Hilfe gesucht: Tod des Rudelpartners verarbeiten

  • Ich würde ehrlich gesagt auch im Hinterkopf behalten, dass es andere Gründe für das Verhalten geben könnte! Kann am Umzug liegen oder doch irgendwas medizinisches sein und muss ja nicht zwangsläufig mit dem Verlust des anderen Hundes zu tun haben!

    Also vielleicht mal eine andere Brille aufziehen und auf den Hund gucken.

    Und wenn ich in der Situation wäre, dann würde ich mit voller Absicht alles so handhaben wie ansonsten auch. Also auch jetzt kein betteln zulassen, wenn hinterherlaufen nicht erwünscht ist, dann auch jetzt nicht. Und wenn der Hund nicht gelernt hat alleine zu bleiben, dann würde ich mir eine Box etc. holen und den Hund dort rein packen wenn ich am streichen etc. bin (also im gleichen Raum).

    Irgendwas ist gerade und meiner Meinung nach wird es nicht besser, wenn man sich als Hundebseitzer*in auf einmal für den Hund auch total komisch verhält.

  • fühl dich mal gedrückt... ich habe das Gleiche ja vor 6 1/2 Wochen erlebt. Hier ist der Jüngere gegangen aber sie waren halt 9 Jahre lang wie Arsch und Eimer. Andiamo war beim Beerdigen dabei und ich will da gar nicht dran zurückdenken. Er hat ihn mir fast aus dem Arm gerissen und musste von 2 Menschen die er liebt festgehalten werden. Danach hat er 10 Tage eigentlich nur geschlafen, den ganzen Tag und immerzu. teilweise wie halb tot. Draussen nur geguckt ob unser Dingsbums kommt.... Ich hab auch versucht ihn abzulenken aber dieser Hund kennt mich auch zu gut und hat gemerkt dass ich auch nicht konnte und so hab ich es gelassen und wir sind einfach durch die Gegend geschlurft wie wie konnten und wollten. Und dann wurde es von alleine etwas besser. Nach 14 Tagen hatte ich keine Angst mmehr dass mir mein Opi auch noch geht. Er schaut draussen wieder nach anderen Menschen und Hunden. fressen wurde wieder besser aber es ist nicht mehr mein Mülleimer mit Fell ringsum aber er frisst wieder genug. Und er will wieder mit mir spielen und freut sich wenn ich ihn etwas arbeiten lasse. Was geblieben ist, ist seine Weigerung alleine zu bleiben. Er weint einfach ganz leise vor sich hin und auch wenn er dann jetzt 3x die Woche bei Oma und Opa ist sagen seie dass er immer wartet dass ich komme. Früher war er da wirklich wie ein kleiner Junge bei Oma und Opa. Was ich eigentlich sagen will, gib euch beiden zeit. zeit zu trauern und Zeit euch neu zu sortieren. Macht was euch gut tut und den Rest lasst sein. Es wird wieder werden. Irgendwie. Anders wird es aber es wird und ich organisiere meinem Opi jetzt einmal die Woche irgendein junges Mädel und da freut er sich dann wenn er da ne Stunde mit der rumwackelt und die um ihn rumdüsen.

    Und für die Ruhe würde ich einfach ab und an mal eine Leine drum machen und gar nicht verbal weiter drauf eingehen. Sondern einfach nur sitzen und warten

  • Traventure Dog ich kann nachvollziehen, was du meinst. Sie ist allerdings aufgrund von schlimmen Analfisteln letztes Jahr in engmaschiger Betreuung in der Tierklinik inkl. Blutbild und sonstiger Überwachung und deshalb hoffe ich, körperliche Gründe ausschließen zu können.


    Auch ihr in den Himmel starren und Angst haben könnte an ihrer Angst/Allergie bzgl. Bienen und Insekten liegen, deshalb hoffe ich, dass es bald vorbei geht. Es ist Frühlingsanfang und natürlich summt es. Hoffentlich ist dies nur nur darin begründet.


    Das "alles wie immer . Ja. Evtl. Hast du Recht. Trotzdem leichter gesagt als getan im Moment wenn ich ehrlich bin. Ich versuche, mir Mühe zu geben.


    Aber trotz all ihrer "regulären" Baustellen merke ich, dass etwas ist. Etwas ganz ganz anders ist.


    Allein der traurige Blick, mit dem sie mich ununterbrochen ansieht


    @Lockenwolf Am Wochenende will ich Schaf beerdigen. Ich bin gespannt, wie es wird. Aber auch hier stellt sich mir die Frage, ob sie die Asche "(an)erkennt". Schafs Ball wollte sie zwei Tage lang nicht nehmen, ist ängstlich davongelaufen, jetzt hat sie ihn unterbrochen im Maul.

  • die Asche wird sicher nicht mehr irgendwie mit Schaf in Verbindung gebracht werden können. Vielleicht kannst du ja zusätzlich eine Kuscheldecke die noch nach Schaf riecht oder irgendetwas sonst mit beerdigen. Keine Ahnung ob es hilft.

  • Mein Beileid zu eurem Verlust.


    Ob es aber wirklich der Tod des Begleiters ist, der sie so mitnimmt, würde ich aber an deiner Stelle nicht so deutlich sehen. Es kann auch durchaus sein, dass vieles von dem Verhalten von der neuen Umgebung kommt und der Tatsache, dass ihr an diesem neuen Ort gerade auf Grund eurer eigenen Trauer wenig Führung und Rahmen geben könnt.


    Die Asche wird für sie einfach nur Asche sein. Die riecht nach Asche, nach dem Ofen, in dem sie gebrannt hat, nach den Handschuhen der Menschen, die sie abgefüllt haben und nach dem Transportbehältnis... nach allem, aber nicht mehr nach dem Hund, von dem sie stammt.


    Ich weiß selbst, wie schwer es ist, nach dem Verlust eines Hundes ist, für die hinterbliebenen Viebeiner "normal" und alltäglich zu agieren. Doch auch meiner Erfahrung nach, ist das das einzige, was wirklich Besserung bringt.

    Aber trotz all ihrer "regulären" Baustellen merke ich, dass etwas ist. Etwas ganz ganz anders ist.

    Die Antowrt könnte sein, du, du bist ganz anders, weil dich der Umzug und der Tod so sehr belasten und somit ihre Führung selbst ins Wanken gerät, was auch Lämmchen massiv ins Schlingern geraten lässt.

  • Fühl dich feste gedrückt


    Für dich und natürlich auch für deine Fellnase ist das alles sehr schwer und jeder trauert anders… auch Hunde.


    Ich habe auch schon unterschiedliches erlebt da ich bereits 2 Hunde aus meinem Rudel gehen lassen musste und jeder Hund war anders.

    Als ich 2018 meine Seelenhündin gehen lassen musste hat einer meiner Rüden sich 2 Wochen lang ins Bad verzogen. Er wollte nur da Kontakt zu mir sonst nirgends. Raus gehen selbst in den Garten waren eine Tortour. Das war so vermute ich ein Mix aus ihm fehlt seine beste Freundin und gleichzeitig ein ich kann Frauchen nicht auch noch ertragen, weil er gemerkt hat wie schlecht es mir geht.

    Als mein Seniorrüde 2021 gegangen ist hat mein Jungrüde (von dem hätte ich es echt nicht erwartet) extrem getrauert. Eigentlich wollte er nur noch auf mir/an mir liegen, kein fressen, kein spielen und ein irre leerer Blick.


    Ich mag damit sagen helfen (zum Beispiel bei deiner Maus mal anleinen, das sie runter fahren kann) und für sie da sein aber gleichzeitig auch die Zeit geben, die sie braucht denn die ist bei jedem anders und wenn du vielleicht wieder entspannter wirst dann wird auch sie es.

    Macht euch keinen Druck trauern ist völlig ok aber natürlich braucht es Hilfestellungen im gewissen Maße.


    Die Asche wird wie schon genannt leider nichts bringen.

  • Erstmal: Es tut mir ganz furchtbar leid, sowas ist einfach ein ganz bitterer Verlust.


    Wie sieht es denn bei euch mit Hundefreunden aus? Ich frage deshalb, weil meine kleine Terrierhündin sehr erfolgreich als Trauerbegleiterin für ihren besten Freund und Ersatzvater eingesprungen ist, den alten Schäferhund meiner Nachbarn. Der war nach dem Tod seines Labbiumpels sehr verstört und gedrückt, und so hat meine Nachbarin dann regelmäßig den Terrier mit auf Spaziergänge genommen. So konnte der der Große vor den bewundernden Augen "seiner" Hündin wie immer den großen Chef geben, man hat gemeinsam markiert und gekratzt wie immer - und das hat ihn unheimlich aufgebaut. Gäbe es in eurem Umkreis nicht irgend jemanden, mit dem Lämmchen gerne spazierengeht?


    Und die Möglichkeit, dass sie auch noch durch andere Umstände so krass reagiert, dass sie vor allem deine große Trauer spiegelt, würde ich auch nicht außer Acht lassen. Ich schreibe das hier nicht gerne, aber bei uns war es genau andersrum: Unser alter Rüde hat auf den Tod seiner Mutter, mit der er neun Jahre bestens zusammengelebt hatte, weniger mit Trauer als mit Erleichterung reagiert. Es ist also kein eisernes Gesetz, dass ein Hund immer extrem trauert, Helfstyna könnte da auch richtig liegen:


    Zitat

    Die Antwort könnte sein, du, du bist ganz anders, weil dich der Umzug und der Tod so sehr belasten und somit ihre Führung selbst ins Wanken gerät, was auch Lämmchen massiv ins Schlingern geraten lässt.

    Was immer es auch ist, wir drücken euch wirklich Daumen und Pfoten ,dass ihr bald einen Weg aus dem schwarzen Loch finden könnt!

  • Vielleicht noch eine Anschlussfrage:

    Er wurde in der Tierklinik erlöst. Sie hat seine schlimme Nacht, aber nicht seinen Tod mitbekommen. Am Freitag holen wir Schafs Asche ab. Glaubt ihr, es würde ihr helfen zum Abschied nehmen, daran durch den Karton zu riechen? Ist sein Geruch nach der Verbrennung überhaupt noch erkennbar? Oder sind das nur Hirngespinste von mir?

    Hey!

    Erstmal herzliches Beileid zu Deinem/Eurem Verlust.


    Ich würde Lämmchen auf jeden Fall an der Asche riechen lassen. Ich vermute zwar, dass da nichts mehr nach Schaf riecht, aber wer weiß. Aber auf jeden Fall hast Du dann das Hirngespinst aus dem Kopf. Vielleicht würdest Du Dich irgendwann später fragen, ob es nicht vielleicht doch einen Versuch wert gewesen wäre. Mach' es.


    Es hilft Dir jetzt nichts mehr, aber vielleicht anderen, die dieses Thema lesen. Man sollte den hinterbliebenen Hund immer am Toten (ob Mensch oder Tier) riechen lassen. Sie wissen dann zumindestens, dass dieses Wesen tot ist. Das mindert zwar erstmal nichts an der Trauer, aber wenigstens suchen die Tiere nicht mehr nach demjenigen.


    Mensch wie Tier brauchen eine Zeit für die Trauer. Ich wüsste nicht, wie intensiv ich das Thema Ablenkung betreiben würde. Ich würde aber genauso darauf achten, das Tier nicht in seiner Trauer über ein gesundes Maß hinaus zu bestätigen, quasi gefangen zu halten.


    Wir Menschen haben das Ritual der Beerdigung und des Leichenschmauses. Mir hat das bei den Todesfällen in meiner Vergangenheit immer sehr geholfen. Als das, plus ein paar weitere Tage, vorbei war, habe ich bisher immer wieder gut in den Alltag zurückgefunden. Dies gilt es jetzt auch im Umgang und der Unterstützung mit dem Hund zu finden. Da Lämmchen nicht am toten Schaf hat riechen können, würde ich alles, was jetzt noch nach Schaf riecht, wegräumen. Ist so ein Bauchgefühl. Ich habe das Gefühl, dass die Geruchserinnerung in mehr gefangen hält, als dass sie ihm nützlich sein könnte. Als mein Vater letztes Jahr gestorben ist, haben meine Mutter und ich relativ schnell alles von ihm aus dem Alltagsbereich weggeräumt, um nicht ständig an seine Abwesenheit durch Dinge erinnert zu werden. Erst ein 3/4 Jahr später war meine Mutter dann soweit, ein Foto von ihm im Wohnzimmer aufzustellen. Erst dann tat es ihr gut.


    Ich wünsche Euch viel Kraft

    LG
    Matthias

  • wir haben unseren sam anfang juli vergangenen jahres gehen lassen...

    unsere klm hündin hat so sehr getrauert das sie mehrfach tierärztlich betreut werden mußte.

    änni kam als 11 wochen alter welpe zu uns,da war sam 8 und schon lange krank(schon sein ganzes leben)..... mit äni ist er richtig aufgeblüht und die beiden hatten wundervolle (fast) 5 jahre zusammen.

    änni hat mitbekommen wie es ihm immer schlechter ging........und sie war auch dabei als die tierärztin zu uns kam.auf der ahrt zum krematorium hat sie die ganze zeit "geweint"....

    zuhause hat sie dann gewartet das sam auch austeigt,das hat sie dann monatelang gemacht.

    als wir sams eine asche abgeholt haben war sie mit im empfangsraum weil sie nicht mehr allein im auto geblieben ist seit sam weg war,sie hat neben uns gesessen bis alles geregelt war,hatte aber sichtbar angst.

    seit sam weg war ist sie nicht mehr freiwillig in den garten gegangen,das sonst so fröhliche,lebhafte,oft mal laute hundemädchen war auf einmal erschreckend still geworden.

    unterwegs lief sie wie ein alter hund,war fast vorbildlich artig unterwegs.

    abends sucht sie extrem meine nähe,liegt immer ganz an mich gekuschelt und anchts schläft sie ganz eng bei mir.

    bis heute kann sie nicht mehr allein im auto bleiben.


    wir hatten schon eine zeit vor sams tod darüber nachgedacht das sie nicht allein bleiben soll,aber ich konnte das nicht,so schnell wieder einen neuen hund......ich brauchte die zeit um zu taruern(tue es immer noch,auch wenn es langsam besser wird)

    ich hab bewußt ganz intensiv zeit mit änni verbracht,viel mit ihr gemacht.

    glücklich war sie damit aber nicht,einen artgleichen gefährten kann ich nun mal nicht ersetzen..


    letztendlich riet uns die tierärztin änni wieder einen weggefährten zu geben.

    ich selbst hätte gerne einen senior genommen,aber der gedanke das sie dann u.u. schnell wieder so einen verlust erleidet hat uns abgehalten.

    die ärztin riet uns zu einem welpen ....

    am 9.1. ist dann wieder ein kleiner welpe hier eingezogen.

    für meine änni die beste entscheidung... sie ist endlich fast wieder die alte änni,lebhaft,fröhlich und öfter mal auch wieder laut :smile:

    nur allein im auto bleibt sie bis heute nicht mehr und meine nähe sucht sie auch nach wie vor,besonders abends

    und bei dem nahmen sam horcht sie immer noch auf... aber sie sucht ihn nicht mehr und wenn wir heim kommen wartet sie nicht mehr ob er auch aussteigt.


    denke den rest wird die zeit bringen......


    ich denke bei jedem ,egal ob mensch o. tier,ist diese zeit ganz individuell,der eine kommt schnell klar mit der neuen situation,der andere braucht länger.


    lg

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