Kommentkampf ⚡️ Trennen? Laufenlassen? Erfahrungen?

  • Diese Hunde sind also bereits geübt in Konfliktlösung wie ich sie gerne haben möchte, die kennen den Umweg über mich bereits, wenn milde Mittel der Grenzsetzung (abwenden, weggehen etc., Hunde können ja sehr dezent Grenzen setzen bevor sie sich prügeln) nicht fruchten, kommen die zu mir oder werfen mir hilfesuchende Blicke zu, ich kümmer mich dann drum die Situation aufzulösen.

    Auf diese Weise lernen die lieben Kleinen auch gleich mit, wie die Großen das machen, wie unsere zivilisierte Kommunikation aussieht.

    Das ist ein sehr anthropomorpher Ansatz...Hundemütter lösen auch diverse Dinge über kondtionierte Strafe, dort wird also schon der Grundstein zur Kommunikation gesetzt. Ich habe nichts gegen Hunde, die wissen, dass nach einem Knurren auch eine aversive Konsequenz folgen kann, und zwar direkt vom Artgenossen und nicht erst über die Umleitung Mensch.


    Zwischen "weggehen" und "prügeln" gibt es btw noch ziemlich viele Graustufen oder :relieved_face:

    Klar, die Eskalationsleiter kann durchaus viel länger sein (oder auch kürzer ;-) )

    Schlußendlich geht es hier nur mittelbar um die Hunde, vor allem geht es um Hunde in unserer dichtbesiedelten Zivilisation, um verschiedenste Ansprüche vom Mitmenschen mit und ohne Hunde und eine Gesetzeslage bei der beim "laufen lassen" ein Kratzer uU genügt für Auflagen (aggressives Verhalten ggü Mensch oder Tier).

    Mir geht es darum, diesen Ansprüchen bestmöglich gerecht zu werden, im Sinne der Hunde und Menschen und gleichzeitig den Hunden vernünftigen Sozialkontakt ermöglichen und sichere Lösungsoptionen etablieren die gefahrfrei in unser System passen.

  • Die Terrine war in ihrer Jugend zu gern mit den Hundejungs an vorderster Front und hat sie geschickt oder sie selbst vermöbelt. :fear:

    Die Mädels dürfen unter einander ihre Meinungsverschiedenheiten haben und klären. Ohne Blut, ohne Löcher. Wer grundlos rumstänkert weil er schlecht geschalfen hat oder nen Pups quer sitzen hat bekommt ärger mit mir.

    In 10 Jahren hatte ich 1x Theater unter den Hunden. Als Pubertier djini meinte auf die Erbse hüpfen und sie rupfen müssen weil sie von Sofa aufsteht :rotekarte:

    Mit fremden gibt's gar nix. Das ist meine Baustelle und mit bekannten Hunden & Gruppen, je nach dem. Meistens ersticke ich im Keim in und es gibt Leine. Kommt aber sehr sehr selten vor und hauptsächlich bei Djini :ka:

  • Das heißt, du hast gezielt die Auseinandersetzung mit deinem Rüden gesucht?

    :lol: Witzige Vorstellung. Nein, ich wollte ihm Kontakt zu anderen Hunden ermöglichen. Ich bin in dem Gebiet gut 5 Jahre täglich gelaufen, im Sommer oft auch 2 x täglich. Es gab tausende Hundebegegnungen in den Jahren, ganz selten habe ich eine Beißerei erlebt, nie Kommentkämpfe bei anderen Hunden, nur bei meinem.




    Und das waren wirklich Kommentkämpfe mit großem Getöse und nicht diese spielerischen Halbraufereien, die es auch oft gibt?


    Ja, das waren richtige Kommentkämpfe, aber eben nur mit diesem einen weißen Schäferhund. Keine Ahnung warum nur mit dem. Ich sehe das noch richtig vor mir, obwohl das schon sehr lange her ist. Das gab auch nicht bei jedem Treffen einen Kommentkampf zwischen den beiden, oft gingen sie auch nur im Bogen staksig aneinander vorbei, wir beiden Frauen waren immer ganz entspannt, wenn wir uns zufällig begegnet sind, wahrscheinlich weil wir wussten, dass unsere Rüden sich noch nie richtig gebissen hatten.


    Richtige Beißereien habe ich auch erlebt, die sind aber völlig anders, ebenso spielerische Raufereien, die kenne ich nur von Hunden, die wirklich miteinander spielen und rennen und sich auf- und umeinander kugeln.


    Aber ich verstehe deine Nachfrage, es ist so selten, dass man wirklich einen Kommentkampf sieht, wie gesagt, ich habe so viele Hundebegegnungen gehabt, war in Gruppen unterwegs, in verschiedenen Hundeschulen, bei Rassetreffen etc. aber habe nur mit meinem ersten Rüden solche Kommentkämpfe erlebt. Daher scheiben sicher auch einige gar nicht über den Kommentkampf, sondern über Angriffe auf ihre Hunde und wie sie da reagieren. Meine Erfahrungen sind ja nun auch sehr begrenzt, aber nie ist im Vorfeld eines Kommentkampfes der andere Hund einfach auf meinen zugerannt, oder andersrum.

  • Ist schon ewig her und fast vergessen, aber hier gab es tatsächlich Kommentkämpfe, naja, eher : laute Rangeleien, die wir unbesorgt haben laufen lassen - und das waren die zwischen den beiden Söhnen unserer Hündin. Zwei intakte große Rüden, einer lebte samt Mutter bei uns, der Bruder kam regelmäßig in Pflege, weil seine Besitzerin zeitweise im Ausland lebte.


    Die beulten sich immer genau einmal, am ersten Tag, ganz kurz, unter enormem Gebrüll und auch, ohne dass es je einen Kratzer gab. Es gab für unser Auge nicht mal einen Gewinner oder Verlierer, sie stiegen sich nur brüllend, zähnefletschend und rempelnd an - und dann war Ruhe, für den ganzen Rest der Zeit. Die Jungs tranken sozusagen ein Bier, gingen entspannt zur Tagesordnung über und waren wieder ein Team.


    Die ersten Male sind wir noch entsetzt dazwischengegangen, aber es ging so blitzschnell, dass die Rüden schon wieder ruhig waren, bevor wir zufassen konnten. Nachdem klar war, dass da wirklich absolut nichts passierte und danach alles entspannt weiterging, haben wir das einfach unter "Kräftemessen" abgehakt. Die alte Hündin, die die beiden sonst sehr unter Kontrolle hatte, zuckte bei dem ganzen Getöse übrigens kaum mal mit einem Ohr - der muss sofort klargewesen sein, dass da nichts Ernstes passierte.

  • Es ist doch absurd, dass sich fremde Hunde so angehen, weil einer meint sein Ego müsse aufpoliert werden

    Och, so absurd finde ich das gar nicht. Kommentkämpfe gibt es im Tierreich ja nun bei vielen Tierarten, sogar bei Insekten. Und auch bei Männern kann man (nicht nur) im jungen Alter zuweilen eine gewisse Tendenz erkennen, den Proll raushängen zu lassen. Kerle halt. :rollsmile:

    Ja, der stärkere besiegt den schwächeren, Aber bei gezüchteten Haustieren, da ist es absurd.

    Man lässt auch keine Stiere kämpfen, bis einer Tod ist, oder Schafsböcke. Aber ausgerechnet Hunde, die mit ihren Menschen Gassie gehen dürfen sichbenehmen, wie der besoffendste Kneipenproll?

    Muss ich nich verstehen.

  • Man lässt auch keine Stiere kämpfen, bis einer Tod ist, oder Schafsböcke. Aber ausgerechnet Hunde, die mit ihren Menschen Gassie gehen dürfen sichbenehmen, wie der besoffendste Kneipenproll?

    Muss ich nich verstehen.

    SherlyH bezog sich auf Kommentkämpfe, du sprichst von Beschädigungskämpfen, da ist nachvollziehbar, dass du das nicht verstehst, wenn du von einer ganz anderen Sachlage ausgehst.

  • Zum "junge Männer..." Vergleich will ich als Mutter eines jungen Mannes (18) mal was einwerfen:

    Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber das ist kein Sozialverhalten welches ich fördere, honoriere oder in irgendeiner Form wünschenswert finde. Und es ist nicht davon auszugehen, dass ich tatenlos danebenstehen würde.

    Das wäre aber genau die Situation, danebenstehen und abschätzen ob sie sich wohl selber reguliert bekommen. Wer würde das machen?

  • Ja, der stärkere besiegt den schwächeren, Aber bei gezüchteten Haustieren, da ist es absurd.

    Man lässt auch keine Stiere kämpfen, bis einer Tod ist, oder Schafsböcke. Aber ausgerechnet Hunde, die mit ihren Menschen Gassie gehen dürfen sichbenehmen, wie der besoffendste Kneipenproll?

    Muss ich nich verstehen.

    Ich wollte damit ausdrücken, dass ich Imponierverhalten und Kommentkämpfe grundsätzlich nicht ungewöhnlich finde. Der Hund ist halt immer noch ein Tier wie jedes andere auch - auch wenn er gezüchtet ist und Gassi geht. ;)

    Ich finde es schlicht aus verhaltensbiologischer Sicht interessant, nicht nur bei Hunden. Bei einem echten Kommentkampf wird ja eben nicht beschädigt, sondern es ist mehr ein ritualisierter Wettbewerb, um einen ernsthaften Kampf zu vermeiden.


    Dass ich die Entstehung eines Kommentkampfs trotzdem vermeide, weil mir das Risiko zu hoch ist, dass es kippen könnte, habe ich ja bereits mehrfach geschrieben. Das schließt sich doch nicht aus. :ka:

  • Verstehe.

    Nur ging es hier ja darum, ob man trennt oder nicht. Und nicht darum, was Haustiere aus verhaltensbiologischer Sicht zeigen können.

    Der Ausgangsthread zeigt ja sehr deutlich, dass sich fremde Hunde gegenseitig auch durchaus todbeissen können. Und mein Beispiel war ja, dass je älter und klapperiger der eigene Hund ist, desto weniger tolerant ist MENSCH bei Hunden, die „ihr Ego aufpolieren“ wollen.


    Komentkämpfe sind oft der Anfang einer BEISSEREI und zwischen Gassiehunden völlig absurdes „Menschenverhalten“, wenn man das zulässt.


    Niemand mit normalem Verstand lässt seinen Hahn oder Erpel mit dem Hahn oder Erpel des Nachbarn kämpfen (die drohen auch erst), niemand geht mit seinem Hengst spazieren und lässt denn „auf einer Wiese“ „Guten Tag“ sagen zu einem anderen Hengst, der da grad spazierengeführt wird….und so weiter…..


    Bei Hunden ist das ausgehebelt, weil sie sich normaler weise nicht sofort beschädigen.


    Was ist denn nur so schwer daran, wenn man seinen Hund einfach unter Kontrolle hält. Oder ruft, wenn er Mist macht?

    Ich sehe doch, was abgeht, wenn ich andere Hunde treffe. Und wenn ich mit meinen drei Rüden auf einen potenten aggrotestosteronbolzen treffe, mach ich einen Bogen. Nicht, weil meine schlimm sind, sondern, weil ich keine Lust habe, dass sie überfallen werden. Und weil ich der Aufpasser meiner Tierkinder bin!

  • Ich glaube niemand führt das wirklich bewusst durch. Das wäre auch für mich unvorstellbar, nur manchmal Rasselt man denke ich in sowas rein.

    Zeichen nicht erkannt oder irgendwas anderes.

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