Meine Hündin wurde attackiert, Hunde setzen sich zur Wehr - Ich bekomme Auflagen

  • Auflagen vom Ordnungsamt können natürlich verhängt werden, wenn sich der Geschädigte - und das tut er ja aus gutem Grund - darum bemüht.


    Hier ist (noch) kein Gerichtsverfahren anhängig und wie @Vakuole schreibt geht es nicht darum, wer recht bekommt. Hier gabs eine Anzeige bei der zuständigen Behörde für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Und diese prüft und entscheidet erforderliche und verhältnismäßige Maßnahmen zur Gefahrenabwehr. Nicht mehr, nicht weniger.


    Wer da „recht“ hat, gar vielleicht im moralischen Sinn, hat da keinen Raum. Bzw. sollte keinen Raum haben. Es geht nur darum, dass diese Hunde künftig so geführt werden, dass von ihnen keine erhöhte Gefahr für Menschen und andere Tiere ausgeht.


    Zu Deiner grundlegenden Frage: Der nächste Schritt wäre eine Einstufung der Hunde nach Anhörung. Die Einstufung als „gefährlicher Hund“ kann verschiedene Konsequenzen haben. Die wichtigste ist, dass die Haltung eines gefährlichen Hunds erlaubnispflichtig ist. Für die Erlaubnis müssen Auflagen erfüllt werden, so z. B. Sachkunde und Zuverlässigkeit. Wenn Letztere als nicht gegeben vermutet wird oder der Sachkundenachweis nicht erbracht wird, dann können - theoretisch! Im schlimmen Fall - die Hunde entzogen werden. Auch daher ist es wichtig, sich anwaltlichen Rat zu holen.


    Spekulationen über Euthanasie finde ich hier erstmal völlig fehl am Platz, das nutzt weder der TE noch der Diskussion.

  • Vielen Dank!


    Ich wollte lediglich wissen, ob Euthanasie in so einem Fall überhaupt möglich wäre, was ich nicht hoffen mag. Für gewöhnlich muss da ein Menschenleben ernsthaft betroffen sein.


    Und ja, das sollte sowieso klar sein, dass hier keine moralische, sondern eine rein rechtliche Frage geklärt werden muss, wenn es ein reines Verwaltungsverfahren ist. Da braucht sie dann sowieso einen Juristen, weil die rechtliche Lage mit unter sehr verzwickte sein kann, bei solchen Dingen und man ohne Beistand natürlich viel eher dazu neigt, Dinge zu übersehen oder falsch zu machen.

    Ganz zu Beginn wollte ich ebenfalls ganz ohne die Frage was moralisch richtig wäre, auf den Post hier antworten, aber leider wurde das sehr schlecht aufgenommen. Wenn jemand darum bittet etwas ohne Gericht und Versicherung zu klären, egal um was es geht, Auto, Aquarium, Hund, Fahrrad usw.. Muss immer genau festgehalten werden, was passiert ist und das mit neutralen Zeugen. Das wäre allerdings auch im Falle eines Verwaltungsverfahrens sicher nicht schlecht, denn wenn ein Protokoll vorhanden wäre, Lage der Fall einfacher.


    Aber das is eh Sache der Behörden h d ich schätze mal, es geht auch gar nicht mehr darum, was zuerst war oder nicht, sondern lediglich um dne Ausgang und wie die Hunde zukünftig sicher gehalten werden können und unter welchen Auflagen, von wem.

  • Nur mal zur Erinnerung: in NRW können Hunde, die jemanden anspringen als Gefährlich eingeordnet werden. Und dies ohne das der Hund überhaupt nur gebissen hat.

    Bei der TS wird es auch davon abhängen welches OA für sie zuständig ist. Was aber definitiv ist, wenn sie dabei erwischt wird, dass sie gegen die Auflagen von Leinen und Maulkorbpflicht verstößt, dann hat sie ganz schlechte Karten und im schlimmsten Fall werden die Hunde eingezogen.

  • Keine Ahnung warum das hier so eskaliert ist.


    Danke auf jeden Fall an diejenigen, die hilfreiche Ratschläge gegeben haben. Ich habe einen Termin bei einem Anwalt bekommen und werde den Rest mit ihm besprechen.


    Nur kurz zur Klarstellung:


    Seit ich die Auflagen habe, habe ich mich natürlich daran gehalten, es ging um die Zeit bevor ich den Bescheid bekommen habe. Ich möchte sicher nichts riskieren, dafür liegt mir viel zu viel an meinen Hunden.


    Das Mädchen hat gesehen, dass ihr Hund zuerst angegriffen hat und hat dies auch so zugegeben bei ihren Eltern, worauf ihre Eltern eben getadelt haben und erwähnt haben, dass ihr Hund dazu neigt auf andere loszugehen.


    Ich habe das Kind nicht nach diesem traumatischen Ereignis alleine zurückgelasssen. Ich habe sie natürlich mit zum Tierarzt genommen, nicht nur ihren Hund. Ich bin kein Monster. Ich war selbst total fertig, habe aber während der gesamten Fahrt versucht sie zu beruhigen und zu trösten.


    Ich habe Einsicht. Ich habe bereits mehrfach erwähnt, dass die Reaktion meiner Hunde übertrieben war, dass es "normaler" gewesen wäre, wenn sie ein paar Löcher hinterlassen hätten. Keinesfalls finde ich es gut oder fair, dass sie getötet haben. Das wird mich ein Leben lang verfolgen, die Schuld, die Bilder und die Schreie. Einfach schrecklich.


    Warum hier manche so draufhauen müssen verstehe ich nicht. Man kann auch sachlich und freundlich nachfragen, wenn etwas unklar ist.


    Ich habe meine Hunde immer "nackt" laufen lassen, es gab nie ein Problem, sie waren noch nie auffällig, sie haben noch nie Andeutungen gemacht nicht zu gehorchen. Es war einfach eine scheiß Situation, die ich so niemals vorhersehen hätte können und deshalb auch nicht verhindern.


    Jetzt weiß ich es besser, ich arbeite an mir und mit den Hunden. Ich werde alles dafür tun, dass so etwas nie wieder passiert. Aber die Hunde als gefährliche Bestien abzustempeln und ihnen diese Auflage zu erteilen finde ich einfach nach wie vor nicht korrekt. Ich werde es anfechten, auch wenn die Chancen vielleicht schlecht stehen. Aber zumindest Yuna kriege ich da irgendwie raus.

  • Mach das und ich hoffe für dich, dass zumindest Yuna da rausgehalten wird :streichel:

    Würde mich sehr freuen wenn du wieder berichten würdest wenns was neues gibt. Ich drücke dir die Daumen :bindafür:

  • Ich kann Dir an dieser Stelle nur dazu raten: Mache auch Du Dich da ein Stück weit von dem Gedanken an „Fairneß“ im menschlichen Sinn frei, sonst wirst Du irre über den Vorgang und verrennst Dich ggf. völlig. Ob Deine Hunde angegriffen wurden und dass sie vorher nicht auffällig waren, das spielt hier nur eine untergeordnete Rolle.


    Letztlich handelt jeder, der Hunde zum eigenen Vergnügen hält, „unfair“ an seinen Mitmenschen, die die aus diesem Vergnügen resultierenden Belastungen wie z. B. eine erhöhte Gefahr für die Umwelt mittragen müssen (nicht falsch verstehen: Das betrifft auch eine ganze Menge anderer Hobbies und soll die private Hundehaltung nicht per se in Frage stellen). Als rechtlichen Ausgleich gibts so Konstrukte wie die immer unterstellte Tiergefahr und die verbindliche Auflage, dass jeder Hundehalter seine Hunde so zu führen hat, dass sie keinen Schaden anrichten.


    Das haben Deine Hunde dennoch getan, sie haben demonstriert, dass sie das Potenzial haben zu töten und dass Du sie im Ernstfall auch nicht durch verbales oder körperliches Einwirken davon abhalten kannst. Nur Fakten, das meine ich nicht als Nachtreten.


    Und deshalb gibts Leinen- und Maulkorbpflicht. Um zu verhindern, dass so ein Unglück noch einmal passiert. Deine Hunde werden dabei nicht abgestempelt, sie werden schlicht als Hunde mit gesteigertem Potenzial behandelt. Und Du als Halterin, die diesem Potenzial nicht so begegnet ist, dass es zur Sicherung Deiner Umwelt ausgereicht hat. Es wird keiner bestraft, es wird keiner abgestempelt, es werden Sicherungsmaßnahmen zum Schutz Anderer für die Zukunft ergriffen. Genau das ist der Job dieser Behörde. Das solltest Du Dir bewusst machen. Natürlich ist es hart, das zu schlucken. Du tust Dir meiner Erfahrung nach keinen Gefallen, wenn Du jetzt innerlich auf einen Kreuzzug gehst.

  • Danke Phonhaus


    Ich werde versuchen mir deinen Rat zu Herzen zu nehmen und umzusetzen. Es fällt mir momentan einfach schwer. Ich bin ständig irgendwo zwischen wütend, traurig, verzweifelt und angepisst. Es schwankt also zwischen Wut und Trauer, hauptsächlich auf mich selbst, aber eben auch auf diese "Unfairness" an der ich mich irgendwie festklammere. Ich muss wirklich versuchen das ganze weniger emotional zu sehen, sonst macht mich das noch komplett fertig.


    Würde mich sehr freuen wenn du wieder berichten würdest wenns was neues gibt. Ich drücke dir die Daumen :bindafür:

    Danke dir! Ich werde berichten wenn es etwas neues gibt. Ich habe erst übernächste Woche den Termin erhalten, muss also noch eine ganze Weile bangen und hoffen.

  • Der Anwalt sollte unbedingt deine erste Einlassung an das OA erhalten, hast du davon eine Kopie gefertigt? Mach dir am besten Notizen was du alles fragen möchtest, dir geht sicher irrsinnig viel durch den Kopf.


    Alles Gute für dich.

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