Meine Hündin wurde attackiert, Hunde setzen sich zur Wehr - Ich bekomme Auflagen

  • Als Beispiel für eine Situation bei der nichts passieren kann ( hinsichtlich rechtlicher Konsequenzen) :


    Ich war mal mit ner Altdeutschen Tigerhündin Gassi. Begleitperson hatte den anderen Hund ( Collie mix) mit.

    Als wir an einem Hof vorbei gingen schossen zwei Border Collies raus und haben beide Hunde attackiert.

    Die Hündin hat kurzen Prozess gemacht - in den Border rein gebissen, so dass er humpelnd zu Frauchen zurück lief. Der andere Border war nicht so vehement und ließ sich durch Drohgebärde verscheuchen.

    "Unsere" Hunde waren angeleint, die anderen nicht.

    Somit hat sich die Frage nach den Konsequenzen garnicht gestellt, und die Besitzer haben eingesehen dass sie selbst Schuld waren weil sie die Hunde nicht rechtzeitig gesichert haben und sich die Hündin nur gewehrt hat.


    In eurem Fall waren alle Hunde im Freilauf und gab's ne komplett Eskalation. Aus Notwehr wurde eine Hinrichtung. Das is ne ganz andere Liga.


    Aber in einer Sache gehe ich mit : Die jüngere Hündin hat nix getan und war nicht dabei. Ich verstehe also auch nicht warum sie Auflagen bekommen soll. Theoretisch müsste man bei der Kleinen also was gegen tun können oder?


    Ebenso frage ich mich : Kann man direkt durch diesen Vorfall gleich für alle 3 Hunde was anordnen? Lässt sich da nicht durch einen Wesenstest was hinbügeln? Zumindest bei der Kleinen?



    So oder so : Es ist eine absolute Horror-Situation, für beide Seiten.

  • Das große Pech des Border Collies war, dass meine Hunde zu zweit waren.

    Nein. Das pech des BC war, dass du deine Hunde nicht kontrollieren konntest.


    Malis sind nun einmal eine Rasse die dazu neigt nach vorne zu gehen bei Konflikten, dass sie sich also wehren wenn sie attackiert werden ist

    Und genau deshalb muss man die verantwortungsbewusst führen. Und das kann eben heissen, einen Maulkorb drauf. Man muss immer damit rechnen, dass sich ein anderer falsch verhält - trotzdem darf man niemanden in Gefahr bringen.

    haben die Eltern ihre Schuld eingestanden

    Das ganze hat Null Komm Null mit Schuld zu tun.

    Die Auflagen sind keine Strafe, sondern sollen dafür sorgen, dass die Umwelt vor deinen Hunden sicher ist. auch wenn diese Umwelt Scheisse baut.

    Ich nehme an, dass die Eltern mit anderen Leuten gesprochen haben, und ihnen geraten wurde, im Sinne anderer Hundehalter, Anzeige zu erstatten.

    Das ist einfach nur ungerecht.

    finde es nicht gerecht.

    Ja, hat halt nix mit gerecht zu tun.

    Ich finde es auch nicht gerecht, dass der BC die Tatsache, dass er eine Arschkrampe war, die Stunk suchte, mit dem Leben bezahlen musste.

    Der hätte einen Brüller verdient, evtl. auch einen Ratscher, aber den Tod? Das war absolut nicht "gerecht".

    Du misst ganz schön mit zweierlei Mass.

    Sam hatte nur leichte Verletzungen und Zero hatte gar nichts.

    Also war das mitnichten Notwehr und "sich wehren". Ganz offensichtlich haben deine Hunde nicht um ihr Leben gekämpft. Sonst wären sie verletzt gewesen. Ganz offensichtlich war der BC keine Gefahr für sie.

    Die wurden hart provoziert, ja. Hätten die sich deutlich Distanz verschafft, auch mit Nachdruck, würde wohl keiner was sagen. Das ist doch so gut wie jedem Hundehalter schon mal passiert, dass ein anderer Stunk sucht. Sowas passiert, mit sowas MUSS man rechnen als Hundehalter. Damit MUSS man klarkommen.


    Aber deine Hunde haben den Provokateuer zu zweit getötet, und du konntest das nicht verhindern.


    So wie du auch noch reagierst (und den Vorfall verharmlost), halte ich die Auflagen für alle 3 Hunde für völlig richtig. Schliesslich werden alle von dir geführt, und bringen alle die typischen Eigenschaften mit. Für diese Eigenschaften hast du dich ganz bewusst entschieden, kannst sie aber nicht kontrollieren. Und zu dritt kann eine ganz schöne Gruppendynamik entstehen.

  • Terri-Lis-07 Meines Wissens nach können auch angeleinte Hunde Auflagen bekommen, wenn ein unangeleinter Hund in sie reinknallt :ka:

    Alles lange, lange her, als ich mich da informiert hatte. Damals hatte ich eine Hündin, die Konflikte, wenn auch sehr gehemmt, nach vorne löste und entschied mich dann lieber dazu, dass sie Maulkorb trug. Über viele Jahre, haben viele nicht verstanden, aber ich hatte keinen Bock auf verletzte Tutnixe und Auflagen.

  • Terri-Lis-07 Meines Wissens nach können auch angeleinte Hunde Auflagen bekommen, wenn ein unangeleinter Hund in sie reinknallt :ka:

    Alles lange, lange her, als ich mich da informiert hatte. Damals hatte ich eine Hündin, die Konflikte, wenn auch sehr gehemmt, nach vorne löste und entschied mich dann lieber dazu, dass sie Maulkorb trug. Über viele Jahre, haben viele nicht verstanden, aber ich hatte keinen Bock auf verletzte Tutnixe und Auflagen.


    Ich meine das war unterschiedlich geregelt.

    Hatte mich damals nochmal eingelesen und meine da stand was von wegen, dass die Haftung in dem Fall dass ein unangeleinter Hund einen angeleinten attackiert auf das Konto des Halters ohne Leine geht, weil der angeleinte Hund gesichert ist.

    Aber verlassen würde ich mich darauf natürlich nicht.

  • Ich sage nicht, dass ich es ok finde und ich habe ja bereits gesagt, dass was passiert ist ist tragisch und traurig. Aber aus rechtlicher Sicht war es eben ein sich wehren meiner Hunde und kein Angriff aus dem Nichts (wie bei dem BC). Ich hatte noch nie mit irgendeinem meiner Hunde solche Probleme und die waren alle wehrhaft. Dass sie so extrem reagieren ist natürlich nicht ok und ich ziehe daraus durchaus meine Schlüsse, trainiere intensiver an diesem Problem usw. Aber warum muss deshalb meine 6 Monate alte Hündin mit Leine und Maulkorb rumlaufen?


    Warum bekomme ich keine Verwarnung bevor so ein extremer Schluss gezogen wird?


    Und ja, ich finde durchaus ok, dass sich Hunde offensiv verteidigen, wenn sie angegriffen werden, aber nicht in diesem Ausmaß, das war zu viel. Aber es war keine Attacke meiner Hunde, die Familie wusste dass ihr Hund schwierig war und ich bekomme die Auflagen?

    Naja ihr Hund ist Tot, da kann man schlecht noch Auflagen verhängen. Es ist halt einfach so dass deine Hunde beinah unverletzt sind, der andere Hund das aber nicht überlebt hat. Auch wenn die Aggression ursprünglich nicht von deinen Hunden ausging. Wäre der andere halt nur verletzt worden sähe das vielleicht anders aus.


    Ganz unabhängig von Anwalt etc, was hättest du denn im Sinn gehabt zu verhindern dass sowas nochmals geschieht? Das man mit sowas nicht rechnet kreide ich niemanden an. Aber nun weisst du wie sie ticken. Wie solls in Zukunft weiter gehn?

  • Ich sag mal frei heraus was ich denke.


    Du bist für mich eine Alptraum Gebrauchshund Mehrhund-Halterin. Warum?

    Zum einen: Deine Hunde sind ausgerastet und Du hast trotz massiver Einwirkung (ich nehme mal an du hast alles getan was möglich war) nicht verhindern können, dass ein ähnlich großer Hund von deinen zwei totgebissen wurde. Er ist tot!

    Du sprichst von Notwehr. Blödsinn, das war keine Notwehr, das war Beschädigungs- und Tötungsabsicht. Deine Hunde hatten ein Ziel und das haben sie erreicht. Sie waren komplett drüber. Das meine ich nicht wertend! Aber ich finde es schlimm wie Du Deine Augen davor verschließt und leugnest.


    Zum anderen: Daraus resultierend findest Du, dass Du bzw. Deine Hunde unfair behandelt werden. Äh, Dein Ernst? Es geht um Gefahrenabwehr und Deine Hunde haben eindrucksvoll gezeigt, dass sie bei Provokation eine Gefahr darstellen die Du nicht unter Kontrolle hast. Und da Du diese beiden nicht unter Kontrolle hast (was nunmal komplett außer Frage steht), ist es auch richtig erstmal anzunehmen dass es bei Deinem dritten Hund auch so ist - bis Du es widerlegt hast. Und darüber regst Du Dich auf.


    Ja das ist eine ganz tragische Geschichte, die ganz bestimmt keiner gewollt hat. Aber Deine Hunde leben. Deine angegriffene Hündin ist leicht(!) verletzt. Der andere Hund ist tot.


    Und das schreibe ich als jemand der Gebrauchshundrassen sehr mag. Ich habe rein gar nichts gegen triebstarke, wehrhafte und nach vorne auslösende Hunde. Ich finde lediglich, dass sie vernünftig gesichert und geführt gehören. Und wenn so ein Unglück trotzdem geschieht, weil in der Tat manchmal unvorhersehbar, der Halter seine Verantwortung einsieht - was ich bei Dir doch vermisse.


    Ich denke übrigens auch dass die TA Praxis dies gemeldet hat.

  • Ganz unabhängig von Anwalt etc, was hättest du denn im Sinn gehabt zu verhindern dass sowas nochmals geschieht? Das man mit sowas nicht rechnet kreide ich niemanden an. Aber nun weisst du wie sie ticken. Wie solls in Zukunft weiter gehn?

    Ich bin seit dem Vorfall viel vorsichtiger. Viel engerer Radius, weniger Freilauf, besonders in unübersichtlichen Gegenden. Ich rufe sofort zu mir wenn andere Hunde irgendwo im Umkreis sind, leine an wenn ich näher an anderen vorbei muss.


    Ich arbeite noch viel intensiver am Abbruch und anderen Kommandos und an der Ansprechbarkeit auch in extremen Situationen mit Beute etc.




    Ich ignoriere nicht was passiert ist, es ist ,wie schon so oft gesagt, schrecklich. Natürlich hat der BC nicht den Tod verdient, auch das ist ungerecht.


    Aber an mir ist das nicht spurlos vorbeigegangen. Ich hätte auch ohne Auflagen meine Schlüsse aus der Situation gezogen und wäre sowieso viel aufmerksamer und vorsichtiger gewesen.


    Aber dass meine Hunde nun immer und überall eine kurze Leine und einen Maulkorb tragen müssen ärgert mich einfach trotzdem. Entweder/oder ok, aber beides? Immer und überall?

  • Was für eine Tragödie. :( :

    Du wirst das nie vergessen, Deine Hunde haben nun auch eine entsprechende Erfahrung gemacht (und werden ggfs. anderen Hunden gegenüber anders begegnen als zuvor) und auch das Mädchen ist bis an ihr Lebensende traumatisiert. Schlimme Sache für alle Beteiligten.


    Ein Hund hat schon das Recht sich zu wehren/verteidigen, aber er kann das auch ohne oder mit dosiertem Zahneinsatz machen; richtig zupacken, nicht ablassen oder sogar vorhandene Tötungsabsicht ist nochmal eine ganz andere Hausnummer.


    Wenn die Hunde in solchen Konfliktsituationen im Tunnel landen (unabhändig von den Gründen, die zu dem Zustand führen), ist davon auszugehen, dass sie sich auch künftig im Tunnel „verlieren“ werden wenn sie in solche oder ähnliche Situationen geraten.


    Unterschätze das nicht. Du weißt jetzt, Deine Hunde gehen bis zum äußersten, es ist also an Dir sie entsprechend zu sichern.


    P.s.: Könnte ggfs. auch die Tierarztpraxis gemeldet haben? Evtl. bestehen in solchen Situationen Meldepflichten der Ärzte? Das weiß ich aber nicht, nur eine Vermutung.

  • Bedeutet du hast für dich nicht den Entschluss gefasst deinen beiden jetzt schon nen Maulkorb drauf zu packen???


    Warum bitte?!?

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