Der Frust muss raus: Ich bin mit meinem Hund und der allgemeinen Situation überfordert
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Klar darf man seine Zeit auch ohne Hund mit Freunden genießen etc… aber wenn man einen Hund hat, der nicht alleine bleiben kann ist der neue Job dann ggf nicht das einzige was man sich suchen muss sondern auch ne andere Wohnung, die wenigsten Nachbarn finden Wolfsgeheul und Co sonderlich cool in ihrer Freizeit zu Hause…
Das ist schon richtig. Bin mir nur nicht sicher ob es dem Hund generell weiterhilft wenn der HH mit zermalmten Kopf an die Sache rangeht. Schlechtes Gewissen wird’s nicht weiterbringen. Klare und realistische Ziele , sich selber nicht unter Druck setzten.
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Hi
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Du hast Verantwortung für ein Leben übernommen, das ist jetzt nun mal so.
Du kannst dich an den vielen tollen Sachen freuen, die sie schon kann!
Und dich dem Gedanken stellen, dass alles andere auch weiter viel Arbeit und Entbehrung ist. Vor allen Arbeit an deiner Geduld und deinen Ansprüchen. Trainer Nr 4 braucht's ggfs gar nicht.
Das bedeutet keine Schottlandreise oder Geld investieren für eine Huta. Oder mit Hilfe deiner Familie sie dort unterbringen, aber dann eben auch vernünftig aufgebaut.
Und ja - ein Leben mit Hund bedeutet, dass er immer mit berücksichtigt werden muss. Beim Job / Abwesenheitszeiten, beim Urlaub, in der Wohnsituation, immer.
Keiner ist perfekt. Dinge können sich ändern, Beziehungen können kaputt gehen, Jobs und Wohnsituationen sich verändern.
Du hast eben sehr sehr mutig und optimistisch eure Zukunft geplant.
Ich wünsche dir und Ruby nochmal den selben Mut und Optimismus, es jetzt nochmal neu anzugehen, realistischer. ;-)
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Hm...also ich denke nicht, dass das alles unlösbar ist.
Wir haben auch einen Hund aus dem Tierschutz, allerdings aus Deutschland.
Er hat auch sein Päckchen mitgebracht. Drinnen ein Traumhund, draußen war es anfangs höchstens 'naja'.
Er war auch null leinenführig und hat anfangs jeden Hund angekläfft, selbst wenn es nur ein Punkt am Horizont war.
An Freilauf war nicht zu denken, da ist er ausgerissen.
Vieles ist aber alles Stück für Stück besser geworden. Nur zwei Baustellen blieben: Freilauf - keine Chance und Pöbelei bestimmten Hunden gegenüber.
Auch wir haben einige Trainer verschlissen. Die erste riet uns zur Einschüchterung per Schepperkette. Tolle Idee bei einem unsicheren Hund!
Der zweite riet dazu, ihn an kurzer Leine anzubinden, sobald er Stress macht. Auch toll für einen nervösen Hund.
Eigentlich habe ich erst hier durch ein Forumsmitglied und den persönlichen Austausch den richtigen Hebel gefunden, seitdem geht es bei den letzten Baustellen bergauf. Er ist jetzt im Freilauf, bestens an mir orientiert, und seitdem blüht er auf, ist generell ruhiger.
Mit einer bestimmten Methode verbessern wir jetzt auch schrittweise die Pöbelei, die er noch manchmal veranstaltet.
Ich denke, dass ein Dreivierteljahr noch sehr kurz ist. Bei einem "unbelasteten" Welpen braucht man auch länger, bis er "alles kann".
Deine Hündin hat ja sehr viele positive Seiten.
Ich würde mir an Deiner Stelle eine Prioritätenliste machen, was Du als Erstes angehen willst, und mich erst mal nur darauf konzentrieren.
Für die anderen Baustellen gibt es vielleicht übergangsweise eine Art Nofallplan. Also wenn das Thema Pöbelei nicht das erste ist, was Du bearbeiten willst, dann kannst Du vielleicht Hundekontakte erst mal vermeiden, so gut es geht?
Was das Bleiben bei anderen Leuten angeht: Hast Du es schon mal bei Leuten probiert, die vielleicht einen souveränen Hund haben? Oder in einer Hundepension? Ich könnte mir vorstellen, dass das ggf. besser funktioniert.
Oder das Bleiben bei Deinen Eltern ganz kleinschnittig üben?
Wir haben noch einen Junghund, da haben wir z.B. kürzlich die Gewöhnung an eine Hundepension begonnen. Das wurde ganz kleinschnittig gemacht. Erst mal nur gemeinsam vorbei schauen. Dann blieb er für zwei Stunden, dann für seine erste Nacht. Da hat er wohl kurz geweint, dann war aber alles gut und schnell vergessen, weil die anderen Hunde dort ja auch spannend waren.
Du hast ja am Thema Straßenbahn gesehen, dass es funktioniert.
Aber es gibt so viele ungewohnte Situationen für einen Hund, der das alles nicht kennt (puh, gerade hat im Dunkeln unser Nachbar die Mülltonnen sortiert, da hat es mein Junghund auch mit der Angst zu tun bekommen. Ist ihm halt nachts um 23:00 noch nie widerfahren, dass eine dunkle Gestalt gruselige Dinge herum rollt...).
Du wirkst sehr motiviert und reflektiert, da bin ich mir sicher, dass Ihr das hinbekommt. Und alles muss ja auch nicht perfekt sein.
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Ich möchte mich schon mal für die ganzen Antworten bedanken. Ich bin leider mit Arbeit überhäuft und schaffe es gerade nicht, groß auf die einzelnen genannten Punkte einzugehen. Ich werde aber versuchen mich heute Nachmittag oder spätestens morgen nochmal zu Wort zu melden.
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Ich kenne die Situation, auch ich war vermeintlich gut vorbereitet, hatte neben eigenen Hunden auch ein paar schwere Kaliber zur Pflege, hab Seminare und Vorträge besucht und diverse Praktika in Hundeschulen. Und doch hat mich mein Hund auf dem kalten Fuß erwischt.
Auch bei uns gibt es Situationen in denen ich überfordert bin und nicht mehr weiter weiss. Es gab schon Sessions auf dem Balkon mit ganz viel Wein und Tränen, die pure Verzweiflung, das ganze Programm. Ich habe mir aber irgendwann vorgenommen, dadurch zu gehen, mit Ihm. Aufgrund seiner Rasse wäre er als Listenhund im Tierheim kaum bis gar nicht vermittelbar, und letztendlich war es meine Entscheidung ihn herzuholen. Nicht er hat an meine Türe geklopft und wollte hier mit mir wohnen, sondern ich habe das veranlasst. Das waren die Hauptgedanken die dazu geführt haben, noch mehr zu lernen und zu verstehen und mit Ihm den Weg zu gehen.
Noch mehr von Ihm lernen, mich weiter belesen, mir verschiedene Meinungen und Sichtweisen anhören und letztendlich den Weg zu gehen der für uns passt. Und es wird langsam, von Tag zu Tag. Vieles hat mit der eigenen Einstellung / dem eigenen Mindset zu tun.
Ich würde wie mein Vorgänger auch vorschlagen, eine Prioritätenliste zu machen. Ggf würde ich das alleine bleiben können priorisieren, einfach damit du raus kommst und Zeit für dich hast. Damit du entspannter und lockerer sein kannst. Evtl ist das der Weg, auf dem Ihr anfangen könnt und so die weiteren Probleme wie pöbeln etc mit der Zeit in den Griff bekommt. Man erwartet meistens zu viel, aber ich denke den Fehler macht fast jeder. Man muss auch Abstriche machen und seine Erwartungen und Vorstellungen etwas anpassen, damit man das Ziel gemeinsam erreicht
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Ich hatte es auch mal kurzfristig, dass ich mich mit meiner wilden Hilde überfordert fühlte. Die riss mir die Tapeten von der Wand und schluckte unterwegs alles, was nicht bei drei auf'm Baum war.
Ich hab mich dann tatsächlich hingesetzt und alles alles alles aufgeschrieben, was mir an ihr nicht passte und was ich anders haben wollte.
Und dann hab ich Prioritäten gesetzt:
1 - geht absolut gar nicht, muss sofort geändert werden
2 - macht das Leben mit Hund einfacher und "macht man halt so"
3 - meine ganz speziellen Anforderungen, die ich an meine Hunde habe, die andere aber nicht haben und trotzdem ganz gut mit ihren Hunden leben.
Tja, nüchtern betrachtet fielen unter Rubrik 1 lediglich 3 Punkte. Die hab ich in Angriff genommen und alles andere ignoriert (auf später verschoben).
Man kann einfach nicht an zu vielen Fronten gleichzeitig kämpfen, das macht kaputt und versperrt den Blick aufs Wesentliche.
Ich bin mit dieser Strategie echt gut gefahren. Wir haben schnell Fortschritte gemacht und weil ich die ganzen Nebenschauplätze ausgeblendet hatte, konnte ich sie auch erkennen und würdigen.
Nachdem die 2 fettesten Baustellen (fast) abgehakt waren, hab ich meine Liste entsorgt und beschlossen, mich auf unseren Lorbeeren auszuruhen.
Kleinere Mängel gab es dann erst wieder zum Arbeiten, als mein damaliger dritter Hund einzog und sich die Dynamik wieder etwas änderte, war dann aber kein großes Ding mehr.
Manchmal ist es so, dass man einfach einen ersten Fuß in die Tür kriegen muss, dann funzt der Rest auch irgendwann.
Ich drück euch die Daumen, dass ihr es schafft.
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Hallo grüß dich :)
Im Gegensatz zu meinen Vorrednern bin ich nicht der Meinung, dass du hohe Ansprüche an deinen Hund hast sondern dir einen ganz normalen Alltag mit deinem Hund wünscht.
Ich kann dir leider keine Ratschläge geben, damit bist du wahrscheinlich auch gut bedient, aber ich kann dir sagen, dass auch ein Tierschutzhund all das ohne Probleme erlernen kann, was du dir wünscht. Meiner ist/war sehr ängstlich und Trainingsmethoden die bei anderen Hunden funktioniert haben, haben bei meinem gar nicht gefruchtet, dafür andere Sachen besser.
Ich würde meine Erwartungen nicht herunterschrauben, sondern die Methoden immer mal wieder anpassen (auch mit Unterstützung durch die Trainer).
Auch finde ich nicht, dass du blauäugig in die Sache Tierschutzhund reingegangen bist. Du hast dich viel informiert und bist bereit alles zu tun, dass es gut läuft. Dass es nicht so läuft wie geplant, hätte dir auch mit einem Zuchthund ohne weiteres passieren können.
Ich drücke dir die Daumen, wünsche dir weiterhin viel Geduld und Menschen im Umfeld, die dich gut unterstützen können.
Liebe Grüße, Lea
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Also ganz vorne weg nochmal herzlichen Dank für eure zahlreichen Antworten und Tipps. Ich versuche mal auf einige Punkte konkreter einzugehen. Wer das Gefühl hat, übergangen zu werden, dann mache ich das sicherlich nicht mit Absicht. Meldet euch einfach nochmal kurz.
Kurz und knapp, wie wäre es mit einen Dogsharing Modell mit Deinen Eltern, die Ruby ja auch kennen und mögen?
Ich hätte vielleicht eingangs erwähnen sollen, dass meine Eltern noch im Verlauf dieses Jahres für den Ruhestand in die alte Heimat meiner Mutter ziehen, ca. 2,5h von hier weg. Deswegen ist die dauerhafte und auch die teilweise Abgabe für mich keine Option. Aber danke für die Idee.
Zu guter Letzt Worte die keiner gerne hört aber nunmal dazu gehören. Ja Du warst naiv. Direktimport eines Auslandshundes der von der Strasse kam, als Ersthund. Ganz ehrlich, sei froh dass es so "gut" läuft wie es läuft! Der Preis für diese blauäugige Entscheidung ist hoch wie du jetzt selbst merkst. Nein, das lässt sich auch nicht schön reden. Vorherige Recherche ist fein, aber der gesunde Menschenverstand hätte einem schon einflüstern sollen dass da was im Argen ist.
Das schwierige ist: Mein Menschenverstand hat nichts dagegen gesagt, da ich im privaten Umfeld fast nur Direktimporte aus dem Ausland kenne, darunter auch unser früherer Hund. Und ich möchte nicht mal sagen, dass die alle immer perfekt sind/waren, jeder einzelne hat eine Macke, aber nie war die Macke ein Problem fürs Zusammenleben. Der Hund meiner Tante schläft nur in diesem einen Bett - na gut, dann wird das 1,5m-Durchmesser-Teil halt überall mit hingeschleppt. Der Hund meiner Oma hat Angst vor Mülltonnen - na gut, da wird dann halt ein großer Bogen drum gemacht. Trotzdem können beide Hunde Auto fahren, alleine bleiben und gehen entspannt an der Leine mit (so lang halt keine Mülltonnen rumstehen). Auch mit Oma und Tante habe ich mich natürlich unterhalten und es heißt oft einfach "Naja, Ruby braucht einfach noch ein bisschen". Wenn ich aber frage, wie lange es bei Balu und Jojo gedauert hat, wollen sie mir die Antwort fast nicht geben und nuscheln ein "Das waren nur ein paar Wochen, höchstens 3 Monate". Auf der anderen Seite hat eine Freundin von mir den absolut unerzogensten Hund überhaupt - einer vom Züchter. Da liegt dann viel auch an meiner Freundin (schlechte Sozialisierung, keine Hundeschule weil "das schaffe ich schon alleine" und und und). Aber worauf ich hinaus möchte: Aufgrund meiner subjektiven Betrachtung gab es keinen Grund dafür, mir nicht einen Hund aus dem Ausland zu holen. Ich habe mich ja auch schon im Vorfeld informiert, auch hier im Forum immer wieder gelesen. Ich hatte einfach ein gutes Gefühl dabei. Scheinbar hat mich mein Gefühl aber betrogen. Im Nachgang ist man immer schlauer.
Wie entspannt ist sie denn mittlerweile im Auto? Würde es ggf gehen sie momentan beim fix einkaufen, Arztbesuchen oÄ dort zu parken?
Ich sehe gerade, dass ich auf das Thema Auto im ersten Post gar nicht mehr weiter eingegangen bin. Autofahren ist nach wie vor problematisch. Sie speichelt viel, zittert und kommt nicht so recht zur Ruhe. Auch das übe ich. Gehen hin und wieder am Auto vorbei, warten hin und wieder am Auto, manchmal mache ich die Türen auf und bleibe daneben mit ihr stehen. Das funktioniert mittlerweile auch alles gut und ohne Panik. Sobald ich sie dann aber in die Box im Kofferraum oder auf ihren Sitz am Beifahrersitz (habe da so einen Hundeautositz mit Gurt geholt) hebe (sie ist etwas kleiner), geht alles los, auch wenn der Motor noch nicht mal an ist. Das längste ohne Panik/Stress waren 3 Minuten. Dann wurde sie aber recht ungeduldig und es hat so gewirkt als würde sie drauf warten, dass gleich was passiert. Was zum Kauen zum Runterkommen nimmt sie im Auto gar nicht an - und dabei ist sie sonst bei solchen Sachen sehr gierig.
Irgendwann war sie dann soweit, dass sie ohne Zug so in meiner Nähe war, dass ich auch bei Fuß trainieren konnte. Nie, nie hätte ich damals gedacht, dass ich einen Hund haben würde, der an der lockeren Leine neben mir läuft
Danke für deine Idee mit dem Zuggeschirr und dem Hüftgurt! Ich werde mir das vielleicht mal anschauen. Das komische ist (und daher habe ich mir genau dieses Zitat nochmal rausgepickt), mit Ruby kann man Fuß üben. Wenn sie beim Spaziergang mal Fokus auf mich hat, macht sie alles, was man von ihr will. Sitz, sitzen bleiben, Fuß gehen und Rückruf (an der Schlepp). Aber größtenteils läuft sie halt wie so eine Irre hin und her und geht auch ihrem Jagdtrieb nach (so gut das an einer Leine halt geht). Andere Hunde werden angepöbelt, angebellt, angeknurrt - egal ob uns ein aufmüpfiger kleiner oder ein chilliger großer Hund entgegen kommt.
Kurze Bearbeitung: Mir wäre auch nicht wichtig, dass sie z.B. an jedem Hund einfach desinteressiert vorbei geht. Sofern das für den anderen Besitzer ok ist, sollen sie sich halt kurz beschnuppern und sich "austauschen". Sie fängt halt sofort an zu ziehen, sobald sie einen Hund sieht, will immer hin und wenn wir ganz nah sind, wird gebellt und geknurrt. Andere Halter finden das dann natürlich nicht toll und wollen die Hunde meist gar nicht mal zusammen lassen (was ich vollkommen verstehe).
Ich würde auch versuchen deine Eltern als Unterstützung zu nehmen, dass sie zb auch in deiner Wohnung Mal auf den Hund aufpassen. Vielleicht klappt das besser, als sie abzugeben oder deine Eltern holen sie ab und nicht „du verlässt sie“
Danke für die beiden konkreten Ideen, das werde ich so mal probieren.
Was ist das denn für eine Rasse bzw. Mischling?
Ich hatte eingangs geschrieben, dass man in ihr einen Terrier-Mix vermutet. Ich möchte hier kein Foto posten, aber wenn ich sie beschreiben müsste: Größe und Statur wie ein Jack Russel, Fell (Farbe & Struktur) wie ein Cairn Terrier, aber dann noch ein Ringelschwanz.
Du hast sehr hohe Ansprüche an die Hundehaltung. Dein Gassi-Umfeld klingt auch sehr aufregend. Ich denke, Du hast dafür schlicht den falschen Hund.
Ich kann weder raus aufs Land ziehen (dabei wohne ich sowieso schon ruhig am Stadtrand mit Minigarten und Wald nebenan) oder allgemein mein Leben noch groß anpassen (außer dem, was ich sowieso schon getan habe und mich dadurch tagtäglich selber damit einschränke). Ich kann das sonst schon minimale Programm noch weiter runter fahren. Ja, ich gehe eine längere Runde mit ihr am Tag, aber immer zur gleichen Uhrzeit, immer die gleiche Strecke hin und zurück, langsam aufgebaut (am Anfang waren es 10 Minuten, erst nach 3 Monaten habe ich mich getraut, die Zeit zu verlängern). Und sie ist auch laut allen drei Trainern nicht gestresst oder ängstlich. Sie ist einfach nur wild und hat Flausen im Kopf. 2x Lösen tut sie sich mittags und abends im Garten oder in der Arbeit auf einer 3qm Grünfläche vor dem Bürogebäude. Ja, ich übe Leinenführigkeit, Alleine bleiben und Autofahren - aber seit 9 Monaten jedes Thema nur 5-10 Minuten pro Woche und nicht täglich eine halbe Stunde. Ja, sie kommt ein paar mal pro Woche mit in die Arbeit und auch das könnte Stress bedeuten - aber nein, sie liebt es. Sie freut sich schon morgens, wenn ich ihr das Halsband umlege (Halsband = Arbeit, Geschirr = Gassi), begrüßt jeden im Büro und holt sich ihre Streicheleinheiten ab und chillt dann den ganzen Tag neben meinem Schreibtisch. Ich weiß, dass es Punkte gibt, an denen ich nicht anders kann. Z.B. eben Einkaufen gehen. Das muss nun mal 1x die Woche gemacht werden und das bedeutet dann wieder Stress für sie. Aber das Thema hätte ich mit egal welchem anderen Hund auch haben können. Was wäre also dann der richtige Hund für mich, wenn sie falsch ist? Oder hätte ich mir einfach keinen Hund holen dürfen?
Ich will dir mit meiner Geschichte einfach etwas Mut machen.
Der Weg mit einem Auslandshund (und jedem anderen Hund auch) kann manchmal wirklich hart sein. Man muss vor allem als Anfänger viel an sich selbst arbeiten und viel dazu lernen, aber das ist es sowas von wert!
Vielleicht kannst du schreiben von wo du bist und jemand kann dir einen guten Trainer in deiner Umgebung empfehlen, damit du wieder etwas Mut schöpfen kannstVielen Dank für deine lieben Worte, du hast mir echt etwas Mut gemacht! Wenn ich deine Geschichte so lese, dann klingt das ja so, als sei wirklich noch nicht alles verloren und es kann sich noch bessern.
Ort möchte ich nicht nennen, ich bin lieber anonym im Netz unterwegs, aber danke dir trotzdem :)
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Ich möchte dir deine Liebe und bisherige Bemühungen gar nicht abreden. Aber es hätte nicht 3 Trainer in 9 Monaten gebraucht, wenn die Vorstellungen realistischer gewesen wären
Die 3 Trainer hat es aber gebraucht. Je länger ich mit Trainer Nummer 1 zusammengearbeitet habe, umso weniger haben mir seine Methoden gefallen. Er hatte doch eine recht altmodische Trainingsweise. Trainer Nummer 2 hätte vielleicht fruchten können, aber war unzuverlässig und hat mehrfach Termine spontan abgesagt/verschoben und auch zwei Termine total vergessen. Jetzt mit Trainer Nummer 3 arbeite ich nun seit 4 Monaten zusammen und wir treffen uns alle 2-3 Wochen bzw. telefonieren auch mal nur. Zumindest was Methodik und Herangehensweise (positive Verstärkung) angeht, habe ich ein gutes Gefühl. Ob das langfristig noch was wird, keine Ahnung.
Und ja - ein Leben mit Hund bedeutet, dass er immer mit berücksichtigt werden muss. Beim Job / Abwesenheitszeiten, beim Urlaub, in der Wohnsituation, immer.
Mein Problem ist nur gerade, dass ich nicht das Gefühl habe, sie "nur" berücksichtigen zu müssen, sondern dass sie mein ganzes Leben bestimmt. Und ich möchte jetzt auch nicht sagen, dass mir nicht bewusst war, dass ich sie berücksichtigen muss. Ich hab mich ja aktiv für einen Hund, für sie, entschieden. Es ist ja nicht so, als wär meine Oma gestorben und der Hund musste irgendwo untergebracht werden. Nein, ich wollte das so, ich habe sie aktiv zu mir geholt. Aber wenn ich daran denke, dass sich in den letzten 9 Monaten kaum Verbesserungen in den mir wichtigen Punkten gezeigt haben und ich das einfach mal hochspinne und behaupte, dass die nächsten 12-13 Jahre so weitergehen werden - dann sehe ich da 12-13 traurige Jahre. Entweder ich leide darunter, weil ich kein einigermaßen normales Leben führen kann (übertrieben gesagt) oder sie leidet darunter, weil ich meine Bedürfnisse in den Vordergrund stelle und sie dann auch einfach mal 3h alleine daheim lasse, obwohl sie dann 3h gestresst ist. Ich habe noch Hoffnung, dass es besser wird und wir das irgendwie hinkriegen. Aber die Gedanken (und ich bin leider jemand, bei dem das Glas schnell halb leer statt halb voll ist) sind schon sehr zermürbend.
Eigentlich habe ich erst hier durch ein Forumsmitglied und den persönlichen Austausch den richtigen Hebel gefunden, seitdem geht es bei den letzten Baustellen bergauf. Er ist jetzt im Freilauf, bestens an mir orientiert, und seitdem blüht er auf, ist generell ruhiger.
Mit einer bestimmten Methode verbessern wir jetzt auch schrittweise die Pöbelei, die er noch manchmal veranstaltet.
Darf ich fragen, was für konkrete Methoden das sind, die ihr anwendet, um diese Baustellen zu beheben? Also sowohl für die Leinenführigkeit als auch gegen die Pöbelei?
Ich würde mir an Deiner Stelle eine Prioritätenliste machen, was Du als Erstes angehen willst, und mich erst mal nur darauf konzentrieren.
Für die anderen Baustellen gibt es vielleicht übergangsweise eine Art Nofallplan. Also wenn das Thema Pöbelei nicht das erste ist, was Du bearbeiten willst, dann kannst Du vielleicht Hundekontakte erst mal vermeiden, so gut es geht?Ich hab mich dann tatsächlich hingesetzt und alles alles alles aufgeschrieben, was mir an ihr nicht passte und was ich anders haben wollte.
Und dann hab ich Prioritäten gesetzt:
1 - geht absolut gar nicht, muss sofort geändert werden
2 - macht das Leben mit Hund einfacher und "macht man halt so"
3 - meine ganz speziellen Anforderungen, die ich an meine Hunde habe, die andere aber nicht haben und trotzdem ganz gut mit ihren Hunden leben.
Ich würde wie mein Vorgänger auch vorschlagen, eine Prioritätenliste zu machen. Ggf würde ich das alleine bleiben können priorisieren, einfach damit du raus kommst und Zeit für dich hast. Damit du entspannter und lockerer sein kannst. Evtl ist das der Weg, auf dem Ihr anfangen könnt und so die weiteren Probleme wie pöbeln etc mit der Zeit in den Griff bekommt. Man erwartet meistens zu viel, aber ich denke den Fehler macht fast jeder. Man muss auch Abstriche machen und seine Erwartungen und Vorstellungen etwas anpassen, damit man das Ziel gemeinsam erreicht
Hier fasse ich meine Antwort mal kurz zusammen, da ihr drei ähnliches geschrieben habt. Die Idee finde ich super! Ich hab da jetzt seit gestern ein bisschen drüber nachgedacht und entspanntes an der Leine gehen sowie das alleine bleiben sind glaube ich meine Top Prios. Zum einen, damit mir das Gassi gehen selber etwas mehr Freude bereitet, zum anderen, damit ich auch mal wieder Zeit für mich bzw. für Nicht-Ruby-Sachen habe. Autofahren, naja, dann ist das halt so. Damit fahre ich ohnehin nicht so viel und mit der Straßenbahn kommen wir fast überall hin. Und wie ich es glaube ich schon am Anfang erwähnt habe, ist mir z.B. der Freilauf und damit einhergehend ein benötigter Rückruf auch nicht so wichtig. Das stelle ich dann einfach hinten an.
Es gab schon Sessions auf dem Balkon mit ganz viel Wein und Tränen, die pure Verzweiflung, das ganze Programm.
Wenigstens bin ich nicht allein damit.
Du hast dich viel informiert und bist bereit alles zu tun, dass es gut läuft. Dass es nicht so läuft wie geplant, hätte dir auch mit einem Zuchthund ohne weiteres passieren können.
Ich drücke dir die Daumen, wünsche dir weiterhin viel Geduld und Menschen im Umfeld, die dich gut unterstützen können.
Danke dir für deine lieben Worte!
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