Meine Tochter möchte einen Hund. Zu früh?
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Ich möchte zunächst einmal anmerken, dass ich finde, deine Tochter, liebe Maria, klingt wirklich sehr vernünftig, engagiert und motiviert - Hut ab dafür! Für sie scheint das ja wirklich ein schon seit längerem bestehender Wunsch zu sein, nicht eine spontane Idee. Ich finde, es ist ihr jedenfalls hoch anzurechnen, dass sie schon seit einem Jahr noch hundelos zum Hundesportverein geht, sich den Sport anguckt, aushilft usw. - das ziehen sicherlich nicht einmal viele Erwachsene durch, von Kindern und Jugendlichen ganz zu schweigen.
Muss da auch mal ein wenig eine Lanze brechen, es gibt doch schließlich so einige Menschen, die schon als Jugendliche den ersten eigenen Hund bekommen und sich wirklich sehr, sehr gut um diesen kümmern und sehr engagiert bei der Sache sind. Da kenne ich aus meinem eigenen Umfeld so einige Positiv-Beispiele, gerade im Hundesport gibt es einige, die schon früh in Jugendjahren angefangen haben und dann echt dabeigeblieben sind und dem Hund auch durch alle Veränderungen hindurch gerecht werden. Einfach weil es die große Leidenschaft ist, das Lieblingshobby, das, wofür das eigene Herz schlägt.
Natürlich kann im Endeffekt niemand sagen, ob das im Falle dieses Mädchens genauso sein wird, aber ich glaube schon, dass die Chancen da ganz gut stehen bei jemandem, der sich so in das Thema reinhängt und auch weiß, wie es auf dem Hundeplatz abläuft etc.
Aber es ist natürlich schon wichtig, dass Du als Mama hinter diesem Hundewunsch stehst und bereit bist, auch mal gewisse Aufgaben zu übernehmen, ob das nun Gassirunden sind, wenn die Tochter lernen muss oder auf Klassenfahrt ist, Fütterung, Fellpflege.
Und nicht außer Acht lassen sollte man natürlich den finanziellen Aspekt der Hundehaltung. Da muss Dir einfach bewusst sein, dass Hunde Geld kosten und die Tochter mit 13 Jahren den Hund die nächsten Jahre über noch nicht selbst erhalten kann, das bedeutet, es müssen Kosten übernommen werden für Futter, Tierarztbesuche (die leider schnell ordentlich ins Geld gehen können), Erstanschaffung und Pflegeprodukte, Versicherung, Steuer... und hinzu kommen natürlich die Kosten für den Hundesport, wobei Vereine kostengünstiger sind als Hundeschulen. Aber sollte der Sport im Laufe der Zeit wirklich etwas ambitionierter betrieben werden, muss man eben mit zusätzlichen Ausgaben rechnen für Workshops, Seminare, Turnierfahrerei etc.
Also für mich klingt die Ausgangssituation an und für sich echt nicht schlecht und ich hätte als Kind/Jugendliche auch alles für einen Hund gegeben und niemals bereut, dass ich dafür auf gewisse Dinge hätte verzichten müssen (ich war nie Partygängerin, auslandssemesterinteressiert oder ständig nur unterwegs) - und ich gönne es einer so engagiert wirkenden jungen Persönlichkeit wie dem hier beschriebenen Mädel echt von Herzen, einen eigenen Vierbeiner zu bekommen. Allerdings musst eben Du entscheiden, ob Du im Worst Case bereit bist, selbst für den Hund zu sorgen und ein ganzes Hundeleben lang die Verantwortung für ihn zu tragen.
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Hi
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Nur kurz:
Ich sehe das komplett anders wie die meisten hier im Forum – wie so oft. Wenn du hinter den Hund stehen kann, deine Tochter sich diesen schon seit vielen Jahren wünscht und schon explizite Vorstellungen hat… why not!
Kann deiner Tochter jedenfalls absolut nachfühlen und ich bekam meinen ersten Hund mit 12 Jahren. Entgegen ALLER Meinungen (Disco, Freund, Schule, blablablabla, …) bin ich nach wie vor mehr als "nur einfacher" Hundehalter! Meine Mutter hat sich nicht um den Hund gekümmert, aber "toleriert". Für mich war Terry, meine erste Hündin, mein absolutes Leben. Beste Freundin etc. Und dadurch, dass ich auch rech früh mit dem Hundesport in Kontakt kam, habe ich sicherlich auch weniger "typische Jugend" erlebt – bewusst und unbewusst! Ohne diese Hündin und die Hunde danach, hätte ich sicher so manche Lebenskrise nicht gemeistert.
Und zum Thema Border Collie: mag etwas viel für den Anfang siena andererseits gibt es für mich fast keine bessere und einfacherer Rasse! Ebenso der Sheltie. Gerade wenn man eben schon was in Sachen Hundesport machen möchte, spricht da ja per se erstmal nichts dagegen, finde ich. Jedenfalls wollte ich ziemlich schnell einen "dieser typischen" Rassen, die es im Hundesport nunmal so gab; wie den Sheltie, der dann auch mein Zweithund wurde.
Ich kenne jedenfalls VIELE Jugendliche, die denselben Lebensweg hatten, wie ich. Und nach wie vor noch aktiv im Hundesport sind bzw. "einfach" Hunde halten. Natürlich gibt es auch das Gegenteil, keine Frage. Ich sage mal, so, wenn du im worst case dahinter stehen kannst, ist es sicher etwas schönes. Man lernt so viel durch Hunde.
Nachtrag: Bin jetzt 32 by the way.
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da @Lockenwolf mich verlinkt hat... Ja klar kann ich mit typischen Wusch Videos dienen, allerdings habe ich auf YouTube nur die Videos "neueren Datums", auf den Videos war Wusch bereits 11, also naturgemäß nicht mehr so schnell wie mit 2-4 Jahren
[Externes Medium: https://youtu.be/_xgXfWLrqFE][Externes Medium: https://youtu.be/Eb5K9HXxCPA][Externes Medium: https://youtu.be/Eb5K9HXxCPA]Fast 12
[Externes Medium: https://youtu.be/GuqGVuOzz5k]Meine Jin - nicht so schnell. Jin ist eher der Typ "ich will alles richtig machen", was bei ihr dann doch etwas Speed rausnimmt
[Externes Medium: https://youtu.be/GuqGVuOzz5k][Externes Medium: https://youtu.be/E60HOtn0XPg][Externes Medium: https://youtu.be/fTSmR-rNJnE]Zum Thema - ich habe meinen ersten eigenen Hund mit 11 bekommen. Ich wollte einen "richtigen" Hund - also entweder einen Berner Sennenhund oder einen Deutschen Schäferhund. Mit den beiden Rassen bin ich aufgewachsen. Schäferhunde gab es immer in den Familien meiner Eltern, schon als diese noch Kinder waren. Eine Tante brachte dann noch den Berner mit rein.
Mein Vater hätte das ja mitgemacht, Aber meine Mutter meinte damals "eine 11jährige bekommt von mir keinen DSH allein in die Hand. Zwergpudel oder gar kein Hund".
Ich war am Anfang auch etwas bockig. Aber die Konsequenz war eben "gar kein Hund", also dann lieber doch den Zwergpudel, auch wenn das natürlich kein Hund war....
Tessy kam, sah und siegte auf der ganzen Linie. Mit ihrer Schnelligkeit beim Lernen von welcher Übung auch immer könnten die DSH in der Familie einfach nicht mithalten.
Im Laufe der Jahre wechselte zwar zwischendurch die Grössenvarietät, aber es blieb beim Pudel. Gross, Klein, Zwerg.
Allen meinen Pudel war gleich, dass sie rasend schnell lern(t)en, begeistert und motiviert dabei waren/sind.
Es gibt allerdings individuelle Unterschiede - Die gibt es in jedem Rasse, auch BCs, Shelite und Co sind nicht alle gleich.
Am besten verdeutlichen kann ich das bei Wusch und Jin - beide waren von der Lerngeschwindigkeit, der Motivation und der Ausdauer ähnlich.
Sie unterschieden sich allerdings stark in der Umsetzung. Wusch machte alles mit Überschall und wenn sie dabei mal in hohem Bogen von der Wippe sprang, weil das blöde Teil aufgrund ihres geringen Gewichts langsamer kippte als Wusch bis zum Ende rannte, dann... Pfffff, Menschen, die Flugwippen korrigieren sind blöde Spielverderber. Es kam in ihrem Leben nie 2-3x vor, dass sie tatsächlich eine Flugwippe hatte, Aber ähnlich war sie auch überall sonst drauf. Zone im Agi überlaufen, Halt-Signal in Obedience beim Richtungsaport ignoriert, .... Alles, Wo sie mal bremsen musste, als full-speed gerade drauf zu, fand sie doof. Sie machte es zwar dann, nachdem man die erinnert hat, dass dies Regel IMMER gilt, zwar, Und auch nicht langsamer oder demotivierter. Aber man musste sie halt immer mal wieder daran erinnern.
Anders Jin - Sie "will keine Fehler machen", was bedeutet, dass sie z.B. im Obi nie anfangen würde zu diskutieren, ob ein Halt auf dem Weg zum Apportel überbewertet wird oder nicht.
Wenn Jin mal gelernt hat, dass man da auf das Signal hält, dann ist das so. Da diskutiert sie nicht mehr, ebenso die Zonen. Wusch hat die Zonen als 2on2off gelernt, sprich sie sollte bis zum Ende der Zone rennen und dann mit Vollbremsung So stehen, dass die Vorderpfote im Gras sind und die Hinterpfote auf dem Gerät. Während Wusch grundsätzlich Vollgas über den Steg rannte um dann in letzte Sekunde eine Vollbremsung reinzihauen, wenn das Freigabeaignal nicht kam (auch hier das eine oder andere Mal hat das mit dem Bremsen dann nicht mehr geklappt), bremste Jin bereits am oberen Te des ASegabgangs ab, um nur ja korrekt zu stehen - Sie hat dann gelernt, einfach durchzulaufen.
Diese individuellen Unterschiede findet man aber auch bei Shelties, BC und Co.
Und nicht immer kann man beim Welpen sagen, wie er mal wird.
Jin Bsp.war ein rotzdrecher Jungspund, unerschrocken, vorlaut, draufgängerisch. Aber im Training kam ein extremer "Will to Please" zum Vorschein.
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Ich war auch von Kind an "anders", damals noch Richtung Pferde. Erstes Pferd mit 10, zwei Reitpferde mit 12 und 14. Erst danach ging mein Fokus Richtung Hunde. Das eine Pferd von damals habe ich übrigens heute mit 38 noch.
Deshalb würde ich auch nie sagen es gäbe solche "anders als die breite Masse tickenden" Teenies nicht. Ich war ja schließlich selber so.
Und ob die Tochter der TE so oder so ist können und müssen wir eh nicht beurteilen. Nur rein ganz generell sollte man mM nach in dem Alter trotzdem immer eine Alternative durch die Eltern in der Hinterhand haben. Denn mit einem Hund bindet man sich halt einfach eine lange Zeit und selbst wenn man noch so motiviert ist kann man nicht komplett 15 Jahre im Voraus planen.
Zur Rassewahl da bleibe ich dabei. Dafür hab ich einfach schon zu oft gesehen wie es in die Hose ging.
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Einen kleinen Hund unter 10 Kilo kann man in einen Fahrradkorb setzen. So habe ich meine Cara schon zur Welpenstunde gefahren. Sogar für etwas schwerere Hunde gibt es noch geeignete Körbe, die dann aber hinten montiert werden müssen und nicht vorne am Lenker hängen.
Klar. Aber dafür muss man sich ja erstmal bewußt sein das Laufen im ersten Jahr halt nicht ist. Nur darum hab ich das geschrieben, weil ich schlicht das Gefühl habe das viele der Basics hier noch fehlen, vielleicht auch der Tochter.
Darum hab ich erstmal auch keine Alternativen aufgezeigt, sondern nur gefragt ob bewußt ist das es halt nicht geht. Gibt ja leider auch noch genug Leute mit Hunden wo sich das noch nicht rumgesprochen hat....
Wenn du hinter den Hund stehen kann
Was sie eben nicht kann, darum überhaupt der Thread.
Und solange sie das nicht kann, wirklich 100% sagen "Ja, okay, das kriegen wir hin" ist ein Hund für ne 13jährige halt ein enormes Glücksspiel.
Kann klappen. Klappt aber viel öfter eben nicht. Wer badet es aus? Immer der Hund.
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Wäre es möglich, dass du mit deiner Tochter einfach mal zu einem seriösen BC-Züchter gehst und ihr euch dort gemeinsam beraten lasst? Oft hilft es, wenn eine neutrale Instanz objektiv ihre Erfahrungen schildert.
(Ich hatte mir zu Anfang meines Hundewunsches auch einen Hütehund eingebildet. Durch die Beratung bei Züchtern dieser Rassen wurde es jedoch schnell klar, dass ein Hütehund eher nicht zu mir passt.)
Und was vielleicht tatsächlich sein kann, und was wir nicht wissen, weil wir euch nicht kennen... Ich kenne einige Kinder/Jugendliche, die nicht ganz unkomplizierte Rassen echt super führen. In meiner Staffel ist eine Hundeführerin, die mit 10 Jahren angefangen hat einen BC in Agility auszubilden. Eine meiner Schülerinnen hat mit 9 Jahren ihren ersten DSH bekommen und ihn im Schutzdienst geführt. Mit damals 19 Jahren war sie schon mit einem Nachwuchshund in der Ausbildung. Natürlich spielen in diesem Alter die Eltern immer eine wichtige Rolle, klar. Aber ich halte das jetzt nicht für unmöglich, einen BC als Ersthund zu halten.
Ich kann das gerade total nachvollziehen: Ich möchte als Nachwuchshund einen Deutsch Drahthaar. Und da reden auch, sagen wir mal 95% der von mir Befragten (inkl. des Forums hier) dagegen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich einen Deutsch Drahthaar durchaus geführt bekomme.
Deswegen finde ich es total wichtig, dass man sich im Vorhinein ausgiebig mit der Rasse befasst und unterschiedliche Leute befragt.
Mit 13 hat deine Tochter doch sicher schon Referate halten müssen in der Schule. Vielleicht kann sie ein Referat vorbereiten zu ihrem Rassewunsch. Dazu muss sie dann an unterschiedlichen Stellen recherchieren. So bekommt sie sicher ein umfangreiches und realistisches Bild von der Rasse.
Trotzdem halte ich den Sheltie immer noch für einen klasse Kompromiss! Und es wäre auf jeden Fall toll, wenn du deine Tochter überzeugen kannst, sich mal näher mit dieser Rasse zu beschäftigen.
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Ich habe mit meiner Tochter gesprochen, aber die ist momentan etwas bockig und ist enttäuscht, dass es kein Border Collie werden soll. Mal ein paar Tage abkühlen lassen und dann erneut zur Sprache bringen. Mir tut es ja auch Leid, aber ich möchte keinen großen Fehler machen und einen zu schwierigen Hund ins Haus holen.
Ich finde das super von dir.
Ein Vorschlag zum Thema Rassewahl wäre noch, mit dem Verein zu sprechen. Ich denke mal, wenn die halbwegs vernünftig sind, raten die euch auch vom Border ab.
Wenn der Kompromiss Sheltie nicht klappt, schaut euch evtl. mal Mini Australian Shepherd an. Oder ev gibt es auch "schaumgebremste" Aussie Zuchten, da kenne ich mich nicht so aus. Der Border kann ja warten, würde ich mir als ersten auch nicht ins Haus holen.
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Ich weiß OT aber GandhiBub was bitte ist "schaumgebremst" ?
Damit meine ich Vertreter einer Rasse, bei denen zB die Hüte- oder Wacheigenschaften nicht so stark ausgeprägt sind wie beim Durchschnitt der Rasse.
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Den Border Collie würde ich auch dann konsequent ausschließen, wenn die Tochter eines der seltenen Naturtalente im Umgang damit wäre. Denn der zukünftige Hund muß zu beiden passen, Mutter und Tochter.
Egal wie engagiert die Tochter ist, niemand kann vorhersagen, wie die zukünftigen Anforderungen in der Zeit von Ausbildung, Studium, Berufsfindung sein werden. Dann muß es möglich sein, daß der Hund - zu dieser Zeit in den allerbesten Jahren und noch lange kein ruhiger Rentner - auch bei der Mutter ein zufriedenes Leben führen kann, ganz ohne Hundesport und spezielle Auslastung.
Wenn der Kompromiss Sheltie nicht klappt, schaut euch evtl. mal Mini Australian Shepherd an.
Mini Aussies sind des Ergebnis der Kreuzung von Australian Shepherds mit Shelties. Das sind zwei Rassen, die sich äußerlich ähneln, aber im Charakter sehr verschieden sind. Die Verbindung von energisch nach vorwärts agierendem Aussie mit dem sensiblen bis tendenziell ängstlichen Sheltie führt gerne mal zu Hunden, die sehr schwierig im Umgang sind. Für Anfänger: Finger weg!
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