war es ein Fehler mir einen Hund zu holen?

  • Ich kann das nachfühlen. Habe zwar keinen eigenen Hund, aber andere Verpflichtungen die manchmal die Stimmung runter ziehen, dann kommt noch Vitamin D Mangel im Winter dazu, und diese komische Kultur in der wir derzeit leben und die uns vermittelt, man müsse 24/7 glücklich und zufrieden sein in seinem Leben.

    Das ist aber vollkommen unrealistisch. Glück ist kein Ziel, das man irgendwann erreicht. Glücklich ist man zwischendurch, in schönen Momenten, in denen man sich eben glücklich fühlt. Dann ist man manchmal traurig, manchmal fröhlich, frustriert oder unglücklich, zufrieden oder gestresst, entspannt oder genervt. Das sind (im Idealfall) alles keine Dauerzustände, sondern fließende Übergänge, und „glücklich „ oder „zufrieden“ sind eben zwei davon.

    In den Medien, Filmen und Büchern, Serien und sozialen Netzwerken wird aber vermittelt, man müsste so lange was am eigenen Leben ändern bis man dauerhaft „glücklich“ ist.

    Das ist halt nicht möglich, und das kann einen schon auch dauerhaft unzufrieden machen, weil man immer einen Zustand anstrebt der einfach nicht erreicht werden kann.

    Was man aber kann: zwischendurch Momente genießen, Zusammensein mit Lieblingslebewesen genießen, sich freuen wenn nach einer stressigen Phase wieder eine entspannte kommt und wissen, dass ein unzufriedener Zustand genauso wieder endet wie ein zufriedener.


    Das ist einfach das Leben.


    Was ich hier aber ebenfalls mal probieren würde: den großen Spaziergang morgens oder mittags machen. Mir gehts auch so: nach einem langen Tag hab ich einfach weniger Lust auf Bewegung, während genau das gleiche am Morgen und am Mittag richtig schön sind.

    Aber abends möchte ich erstmal nach Hause und ausspannen, bevor wieder ein bisschen Action möglich ist.

    Viel Glück euch beiden! Ich lese da viel Liebe für deine Hündin raus, und ich glaube mit dem richtigen Rhythmus und etwas angepassten Erwartungen könnt ihr viele schöne gemeinsame Jahre zusammen leben 🤗

  • Dann würde ich den Druck rausnehmen. Kein Mensch ist perfekt. Keiner trifft immer die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt.

    Ich sehe auch Perfektionismus als Problem. Ich kenne das selber gut von mir. Hier in Frankreich sehe ich oft wieviel gelassener die Franzosen das nehmen. Daher haben die Mütter dann auch mehr Kinder und Hundehaltung wird auch entspannter gesehen.

  • Es geht meinem Hund bei mir ganz sicher gut. Sie wird nicht vernachlässigt, ist nicht unterbeschäftigt, ungeliebt, wird bald am Baum angebunden oder so irgendwas. Ich mache mir im Moment einfach Gedanken, da hat sie aber in keinster Weise drunter zu leiden.

    Das bezweifelt niemand.

    Ich glaube, deinem Hund geht es vielleicht "zu" gut?

    Mein Hund muss auch mal zurückstecken, alleine bleiben, kann man nicht mitkommen. Mehr als deiner, wie mir scheint. Ich finde trotzdem, es geht ihm gut. Hunde müssen nicht der Nabel der Welt sein.


    Wichtiger ist, dass du tatsächlich Spaß am Hund hast. Das ist auch für deinen Hund wichtiger, als 30 Minuten mehr oder weniger Gassi!


    Und ein Hund, der nicht alleinebleiben kann, ist eine große Belastung, auch mit Betreuung, denn man hat ja immer die Orga im Kopf. Klar fühlst du dich dann unspontan und angebunden.


    Ich würde zuerst mal das ändern, und dann den Tagesablauf optimieren, so dass du dich wohlfühlst damit. Und dann noch mal prüfend hinschauen.

  • Für einen Hund, der einige Stunden zuhause alleine bleiben kann, ist das allemal entspannter, als mehrmals die Woche bei wechselnden Personen fremdbetreut zu werden. Und für dich leichter zu organisieren.


    Dagmar & Cara

  • ich bin da wohl in die andere Richtung etwas seltsam. (das weiss ich aber eh schon :-) ) Ich kann auch mit dem ganzen "Mama" und "Papa" beim Hund nichts anfangen, ich bin entweder Hundeführer, Besitzer, Chef oder so etwas. Das hat aber mit der Beziehung zum Hund für mich nichts zu tun.

    Na, Mama und Papa sind ja nun das andere Extrem.....

    Und ob man sich als Chef sieht oder nicht hat nun genau was damit zu tun das man den Hundenamen nie schreibt? :???:

    Ich bin hier ja auch die Chefin. Arren und Hamilton wissen das auch.



    Nur nochmal wegen Motivation und Wetter und so:

    Ich kenne mich mit Jagd nun nicht besonders gut aus, aber die Jäger die ich kenne müssen auch in Herbst und Winter ran.

    Widerspricht sich das dann nicht, also auf Jagd zu gehen wenn man eigentlich garkeinen Bock hat auf Ekelwetter und Hund und Wald?

  • Habe mal in deinen Themen quergelesen und finde es relevant, dass du erst seit August wirklich alleine lebst.


    Das macht einen enormen Unterschied aus, ob das Sicherheitsnetz direkt next door liegt oder ob du auf dich gestellt bist.

    Für einen Single-Hundehalter hast du ein großes Netzwerk an Unterstützern, mehr als einige andere, was die alltäglichen Belange betrifft.


    Vollzeit arbeiten und Hund geht nur dann, wenn die Zeit mit Hund als angenehmer Ausgleich und positive Bereicherung Freizeitgestaltung erlebt wird.

    Ja, es ist nicht toll, gleich nach der Arbeit, im strömenden Regen, Dunkelheit und niedrigen Graden loszugehen.


    Aber primär ist es einfach nur bereichernd mit Hund - für mich.



    Du erlebst deinen scheinbar sehr unkomplizierten, umgänglichen Hund als Belastung.

    Hier solltest du dich selbst ehrlich fragen, warum.

    Nie alleine gelebt und jetzt gleich alleine + tagtägliche Verantwortung?

    Was stört dich an deinem Leben und welchen Anteil daran hat die Hundehaltung?

    Fantasiere mal: Wie müsste das Leben mit Hund ausfallen, damit du zufrieden bist?

    Gibt es einen gangbaren Weg, einen großen Anteil deiner Wünsche zusammen mit Hund zu realisieren?

    Kristallisiert sich heraus, dass es da keinen gangbaren Weg gibt?


    Überlege dir diese Dinge ganz privat für dich selbst, vllt siehst du dann klarer.

  • Was ich hier aber ebenfalls mal probieren würde: den großen Spaziergang morgens oder mittags machen. Mir gehts auch so: nach einem langen Tag hab ich einfach weniger Lust auf Bewegung, während genau das gleiche am Morgen und am Mittag richtig schön sind.

    Ich plädiere für mittags große Runde: Bietet euch zwischen dem langen Sitzen auf Arbeit wohltuende Bewegung, du müsstest abends nur klein/mittel raus und könntest mal probieren, deine anderen Hobbys VOR der Arbeit zu machen. Ich bin absolut kein Morgenmensch, aber erlebe öfters mal wie andere am besten vor der Arbeit lesen, joggen o.Ä.

    Es ist vielleicht einfach nicht die richtige Zeit für dich mit einem Hund zu leben. In deinem Alter alleinstehend , berufstätig und mit vielen anderen Interessen ist ein Hund vermutlich einfach zu viel.

    Da muss ich zustimmen.

    Ich hatte in der Lebensphase - beruflich stark eingespannt, viele Interessen, Reisen, immer Bock auf Neues - ganz bewusst keine Tiere.

    Ich empfinde den TE gar nicht als Hansdampf in allen Gassen. Ich bin in quasi gleicher Situation und habe aufgrund meiner Hobbys schon immer meine Freizeit zwischen Familie, Freundeskreis, Haustieren und Hobbys aufteilen müssen. Mich erfreuen nun mal viele Dinge und die baue ich eben so wie es passt: Kultur eher im Winter, Outdoorkram eher im Sommer usw. Natürlich kann ich keins der Hobbys so intensiv ausüben wie jemand, der nur eins macht. Finde ich manchmal schade, aber dafür habe ich auch eine flexible Bandbreite an Möglichkeiten.

    Denkt ihr, jemand der mit Partner*in zusammenlebt und 2 Kinder hat, hat mehr Zeit für den Hund? Ich nicht. Zwischen "gar kein Raum für Hund" und "Vollbluthobby Hund" gibt es doch noch viele Abstufungen und ich denke, der TE muss seinen Platz da erst noch finden.

    Wenn natürlich der Hund deutlich weniger Priorität als Squash/MTB hat, dann kann die Rechnung nicht aufgehen.


    Beim TE lese ich eine Mischung raus. Einerseits Squash andererseits MTB, widerspricht sich bissel. Einerseits Jagd, andererseits lieber auf der Couch entspannen.

    Ich habe auch mehrere Hobbies, darunter auch Filme gucken/Lesen vs. Skaten/Fotografieren. Entspannung und Bewegung schließen sich nicht aus und bei den genannten Hobbies denke ich nicht, dass das Problen an grundlegendem Desinteresse an Bewegung liegt, was ich tatsächlich als Ausschlusskriterium sehe.


    Zu anderen hier schon zu genüge genannten Punkten:

    Kannst du ausschließen, dass deine Negativität in irgendeiner Form von deiner Gesundheit beeinflusst wird?

    Irgendelche Mängel wie z.B. Vitamin D, Depressionen o.Ä.? Gerade über einen langen Winter nicht unüblich und sollte deine Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit länger anhaltend sein, wäre die eigene Psyche durchaus mal einen Blick wert. Da kümmert man sich lieber früher als später drum :)

  • Thema alleine bleiben Zuhause habe ich immer mal wieder geübt, aber relativ wenig und maximal so 30min (die dann kein Problem waren). Da sie eben fast immer dabei ist war das alleine bleiben im Auto wichtiger und wurde automatisch geübt.

    Zuhause möchte ich aber auch noch mehr machen, einfach damit sie es kann.

    Würde ich viel mehr üben und nutzen. Für die meisten Hunde ist es angenehmer Zuhause zu schlafen als häufig bei anderen Personen geparkt zu werden ...

  • Würde ich viel mehr üben und nutzen. Für die meisten Hunde ist es angenehmer Zuhause zu schlafen als häufig bei anderen Personen geparkt zu werden ...

    Das ist auch absolut meine Erfahrung.


    Anka "genießt" es glaube ich manchmal richtig wenn sie in ihrem Zuhause alleine bleiben darf und dann ungestört ruhen und schlafen kann.

    Ständige Fremdbetreuung (oder auch nur in einer anderen Wohnung mit Gesellschaft sein) stresst sie eher.


    Würde also auch wirklich den Fokus darauf legen und versuchen damit den. Druck rauszunehmen.


    Aktuell habe ich ein paar Tage am Stück frei und kann theoretisch Anka 24 Stunden um mich herum haben.

    Und ich nehme mir gerade bewusst Sachen alleine vor, damit sich sie eine Auszeit bekommt.

    Klingt vielleicht verrückt, tut hier aber gut.

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