Der Frust muss raus: Ich bin mit meinem Hund und der allgemeinen Situation überfordert
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Hallo zusammen. Ich überlege jetzt schon seit Tagen, wie ich mir das Thema mal von der Seele reden kann, weil ich in meinem direkten Umfeld wenig Zuspruch erhalte – da heißt es meist nur „Es ist doch nur ein Hund“ und „Das kann doch nicht so schwer sein“. Mein Thema gehört vielleicht auch teilweise in die Kategorie „Probleme mit dem Halter“ statt „Probleme mit Euren Hunden“. Letztlich dachte ich mir auf jeden Fall, dass ich in einer Hunde-Community vielleicht mehr als eben diese beiden genannten Sätze zu hören bekomme. Bitte entschuldigt außerdem, dass es etwas länger wird.
Zur Story: Ich bin als Kind mit einem Hund aufgewachsen und für mich stand schon immer fest, dass ich mir früher oder später selber einen Hund zulege. Früher oder später kam dann doch recht früh. 2020 bin ich mit dem Studium fertig geworden, habe meinen ersten Job angenommen und bin da erstmal reingekommen. Nach etwa einem Jahr habe ich Anfang 2021 dann mit viel Überlegung und allen erdenklichen Vorkehrungen beschlossen, mir einen Hund zu holen. Ich habe geklärt, dass meine Eltern auf den Hund aufpassen würden, wenn ich mal in den Urlaub möchte. Ich habe mit dem Arbeitgeber geklärt, dass ich entweder Home Office machen kann oder den Hund mit in die Arbeit nehmen darf. Ich habe mit dem Vermieter gesprochen und auch finanziell einen Plan aufgestellt.
Nach all den Vorkehrungen und viel Literatur inhalieren fiel die Entscheidung, es nun so richtig anzupacken, im Mai 2021 und ich machte mich auf die Suche. Ich wollte bewusst keinen Hund vom Züchter sondern einen Hund aus dem Tierheim oder Ausland, weil unser erster Hund auch dort her war und ich die Idee schön fand. Eine gute Freundin hat mir dann eine hier ansässige, seriöse Organisation empfohlen und so habe ich zwar nicht auf Anhieb einen für mich passenden Hund entdeckt, aber ich hatte immer wieder auf der Webseite geschaut bzw. auch den Instagram-Kanal abonniert. Letztlich war da eine kleine Maus dabei, die mir von der Beschreibung und dem Aussehen her Recht gut zugesagt hat. Ruby, wie sie heißt, ist aus Rumänien, war damals 1 Jahr alt und wurde dort mit drei weiteren Hunden von der Straße geholt. Sie wurde als sehr zutraulich und Menschenbezogen beschrieben und auch im Umgang mit anderen Hunden war sie super. Es gab sogar mehrere Videos, die dieses Verhalten bestätigten. Man vermutete in ihr einen Terrier-Mix. Ich habe mit der Organisation telefoniert, das entsprechende Formular ausgefüllt, es ist jemand vorbei gekommen und hat sich meine Wohn-/Arbeitssituation angeschaut. Ja und dann kam Ende Mai die frohe Botschaft, dass Ruby mit dem nächsten Transport nach Deutschland kommen würde.
Anfang Juni ist sie eingezogen. Ich hatte mir direkt drei Wochen freigenommen und habe sie langsam ankommen lassen. Anfangs war alles super, sie war wie beschrieben und ich hatte mein Glück nicht fassen können. Ich hatte nicht einmal an meiner Entscheidung gezweifelt. In den ersten Wochen haben sich ein paar Themen ergeben, an denen man definitiv arbeiten musste, aber auch nichts, was ich nicht für machbar hielt. So war sie kein Fan vom Autofahren oder Straßenbahn fahren (war immer sehr gestresst, hat viel gespeichelt und in 50% der Fälle auch gekotzt). Sie hat (welch Wunder für einen Straßenhund, der die Leine nicht kannte) an der Leine gezogen und wollte vor allem Joggern und Fahrradfahrern hinterher. Anderen Hunden gegenüber war sie eher misstrauisch und hat immer gebellt. Und alleine bleiben konnte sie natürlich auch nicht – aber wieso sollte sie auch, das kannte sie ja nicht. Aber mein positives Mindset war immer: Das kriegen wir schon hin. Dafür war sie von Tag 1 an stubenrein, ist immer schön zur Ruhe gekommen (auch im Büro) und ist allgemein innerhalb der Wohnung ein entspannter Zeitgenosse (macht nichts kaputt, bellt nicht, beißt nicht).
Ich habe mir dann einen Trainer gesucht und wir haben aktiv im Einzeltraining an all den Themen gearbeitet, die mir wichtig waren. Mal mehr mal weniger erfolgreich. Während sie nach 2 Wochen problemlos Straßenbahn gefahren ist (was wegen Anbindung zu meiner Arbeit super ist), so hatten wir bei den anderen Themen nach 2 Monaten keinerlei Verbesserung. Sitz, Platz und Rückruf konnten wir gut üben, aber die Leinenführigkeit haben wir nicht hinbekommen, genauso wenig wollte sie von den Fahrradfahrern und Joggern wegkommen und Hundebegegnungen wurden immer schlimmer. Ich habe mir dann noch einen zweiten Trainer rangeholt, aber auch da gab es nach 2 Monaten keine Besserung, sodass ich mittlerweile bei Trainer Nummer 3 bin.
Die Spaziergänge (täglich 1 großer, etwas zwischen 30-60 Minuten und 2x raus zum Lösen) machen kaum Spaß und sind eher anstrengend. Es tut mir außerdem jedes Mal wieder in der Seele weh, wenn ich sie zum Einkaufen alleine lassen muss, weil das einfach überhaupt gar nicht klappt, und das, obwohl ich es über Monate sehr kleinschrittig (auch teils mithilfe der Trainer) geübt habe. Auch habe ich sie neulich mal zu meinen Eltern gebracht (wo sie mittlerweile schon sehr oft war, aber bisher nie ohne mich), weil ich mir mal einen Abend mit Freundinnen gönnen wollte und auch dort war sie einfach nur gestresst, hat gefiept und ist nicht zur Ruhe gekommen. Wenn ich daran denke, dass ich diesen Sommer vielleicht mal für eine Woche eine Freundin in Schottland besuchen möchte, wird mir schon ganz flau im Magen. Noch dazu bin ich gezwungen, mir einen neuen Job zu suchen, da bei uns Stellen abgebaut werden. Wenn ich auch wahrscheinlich kein Problem habe, allgemein einen neuen Job zu finden, so ist es mit Ruby meist kritisch. Die einen sagen maximal 3 Tage HO, die anderen erlauben keinen Hund im Büro, etc. Ich verdiene zwar nicht schlecht, aber definitiv nicht gut genug, dass ich sie tagsüber in eine Huta bringen kann. Sie an entsprechenden Tagen zu meinen Eltern bringen wäre jedes Mal mit 45 Minuten Autofahrt einfach verbunden – das geht vom Zeit- und Kostenfaktor her einfach nicht. Ich hatte noch einen Gassi-Geh-Dienst überlegt für die Tage, an denen ich kein HO machen kann – aber das würde bedeuten, dass sie alleine bleiben müsste und dass jemand Fremdes mit ihr raus müsste – mit all ihren aktuellen Macken beim Spazieren gehen möchte ich das niemandem antun. Mein Sozialleben leidet außerdem auch stark darunter, weil ich ihr den Stress mit dem allein bleiben nicht antun möchte und ich maximal quasi jemanden zu mir einlade oder jemanden besuche (mit ihr). Gefühlt dreht sich alles nur noch um sie und ich verstehe, dass ein Hund Arbeit bedeutet (die ich bisher unermüdlich reinstecke), aber ich habe mir einen Begleiter fürs Leben gewünscht, so wie ich es früher von unserem Familienhund kannte, und nicht, dass sich mein ganzes Leben nur noch um den Hund dreht und ich alles ausnahmslos nach ihr ausrichten muss.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal, was ich mit dem Beitrag bezwecken möchte. Vielleicht musste ich auch einfach nur mal meinen Frust rauslassen. Wie gesagt, im Freundeskreis versteht mich gar keiner. Als Beispiel wurde ich neulich von einer Freundin gefragt, ob ich mit ins Kino möchte und als ich dann mit Ruby kam, hieß es „naja, aber das sind doch nur 2 Stunden, die wird schon nicht einpinkeln. Und selbst wenn, dann wischt du es halt auf“. Dass 2 Stunden durch die Wohnung tigern und Wolfsgeheul und der damit einhergehende Stress das eigentliche Problem sind, versteht aber niemand. Meine Eltern sind die einzigen, die mich etwas besser verstehen, aber auch da kommt meist ein müdes „Naja, das war dir doch aber vorher alles klar, dass das passieren kann“. Ja, das war es, aber irgendwie hatte ich auch gleichzeitig die Hoffnung, dass sich nicht so viele Probleme ergeben würden oder diese sich zumindest beheben lassen würden. Sie hatten mir dann auch recht schnell angeboten, mir Ruby komplett abzunehmen, sodass ich zumindest wüsste, sie sei in guten Händen. Aber ganz ehrlich: Das möchte ich nicht, dafür liebe ich sie zu sehr und ich möchte ja auch, dass das alles klappt und dass wir das auf die Reihe bekommen. Ich habe bisher noch nicht einmal ansatzweise darüber nachgedacht, aufzugeben und sie wegzugeben. Aber nach mittlerweile 9 Monaten, die sie hier ist und ich kaum Fortschritte sehe, nagt das schon ordentlich an mir. Zum einen, weil ich mich irgendwie wie ein Versager fühle, zum anderen weil mein Leben sich so sehr eingeschränkt hat. Und ich merke wie nun auch bei mir langsam die Geduld nachlässt. Dabei habe ich (meiner Meinung nach) gar nicht so hohe Ansprüche. Ich brauche keinen Roboter, der mir die Wünsche von den Lippen abliest. Ich hätte wie gesagt so gerne einfach einen treuen Begleiter, mit dem ich schöne Spaziergänge und Ausflüge machen kann (dabei wäre mir ein Freilauf und ein Rückruf gar nicht so wichtig, sondern einfach ein entspanntes gehen), einen Hund, den ich gelegentlich 3h abends mal alleine lassen kann und den ich auch mal für 1-2 Wochen in andere Hände abgeben kann, ohne während meines Urlaubs wie eine Helikoptermama ständig am Handy zu hängen (daher sagte ich auch eingangs, dass das Problem auch durchaus bei mir, beim Halter, liegt). Einen neuen Job zu finden, den ich mit ihr in Einklang bringen kann, liegt zu 100% bei mir – ich wollte das Thema nur oben trotzdem aufführen, weil es doch auch etwas ist, was mir aufs Gemüt schlägt und den allgemeinen Zustand nicht zwingend verbessert.
Nun gut. Vielleicht hat ja jemand ein paar weise Worte für mich. Ich erwarte mir ja auch gar nicht, dass ich hier ein Allheilmittel für Rubys und meine Problemchen serviert bekomme – dafür habe ich die Trainer. Und wenn mit Nummer 3 auch keine Besserung in Sicht ist, dann kommt halt Nummer 4. Wie gesagt: Aufgegeben habe ich noch längst nicht. Aber irgendwie musste alles einfach mal raus.
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Hi
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Kurz und knapp, wie wäre es mit einen Dogsharing Modell mit Deinen Eltern, die Ruby ja auch kennen und mögen?
Z.B. 3Tage bei Deinen Eltern, 4 Tage bei Dir. Am besten zusammenhängende Tage. Das ist für den Hund auch einfacher als einen zweigeteilten Tag oder kurzfristigeren Rythmus. So hast Du mal Zeit zum durchatmen und am Ende mehr Geduld und Motivation für den Hund - und Du kannst den Arbeitsalltag besser planen.
Die Arbeit mit dem Trainer sollte dann aber auch möglichst bei dir als auch deinen Eltern stattfinden, damit ihr an einem Strang zieht erziehungstechnisch.
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Zu guter Letzt Worte die keiner gerne hört aber nunmal dazu gehören. Ja Du warst naiv. Direktimport eines Auslandshundes der von der Strasse kam, als Ersthund. Ganz ehrlich, sei froh dass es so "gut" läuft wie es läuft! Der Preis für diese blauäugige Entscheidung ist hoch wie du jetzt selbst merkst. Nein, das lässt sich auch nicht schön reden. Vorherige Recherche ist fein, aber der gesunde Menschenverstand hätte einem schon einflüstern sollen dass da was im Argen ist.
Ich für meinen Teil kann gar nicht soviel essen wie ich kotzen will wenn ich über die Tierschutzorganisation nachdenke, die den Hund überhaupt zu Dir vermittelt haben. Keiner denkt über den WorseCase nach und ob der stemmbar wäre. Du bemühst dich schon sehr und investierst eine Menge Zeit, Geduld, Liebe und Geld in den Hund. Ich mag mir gar nicht ausmalen wie es bei anderen wäre. Sorry, aber bei mir häufen sich gerade "auskotzende Gassi Bekannte" die sich Direktimporte haben vermitteln lassen - und längst nicht alle sind Ersthundhalter und viele sind auch Paare, also können sich die Arbeit mit dem Hund noch teilen. Hier in Wohnumfeld und fusslläufigen Gassiumfeld sind so einige Direktimport TSH. Und ja ich sehe die Problematik in erster Linie bei schlampig arbeitenden TSO.
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Doch, du hast hohe Ansprüche (die aber fast jeder Hundehalter in seinen Vorstellungen hat).
Entspannt mehrere Stunden alleine bleiben, relaxte Spaziergänge etc sind die Endstufe, das ist dann ein fertig erzogener, gut ausgebildeter Hund und nichts was man in 2 Monaten erreicht - weder beim Auslandshund noch beim Welpen vom Züchter.
Zu dem gibt es bei dir als Einzelperson noch die Schwierigkeit, dass du zB beim Alleinbleibtraining immer Rückschritte machst und jedes Mal wenn Ruby während deiner Abwesenheit Stress bekommt quasi bei 0 bzw. eher im Minusbereich anfängst.
Wie entspannt ist sie denn mittlerweile im Auto? Würde es ggf gehen sie momentan beim fix einkaufen, Arztbesuchen oÄ dort zu parken?
Bis du 3h „für Spaß“ wegkannst wird es wahrscheinlich noch einige Zeit dauern, ggf ist es auch nie möglich und du wirst immer auf Fremdbetreuung angewiesen sein.
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Ich picke jetzt mal nur das Thema Spaziergang und an der Leine ziehen raus, weil ich dazu evtl eine Idee hätte:
Wir haben ja hier eine Ungarin, ehemaliger Kettenhund und damit sowas von unsensibel am Hals, an Leinenführigkeit war nicht zu denken. Ich habe ALLES probiert, auch mit Trainerhilfe. Es hat nicht gefruchtet, es war immer Kampf. (an der kurzen Leine, Schleppleine ging einigermaßen)
Irgendwann habe ich dann überlegt wie ich das Ganze für uns stressfreier gestalten kann und habe mich für etwas sehr unkonventionelles entschieden, was man sonst bei ziehenden Hunden sicher nicht anwenden würde
Ich habe ihr ein Zuggeschirr gekauft und einen Hüftgurt für mich (einen Guten!) und habe die Doofnudel ziehen lassen.
Ganz ehrlich, es war so eine Erleichterung! Mir hat es nicht mehr den Arm zerrissen und der Hund hat nicht mehr gekeucht. Dann haben wir canicross angefangen und hatten richtig viel Spaß zusammen. Endlich war der Fokus weg vom nervigen Ziehen und den entsprechenden negativen Gedanken dazu.
Lustigerweise, und ich weiss das ist eigentlich nicht zu erwarten, hat sie dann bei der Umstellung zurück auf Geschirr und Halsband nicht mehr so gezogen
Ich war dann endlich wieder so entspannt, dass ich mit ihr an der Leinenführigkeit arbeiten konnte und wenn es zu viel wurde habe ich Zuggeschirr und Hüftgurt angezogen und mich entspannt.
Irgendwann war sie dann soweit, dass sie ohne Zug so in meiner Nähe war, dass ich auch bei Fuß trainieren konnte. Nie, nie hätte ich damals gedacht, dass ich einen Hund haben würde, der an der lockeren Leine neben mir läuft
Keine Ahnung, ob das für dich eine Option wäre, um etwas Entspannung in eure Spaziergänge zu bringen?!
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Unterschiedliche Themen zum einen braucht der Hund Zeit zur Ausbildung. Jeder Hund ist anders auch die Hunde von Züchtern erziehen sich nicht von alleine, haben ihr Themen.
Du machst dir sehr viel „Kopfzerbrechen“ , der Hund soll seine Zeit bekommen, aber auch du darfst Zeit verbringen ohne Hund. Ohne schlechtes Gewissen! Sozialkontakte auch ohne den Hund haben. Dieses es dreht sich gefühlt alles nur noch um sie, wäre für mich eins der ersten Punkte die ich angehen würde. Schlechte Gewissen davon hast du nicht und der Hund schon garnichts . Bewusst die Zeit mit dem Hund genießen aber auch seine eigene Zeit mit Freunden usw. Fühl dich nicht als Versager, nicht jeder Hund kann alles, gestehe dem Hund ebenso Schwächen ein wie dir.
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Klar darf man seine Zeit auch ohne Hund mit Freunden genießen etc… aber wenn man einen Hund hat, der nicht alleine bleiben kann ist der neue Job dann ggf nicht das einzige was man sich suchen muss sondern auch ne andere Wohnung, die wenigsten Nachbarn finden Wolfsgeheul und Co sonderlich cool in ihrer Freizeit zu Hause…
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Deine Ansprüche sind in der Summe nicht gerade klein und keiner unserer Hunde würde alle davon auf einmal erfüllen.
Wir (meine Eltern, mein Bruder und ich) haben zusammen 5 Hunde, die aus verschiedenen „Situationen“ (Direktimport, Auslandshund von Pflegestelle, privater Tierschutz aus D, Vermehrerbeschlagnahmung) des Tierschutzes kommen.
Alle fünf könnten deine Ansprüche nicht erfüllen.
Würde man alle guten Eigenschaften der fünf kombinieren, wäre das möglich.
Dennoch sind sie konform mit unserem Leben, weil jeder von uns wusste, was als worstcase passieren kann und wir es leisten konnten das als Familie mit gegenseitiger Hilfe hinzubekommen. Manches konnte man komplett trainieren, einiges ist mit Management möglich und alltagstauglich.
Ich würde auch versuchen deine Eltern als Unterstützung zu nehmen, dass sie zb auch in deiner Wohnung Mal auf den Hund aufpassen. Vielleicht klappt das besser, als sie abzugeben oder deine Eltern holen sie ab und nicht „du verlässt sie“
Ich drücke die Daumen, dass ihr eine gute Basis findet, um miteinander gut leben zu können.
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Was ist das denn für eine Rasse bzw. Mischling?
Du hast sehr hohe Ansprüche an die Hundehaltung. Dein Gassi-Umfeld klingt auch sehr aufregend. Ich denke, Du hast dafür schlicht den falschen Hund.
Dein Hund hat sich an die Regel gehalten, dass er drei Wochen brauchte um zu merken, dass er da jetzt wohnt und dann nach und nach seine Sachen ausgepackt hat. Ich rate immer dazu das erste halbe bis dreiviertel Jahr sehr ruhig anzugehen und die wirklich wichtigen Dinge zu üben. Spaziergänge zu 90% in stressfreiem Gebiet. Alleinbleiben üben. Ganz wenige und kurze Einheiten an kurzer Leine. Sozialkontakte schaffen etc ...
Du scheinst die komplette Erziehung und all die Umweltgewöhnung auf einen Schlag versucht zu haben zu üben. Das ist heftig. Und schafft selbst ein Hund, der hier aufgewachsen ist, nicht. Außer vielleicht ein supercooler Hund einer Begleithunderasse. Aber auch der ist mit eineinhalb noch nicht erwachsen ...
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Ich verstehe dich so unglaublich gut
Als Finya vor fast 11 Jahren bei mir eingezogen ist, war ich nach gut 8-9 Monaten auch am absoluten Tiefpunkt mit ihr.
Sie hat draußen alles (Hunde, Spaziergänger, Kinder, Radfahrer, Jogger) angekläfft bzw. ist oft schon auf hundert Meter Entfernung ausgerastet, sie konnte draußen kein Sitz, Platz oder sonst was, weil sie von allem abgelenkt war, sie hat so gut wie nie Futter genommen, Spielzeug und ähnliches war sowieso uninteressant.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon drei Trainer durch und einer war schlechter als der andere (schlechter im Sinne von nicht hilfreich).
Letztlich war ich so frustriert, dass unsere Spaziergänge so aussahen, dass ich sie an die 5m oder 10m Schleppleine gehängt habe und sie einfach hab machen lassen, komplett ohne irgendwelche Trainingsversuche. Kam jemand, hab ich sie rangeangelt und sie halt explodieren lassen.
Ich wusste überhaupt nicht weiter und hab mich zu der Zeit echt gefragt, ob ich eigentlich bescheuert war mir als Anfängerin blindlings einen Hund aus dem Ausland zu bestellen.
Drinnen war sie wie deine - lieb, brav, kam gut zur Ruhe, nur alleine bleiben konnte sie auch nicht wirklich, weshalb ich in den ersten Monaten oft einen Sitter gebraucht habe (die fand sie allerdings auch alle eher doof, aber ging halt nicht anders). Beim Alleinbleiben ist nach ewig viel Geübe irgendwann einfach der Knoten geplatzt und plötzlich konnte sie es, ohne dass ich etwas verändert hatte. Sie hatte dann wohl einfach verstanden, dass ich immer wieder komme und sie nicht verlasse.
Ich hab dann eine Weile später doch noch eine Trainerin gefunden, die uns wirklich geholfen hat. Nach nur ein paar Monaten Training mit ihr (und da haben wir uns nicht mal jede Woche getroffen) ging es ENDLICH aufwärts.
Ab diesem Zeitpunkt haben wir rasend schnell Fortschritte gemacht und nach 1 weiteren Jahr war von der einst so "ungezähmten" Finya so gut wie nichts mehr über.
Sie konnte mit Hilfe entspannt an Menschen und Hunden vorbei, hat ihre Angst vor Fremdhunden verloren, ist bei Kindern nicht mehr ausgerastet, konnte sogar freilaufen, weil sie gelernt hatte sich an mir zu orientieren, usw.
Ein absoluter Traum war das!
Ich will dir mit meiner Geschichte einfach etwas Mut machen.
Der Weg mit einem Auslandshund (und jedem anderen Hund auch) kann manchmal wirklich hart sein. Man muss vor allem als Anfänger viel an sich selbst arbeiten und viel dazu lernen, aber das ist es sowas von wert!
Vielleicht kannst du schreiben von wo du bist und jemand kann dir einen guten Trainer in deiner Umgebung empfehlen, damit du wieder etwas Mut schöpfen kannst
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Ich kann mich nur den Vorrednern anschließen, ohne, dass ich fies in eine Kerbe hauen möchte.
Aber ich denke auch , dass du dir als junger, allein stehender Mensch, am Anfang deiner beruflichen Laufbahn in einer Stadtwohnung(?) viel zu viel zugetraut hast und alles zu naiv rosig ausgemalt .
Kurz und knapp, wie wäre es mit einen Dogsharing Modell mit Deinen Eltern, die Ruby ja auch kennen und mögen?
Z.B. 3Tage bei Deinen Eltern, 4 Tage bei Dir. Am besten zusammenhängende Tage. Das ist für den Hund auch einfacher als einen zweigeteilten Tag oder kurzfristigeren Rythmus. So hast Du mal Zeit zum durchatmen und am Ende mehr Geduld und Motivation für den Hund - und Du kannst den Arbeitsalltag besser planen.
Die Arbeit mit dem Trainer sollte dann aber auch möglichst bei dir als auch deinen Eltern stattfinden, damit ihr an einem Strang zieht erziehungstechnisch.Das ist eine Möglichkeit ja, aber du schriebst auch
ZitatAuch habe ich sie neulich mal zu meinen Eltern gebracht (wo sie mittlerweile schon sehr oft war, aber bisher nie ohne mich), weil ich mir mal einen Abend mit Freundinnen gönnen wollte und auch dort war sie einfach nur gestresst, hat gefiept und ist nicht zur Ruhe gekommen.
Also hat sie da ja auch noch keinen sicheren Hafen gefunden.
Und wenn ich mir vorstelle, dass sie dann im 3-4 Tage Rhythmus hin und her gereicht wird und bei dir sich deine Ansprüche nicht ändern ,dann tut mir die Maus echt leid. Wird sich dadurch eine Verbesserung einstellen? Kann sie dann in beiden Haushalten Hund sein und anfangen, anzukommen oder muss sie weiter leisten, leisten, leisten?
Zu guter Letzt Worte die keiner gerne hört aber nunmal dazu gehören. Ja Du warst naiv. Direktimport eines Auslandshundes der von der Strasse kam, als Ersthund. Ganz ehrlich, sei froh dass es so "gut" läuft wie es läuft! Der Preis für diese blauäugige Entscheidung ist hoch wie du jetzt selbst merkst. Nein, das lässt sich auch nicht schön reden. Vorherige Recherche ist fein, aber der gesunde Menschenverstand hätte einem schon..
Ne, finde ich auch. Du redest es schön. Und das ..
ZitatIch bin als Kind mit einem Hund aufgewachsen und für mich stand schon immer fest, dass ich mir früher oder später selber einen Hund zulege.
Ja, mei - das ist halt was anderes, als Kind einen Familienhund zu haben, oder als alleinstehender Erwachsener im Arbeitsleben.
Wir haben als langjähriges Paar gewartet bis Mitte 30, bis Eigenheim und großer Garten und finanziell die Möglichkeit, dass ich meine Stunden reduziere und die Eltern kurz vor Rente sind und Bock haben, mit zu betreuen. Und hier ist auch nicht immer alles Sonnenschein, aber es ist nicht so dünn gestrickt , wie bei dir
Ich für meinen Teil kann gar nicht soviel essen wie ich kotzen will wenn ich über die Tierschutzorganisation nachdenke, die den Hund überhaupt zu Dir vermittelt haben. Keiner denkt über den WorseCase nach und ob der stemmbar wäre. Du bemühst dich schon sehr und investierst eine Menge Zeit, Geduld, Liebe und Geld in den Hund. Ich mag mir gar nicht ausmalen wie es bei anderen wäre. Sorry, aber bei mir häufen sich gerade "auskotzende Gassi Bekannte" die sich Direktimporte haben vermitteln lassen - und längst nicht alle sind Ersthundhalter und viele sind auch Paare, also können sich die Arbeit mit dem Hund noch teilen. Hier in Wohnumfeld und fusslläufigen Gassiumfeld sind so einige Direktimport TSH. Und ja ich sehe die Problematik in erster Linie bei schlampig arbeitenden TSO.
Ich möchte dir deine Liebe und bisherige Bemühungen gar nicht abreden. Aber es hätte nicht 3 Trainer in 9 Monaten gebraucht, wenn die Vorstellungen realistischer gewesen wären
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