Meine Tochter möchte einen Hund. Zu früh?

  • Das nenne ich naturfern. Solche Leute haben nicht viel Ahnung von Tieren, oder?

    Ehrlich, ich verstehe nicht ganz, warum man sich einen eigenen Hund anschaffen will, wenn man so gar keine Vorstellung vom Leben mit Hund hat. Haben die keine Bekannten, Freunde, Verwandten, die passionierte Hundehalter sind, und wo man sich einen Eindruck aus erster Hand verschaffen kann? Kein Hundesitting vorher? Nie Ferienbetreuung übernommen? Wie kann man denn so ohne jeden Einblick dann überhaupt einen Hund wollen? Woher kommt denn dann der Wunsch, wenn man nie erlebt hat, wie sich ein Hund im Leben anfühlt?

    Aha. Das alles, was du da so fragend in den Raum stellen stellst trifft auf mich zu.

    Der Hundewunsch bestand trotzdem irgendwann und wurde auch entsprechend realisiert. Bin ich anscheinend "naturfern" 🙄

  • Ansonsten - noch ein paar Anmerkungen, ich glaube, ich habe schon mal geschrieben, dass ich meinen ersten eigenen Hund mit 11 Jahren bekommen habe. Allerdings muss man dazu sagen, dass meine Eltern beide auf Bauernhöfen aufgewachsen sind und ein Leben mit mindestens einem, idR aber mehreren, Hunden von Kind auf kannten. Und es war ihnen von Anfang an auch klar, dass ich mit 11 Jahren ganz sicher nicht in der Lage bin, mich völlig allein um einen Hund zu kümmern.

    Ohne Rückhalt der Eltern geht es mE nicht.

  • Das kann natürlich sein. Aber ohne Abgleichmöglichkeit wird die Erwartung aus meiner Sicht ja so oder so ins Unendliche schießen. Zumindest war es bei mir so.


    Vielleicht merkt sie so, dass es auch ohne BC gehen kann...Ich hatte damals unterschiedliche Rassen in Pflege und habe viele Unterschiede gemerkt - gerade wenn man mit der Freundin im Sommer an den Badesee will oder in die Eisdiele...das macht man dann einmal oder zweimal mit manchen Hunden...ich hatte eine Golden-Retriever-und eine Dalmatiner-Hündin oft und dann auch mal für 4 Wochen in Pflege - die waren beide ein Traum...die konnte man überall mitnehmen...Besuch bei uns war kein Problem...dann hatte ich einen Irish-Setter...wunderschön, aber Gassi mit ihm war für mich die Hölle und irgendwohin mitnehmen hätte ich den auch nicht können...da war ich nach 2 Wochen froh, wenn er wieder abgeholt wurde. Als Gassigängerin im Tierheim habe ich auch viele Erfahrungen mitnehmen können...aber da wechseln die Hunde oft und mit 15 wird sie da sicher auch nur in Begleitung eines Erwachsenen überhaupt einen Hund bekommen und auch dann nur einen unauffälligen...ich war damals dann schon 19/20 und habe auch gerne "junge Wilde" fürs Gassi bekommen, als ich dort länger und regelmässig war...von denen hätte ich auch keinen daheim haben wollen obwohl ich wirklich so gerne einen eigenen Hund gehabt hätte. Einzig bei einem 2 jährigen Dobermannrüden wäre ich fast schwach geworden...das war ganz knapp.

  • Bezüglich dem "was dann" kann ich ein ganzes Konzert singen :ugly: Denn irgendwie ziehe ich sämtliche sportlichen Vollkatastrophen und ungeeignete Hunde magisch an.


    Sheltie 1 bekommen mit 14, Sport begonnen mit 18. Cedric war ein Schaf, eine Herz aus purem Gold mit Fell drumherum. Aber sooooo laaaaannngsam. Unsere beste Zeit jemals ohne stehenbleiben sondern mit "durchrennen" waren 3.2 m/s. Zum Vergleich heute laufen Hunde um die 6.6 m/s. Aufgegeben haben wir trotzdem nie. Aber mehr wie A2 ging halt nicht


    Sheltie 2 kam 1 1/2 Jahre später. Er sollte es richtig machen (Deja-vu, ne? |) )

    Justin war nervlich absolut nicht belastbar. Einmal Training und er bekam am nächsten Tag Durchfall vor Stress, ein Turnier und er war eine halbe Woche krank. Hundeplatz war für ihn einfach unmöglich.


    Sheltie 3 Leni lassen wir aussen vor. Die ist echt cool.


    Sheltie 4 Mein Lucca. Eine nette Mischung aus Cedric und Justin. Auch er wird vermutlich nie die Nerven für große Turniere haben. Aber im Training ist er ein Traum. Wenn die Umstände passen was nicht immer der Fall ist


    So ist das Leben halt

  • Ich glaube es wurde einfach explizit erwaehnt, dass Hunde nun einmal nicht nur Sportmaschinen sind, sondern auch drumherum Arbeit machen, weil es sich so anhoert als haette die Tochter einen mordsmaessigen Ehrgeiz und wuerde sich um das was sonst noch zum Hundehalterdasein dazugehoert nicht so viele Gedanken machen.


    Maria klingt sehr unterstuetzend, kann sich aber auch nicht wirklich was unter Hundehaltung vorstellen, was ja verstaendlich ist.


    So laecherlich finde ich die ganzen Ratschlaege also nicht.

  • Ich denke, es ist ganz gut weiter zu warten.

    Wichtig wäre aus meiner Sicht, dass Du Dich intensiver mit der Thematik und mit Hunden befasst, Dir mal ein Bild vom Verein und den Leuten und deren Erzählungen und Empfehlungen und den dazugehörigen Hunden machst.

    Ich will nicht das Wissen Deiner Tochter bezweifeln, aber für jemanden der selber auf kein profundes Wissen zurückgreifen kann, klingt jemand mit ein wenig mehr Wissen und einigen Fachbegriffen schnell wie ein Profi.
    Das ist Dir ja auch bewusst, deshalb hast Du hier ja nochmal gefragt ob das alles so ist wie von Deiner Tochter beschrieben, leicht und einfach zu erziehen, super im Agi... quasi die Medaille ohne Rückseite. Und Du weißt halt aus Lebenserfahrung auch ohne Hund bereits, dass es diese Medaillen nicht gibt.

    Also geh mal mit, freunde Dich mal weiter mit dem Thema Hund an, angefangen hast Du ja hier schon, und vielleicht kannst Du Dich doch mehr für die Felligen begeistern als gedacht. Du bist ja schon recht engagiert :-)

  • Etwas was ich bzgl Border Collie und Fremdhunde noch einwerfen mag :


    Wie gesagt haben die gern mal Probleme mit Fremdhunden und sind auch schnell dabei mal rein zu hacken.

    Nun ist es aber so, dass ein Hund in Deutschland nicht Beißen darf, bzw keine Gefahr für andere Tiere darstellen darf.

    Das bedeutet : Zischt der Hund ab und verletzt bspw einen Kleinhund oder ein Reh, kann das eine Einstufung mit sich ziehen, sprich der Hund gilt als gefährlich und bekommt Auflagen.

    Auflagen bedeuten unter Anderem dass man so einen Hund unter 18 nicht führen darf.


    Klingt natürlich weit her geholt, aber es ist leider ein Szenario dass durchaus mit einem Hund passieren kann, der ein gewisses Potential hat.

    Beispiel : Deine Tochter geht Gassi, denkt sich sie kann jetzt mal ableinen, und aus dem Gebüsch kommt ein Kleinhund geschossen. Border geht auf Attacke, Kleinhund muss zum Tierarzt.


    Mit einem Hund der diesbezüglich unproblematischer ist oder zumindest weniger schnell weniger heftig reagiert, passiert das weniger schnell.

    Auch ist es so dass es einem sehr in die Karten spielt wenn der eigene Hund klein ist.

    Ab Kniehoch ist man schnell der Gearschte wenn mal was passiert...

  • Vielleicht zeigst du deine Tochter einfach mal den Thread hier und lässt sie ihn durchlesen. Ich denke hier haben viele kompetente Leute geschrieben und das könnte deine Tochter noch einmal anderes erreichen, als wenn du mit ihr sprichst.

  • Das nenne ich naturfern. Solche Leute haben nicht viel Ahnung von Tieren, oder?

    Ehrlich, ich verstehe nicht ganz, warum man sich einen eigenen Hund anschaffen will, wenn man so gar keine Vorstellung vom Leben mit Hund hat. Haben die keine Bekannten, Freunde, Verwandten, die passionierte Hundehalter sind, und wo man sich einen Eindruck aus erster Hand verschaffen kann? Kein Hundesitting vorher? Nie Ferienbetreuung übernommen? Wie kann man denn so ohne jeden Einblick dann überhaupt einen Hund wollen? Woher kommt denn dann der Wunsch, wenn man nie erlebt hat, wie sich ein Hund im Leben anfühlt?

    Aha. Das alles, was du da so fragend in den Raum stellen stellst trifft auf mich zu.

    Der Hundewunsch bestand trotzdem irgendwann und wurde auch entsprechend realisiert. Bin ich anscheinend "naturfern" 🙄

    Und warum wolltest du dann einen Hund? Irgendwoher muss doch deine Vorstellung kommen, dass das Leben mit Hund toll, bereichernd etc. ist.

    Mich interessiert's wirklich.

    Ich habs halt mal so genannt: naturfern. Du musst dich keinesfalls angesprochen fühlen.

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