Kommentkampf ⚡️ Trennen? Laufenlassen? Erfahrungen?

  • Mein derzeitiger Stand ist, so habe ich es gelernt: laufen lassen, beide Besitzer entfernen sich in gegensätzliche Richtungen und im Normalfall ist der Kampf binnen weniger Sekunden durch.


    So ähnlich habe ich das auch gemacht, also auf jeden Fall Abstand halten, weiter weg gehen, damit sich mein Rüde nicht durch mich gestärkt fühlt. Solche Kommentkämpfe habe ich bisher nur mit meinem ersten Rüden erlebt, ich denke, dass das so 5-6 Mal passiert ist und immer mit dem weißen Schäferhundrüden einer Nachbarin. Immer im Freilauf auf einer großen Wiese im Auslaufgebiet. Wenn wir uns da zufällig getroffen haben, wussten wir schon, dass die beiden sich wahrscheinlich gleich wieder aneinander abarbeiten.


    Mich hat das fasziniert, das kannte ich vorher nicht und keiner meiner späteren Rüden hat so einen Kommentkampf mit einem gleichstarken Rüden geführt. Kann mich noch sehr gut erinnern, wie mein Rüde und der weiße Schäfer um die Grasbüschel gestrichen sind und um die Wette markiert haben und dann gings los, immer standen beide recht schnell auf den Hinterbeinen, wie man das aus dem Fernsehen von Bären kennt. Mäuler weit aufgerissen, ein wildes Getöse, aber berührt, sprich gebissen, haben sie sich nie. Nach einigen Sekunden sind dann beide runter auf die Vorderpfoten, staksig zum nächsten Grasbüschel und markiert und dann kam meiner zu mir und der weiße Schäfer ist zu seinem Frauchen getrabt.


    Ich finde so einen Kommentkampf kann man gar nicht mit einer Beißerei vergleichen, das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.

  • Nein, hier hat keiner sich aufzumanderln und den dicken Mickey zu markieren, egal wie sehr der andere provoziert und egal, wie klar ist, dass es da nur bei Rumprollen bleibt.

    Die Herschaften brauchen sich bei solch einem Quatsch nicht das Ego polieren, die haben sich zu benehmen und jeder Hundehalter der meint, sein Hund solle das allein klären, wird erleben, wie ICH das mit seinem Fifi kläre und dem Beine mache.


    Gibt's nicht, Punkt.

  • nach ca. 5 Sekunden war der Show-Kampf durch und die Hunde gingen ihrer Wege

    Ich habe neulich irgendwo gelesen, man solle 10 Sekunden warten und durchatmen, bevor man dazwischen geht, um die Stimmung nicht noch weiter aufzuheizen. Ein zu frühes Eingreifen würde angeblich das Risiko erhöhen, dass es tatsächlich eskaliert. Keine Ahnung, ob das stimmt. :ka:


    Mein 2 Jahre alter Pudel ist gerade in dem Alter, wo er sich schneller von anderen Rüden provozieren lässt. Wenn ich ihn lassen würde, würde er das auch ganz gerne ausdiskutieren. :fear: Aber ich kann darauf verzichten und mache um potenzielle Kandidaten einen großen Bogen. Zumal er meist der deutlich Kleinere ist, da möchte ich nix riskieren.

  • Die Bracke hat ja recht jung angefangen den dicken Max zu markieren. Ich gehe immer dazwischen, weil er bei unterlegenen Hunden nachsetzen und ernst werden würde. Ich kenn ihn, ich weiß das, gibt's hier also nicht.

    Der einzige Hund bei dem ich nicht dazwischengehe wenn es knallt ist der Plott-Rüde von nem Jagdkollegen. Da weiß ich, dass der zwei Sekunden Getöse macht und und Búri dann auch weiß was Phase ist. Die beiden jagen aber auch regelmäßig zusammen, wohnen zwischendurch zusammen und kennen sich gut.


    Wenn es vor der Jagd zu Raufereien kommt gehe ich immer dazwischen, egal welche Hunde. Da ist der Hormonpegel so hoch, dass das schnell kippen kann. Tut manchmal weh, aber die Hunde bleiben heile.

  • Sehr interessant, danke für Eure Einschätzungen.


    Ja klar, wenn ein großer Hund auf einen kleinen draufgeht dann steht außer Frage was man tut.


    Im eigenen Rudel habe ich Kommentkämpfe noch nie erlebt, das waren allesamt flüchtige Bekanntschaften, die man weder vorher noch danach je gesehen hat. Da gab es auch kein langes Geplänkel vorher.


    Bei den von mir erlebten Kommentkämpfen waren die Hunde alle gleichgroß und binnen Sekunden hatten die herausgefunden, wer körperlich überlegen ist und wer nachgibt. Der unterlegene gibt auf, gleichzeitig hört der überlegene sofort auf. Ein nachsetzen sowie Zahneinsatz gehören nicht zu den Spielregeln. Wenn keiner nachgibt, kann das vermutlich ziemlich schnell kippen und spätestens dann ist höchste Eisenbahn, zumal man ja nicht weiß wie „sauber“ der andere Hund tickt. Mein Schäfi z.B. hat nicht mal dann seine Zähne benutzt als er mal gebissen wurde. Auf seine Beißhemmung konnte ich mich echt verlassen, auf die der anderen nicht.


    Ich überlege immer was ich heute tun würde, wenn dies oder jenes passiert. Natürlich möchte ich nicht, dass mein Hund einen anderen verprügelt/beißt oder selbst verprügelt/gebissen wird. Ich glaub auf sowas kann hier jeder verzichten. Ich mein hier wirklich im Fall der Fälle wenn die sich schon am kloppen sind (nicht vorher, denn ich würde immer versuchen zu verhindern), denn ich weiß gar nicht wann man (nach meinen bescheidenen Erfahrungen) überhaupt die Zeit hätte einzugreifen, aber ggfs. gibt es auch längere Rangeleien, wo man sich sortieren, atmen und die Hunde dann abpflücken kann und dann auch sollte.


    Aber... verschärft das Eingreifen nicht den Kampf? Was SherlyH geschrieben hat dümpelt dunkel auch so ähnlich in meinem Kopf rum. Eingreifen geht doch nur simultan mit dem anderen Besitzer oder hat hier echt einer von Euch nur einen Hund entfernt und der andere hat das einfach so akzeptiert? Ok, vermutlich entfernt man dann den fremden Hund, da man ihn nicht kennt, den eigenen müsste man im Normalfall verbal auf Abstand halten können?

  • Meine Hunde gehen sofort weg, wenn ich eingreife. Ich hatte das erst vor zwei Wochen. Im Dunkeln kam plötzlich ein Mini-Bulli um die Ecke und ging meinem Nian an den Hals. Der hat dort zum Glück viel Plüsch und ist sehr wendig und geschickt im Wegspringen, das hat viel gerettete. Ich habe den Bulli weggetreten, da ist mein Nian sofort in meinen Windschatten. Als ich sah, dass der andere ein Geschirr an hatte und ich den schließlich packen konnte, ist mein Nian weg bis zur nächsten Barriere und hat dort gewartet.


    So sieht das bei meinen eigentlich immer aus, wenn so was passiert. Manchmal gehen sie schon hinter mich, wenn sie merken, dass der andere Hund Krawall will.

  • Meine Hunde gehen sofort weg, wenn ich eingreife. Ich hatte das erst vor zwei Wochen. Im Dunkeln kam plötzlich ein Mini-Bulli um die Ecke und ging meinem Nian an den Hals. Der hat dort zum Glück viel Plüsch und ist sehr wendig und geschickt im Wegspringen, das hat viel gerettete. Ich habe den Bulli weggetreten, da ist mein Nian sofort in meinen Windschatten. Als ich sah, dass der andere ein Geschirr an hatte und ich den schließlich packen konnte, ist mein Nian weg bis zur nächsten Barriere und hat dort gewartet.


    So sieht das bei meinen eigentlich immer aus, wenn so was passiert. Manchmal gehen sie schon hinter mich, wenn sie merken, dass der andere Hund Krawall will.

    Hast du ihnen das beigebracht? Oder "erarbeitet", indem du sie in solchen Situationen immer geschützt hast?

    Oder zeigen sie das Verhalten einfach von sich aus ohne dass du da was machen musstest?

  • Ich greife bei Kommentkämpfen zügig ein und kenne es auch so aus der Hundeschule, dass die Trainerinnen dort schnell eingreift.


    Ich habe mit meinen eigenen Rüden schon ein paar Kommentkämpfe erlebt, in der Hundeschule zwischen einem von meinen und einem gleichgroßen Rüden, es sind zweimal Flexileinen gerissen und es kam daraufhin zu einem Kommentkampf und und ich durfte auch mal vier gleich große Rüden trennen.


    Bei einem dieser Kommentkämpfe hat es funktioniert, dass ich meinen Hund angesprochen habe und weggegangen bin und mein Hund ist mir gefolgt. Leider war der andere scheinbar noch nicht fertig mit der "Diskussion" und ist uns ebenfalls hinherhergelaufen. Dann hat der andere Hundehalter seinen Hund angeleint.


    Bei meinen eigenen reicht bis auf einmal ein lauter Brüller. Bei dieser einen Situationen haben sich zwei meiner Hunde unter meinem Bett um einen Kauartikel gestritten den eigentlich keiner mehr wollte den aber auch keiner teilen wollte. Das lief sehr ungünstig für meinen Mann weil er die Beiden mit den Händen auseinander schieben wollte und in dem Moment schnappt einer ab, erwischt den Daumen von meinem Mann, zertrümmert den Knochen und trennt den Daumen fast ab. Die Hunde hatten danach nur oberflächliche Verletzungen im Gesicht und leben weiterhin miteinander, mein Mann musste eine Woche im Krankenhaus verbringen.

  • So sieht das bei meinen eigentlich immer aus, wenn so was passiert. Manchmal gehen sie schon hinter mich, wenn sie merken, dass der andere Hund Krawall will.

    Ich finde das toll, dass Dein Hund die Regelung Dir überlässt, das macht vieles einfacher. Hast Du solche Situationen öfter? Liest sich so... auch nicht schön, oder...


    Aber an die Kehle gehen ist in meiner Welt kein Kommentkampf mehr... genauso wie alles wo es nur einen Initiator gibt und der Gegenspieler bereits nachgibt bzw. signalisiert, dass er keinen Stress möchte.

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