Meine Hündin wurde attackiert, Hunde setzen sich zur Wehr - Ich bekomme Auflagen

  • Deine Hunde sind in solchen Konfliktsituationen offenbar nicht mehr in der Lage, verbale Kommandos anzunehmen oder umzusetzen, ergo gehören sie gesichert, weil sie das nächste Mal genausowenig verbal steuerbar wären. Nichts anderes sind die Auflagen.


    Und die Heftigkeit der Reaktion Deiner Hunde rechtfertigt die Auflagen. Es geht nicht um einen getackterten Hund, es geht um einen toten Hund - das ist ein himmelweiter Unterschied und gehört bei sozialisierten Hunden nicht zu einer angemessenen Reaktion. Und wenn die Hunde einmal getötet haben kannst Du Dir nicht mehr sicher sein, dass dies nicht erneut passiert, ganz im Gegenteil. Auch wenn sie vorher unauffällig waren, jetzt sind sie es leider nicht mehr so dass man jetzt entsprechende neue und angepasste Vorkehrungen treffen muss damit sich das nicht wiederholt. Du kannst Deine Hunde nicht mehr so bewerten wie vorher. Was auch immer dazu geführt hat, es spielt keine Rolle mehr, das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen. Sei Dir bewusst, dass auch Deine Hunde aus dieser Aktion etwas „gelernt“ haben.

  • Ich bin der Meinung, dass bei einem erstmaligen Vorfall eine Verwarnung erfolgen sollte.

    Ich finde es echt erschreckend, wie unreflektiert du bist.

    Wir reden hier nicht von einer Rauferei. wo am Ende ein paar Tackerlöcher in allen Beteiligten waren. beim erstmaligen Vorfall wurde ein Hund getötet.


    Bei einer normalen Rauferei, ja da könnte man über eine Verwarnung diskutieren. Aber du hast recht eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass du die Hunde im Ernstfall eben ohne besondere Vorkehrungen nicht unter Kontrolle bekommst und welchen Schaden deine Hunde anrichten, wenn sie außer Kontrolle geraten. Muss sowas wirklich noch ein zweites Mal passieren?

  • anna8p

    Ich stimme dir vollkommen zu. Genau darin sehe ich auch das Problem. Die Hunde sind im Umgang mit Artgenosse nicht hinreichend sozialisiert.

    Vergleichbar wäre es mit mit einem Mann, der von einem anderen Mann angegangen/angegriffen wird. Verständlicher Weise wird er wütend und setzt sich zur Wehr. Ok wäre, beispielsweise wenn er ihm einen Kinnharken verpasst, damit er ihn in Ruhe lässt. Nicht mehr in Ordnung wäre, und das haben die Malis getan, wenn er nach dem Kinnharken noch weiter auf den anderen einprügeln würde.


    LG


    Franziska mit Tilll

  • Ich bin der Meinung, dass bei einem erstmaligen Vorfall eine Verwarnung erfolgen sollte. Dafür aber bei der nächsten, klitzekleinen Kleinigkeit Auflagen folgen sollten. Ich konnte nicht wissen dass meine Hunde so unverhältnismäßig heftig reagieren, schließlich haben sie noch nie Anzeichen gezeigt, dass sie gleich töten würden. Sie wurden schon oft angepöbelt und nie nie nie ist irgendwas passiert. Sie waren immer im Gehorsam und selbst wenn ich zu langsam war gab es höchstens ein Knurren und ein in die Luft schnappen. Sie haben immer sauber kommuniziert.


    Und wenn schon keine Verwarnung, dann wenigstens die Chance auf ein Gutachten oder von mir aus einen Wesenstest, bevor gleich solche Auflagen erteilt werden.

    Dass eine endgültige Einstufung nicht ohne amtstierärztliche Begutachtung erfolgen darf, haben ich (und andere) dir bereits geschrieben. Deswegen meine Frage, wie lautet der Tenor der Ordnungsverfügung?


    Dass Du davon ausgehen kannst, dass zumindest die beiden Großen definitiv als gefährlich eingestuft werden, kann ich dir direkt sagen. Mit Glück bekommst Du die Chance bei Nachweis eines entsprechenden Trainings/ ggf. Wesenstest die Auflagen wieder loszuwerden.

    Bei der kleinen kommt es darauf an, wie sie sich bei der Begutachtung präsentiert. Ist der AmtsVet fit, wird er prüfen, wie die drei sich als "Rudel" verhalten.


    Wir reden hier nicht von "oh da hat er dem anderen mal nen Kratzer verpasst" - ja, bei solchen Fällen kommt man mit ner Verwarnung "davon", aber doch nicht bei so einem Vorfall. Wie man das für sich fordern kann ist mir unbegreiflich.



    Solche Fälle sind übrigens auch der Grund, warum ich privat und dienstlich immer darauf dränge, auch "Kleinigkeiten" zu melden. Sonst heißt es nämlich, wenn dann mal wirklich was passiert "Ach hätte man das doch nur vorher gewusst".


    Genau so ein Fall liegt derzeit auf meinem Schreibtisch. Ein Hund der zuvor bereits mindestens ein Mal ernsthaft verletzt hat, aber man hat die Angelegenheit unter sich geklärt "weil ist halt Dorf". Nun hat dieser Hund, soweit man weiß aus dem Nichts, einen anderen Hund totgebissen. Und die Betroffenheit ist groß. Ach hätte man das bloß gemeldet, der Hund könnte heute noch leben." Hilft dem anderen Hund leider nicht mehr.

  • Nach wie vor musst du die Hunde so führen, dass du sie jederzeit unter Kontrolle hast. Maulkorb, Leine, Einzelgassi, etc. ist also mehr als angebracht.


    Tatsächlich frage ich mich auch, wieso die Hunde ohne Leine waren, wenn du einen Herrenlosen Hund triffst und weißt, dass deine Hunde unverträglich sind.


    Ein Maulkorb ist nun auch kein Drama. Muss man halt einen vernünftigen kaufen.

  • Meine Hunde sind nicht wirklich unverträglich. Ihnen sind andere Hunde normalerweise völlig egal, solange sie in Ruhe gelassen werden. Der BC hat erstmal keine Anzeichen gemacht, dass er auf Stunk aus ist. Er lief nur rum, hat geschnüffelt und uns nicht wirklich beachtet. Ich habe keinen Grund gesehen anzuleinen. Seine Körpersprache war entspannt/desinteressiert.

  • Naja, „wenn sie in Ruhe gelassen werden“ ist mMn schon ein ziemlich großes „aber“.

    Unsere Hundegesetze sind was sowas angeht ziemlich rigoros, was du ja jetzt am eigenen Leib zu spüren bekommst.

    Heutzutage muss man seine Hunde wirklich sehr vorausschauend führen. Spielraum gibt es nicht.

  • Es schwankt also zwischen Wut und Trauer, hauptsächlich auf mich selbst, aber eben auch auf diese "Unfairness" an der ich mich irgendwie festklammere. Ich muss wirklich versuchen das ganze weniger emotional zu sehen, sonst macht mich das noch komplett fertig.

    Ich kenn das.

    Ich denk hin und wieder, wenn ich an Dinos Beißvorfall denke, so Sachen wie "Wenn die kleinen Hunde woanders gelaufen wären, wäre das nicht passiert" ... oder "Warum mussten die ausgerechnet in diesem Moment vorbeikommen?". Das ist in meinen Augen normal - man sucht nach einem Sündenbock, dem man die Schuld dafür zuschieben kann, selbst wenn man zu 100 % weiß, dass nur man selbst die Schuld trägt. Der Mensch ist (häufig) so. Vielen vielen Menschen fällt es schwer, eigene Fehler einzugestehen und anzuerkennen. Daran arbeiten ist für viele noch mal schwerer.


    Und in diesen Momenten muss ich mich immer wieder daran erinnern, dass die kleinen Hunde absolut keine Schuld trifft. Dass ich da gerade wieder versuche, die Schuld von mir zu weisen.


    Mir hat es geholfen, die Fakten zu betrachten. Völlig losgelöst von Emotionen.

    Ich hab Dino zur falschen Zeit am falschen Ort abgeleint, ich hab nicht aufgepasst, ich hab mich in der Gruppe sicher gefühlt und Dino zu sehr vertraut. Ich hab meinen Hund mit Potential nicht entsprechend gesichert oder überhaupt sichergestellt, dass er in jeder Sekunde beaufsichtigt ist. Das sind die Fakten.


    Mit den Emotionen solltest du dich gesondert auseinander setzen - vielleicht auch mithilfe eines Psychotherapeuten? Gerade wenn die Bilder und Geräusche immer wieder in deinem Kopf auftauchen, würde ich das probieren. Auch wenn du dir damit im ersten Moment vielleicht blöd vorkommst. Schaden kann's nicht.

  • Ok, dass erklärt warum sie BISHER frei liefen. Aber seit dem Vorfall haben sich die Voraussetzungen drastisch verändert. Nun musst du entsprechend reagieren und deine Hunde sichern. Damit kein weiterer Hund mehr sterben muss.


    LG


    Franziska mit Till

  • Ich habe keinen Grund gesehen anzuleinen. Seine Körpersprache war entspannt/desinteressiert.

    Und damit hast du dich ordentlich verhauen. Ebenso wie beim Lesen der eigenen Hunde. Oder der Kontrolle über sie.


    Warum willst du das nochmal riskieren?

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