Meine Tochter möchte einen Hund. Zu früh?

  • Ich gönne es deiner Tochter sehr, daß du der Idee vom eigenen Hund positiv gegenüberstehst. Ich in ihrem Fall wäre überglücklich, ich habe mein Interesse an Hunden auch als Teenager zu keiner Zeit verloren. Es sind schöne Jahre, die man als Teenager mit einem Hund haben kann.


    Der Knackpunkt kommt aber auf jeden Fall , wenn die Tochter in Ausbildung geht oder zum Studium. Da kann man einfach nicht voraussagen, was kommt.

    Sehr viele für Kinder angeschaffte Hunde bleiben letztlich dann doch bei den Eltern zurück.

  • Weil dir Tochter selbst im Grunde noch nicht fertig erzogen ist. Weil ihr pädagogische Erfahrungswerte fehlen. Weil sie noch ein Kind ist.

    Aber man weiß doch nicht plötzlich, wie man einen Hund erzieht, nur weil man älter wird? Das muss man sich in jedem Fall erarbeiten, auch wenn der Hund erst in 5 Jahren einzieht.

    Nein, das meine ich auch damit nicht. Ich meine, dass die Tochter selbst noch ein Kind ist, und deswegen vieles noch nicht kennt und weiß, was man als Erwachsener weiß. Einem Kind fehlt -meiner Meinung nach - die Lebenserfahrung.


    Ich hab selbst mit 12 Jahren meinen heiß ersehnten Sheltie bekommen. Aber es gab doch manches Mal! die Mahnungen meiner Mutter, dass der Hund jetzt raus muss, auch wenn gerade meine Lieblingsserie im Fernsehen kam. Oder der Hund auch raus muss, wenn es regnet und ich keine Lust hab raus zu gehen. Und dass der Hund den Popo von mir gewaschen bekommen muss oder geduscht werden, weil er ( wie häufig) Durchfall hatte. Trotz aller Liebe zum Hund hatte ich leider nicht so sehr die Reife wie Einige von euch anscheinend, ich war mit der kontinuierlichen, täglichen jahrelangen Pflege und Erziehung leider oft überfordert. Dann kam meine Pubertät, totaler Zoff zu Hause,die erste Liebe, Stress in der Schule, mein Auszug etc pp...

    Ich kann froh sein, dass sich meine Mutter erbarmt hat.


    Da würde ich mir zwar hier im DF alles anhören aber immer noch selbst entscheiden und nicht andere für mich entscheiden lassen.

    Das stimmt! Hast du gut geschrieben 👍

  • War bei mir auch so. Hab meine eigene Schäferhündin mit 18 bekommen und auch die blieb während des Studiums bei meinen Eltern "kleben". Ich war zwar Wochenends und in den Semesterferien da und dann war es auch wieder mein Hund, aber ohne die Unterstützung der Eltern wäre es nicht gegangen, auch finanziell.

    Also müssen die Eltern ganz klar hinter dem Hundewunsch stehen und helfen, wo es nötig ist. Was aber nicht heisst, dass man der Jugendlichen nicht so viel Verantwortung wie möglich überträgt und auch einfordert, dass sie sich kümmert. Wie soll man denn sonst lernen, was es heisst, die Verpflichtung für ein anderes Wesen zu übernehmen, das man haben wollte?

    Die Ausbildung kann meines Erachtens ein Teenager leisten. Warum auch nicht? Mit 13 ist man kein Kind mehr und Konsequenz ist eher Typsache als eine Altersfrage.

    Gibt ja genug, die es mit 50 nicht hinkriegen.

    Ich traue dem Mädchen das zu, so wie sich die Beiträge der TE lesen.

    Sheltie fände ich auch eine gute Rassewahl für das Anforderungsprofil.

  • Ich hab selbst mit 12 Jahren meinen heiß ersehnten Sheltie bekommen. Aber es gab doch manches Mal! die Mahnungen meiner Mutter, dass der Hund jetzt raus muss, auch wenn gerade meine Lieblingsserie im Fernsehen kam. Oder der Hund auch raus muss, wenn es regnet und ich keine Lust hab raus zu gehen. Und dass der Hund den Popo von mir gewaschen bekommen muss oder geduscht werden, weil er ( wie häufig) Durchfall hatte. Trotz aller Liebe zum Hund hatte ich leider nicht so sehr die Reife wie Einige von euch anscheinend, ich war mit der kontinuierlichen, täglichen jahrelangen Pflege und Erziehung leider oft überfordert. Dann kam meine Pubertät, totaler Zoff zu Hause,die erste Liebe, Stress in der Schule, mein Auszug etc pp...

    Ich kann froh sein, dass sich meine Mutter erbarmt hat.

    Ich finde es gut, dass du und andere erzählt, wie es in der Realität war, als ihr so jung einen Hund bekommen habt.

    Und auch, dass ihr erzählt, wie Erziehung im Alltag abläuft. Also dass man nicht sagen kann, liebe Tochter das ist deine Aufgabe,

    sondern dass Erziehung einfach gemacht werden muss, wenn der Hund etwas macht, was er nicht soll.
    (Das war mir übrigens auch nicht so klar, danke für die Erklärung, weiß gerade nicht mehr, wer das gepostet hat)


    Das hilft der TE sicher weiter :gut:


    Mich würde interessieren, liebe Maria648 , was deine Tochter sagt dazu, dass ein Border Collie nicht geeignet ist für euch, und ob sie sich für andere Hunderassen auch begeistern kann. Und zu den Anmerkungen der User, was wäre, wenn der Hund dann trotz vernünftiger Rasseauswahl schlussendlich nicht für Agility geeignet wäre.


    Was mir als Hundelaie noch so einfällt:

    Ich glaube es wäre wichtig, dass euer vielleicht künftiger Hund überall hin mitkommen kann, also dass es so ein Typ Hund ist, der gerne dabei ist (und damit klarkommt, wenn er nicht Mittelpunkt der Aufmerksamkeit deiner Tochter ist), wenn deine Tochter mal mit Freunden was unternehmen möchte. In eine Eisdiele gehen, Freunde besuchen, mit Schulkameraden im Park sitzen usw.

  • Ich würde auch nicht sagen, dass ein Hund hier fehl am Platz ist, aber wie schon andere hier gesagt haben, du wirst zumindest einen großen Teil der Erziehung übernehmen. Tagsüber oder Vormittags für den Hund da sein und Gassi gehen heißt auch, dass man den Hund dabei erzieht. Leinenführigkeit trainieren, Hundebegegnungen, dass kann man ja nicht einfach so laufen lassen. Deine Tochter hört sich schon gut informiert an, aber sie ist trotzdem erst dreizehn. Die ganze Verantwortung kann sie und sollte sie in dem Alter nicht übernehmen müssen. Juristisch gesehen ist der Hund sowieso deiner, heißt also auch du trägst die Verantwortung wenn was passiert. Alleine Spazierengehen lassen würde ich ein dreizehnjähriges Mädchen auch nicht, dass kann auch Versicherungstechnisch problematisch sein. Also wenn du jeden Tag je nach Wohnsituation bis zu dreimal spazieren gehen möchtest, die Grunderziehung übernehmen möchtest, das finanzielle übernimmst, auch wenn mal höhere Tierarztrechnungen kommen, den zusätzlichen Dreck akzeptierst und wahrscheinlich auch hauptsächlich wegmachst, die Urlaubsplanung eventuell an den Hund anpasst, und am Besten auch noch ein bisschen Spaß dran hast, dann macht das.

    Ein Hund beeinflusst das Leben schon sehr, das müssen alle wollen, die damit irgendwie zu tun haben. Ich finde es auch ziemlich bemerkenswert, dass manche hier schreiben sie waren schon so früh alleine für einen Hund verantwortlich. Die Eltern haben immer auch einen Anteil an dem Ganzen, sei es das Finanzielle, Fahrten zum Training und zum Arzt, Urlaube die nach dem Hund gerichtet werden, mehr Dreck im Haus, ich denke das bekommt man als Jugendlicher gar nicht alles so mit und reflektiert das nicht so und nachher weiß man nur, dass es gut geklappt hat.

    Ich hatte mein erstes Pferd mit dreizehn, ja bin jeden Tag hin, hab den Stall gemistet, mich drum gekümmert, hab auch nie die Lust verloren, das Pferd war immer das Wichtigste. Ja, und meine Eltern haben mich jeden Tag hingefahren, mitgeholfen, mitfinanziert, Futter geholt, extra Wäsche gewaschen. ;) Und ein Pferd schränkt nicht so ein, wie ein Hund.

  • Ich finde ein Pferd aufwendiger ;-)


    Es gibt ja vielleicht auch eine Kinder-Hund Erziehunggruppe.

    Oder wenn der Verein gut passt, das man auf sie eingeht. Ich habe da auch weniger Bedenken, warum sie nicht mit ihrem Hund in die Huschu gehen sollte.


    Wie war's das wo ein Wille....die TS ist ja jetzt auch schon im Verein tätig.


    Oder notfalls investiert man in einen Trainer, der ggf auch schon vorher Welpen Dinge erklärt, und dass sie genau dann reagieren sollte.



    Und sorry andre Hobbys sind halt erstmal nich, das Hobby ist dann der Hund.


    Es muss halt ein Rhythmus nach der Schule gefunden werden, aber mit Verantwortung für den Hund (also nicht ewig chillen, dann HA dann der Hund U.nicht die Mama geht dann letztlich.)

    Klar Ausnahme bestätigen die Regel^^


    Ich denke mit 14 wärt ihr mit dem Gassi auf der sichereren Seite.

  • Ich finde ein Pferd aufwendiger ;-)

    Das kommt ja ganz drauf an. Ich meinte auch eher für die im Haushalt lebenden Personen. Den Dreck kann man weitgehend draussen lassen, das geht beim Hund nicht und wenn das Pferd in Vollpension steht ist Urlaub etc. auch kein Problem. Mit Hund muss der Urlaub eben angepasst werden oder man hat eine Betreuung. Soll ja auch nicht heißen, dass das bei der TE nicht geht, sondern nur, dass man sich darüber Gedanken machen muss. Die TE hat noch keine Hundeerfahrung und es ist doch besser im Vorfeld über alles nachdenken zu können, als wenn man nachher dann sein ganzes Leben umkrempeln muss, obwohl man selber gar keinen Hund möchte.

  • Wieso man in diesem Alter nicht in der Lage sein sollte, die Erziehung eines Hundes zu übernehmen, erschließt sich mir auch nicht so ganz.

    Weil dir Tochter selbst im Grunde noch nicht fertig erzogen ist. Weil ihr pädagogische Erfahrungswerte fehlen. Weil sie noch ein Kind ist.

    Und wenn es dumm läuft sieht der Hund im Kind eher sowas wie nen Spielkameraden und nicht die Bezugsperson die er ernst nimmt. Kann auch gut an der Rasse liegen, aber unser Familienhund meiner Kindheit (Appenzeller) war für mich ein super Kumpel, ist eingezogen als ich 8 Jahre alt war. Das war aber der Wunsch meines Vaters und wir Kinder waren natürlich begeistert, meine Mutter musste erst noch überzeugt werden (da von Anfang an klar war, dass eigentlich die meiste Arbeit an ihr wird hängen bleiben, da sie nunmal am meisten zuhause war, abgesehen von uns kleinen Kindern (ich 8,mein Bruder 13 und meine Schwester mit 18 war schon nur noch am Wochenendurlaub zuhause). Dieser Hund hat mich aber nicht wirklich für voll genommen. Er hat mich nicht bedrängt, gemassregelt oder so, war mit mir immer sehr nett und ich hab alle möglichen Tricks mit ihm geübt in meiner Jugend, sowas wie Gassi und er ist bei mir im Freilauf hätte aber nie geklappt, im Ernstfall hätte er einfach gemacht, was er für richtig hält. Bei meinem Bruder sah das tatsächlich schon anders aus, der war einfach ein paar entscheidende Jahre älter, als der so 15/16 war hat der Hund ihn sehr gut akzeptiert und hat bei ihm super gehört. Er war dann nach meinem Vater tatsächlich die wichtigste Betugsperson. Anfangs die Erziehungsarbeit haben aber meine Eltern leisten müssen, uns (meinen Bruder und mich) hätte der Hund da ignoriert.

  • Danke nochmal für eure Antworten.


    Zum Thema Erziehung kann ich nicht soo viel sagen. Natürlich würde ich mithelfen im Alltag. Ich meinte damit eher das Kommandos beibringen und sowas. Versteht ihr? Ich möchte nicht stundenlang damit verbringen ihm Sitz oder Platz beizubringen. Wenn er etwas anknabbert oder kaputt macht würde ich ihn natürlich ermahnen und es verbieten. Meine Tochter liest seit Jahren alle möglichen Erziehungsratschläge, Blogs und guckt Youtube Videos. Ich würde mich natürlich bevor es so weit ist auch informieren und die wichtigsten Dinge aneignen.

    Das Drecksarbeit war nicht böse gemeint, deshalb auch die ""


    Ich habe mit meiner Tochter gesprochen, aber die ist momentan etwas bockig und ist enttäuscht, dass es kein Border Collie werden soll. Mal ein paar Tage abkühlen lassen und dann erneut zur Sprache bringen. Mir tut es ja auch Leid, aber ich möchte keinen großen Fehler machen und einen zu schwierigen Hund ins Haus holen.


    Ich lese auf jeden Fall gespannt weiter hier mit und beantworte gerne eure Fragen. Ich habe nur nicht so viel Zeit hier rein zu gucken, gebe mir aber Mühe.

  • Was man bei den Erfahrungsberichten nicht vergessen darf ist, dass die Welt vor 15 Jahren und mehr noch etwas anders war. :ka:


    *Die Hundedichte war vielerorts viel geringer. Dadurch gab es nicht soviele Vorkommnisse.

    *Der Hund hatte oft einen anderen Stellenwert.

    *Damals gab es auch keine Probleme wenn man als Kind mit Hund unterwegs war. Heutzutage passiert schneller etwas wegen s.o. und dann gibt's Probleme mit den Versicherungen.

    *Auch die Kinder/Jugendlichen hatten mehr Zeit und waren nicht so im Stress. Nachmittags oder ganztägig Schule gab es kaum. Heutzutage ist das teilweise schon in der Grundschule bzw Unterstufe der weiterführenden Schule Standard (mein Fünftklässler hat zb einmal wöchentlich 9std).

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