Der Frust muss raus: Ich bin mit meinem Hund und der allgemeinen Situation überfordert
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Darf ich fragen, was für konkrete Methoden das sind, die ihr anwendet, um diese Baustellen zu beheben? Also sowohl für die Leinenführigkeit als auch gegen die Pöbelei?
Hier fasse ich meine Antwort mal kurz zusammen, da ihr drei ähnliches geschrieben habt. Die Idee finde ich super! Ich hab da jetzt seit gestern ein bisschen drüber nachgedacht und entspanntes an der Leine gehen sowie das alleine bleiben sind glaube ich meine Top Prios. Zum einen, damit mir das Gassi gehen selber etwas mehr Freude bereitet, zum anderen, damit ich auch mal wieder Zeit für mich bzw. für Nicht-Ruby-Sachen habe. Autofahren, naja, dann ist das halt so. Damit fahre ich ohnehin nicht so viel und mit der Straßenbahn kommen wir fast überall hin. Und wie ich es glaube ich schon am Anfang erwähnt habe, ist mir z.B. der Freilauf und damit einhergehend ein benötigter Rückruf auch nicht so wichtig. Das stelle ich dann einfach hinten an.
Hi,
also das ist natürlich nicht in drei Worten erklärt.
Und ich denke, es kommt auch auf den Hund an, was geeignet ist und was nicht.
Unser Senior ist eher unsicher und sehr nervös. Daraus entstehen dann solche Situationen an der Leine. Er ist an sich wirklich verträglich mit allen Hunden, aber das nahe Vorbeigehen bringt ihn in Konflikte, und jeglicher "Druck" in Form von "Strafe" (Zurechtweisen, etc.) machte es immer noch schlimmer.
Ich habe angefangen, jeden Blick zu mir mit einem Markerwort (ähnlich Clicker, nur hat er Angst vor dem) zu markern und zu belohnen. Er hat jahrelang nie (!) draußen zu mir geschaut, sondern war immer angespannt und hat alles gecheckt.
Daraufhin schaute er immer öfter, klar, es gab eine Belohnung, aber: Es hat ihm auch sichtbar Halt gegeben und die Anspannung wurde immer besser. Natürlich ging das nicht innerhalb von Tagen - es dauerte eher Wochen, bis man einen Fortschritt bemerkt hat.
Irgendwann fing er an, sogar (oder sogar besonders) in schwierigen Situationen zu mir/uns zu schauen, was das weitere Aufbauen der Anspannung und das Eskalieren immer öfter vermieden hat. Oder, wenn er doch mal pöbelt, ist es nicht mehr so stark und er ist wesentlich schneller wieder ansprechbar.
Mit der Leinenführigkeit hatten wir bei ihm eigentlich kein Problem, wobei wir da auch nicht so streng sind. Er darf auch mal kurz ziehen und er muss auch nicht immer am Fuß laufen sondern halt an lockerer Leine.
Aber wenn ich so darüber nachdenke: Unser Junghund, mit dem wir das zu uns Schauen vom ersten Tag an auch markern und belohnen, hat bislang nicht wirklich an der Leine gezogen und läuft sehr gut und ist eigentlich fast immer gut ansprechbar (er ist jetzt 7 Monate). Also vielleicht hilft das Markern des Blicks auch da? Oder er ist einfach ein Hund, der nicht zieht...keine Ahnung.
Ich kann jetzt wirklich nur für unsere Hunde sprechen, aber: Seit wir das mit dem Senior so machen, konnten wir auch endlich am Freilauf arbeiten (der war aus anderen Gründen nicht möglich, einmal abgeleint, bekam er Rennflashs und war weg). Dadurch, dass er dann so oft zu uns geschaut hat, konnten wir besser mit ihm Kontakt halten und trainieren.
Wir haben das Gassigehen auch interessanter gestaltet, waren mehr "als Team" unterwegs. Wir haben ihm beigebracht, über Hindernisse zu springen und wieder zurück, oder verstecken was Interessantes für ihn.
Zunächst waren wir mit einer längeren Schleppleine unterwegs, die wir dann gekürzt und irgendwann ganz abgemacht haben. Ist jetzt sehr verkürzt erklärt, da steckt schon auch etwas Training drin, damit er den Radius einhält.
Wir haben auch einen Superrückruf eingeführt (Pfiff + Leberwurst aus der Tube).
Seitdem macht es richtig Spaß. Zur Sicherheit haben wir einen Tracker, falls er doch mal abhauen würde, was aber bislang nicht mehr passiert ist. Wir sind halt etwas vorsichtig, wie man rauslesen kann.
Was das Autofahren angeht: Welche Probleme hat Dein Hund da noch mal? Hat er Panik? Wird ihm schlecht?
Was das Thema angeht, so sind wir beim Junghund, als er ein Welpe war, total kleinschrittig vorgegangen. Er kannte das Autofahren vom Züchter nicht und hatte Panik.
Also wurde er kurz reingesetzt (er fährt auf dem Beifahrersitz mit), ein paar Käsewürfel gereicht, und wieder raus (ohne Motor an). Am nächsten Tag wieder, am übernächsten Tag noch mal.
Dann setzte ich mich neben ihn auf den Fahrersitz, wieder Käsewürfel, wieder raus. Noch mal und noch mal.
Dann fuhr er mal auf dem Beifahrer-Schoß eine kurze Runde mit. Mit Käsewürfeln. Und noch mal.
Dann ging es im nächsten Schritt auch ganz normal in einem Hundesitz auf dem Beifahrersitz.
Klar war das ein langer Weg. Andere haben uns belächelt, die ihre Hunde einfach in die Box gesteckt und die in den Kofferraum gestellt haben ("dann schreit er halt ein paar mal, das hört irgendwann auf"). Das war aber eben nicht unsere Einstellung.
Er ist jetzt ein super Beifahrer und legt sich meist gleich gechillt hin.
Falls Du zu irgendwas noch detaillierte Fragen hast, melde Dich gerne!
Das wird schon! Und noch ein Tipp: Überlege Dir jeden Abend, was an dem Tag gut lief. Das motiviert, denn es gibt an jedem Tag etwas. Die anderen Sachen, die mal nicht so gut liefen, einfach ausblenden ;-)
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Hi
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Aber größtenteils läuft sie halt wie so eine Irre hin und her und geht auch ihrem Jagdtrieb nach (so gut das an einer Leine halt geht)
Ich würde da ansetzen. Also den Stress aus den Gassirunden nehmen, indem du das regulierst. Ich hab hier auch so ein Exemplar, wenn ich die beim Gassi an der Schlepp einfach machen lasse, dann steigert die sich rein.
Schnüffeln ist hier erlaubt, flitzen auch - aber sobald sie sich reinsteigert, nehm ich die Leine kurz und halte sie bei mir, bis sie wieder klar im Kopf ist.
Vielleicht hilft die das Buch „Jagdverhalten“ von Anja Fiedler.
Mir wäre auch nicht wichtig, dass sie z.B. an jedem Hund einfach desinteressiert vorbei geht.
sollen sie sich halt kurz beschnuppern und sich "austauschen". Sie fängt halt sofort an zu ziehen, sobald sie einen Hund sieht, will immer hin und wenn wir ganz nah sind, wird gebellt und geknurrt.
Durch dieses Hallo sagen schaffst du aber eine Erwartungshaltung. Meiner Meinung nach bekommst du das nur in den Griff, wenn du sowas überhaupt nicht mehr zulässt. Das Ziel muss (!) sein, wirklich an jedem Hund „desinteressiert“ vorbei zu gehen. Fremde Hunde soll sie ja ignorieren. Würde da auf ein paar feste Sozialkontakte setzen, mit denen du dich regelmäßig triffst.
Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten, da hin zu kommen. Manche Trainer schwören auf BAT, andere auf Click für Blick, der nächste löst es über Gehorsam… da müsste man aber den Hund live erleben und du musst testen, mit welcher Methode du dich wohl fühlst. Du brauchst einen Trainer, der mit dir arbeitet und eine Methode hat, die für dich und deinen Hund funktioniert.
Du kannst bis dahin austesten, welches Management für euch klappt, um den Stress rauszunehmen. Ablenken mit Spielzeug, Locken mit Futter, Absitzen lassen, anderen Hunden ausweichen - es gibt viele Arten, den eigenen Hund an anderen vorbei zu lotsen, so lange der Trainingsstand ein bewusste vorbeigehen noch nicht hergibt.
Aber Schritt 1 wär für mich: bekomm aus deinem Kopf raus, dass der Hund anderen hallo sagen muss, um glücklich zu sein. Sonst wirkst du nicht authentisch, wenn du sie davon abhältst, zu anderen hinzugehen, das merkt sie.
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Ich hab da jetzt seit gestern ein bisschen drüber nachgedacht und entspanntes an der Leine gehen sowie das alleine bleiben sind glaube ich meine Top Prios.
Würde ich auch ganz oben anstellen, weil das für den Hund auch zwei ganz wichtige Punkte sind, damit er entspannter werden kann.
Ich persönlich bin kein Fan von Trainern, die sich nicht in allen Bereichen der Trainingstechniken sinnvoll bedienen können. Gerade bei Deinen beiden Hauptthemen sehe ich da keine Chance auf nachhaltiges Vorwärtskommen, wenn jemand nur eine Schiene kann.
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hab jetzt nicht alles gelesen.
Meine Hündin aus dem Tierschutz konnte lange nicht alleine bleiben, auch mit anderen Hunden nicht.
Ohne liebe Freunde hätte ich sie wieder abgeben müssen, da alle vorher überlegten Betreuungsvarianten mit ihr nicht möglich wären.
Deshalb hab ich dogsharing gemacht: 2-3 Tage bei meinen Freunden, den Rest bei mir.
Hat super geklappt
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Kurze Bearbeitung: Mir wäre auch nicht wichtig, dass sie z.B. an jedem Hund einfach desinteressiert vorbei geht. Sofern das für den anderen Besitzer ok ist, sollen sie sich halt kurz beschnuppern und sich "austauschen". Sie fängt halt sofort an zu ziehen, sobald sie einen Hund sieht, will immer hin und wenn wir ganz nah sind, wird gebellt und geknurrt. Andere Halter finden das dann natürlich nicht toll und wollen die Hunde meist gar nicht mal zusammen lassen (was ich vollkommen verstehe).
DAS finde ich ein absolutes NoGo.
Das hat nichts mit "Auslandshund" zu tun - hätte ich das mit meinem Hund so gemacht, hätte ich auch einen Leinenzieher und Pöbler vom feinsten rangezogen.
Wann immer ich es mit Leinenkläffern zu tun bekomme, ist das die erste Maßnahme: Sicherheit an der Leine aufbauen!
Ja, es gibt Hunde, die prima mit "Hallosagen" klar kommen. Mag ja alles sein.
Deine kommt aber generell NICHT gut klar an der Leine. Sie sollte lernen: An der Leine bin ich absolut sicher vor jeglichen Übergriffen. An der Leine werde ich nicht bedrängt. An der Leine kann mit NICHTS passieren (nichts aufregendes, nichts bedrohliches, nichts unerwartetes). Leine heisst Pause, Entspannung, Sicherheit, Runterfahren.
Ich sags mal umgekehrt: Wenn ich einen Hund dazu erziehen wollte, alles mögliche an der Leine anzubellen, dann würde ich als erstes genau das machen: "Hallo sagen" lassen. Schön frontal annaähern mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit. Ist ein super Rezept, um sich einen Leinenkläffer zu erziehen.
Wenn du sozialkontakt willst, dann such dir ruhige, selbstsichere Hunde und geht zusammen spazieren, aber ohne direkten Kontakt.
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Du hast gute Tipps von den anderen bekommen, ich antworte dir aber noch gerne auf den Punkt.
Mein Problem ist nur gerade, dass ich nicht das Gefühl habe, sie "nur" berücksichtigen zu müssen, sondern dass sie mein ganzes Leben bestimmt.
Und ich möchte jetzt auch nicht sagen, dass mir nicht bewusst war, dass ich sie berücksichtigen muss. Ich hab mich ja aktiv für einen Hund, für sie, entschieden. Es ist ja nicht so, als wär meine Oma gestorben und der Hund musste irgendwo untergebracht werden. Nein, ich wollte das so, ich habe sie aktiv zu mir geholt.
Aber wenn ich daran denke, dass sich in den letzten 9 Monaten kaum Verbesserungen in den mir wichtigen Punkten gezeigt haben und ich das einfach mal hochspinne und behaupte, dass die nächsten 12-13 Jahre so weitergehen werden - dann sehe ich da 12-13 traurige Jahre.
Entweder ich leide darunter, weil ich kein einigermaßen normales Leben führen kann (übertrieben gesagt) oder sie leidet darunter, weil ich meine Bedürfnisse in den Vordergrund stelle und sie dann auch einfach mal 3h alleine daheim lasse, obwohl sie dann 3h gestresst ist.
Ich habe noch Hoffnung, dass es besser wird und wir das irgendwie hinkriegen. Aber die Gedanken (und ich bin leider jemand, bei dem das Glas schnell halb leer statt halb voll ist) sind schon sehr zermürbend
Wenn sie noch nicht gescheit allein bleiben kann,dann kannst du sie nicht stressfrei den halben Tag allein lassen und dir einen Shopping- oder Freundinnentag allein machen, stimmt.
Dann müssen Kompromisse gemacht werden - die Freundinnen kommen zu dir oder ihr trefft euch zu dritt draußen.
Und wenn sie nicht fremdbetreut werden kann, kannst du nicht eine Woche ohne sie nach Schottland, stimmt.
Aber das sind durchaus Punkte, die sie mit viel Ruhe und Geduld lernen könnte. Ich finde 9 Monate nicht unglaublich lang schon.
Hast du allein bleiben auf verschiedene Arten versucht, kleinen Wohnraum begrenzen, viel Wohnraum anbieten, konditionierte Entspannung mit Musik oder Duft? Es gibt verschiedene Möglichkeiten.
Das sie auf der Arbeit entspannt einfach nur dabei ist finde ich absolut toll! Und ich drück die Daumen, dass du diesen Arbeitsplatz doch behältst oder sich einer findet, wo sie wieder mit darf .
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Zum Thema alleinbleiben. Unser 9Monatiger Boxer bleibt auch nicht gut alleine. Er ist dann gestresst, kommt nicht wirklich zur Ruhe und fängt an sich Dinge zum zerstören zu suchen. Und das ist ganz allein auf unserem Mist gewachsen, weil wir es - aufgrund von 100% Homeoffice und coronabedingt sehr reduzierte Aktivitäten ohne Hund/reelle Sozialkontakte - komplett haben schleifen lassen bzw. zu larifari angegangen sind. Und er ist Hund aus VDH Zucht mit toller Aufzucht, wesensfest und unbelastet - es hat also nichts mit seiner Vergangenheit zu tun.
Was ich damit sagen will, hab Geduld und mache es "richtig", mit Hilfe von einem kompetenten Trainer. Das alleine bleiben ist nichts was jeder Hund problemlos kann und das Training keine Kleinigkeit und kleinschrittig. Ich bin auch überrascht worden, weil alle meine Vorgängerhunde damit überhaupt kein Thema hatten.
Wir haben ihm jetzt ein Stück vom Flur abgetrennt mit extra hohen Kindergittern, und diesen Bereich über mehrere Wochen als reine Ruhezone aufgebaut. Dort kommt er inzwischen gut zur Ruhe und bleibt auch schlafend/dösend drin wenn die Gitter offen stehen. Jetzt fangen wir damit an ihn kleinschrittig allein zu lassen. Ganz klassisch.. Müll rausbringen, zum Briefkasten, zum Bäcker gegenüber, etc. und er bleibt wirklich entspannt. Und wir reden hier von ca. 15min. und er ist bereits 9Monate alt.
Du bist nicht allein mit dem Thema "mein Hund kann nicht alleine bleiben" . Und ja, das ist ein relevanter Faktor um für sich selbst mehr Freiraum, unabhängig vom Hund, zu schaffen.
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also das ist natürlich nicht in drei Worten erklärt.
Vielen Dank dass du dir trotzdem die Zeit genommen hast, es mir so ausführlich zu erklären! So ähnlich machen wir es mit dem aktuellen Trainer tatsächlich auch schon. Vielleicht hilft es ja über kurz oder lang. Auch Autofahren baue ich quasi genauso auf wie du es beschrieben hast. Sehr kleinschrittig eben.
Durch dieses Hallo sagen schaffst du aber eine Erwartungshaltung. Meiner Meinung nach bekommst du das nur in den Griff, wenn du sowas überhaupt nicht mehr zulässt. Das Ziel muss (!) sein, wirklich an jedem Hund „desinteressiert“ vorbei zu gehen. Fremde Hunde soll sie ja ignorieren. Würde da auf ein paar feste Sozialkontakte setzen, mit denen du dich regelmäßig triffst.
DAS finde ich ein absolutes NoGo.
Das hat nichts mit "Auslandshund" zu tun - hätte ich das mit meinem Hund so gemacht, hätte ich auch einen Leinenzieher und Pöbler vom feinsten rangezogen.Wann immer ich es mit Leinenkläffern zu tun bekomme, ist das die erste Maßnahme: Sicherheit an der Leine aufbauen!
Uff okay. Ich weiß nicht, warum ich das so verinnerlicht habe, aber ich dachte es sei immer ok, wenn andere Hunde sich beschnuppern. Auch hier wahrscheinlich wieder so ein Thema von "weil ich es von früher so kenne". Dann werde ich mal schleunigst versuchen, mir das abzugewöhnen und sie konsequent bei mir zu behalten. Lalaland du schreibst von Locken durch Futter oder Spielzeug - quasi einfach mit dem Sinn, dass ich interessanter bin als die anderen Hunde?
Hast du allein bleiben auf verschiedene Arten versucht, kleinen Wohnraum begrenzen, viel Wohnraum anbieten, konditionierte Entspannung mit Musik oder Duft? Es gibt verschiedene Möglichkeiten.
Zuerst habe ich es versucht, sie im Wohnzimmer zu lassen, weil das auch der Raum ist, in dem sie sich zu Hause am meisten aufhält. Da ist sie dann immer wild umher gerannt, das hat ihr irgendwie gar nicht gepasst. Einmal musste ich notfallmäßig mal kurz raus und hatte gar nicht die Möglichkeit sie noch schnell ins Wohnzimmer zu verfrachten, da hatte sie dann die ganze Wohnung für sich, was ihr dann glaube ich besser gefallen hat. Zwar hat sie auch da gejammert, aber lag einfach nur auf dem Boden im Flur und ist zumindest nicht auf den Couch-Tisch gesprungen wie bisher. Seither darf sie sich quasi frei bewegen, ich mache unser Entspannungsritual (streicheln an bestimmten Stellen, da schläft sie dann recht flott ein) und gehe dann.
Du bist nicht allein mit dem Thema "mein Hund kann nicht alleine bleiben" . Und ja, das ist ein relevanter Faktor um für sich selbst mehr Freiraum, unabhängig vom Hund, zu schaffen.
Danke für deine Worte und auch für die Beschreibung eurer Herangehensweise!
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Lalaland du schreibst von Locken durch Futter oder Spielzeug - quasi einfach mit dem Sinn, dass ich interessanter bin als die anderen Hunde?
Nein, eigentlich nur als Management, um sie an anderen Hunden vorbeizulocken, wenn ausweichen nicht geht.
Egal welche Methode du wählst, es braucht wahrscheinlich mehrere Monate, bis sie halbwegs entspannt vorbei gehen kann. Wenn du wie ich hier öfter mal Hunden begegnest, kann du halt großräumig ausweichen (geht bei uns nicht, weil Wald) oder du hast Glück und dein Hund findet irgendwas hochwertig genug, um sie abzulenken. Einfach um dir das Training nicht kaputt zu machen.
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Hallo ManoManu,
bei uns lebt auch ein Terriermischling aus dem Tierschutz. Auch liebevoll das Terriermonster genannt. Sie kam mit circa 1 Jahr zu uns und trieb uns in den Wahnsinn. Wir waren oft an dem Punkt, die Organisation anzurufen und sie zurück zu geben. Ich kenne das Gefühl und es ist nicht schön.
Sie zog uns an der Leine hinter sich her, bellte alles und jeden an und bei anderen Hunden rastete sie aus und war nicht mehr erreichbar. Außerdem klaute sie alles was Essbar war, inkl. Lippenpflegestifte und Schokoriegel. Bei uns war schon Trainer Nr. 1 die Richtige und Gold wert. Jetzt arbeiten wir seit 2 Jahren mit ihr und langsam wird es besser.
Aber sobald wir es schleifen lassen, fällt sie zurück in alte Muster. Jede Hunderunde ist bei uns Leinentraining. Sie braucht klare Regeln und immer wieder liebevolle Grenzen. Das fängt schon im kleinen an. Sie darf erst auf das Bett oder Sofa wenn wir sie einladen. Kommt sie von sich aus, schicken wir sie runter. Machen wir das nicht, verschlechtert sich ihr gesamtes Verhalten. Sie nimmt uns dann nicht mehr ernst und meint, sie ist der Chef.
Im Auto hat es bei uns auch gedauert. Aber sie hat schnell verstanden, das die Ziele immer toll sind. Ab in den Wald, an das Meer, zu ihrer geliebten Hundetrainerin.... Seit dem geht es. Sie ist immer noch gestresst hechelt und speichelt, aber sie hält es aus.
Auch andere Hunde ignoriert sie meistens. Eigentlich dreht sie nur noch durch wenn ein Auto mit Anhänger vorbei fährt, aber das wird noch.
Ich möchte dir Mut machen. Terrier sind tolle Hunde, aber auch sehr selbständig, dickköpfig und intelligent. Meine Tochter sitzt im Rollstuhl und hat sie als Hilfe für sich trainiert. Diese Aufgabe meistert sie mit Hingabe. Unser Terriermonster braucht einen Job, sonst kommt sie auf dumme Ideen. So klappt es gut bei uns und daran sie zurück zu geben, denken wir schon lange nicht mehr. Gebt euch Zeit, ich weiß das ist leicht gesagt von Außen. Für euch zwei ist es sehr belastend und das Spürt dein Hund auch. An unserer Maus sehe ich immer sehr gut ob es ruhig ist in der Familie oder ob Anspannung und Stress herrscht. Sie spiegelt es wieder.
Ich war schon auf 180 wenn uns ein Hund entgegen kam, Madame dann natürlich auch.
Es hat auch bei mir gedauert, bis ich in den Hundebegegnungen ruhig war und Ruhe vermittelte. Ich glaube darin liegt der Schlüssel für kleine Terriermonster. ( Ein Terrier-Engel wird sie wohl nie, passt aber auch nicht.)
Alles gute euch beiden.
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Hallo
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