Junge Labrador-Hündin vergisst alles, wenn sie etwas fixiert
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Hallo zusammen,
wir haben eine gut 10 Monate alte Labrador-Hündin. Wir konnten ihr auch prinzipiell die wichtigsten Kommandos beibringen. Wenn wir zuhause oder im Büro sind, klappt Sitz, Platz, Komm her, Schau (dabei soll sie mich anschauen) meistens sehr gut. Auch beim Gassigehen klappt es oft sehr gut, ich kann auch immer wieder Schau sagen und mehrere Meter mit ihr gehen, sie schaut mich fast durchgehend an. Das Problem ist, sobald sie etwas sieht/fixiert, was sie interessiert, vergisst sie alles... Da kann ich noch so oft Schau, Sitz oder sonst was sagen, ich bin dann Luft für sie. Klar, wenn ich Sitz sage und dabei ihren Popo runterdrücke setzt sie sich hin, aber 1. bleibt sie meistens nicht sitzen und 2. ist sie trotzdem komplett abgelenkt, schaut mich nicht mal für eine Millisekunde an. Außerdem hilft Sitz oft nicht, weil wir dabei weiter laufen wollen/müssen (z.B. wenn sie beim Spazierengehen irgendwas sieht, was sie interessiert und was sie auch noch weiterhin sehen würde, wenn wir dort stehen bleiben).
Ebenso verhält es sich, wenn wir einen anderen Hund sehen. Sie will sofort dahin, ignoriert mich im Prinzip (wenn ich sie nicht an der Leine hätte würde sie sofort hinrennen), oft bellt sie die Hunde auch an. Sie ist aber überhaupt nicht böswillig, sie spielt sehr gerne mit anderen Hunden und hat auch oft die Gelegenheit dazu. Wir hatten beim Spielen auch noch nie irgendwelche Probleme.
Wenn uns ein ängstliches Kind entgegen kommt, kann es auch passieren, dass sie das Kind anbellt. Also bei 99% der Menschen hat sie überhaupt keine Probleme, aber wenn ich von weitem schon sehe wie ein Kind sie sieht, sich fast zusammenkauernd an eine Wand drückt oder einen riesen Bogen macht, denk ich mir schon "Na, jetzt geht's gleich los...". Auch dann funktioniert auch kein Schau oder sonst was mehr, ich bin dann quasi nicht mehr da.
Wie kann ich ihr beibringen in solchen Situationen, in denen sie etwas fixiert und mich komplett ignoriert, Ruhe zu bewahren und auf meine Kommandos zu hören? Vor Allem soll sie auf "Schau" reagieren und mich ansehen, damit ich sie ablenken kann.
Der Idealfall wäre wahrscheinlich, dass ich sie bereits "schauen lasse", bevor sie etwas fixieren kann, aber meistens geht das schneller als man reagieren kann. Oder der Hund/Kind/Vogel/was auch immer ist noch so weit weg, dass ich sie nicht 100m lang mich anschauen lassen kann.
Auch wenn ich mich dann umdrehe und in die andere Richtung gehe, dreht sie sich dauernd um und hört mich nicht. Davon abgesehen geht das nicht immer, weil ich nun mal in die Richtung gehen muss, in die wir vorher unterwegs waren.
Vielen Dank schon mal für eure Tipps!
LG
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Hi
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Es liest sich, als würdet ihr alles und jegliche Situationen über "mich anschauen" regeln zi wollen.
Das wird nicht funktionieren, weil ihr ganz wichtige Bausteine vergesst.
👉 Impulskontrolle gezielt zu üben ist wichtig.
👉 Dinge angucken lassen und dabei ruhig bleiben ist wichtig.
👉 Lernen, sich abzuwenden ist wichtig (nee das ist was anderes als auf Kommando dich anschauen!!)
👉 Korrekt Leine laufen ist wichtig. (Hat ebenfalls mit Impulsen zu tun)
👉 trotz Aufregung weitergehen können ist wichtig
👉 sitz und sitzen bleiben korrekt üben ist wichtig (weil nur den Po auf den Boden tun ist kein sitzen bleiben!)
Also. Ich vermute ma ihr übt zwar einiges, aber so die richtig hilfreichen Dinge gingen bisher unter.
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Bitte nicht den Po runterdrücken!
Ich würde einen Trainer drüberschauen lassen. Die Beschreibung klingt für mich nach gestresstem Hund.
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wildsurf Ja, stimmt, Impulskontrolle müssen wir mehr üben, bzw. überhaupt mal gezielt. Sitz und Bleib funktioniert ohne Ablenkung auch, also ich kann auch 10 Meter weg gehen und sie bleibt sitzen bis ich sie wieder rufe. Zumindest solange sie nicht abgelenkt ist, wobei wir wieder beim Thema Impulskontrolle wären.
Sie ist auch immer mit bei mir im Büro und auf die Decke schicken funktioniert auch ziemlich zuverlässig. In den meisten Fällen bleibt sie auch liegen wenn jemand ins Büro kommt und wird dafür auch hin und wieder belohnt. Wenn sie doch aufsteht und los will wird das auch mit Nein, Decke, Bleib unterbunden.
Auch das Leinelaufen funktioniert in der Regel gut. Sie zieht eigentlich nur, wenn sie abgelenkt ist. Also, dass wir die Impulskontrolle vielleicht zu sehr vernachlässigt haben ist wohl das Problem, an dem es hakt, denke ich.
Welche Übungen sind denn für die Impulskontrolle gut? Also im Internet gibt es da ja einige Übungen zu, aber vielleicht hast du mit bestimmten Übungen gute Erfahrungen gemacht!?
Bordy94 Ich glaube nicht, dass sie gestresst ist. Sie ist im Großen und Ganzen ein lieber Hund, hat genug Ruhephasen und Schlaf, aber auch Auslastung in Maßen, macht nichts kaputt, auch wenn sie mal alleine zuhause ist und auch beim Spazierengehen ist sie größtenteils lieb. Sie lässt sich nur eben ablenken und ignoriert mich dabei gänzlich.
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Hier mal diverse Übungstipps für Impulskontrolle und Blickkontakt:
Wir haben da ganz einfach mit Futter angefangen.
- Hund zu sich nehmen und ihm mit offener Hand ein Leckerli hin halten. Hund darf es nicht nehmen. Will er ran machst du die Hand zu. Behält sie für einen Moment die Kontrolle und geht nicht ran gibts eine Belohnung. Die Zeitabstände kannst du so stetig steigern.
- Hund vor sich im "Front", Blickkontakt zu dir. Links und rechts Leckerli in der Hand und Hände gegen die Seite ausgestreckt. Der Hund soll zu dir schauen und nicht zu den Leckerlies. Ich habe hier anfangs einfach ohne Kommando halt so lange gewartet bis der Hund zu mir schaut und dann sofort mit Leckerli belohnen. Der Hund kapiert idR recht schnell was zu tun ist.
- Hund wieder neben dir. Leckerlis werfen und Hund darf nicht ran. Schaut er zu dir gibts Belohnung. Wenn dein Hund anständig Fuss laufen kann (Blickkontakt zu dir) kannst du auch im Fuss um das Futter herum laufen.
- Man kann dann auch aufs Spielzeug umsteigen. Da wieder Hund neben dir sitzen und warten lassen. Du wirfst Spielzeug und Hund MUSS warten bis du ihn aufforderst es zu holen. Das war bei uns anfangs ohne Festhalten nicht möglich. Zum Üben kannste den Hund also auch gut festhalten währenddem du wirfst. Mit Übung sollte dass aber schlussendlich kein Problem sein.
Da bei dir ja das fixieren und dann nicht mehr hören das Problem ist würde ich vorallem wirklich bei jeder Übung sehr gut darauf achten, dass sie deinen Blickkontakt sucht und du sie erst dann an die Leckerlies/ Spielzeug ranlässt.
Nebst dem Üben der oben aufgeführten Übungen würde ich, wäre das mein Hund ihr das Verhalten ganz sichr nicht durchgehen lassen. Popo runter drücken bringt dir da gar nichts. Ich meine was bringt es dir wenn dein Hund fixier und dann absitzt. Sie fixiert ja immernoch
Also ich würde sobald ich merke, dass sie etwas fixiert sofort Richtung wechseln und mit dem Hund kurz in eine andere Richtung laufen, bis ich ihre Aufmerksamkeit bekomme. Habe ich ihre Aufmerksamkeit wieder gibts eine gaaanz tollle Futterbelohnung
Ich würde sie auch nicht mit anderen Hunden spielen lassen, wenn sie zu diesen hin zerrt. Das wäre für sie dann ja ein Erfolgsergebniss-> Toll, mache ich wieder so! Was du aber machen kannst ist sie schön neben dir sitzen zu lassen, ihre Aufmerksamkeit einholen, ableinen, warten lassen (Aufmerksamkeit immernoch bei dir) und sie dann zum spielen frei geben. -> Erfolgsergebniss, ohh toll, da gibts Leckerlis pluis spiiielen!
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Hmh. Erstmal sind Flusen im Hirn bei einem 10 Monate altem Labrador ja recht normal. Aber am Fixieren und Pöbeln sollte natürlich gearbeitet werden.
Mir fehlt bei Deiner Schilderung die andere Seite. Liegt vermutlich daran, dass Du gezielt wegen eines „Problems“ nachfragst und den Part, der nicht darum geht, weggelassen hast (außer der Anmerkung mit dem Spielen). Aber so klingt der Tagesablauf schon fast nach Drill und da würden meine Hunde auch die Kooperation verweigern.
Wie lange sind denn die Phasen, in denen sie beim Laufen richtig konzentriert sein und auf Dich achten muss? Und hat sie denn Gelegenheit, frei zu schnüffeln und zu erkunden? Habt Ihr ein gemeinsames Hobby, bei dem Ihr schon etwas zusammen arbeitet, aber auch viel Spaß habt? Wie lobst und belohnst Du?
Du schreibst, dass sie viel Gelegenheit zum spielen hat. Wie ist es denn, wenn sie mit anderen Hunden spielt? Sind das bekannte Kumpels oder darf sie prinzipiell mit jedem spielen, den Ihr trefft und wo es passt? Ballert sie sich komplett weg oder bleibt sie ansprechbar?
Macht Ihr auch ruhige Spielchen wie konzentrierte Schnüffelspiele, bei denen sie schon Spaß hat, aber mehr Erfolg, wenn sie langsam an die Sache rangeht und ihren Grips einsetzt?
Bei gemeinsamer Tätigkeit würde ich ansetzen, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Hund mich in manchen Situationen langweilig oder gar lästig bzw. störend empfindet. Musste ich bei meiner alten Hündin auch, die konnte mir alle drei Gefühle hervorragend vermitteln . Über Training mit Dummy habe ich das geknackt.
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Ich werfe mal was anderes hier rein, Stichwort: Mehr Bindungs Aufbau.
Bei uns geht es mit der Pubertät jetzt auch richtig los und immer öfter werde ich Ignoriert. Hab aber schon etwas gefunden, was derzeit besser ist wie Leckerlies und ich deswegen immer dabei hab. Meine kleine steht auf Stöckchen und vor allem darauf, gemeinsam mit mir damit zu spielen. Und wenn sie durch die Gegend starrt und andere Hunde im Blick hat. kann sie kurz schauen, aber wenn es mir reicht, hol ich das Stöckchen aus der Tasche und zack hab ich die Aufmerksamkeit bei mir. Kann sie wegführen, weg drehen, mit ihr an den Rand gehen oder auch einfach weiter gehen. Ich kann sie am Rand absitzen lassen, damit andere Hunde uns besser passieren können und als Belohnung gibt es direkt das tolle gemeinsame Spiel mit dem Stöckchen.
Und ich hab die Hoffnung, das sie damit lernt, das es bei mir mehr Spaß macht, wie mit dem Fremden Hund oder sonstiges . -
acidsmile pass aber auf, dass sie sich nicht wegen des Stöckchen wegdreht welches du in der Hand hast, sondern weil es sich lohnt, sich abzuwenden, weil dann etwas tolles passiert. Sonst bastelst du dir eine Verhaltenskette, die du so nicht willst.
Nämlich die, dass Hund nur folgt, wenn er sieht, dass du das Stöckchen dabei hast.
Abwenden von kleinen Reizen ist die Grundlage, um sich später von grösseren Reizen lösen zu können.
An kleinen Reizen muss man tausendfach üben im Alltag.
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retrieverlove Vielen Dank für die tollen Tipps :) Werden wir auf jeden Fall mal so umsetzen. Mit anderen Hunden lasse ich sie auch prinzipiell nur auf der Hundewiese spielen, an der Leine wird nicht gespielt und wenn sie dahin zieht und pöbelt schon gar nicht!
Phonhaus Nein, gedrillt wird sie keinesfalls. Also beim Spazierengehen sind es so 1 bis 2 Phasen á 2 bis max. 5 Minuten, in denen sie wirklich Beifuß laufen muss, ansonsten lasse ich sie komplett frei schnuppern (alles an der Leine natürlich). Sie spielt sehr oft mit der Doggendame meiner Tante und der Kangaldame meines Vaters. So ca. 2 mal die Woche ist es einer von denen, ansonsten noch 1-2 mal pro Woche auf der Hundewiese (je nach Wetterlage, im Sommer eben öfter). Auf der Hundewiese sind es meist unterschiedliche Hunde und sie verträgt sich mit allen gut und spielt mit allen gleich. Sie verausgabt sich schon ein wenig beim Spielen, also sie rennt dabei sehr viel, jagt, lässt sich jagen, schnappt auch gerne mal spielerisch (wirklich spielerisch, so wie es andere Hunde auch mal tun) und bei großen Hunden hüpft sie auch gerne ein bisschen an denen hoch. Das lassen wir in der Regel auch nicht wesentlich länger als 10 Minuten zu, damit sie danach nicht komplett platt ist. Ansprechbar ist sie dabei nur bedingt. Wenn ich sie wieder anleinen möchte, muss ich so tun als ob ich gehen möchte ("Leila, wir gehen jetzt nach Hause" und dann Richtung Ausgang laufen), dann kommt sie mir hinterher und macht auch Sitz und lässt sich anleinen. Einfach so aus dem spielen heraus hört sie nicht wirklich, ist dann eher Zufall wenn sie auf Kommando kommt oder sich hinsetzt.
Was kann man denn für ruhige Spielchen machen, bei denen sie ihren Grips einsetzen muss? Wir haben so ein "Brett" mit verschiedenen Schälchen, die sie auf verschiedene Arten öffnen muss, um an ein Leckerli zu kommen. Das ist so das einzige in die Richtung, was wir ihr hin und wieder mal geben.
acidsmile Oh ja stimmt, Stöckchen liebt sie auch unheimlich. Als hier der Sturm war, war das für sie ein Paradies. Da war sie fast ständig mit irgendeinem Stock im Maul unterwegs, hat zwischendurch ein Stückchen abgebissen und dann mit dem Rest weiter Oft hat sie zu Anfang des Spaziergangs einen viel zu großen Stock genommen und den gleichen Stock den ganzen Spaziergang mitgetragen, aber hat sich regelmäßig zwischendurch hingelegt, ein Stück abgeknabbert und dann weiter gegangen. Am Ende des Spaziergangs war der anfängliche riesige Stock nur noch ein kleines Stöckchen
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flying-paws
Hat den Titel des Themas von „Junge Labrador-Hündin vergisst alles wenn sie etwas fixiert“ zu „Junge Labrador-Hündin vergisst alles, wenn sie etwas fixiert“ geändert. -
Ich rate dazu einfach mal Stichworte wie "Verletzungen durch Stock beim Hund" in eine Suchmaschine einzugeben.
Ich kenne mehrere Hunde, die daran gestorben sind.
Ich bin ganz bei dem Beitrag von wildsurf. Die Übungen von retrieverlove sind ganz nett, werden aber leider situationsbedingten verknüpft und helfen Dir im Alltag dann auch nicht weiter. Man kann so was mal machen, damit man überhaupt eine Idee bekommt wie man so was in der Art trainiert.
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