Meine Hündin wurde attackiert, Hunde setzen sich zur Wehr - Ich bekomme Auflagen

  • Also ehrlich - so ein Käse! |)

    Nein, da kommt nicht "ein paar Tage vor Fristablauf" noch was. Der konkret vorliegende Fall ist derart nicht abgeschlossen, dass hier die landesrechtlich vorgesehene Begutachtung vor endgültiger Anordnung noch fehlt. Punkt. Sonst aber auch nichts.

    Alice will hier auch keiner reinlegen, es ist nur richtig, dass solche Fälle dem OA bekannt werden (ich erinnere an meinen Beitrag ein paar Seiten vorher; genau so einen Fall habe ich gerade auf dem Tisch - den einen Vorfall hat man "so unter sich geregelt" - jetzt ist ein Hund tot. Weil eben der andere HH nicht ausreichend draus gelernt hat und von sich aus gesichert hat. So wie im Übrigen Alice auch, die selbst mehrfach schrieb, dass sie ihre Hunde erst seit ihr die Auflagen angeordnet wurden nicht mehr frei flitzen lässt. :rotekarte:).

    Die Maßnahmen des OA dienen nicht als Strafe, sondern der künftigen Gefahrenabwehr! Das kann doch echt nicht so schwer sein oder?!


    Auch muss ich eine 14-järhige nicht rund um die Uhr babysitten.

    Klar ist; die Eltern haften nach § 828 BGB wenn ihre Kinder Schaden anrichten, heißt aber nicht, ich muss sie mir den ganzen Tag mit der kurzen Leine ans Bein binden.

    Hier hatten die Eltern dem Kind aufgegeben; BC nicht von Leine lassen. Kind hat sich nicht dran gehalten, ergo haften die Eltern für eventuelle Schäden an der Hündin von Alice.

    Ggf. könnte man verwaltungsrechtlich nen Verstoß gegen § 2 Abs. 1 LHundG NRW draus stricken; Hunde sind so zu halten, führen und zu beaufsichtigen, dass von ihnen keine Gefahr für Menschen oder Tiere ausgeht und ein Ordnungswidrigkeutenverfahren einleiten. Aber ehrlich; die sind hier mit dem toten Hund gestraft genug.


    Hier übrigens der Unterschied:

    Gefahrenabwehr = präventiv

    Ordnungswidrigkeitenrecht = repressiv

  • Mal an alle die der Meinung sind, dass da auf die andere Partei auch was zukommen müsste:

    Was genau sollte man den Eltern des Mädchens denn aufbrummen?

    Die haben eine Hund verloren und jetzt eine traumatisierte 12jährige, soll der tote Hund Leinen und MK Pflicht auferlegt bekommen? Die sind wirklich bestraft für ihren Leichtsinn. Ja klar war das auch nicht ok, auch angeleint, BC ist 20/40, Sachkunde verpflichtend. Das macht aber die Reaktion von Alice Hunden nicht angemessener und die Hunde im Zweifel nicht ungefährlicher.


    Alice hat keine Strafe bekommen, es gibt keine Schuldfestellung (das wäre nämlich Sache eines Gerichts, nicht des OA), die Auflagen sind auch juristisch keine Strafe sondern dienen der Gefahrenabwehr! Weil Alice Hunde unverhältnismäßig reagiert haben und ein anderer Hund dabei zu Tode kam. Für solche Auflagen zur Gefahrenabwehr reicht es in NRW wenn der Hund jemanden anspringt oder vom Rad angefahren wird und schnappt, nur mal als Beispiele.


    Eine Schuldfeststellung ist Sache eines Gerichts. Angenommen es käme zu einer Verhandlung, dort wird festgestellt: beide Parteien haben gleichermaßen mitschuld, jeder trägt seine Kosten (TA etc.), die Verfahrenskosten werden geteilt. Dann sind wir gleichweit wie jetzt, nur mit Gerichtskosten obendrauf. Auf die Auflagen zur Gefahrenabwehr bei Alice hätte das keine Auswirkung, die Entscheidung des OA ist eben keine Strafe und müsste zudem vor einem Verwaltungsgericht angefochten werden, hat mit einer potentiellen Strafsache nix zu tun.

    Noch ein anderes Thema wäre ein Zivilprozess, denn es ist bei der Gegenpartei juristisch ein Wert zerstört worden. Würde hier auch die Schuld geteilt, müsste Alice womöglich noch anteilig den gerichtlich festgelegten Wert des BC ersetzen, trotz Teilschuld der anderen, die überweisen sich ja nicht selbst Schadenersatz.


    Also was genau soll jetzt mit den Eltern des Mädchens passieren?

    Sinnvoll wäre sicher, solchen Haltern hundeunabhängig Auflagen zu verpassen (so wie die junge Hündin von Alice auch mitbetroffen ist) und jeder Hund der ohne Auflage geführt werden soll kann durch Wesenstest befreit werden. Weil es ja zweifellos an den Haltern liegt, würde das Sinn machen.


    Achso, und dann noch was, an die die finden, das sei normal und ok wenn ein schnappiger Hund heransprengt, provoziert oder whatever: sorry, aber was ist los mit euch? Ihr findet es normal, dass das tödlich endet und die Besitzerin hilflos danebensteht und ihre Hunde nicht unter Kontrolle bekommt? Echt jetzt?

  • Achso, und dann noch was, an die die finden, das sei normal und ok wenn ein schnappiger Hund heransprengt, provoziert oder whatever: sorry, aber was ist los mit euch? Ihr findet es normal, dass das tödlich endet und die Besitzerin hilflos danebensteht und ihre Hunde nicht unter Kontrolle bekommt? Echt jetzt?

    Es ist normal, dass sich Hunde wehren und Hunde, die in einem Haushalt leben, einander beistehen.


    Ich habe nirgendwo gelesen, dass jemand findet, es sei normal, dass Hunde Angreifer direkt töten.

  • Achso, und dann noch was, an die die finden, das sei normal und ok wenn ein schnappiger Hund heransprengt, provoziert oder whatever: sorry, aber was ist los mit euch? Ihr findet es normal, dass das tödlich endet und die Besitzerin hilflos danebensteht und ihre Hunde nicht unter Kontrolle bekommt? Echt jetzt?

    Es ist normal, dass sich Hunde wehren und Hunde, die in einem Haushalt leben, einander beistehen.


    Ich habe nirgendwo gelesen, dass jemand findet, es sei normal, dass Hunde Angreifer direkt töten.

    Das ist aber genau das was hier passiert ist, die Hunde haben sich nicht einfach gewehrt, den Angreifer vertrieben, gelocht, sie haben ihn getötet und die Besitzerin hatte keinen Einfluss mehr obwohl direkt dabei.

    Da greifen sämtliche Erklärungen über normales Hundeverhalten nicht, weil das klar überreagiert und nicht regulierbar ist.

  • Die haben eine Hund verloren und jetzt eine traumatisierte 12jährige,

    Das ist allein das Verschulden der Eltern. Vielleicht wollen sie tricksen unter dem Gedanken "wer zuerst anzeigt bekommt Recht" oder Angriff ist die beste Verteidigung? Die Eltern könnten durchaus für den Gesamtschaden haftbar sein. Kennst du die Begriffe "Ursache und Wirkung", Kausalkette? Zuerst hat der unkontrollierte BC schwer angegriffen.

  • Es ist normal, dass sich Hunde wehren und Hunde, die in einem Haushalt leben, einander beistehen.


    Ich habe nirgendwo gelesen, dass jemand findet, es sei normal, dass Hunde Angreifer direkt töten.

    Das ist aber genau das was hier passiert ist, die Hunde haben sich nicht einfach gewehrt, den Angreifer vertrieben, gelocht, sie haben ihn getötet und die Besitzerin hatte keinen Einfluss mehr obwohl direkt dabei.

    Da greifen sämtliche Erklärungen über normales Hundeverhalten nicht, weil das klar überreagiert und nicht regulierbar ist.

    Wie gesagt, niemand hat es für gut befunden, dass die Hunde getötet haben. Wen hast du also mit deinem letzten Absatz angesprochen?

  • Die haben eine Hund verloren und jetzt eine traumatisierte 12jährige,

    Das ist allein das Verschulden der Eltern. Vielleicht wollen sie tricksen unter dem Gedanken "wer zuerst anzeigt bekommt Recht" oder Angriff ist die beste Verteidigung? Die Eltern könnten durchaus für den Gesamtschaden haftbar sein. Kennst du die Begriffe "Ursache und Wirkung", Kausalkette? Zuerst hat der unkontrollierte BC schwer angegriffen.

    Der BC hat nicht schwer angegriffen, die beiden Hunde von Alice haben ein paar Kratzer bzw. nichts. Ursache spielt hier keine Rolle, die Hunde haben gefährlich überreagiert und standen außerhalb der Kontrolle der Halterin, das ist der springende Punkt. Hätten die Hunde verhältnismäßiger reagiert, Alice abbrechen können, sähe es anders aus. Das OA beurteilt die von den Hunden ausgehenden Gefahr, nix mehr.

  • BC ist 20/40, Sachkunde verpflichtend.

    In welchem Bundesland? Und die Sachkunde besagt (in Frage 37?), dass man bei Fremdbegegnungen die Hunde anzuleinen hat. Ich habe schon eine junge Frau erlebt, die sich auf deutliche Ansprache hin geweigert hat, ihren BC in der Innenstadt anzuleinen, obwohl im gesamten Stadtgebiet Leinenpflicht ist. Es hatte Folgen...

    Weil Alice Hunde unverhältnismäßig reagiert haben und ein anderer Hund dabei zu Tode kam.

    Hunde kennen keine moralischen Kategorien wie fair oder "verhältnismäßig". Das sind rein menschliche, den gesellschaftlichen Gegebenheiten entsprechende, Wunschvorstellungen. Das sollte man in einem Hundeforum wissen... Und das sollte man wissen, wenn man daran denkt, einem Kind die Verantwortung für ein Tier zu überlassen.

  • Das OA beurteilt die von den Hunden ausgehenden Gefahr, nix mehr.

    Behörden wollen einen ruhigen Job. Zitat: "Behörden verstehen nichts von Hunden." Autos, Feuerzeuge, Küchenmesser usw. sind noch viel gefährlicher. Neulich hat eine Frau, deren Kinder sich auf der Rückbank gebalgt hatten, drei parkende Autos auf dem Gehweg(!), wo auch Fußgänger sind, schwer beschädigt. Ihre Begrünung: "Mir ist schwarz vor Augen geworden!" Was für Auflagen bekommt eine Frau, die körperlich oder geistig nicht fähig ist?


    Dann könnte uns ja mit einem Hund durchaus mal schwarz vor Augen werden, ohne dass das die Behörden stört.

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