat, spazieren zu gehen, und das obwohl der Hund schon oft von anderen betreut wird... Dann hört sich der Hundekauf nicht nach einer guten Entscheidung an. Kann ja durchaus sein, dass man sich das alles anders vorgestellt hat und dachte, mit den Einschränkungen kann man locker leben und nun ist es doch nicht so. Da würde ich aber wirklich überlegen, ob es dem Hund gegenüber nicht fairer wäre, ein neues zu Hause für ihn zu suchen. Bei einem jungen Viszla ohne große Baustellen wird das vermutlich nicht allzu schwierig sein.

  • Hinter Tierhaltung muss man stehen. Absolut zu 100% oder es wird auf Dauer nicht gut gehen.

    Es kann natürlich sein, dass sich Prioritäten verschieben. Ich bin heute auch nicht mehr so enthusiastisch was meine Pferde angeht als ich es mit 10 Jahren war. Aber sie sind auf uns angewiesen, sie haben nicht gewählt wo sie leben müssen. Also haben wir Menschen mM nach die Pflicht uns entweder so gut es geht um sie zu kümmern oder andere Besitzer zu suchen

  • Ich glaube, jeder Hundehalter kennt Situationen oder Tage, an denen es stressig ist oder zuviel oder man ein schlechtes Gewissen hat.


    Grundsätzlich ist aber das Gefühl wichtig, dass der Hund kein "Stressfaktor, Fremdkörper im eigenen Leben" ist. Sondern einfach ein Familienmitglied, mit eigenen Bedürfnissen, die man in der Regel gerne teilt und erfüllt. Es sollte sich schön und bereichernd anfühlen, zusammen zu leben und Dinge zu erleben.


    Vor meiner Trennung hatte ich zwei Hunde, die auch immer mit im Büro waren (das war easy, da die Firma mir gehört ;) ). Die Jüngere ist ein Herdenschutzmischling und hat großen Bewegungsbedarf. Natürlich war ich manchmal müde nach Feierabend und musste mich aufraffen, aber die Freude, wenn ich die beiden dann draußen beim rumstromern beobachten konnte, hat mir selber sehr geholfen beim Stressabbau.


    Was ist ich dir raten würde: versuch für 4 Wochen keine Ausweich- oder Fremdbetreuung zu vereinbaren, sondern verbring diese Zeit ganz intensiv und bewusst mit deiner Hündin. Wenn du danach immer noch so distanziert und gestresst bist von dem Leben mit ihr, dann such ihr einen wirklich guten Platz, an dem sie ihr restliches Leben verbringen kann. Es ist auch für deine Hündin wichtig, dass sie sich angenommen fühlt. Sie spürt deinen Stress.

  • Ich glaube du hast nun sehr viele Tipps bekommen und trotzdem meine ich zwischen deinen Zeilen zu lesen, dass du lieber wieder alleine - ohne Hund - wärst. Es ist völlig legitim das zu denken und finde es sehr ehrlich dass du offen darüber sprichst. Vielleicht wäre es am besten wenn du einen richtig tollen Platz für ihn suchst. Ein Zuhause wo man sich gerne mit ihm beschäftigt und er bleiben darf. Am Ende bist Du halt auch nur ein Mensch... Mit Gefühlen und Bedürfnissen. Und wenn die gerade nicht mit dem eines Hundes zusammen passen ist es für beide am besten sich zu trennen und ein gutes Zuhause zu finden. Viel Erfolg 💕

  • Obwohl der Hund eigentlich ziemlich einfach ist habe ich in letzter Zeit, seit Anfang Jahr so ungefähr, immer mehr das Gefühl es passt mir irgendwie nicht.

    Bist du dir sicher das es am Hund liegt?

    Oder ist das vielleicht eher eine Phase der Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben, irgendwie, und man macht es halt am Hund fest?


    Nur vom Lesen her scheinst du einfach unzufrieden mit dir selbst zu sein. Du hast an nichts Spaß was den Hund angeht, das könnte vielleicht daran liegen das es deine erste wirkliche Verantwortung für ein Lebewesen ist.

    Und ja, ganz ehrlich, dein Hund klingt so ziemlich perfekt wie nur möglich. Da hast du wirklich ein besonders pflegeleichtes Exemplar erwischt! Vielleicht hilft es dir wenn du dir das mal ganz bewußt machst?

    Also wie einfach es dein Hund dir macht?

    Die pennt im Büro. Die pennt nachts in nem anderen Zimmer. Geht 2-4 mal pro Woche zu deinen Eltern bzw der Freundin. Wann genau verbringst du denn wirklich Zeit mit dem Hund?

    Schmusen, spielen, davon steht überhaupt nichts in deinen Posts.

    Ich hab jetzt mal alle deine Beiträge überflogen und mir ist aufgefallen das du immer nur von "mein Viszla" schreibst. Du hast nichtmal in deiner Vorstellung ihren Namen geschrieben.

    Vielleicht bin ich da einfach zu seltsam, aber ich schreibe höchstselten über meine Hunde ohne ihre Namen zu nennen. Wenn benötigt schreibe ich Rasse und Alter dazu, aber ich glaube man findet von mir höchstens eine Handvoll Posts über meine Hunde wo keine Namen drin stehen.

    Für mich klingt das alles ziemlich distanziert irgendwie.


    Und auch das kann das Problem sein, oder ein Teil davon. Das ihr überhaupt kein Team seit, weil du sie auf Distanz hältst.

    Vermutlich unbewusst. Aber da würde ich mich schon fragen warum es so ist, wenn es so ist.


    Am Wochenende kommt dann dazu dass natürlich alles mit dem Hund geplant werden muss und ich habe das Gefühl ich habe fast keine Freizeit mehr. Viele Sachen schaffe ich gar nicht mehr zu machen.

    Welche Sachen denn?

    Du hast doch Eltern und Freundin die auf den Hund aufpassen. Unter der Woche für den Sport, am Wochenende sicher auch mal für einkaufen, oder Kino.

    Oder geht es ums spontan sein können? Das geht doch bis zu nem gewissen Punkt sicher auch mit deinen Eltern als Sitter.

    Wenn es natürlich darum geht jedes WE abends Party zu machen und den Tag verkatert im Bett zu liegen, nun, das geht halt nicht, stimmt. Aber sonst fällt mir tatsächlich nichts ein was nicht auch mit Hund, bzw mit ner Sittermöglichkeit geht.


    Freizeit sieht ja für jeden anders aus. Aber für jemand der eigentlich geplant hat mit dem Hund zur Jagd zu gehen bist du ziemlich ungern im Wald, so liest es sich jedenfalls.

    Die meisten nutzen eben die Spaziergänge um abzuschalten, um den Kopf freizukriegen. Die Natur genießen, zusammen mit dem Hund.

    Wenn dein Abschalten halt so aussieht das du abends lieber auf der Couch liegst, warum hast du dir dann überhaupt einen Hund angeschafft? Was waren deine Gründe für einen Hund, außer halt das du es nicht anders kennst?

    Und auch hier: Du hast doch selbst erlebt das man mit Hund eben anders lebt als ohne. Auch wenn es "nur" Familienhunde waren und nicht deine eigene Verantwortung, du bist doch damit aufgewachsen das Hunde Beschäftigung brauchen.


    Ich würde mich an deiner Stelle fragen ob ich wirklich unzufrieden bin wegen dem Leben mit Hund. Oder ob es an etwas anderem liegt. Zuviel Stress auf der Arbeit? Zuviel Sorgen über die Zukunft?


    Und als Möglichkeit mal ganz viel Raum nur für dich zu haben könntest du deine Freundin fragen ob sie den Hund nicht auch mal für eine ganze Woche nehmen würde.

    Damit du eine Woche mal nur du bist. Vielleicht hilft dir das klarer zu sehen.

    (Das sollte aber kein Dauerzustand werden! Sondern eine Nothilfe)

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