Hündin aufnehmen, die gebissen hat?

  • So wie ich das verstanden habe, wollte die TE ihrer Schwester helfen beim Aussuchen des richtigen Hundes, diese hat sich dann aber für den LZ DSH vom Vermehrer entschieden. Oder habe ich da falsch gelesen?

    So habe ich es auch verstanden.

    Sorry ihr habt Recht, dann entschuldige ich mich dafür. Mein Fehler

  • Melde dich bei dsh in Not evtl. Können die euch helfen.

    Zum Rest, warum sucht man seiner Schwester einen LZ dsh aus, wenn man denkt das ist zu viel. Verstehe ich echt nicht.

    Sie hat ihrer Schwester diesen Hund doch gar nicht ausgesucht. Sie hat ihr sogar zu einem ordentlichen Züchter geraten.


    Edit: zu spät gesehen, dass das schon geklärt wurde.

  • Melde dich bei dsh in Not evtl. Können die euch helfen.

    Zum Rest, warum sucht man seiner Schwester einen LZ dsh aus, wenn man denkt das ist zu viel. Verstehe ich echt nicht.

    Laut dem Text der TE hat die Schwester den Hund und den Züchter gegen bessere Ratschläge selbst ausgesucht....


    edit: wohl alle gleichzeitig geschrieben...

  • Melde dich bei dsh in Not evtl. Können die euch helfen.

    Zum Rest, warum sucht man seiner Schwester einen LZ dsh aus, wenn man denkt das ist zu viel. Verstehe ich echt nicht.

    Laut dem Text der TE hat die Schwester den Hund und den Züchter gegen bessere Ratschläge selbst ausgesucht....

    Oft wäre vielleicht genaues Lesen angebracht, bevor man - wie hier so oft - die Vorwurfskeule schwingt....

    Gleiches gilt bei dir denn ich habe mich schon längst korrigiert. Also hättest du dir deine Moralkeule genauso sparen können.

  • Wie ist das Leben mit einem Hund der gebissen hat?

    Mein Hund (Schäferhund-Mix, 6 Jahre alt) hat bereits mehrfach gebissen. Ein Kind (beim Vorbesitzer - ins Gesicht), einen Besucher (bei mir - gab "nur" blaue Flecken), mich (zwei Mal aus Schreck/Frust - auch nur blaue Flecken) und zwei kleine Hunde. Seit letzterem Vorfall trägt er draußen konsequent einen Maulkorb, läuft nur an übersichtlichen Stellen an schleppender Schleppleine frei und generell bin ich, wenn ich mit ihm unterwegs bin, deutlich vorsichtiger. Ich weiche bei Fußgängern, Radfahrern etc. lieber einmal zu oft aus, gehe lieber weit in einen anderen Weg rein usw.

    Er wird bei Besuch - egal ob Freunde oder nur ein Handwerker - konsequent ins Auto gesperrt. Mit Maulkorb drauf. Sicher ist sicher.

    Wenn ich mit ihm zu Freunden fahre, trägt er da auch Maulkorb und bleibt angeleint, wenn er den Besuch noch nicht kennt. Es gibt ein paar Leute, da ist er super lieb und braucht den Maulkorb gar nicht.

    Wenn er sich verletzt hat und ich mir das angucken will/muss, kommt zuallererst der Maulkorb drauf. Hat er Schmerzen, schnappt und beißt er (verständlicherweise). Ja, auch nach mir.


    Aber so im Alltag ... wenn man ihn jetzt nur auf den Fotos in meinem Thread sieht, könnte man meinen, er wär ein ganz normaler, lieber Hund. Er liegt jetzt z. B. selig auf'm Sofa und döst, nachdem wir vorhin im Garten noch Fuß geübt haben. Er schläft nachts bei mir im Bett und darf sich auch mit unter die Decke kuscheln. Er wird betüddelt und lieb gehabt wie die anderen Hunde hier auch.

    Und auch wenn's sich bescheuert anhört: gerade weil er so "schwierig" ist, ist er mein Lieblingshund. Manchmal ist er anstrengend und ich bin neidisch auf die Leute, die einfach den Besuch reinlassen können, ohne dass der Hund durchdreht. Aber ich hab mit und wegen ihm SO VIEL gelernt, das ist so unheimlich viel wert - ich würd's nicht missen wollen.


    Wie schätzt ihr die Situation ein?

    Vorweg: ich bin kein Schäferhund-Profi.

    Ich denke, dass das mit Geduld, liebevoller Konsequenz, viel kleinschrittiger Arbeit (Skye muss das saubere Warnen ja erst wieder lernen) und rassegerechter Beschäftigung in gemäßigte Bahnen zu lenken ist. Zumindest "ihren" Menschen (also z. B. dir) gegenüber.


    Es klingelte an der Türe, Skye lief wie immer bellend und knurrend hin, meine Schwester hat sie am Halsband gepackt um sie aus dem Weg zu befördern (verbal klappt es nicht) und daraufhin hat Skye meiner Schwester in die Hand gebissen. Es hat geblutet und musste versorgt werden, war also mehr als ein Abschnapper. Skye wollte schon Eindruck hinterlassen und klar sagen, dass das gar nicht geht.

    Was ich hier rauslese: viel Aufregung seitens Skye, weil sie keine Anleitung hat, welches Verhalten sie zeigen soll, wenn es an der Tür klingelt. Ihr wurde immer nur gezeigt, dass die Situation IMMER aufregend ist, dass Frauchen dann unangenehm, blöd und ruppig wird - und in dem Moment hatte Skye dann halt mal die Schnauze voll und hat gesagt "EY! SO NICHT!".


    Ich würde mich darauf einstellen, dass du da kleinschrittig arbeiten musst. Sprich: Klingel "entgiften" - zum Thema Entgiften kann Pfeffernaserl wunderbar viel erzählen. Du belegst die Klingel nach und nach mit positiven Emotionen. In Skyes Fall wär es sicher gut, wenn sie die Klingel mit "Ich gehe auf meinen Platz in einem anderen Zimmer" verknüpft. Am besten ist das Zimmer von der restlichen Wohnung dann auch noch durch ein Kindergitter o. Ä. abgetrennt, damit Skye nicht zum Besuch hin kann.

    Weil Skye schon gebissen hat und da auch mehr im Argen liegt, würde ich mir definitiv einen guten, gebrauchshunderfahrenen Trainer ins Boot holen wollen, wenn du sie übernehmen möchtest.


    Und: es kann auch sein, dass sich das Verhalten bei Skye inzwischen so festgefahren hat, dass sie evtl. niemals mit Besuch zusammen sein kann und ihr sie dann z. B. ins Auto sperren müsst (wie ich mit meinem Rüden). Könntest du damit leben?


    Ich mache Mantrailing und Obedience mit ihr, würde auch mit Skye einen Sport beginnen, wenn sie Lust hat.

    Das klingt doch gut - Lust hat sie auf alle Fälle. Mantrailing ist sicher auch gut für sie, weil das ja eine recht ruhige Beschäftigung ist, die trotzdem Körper und Geist auslastet.


    Ob du dir die Aufgabe ans Bein binden möchtest, musst du wissen.

    Du wirst in der ersten Zeit viel getrennt Gassi gehen müssen. Skye ist ein Leinenpöbler, das rauszukriegen, braucht Zeit, Geduld und Nerven. Kannst und willst du nach der Arbeit zwei Mal Gassi gehen?

    Ich hab drei Hunde und mich nervt das stellenweise schon, wenn ich mit den beiden Fitten ne große Runde gelaufen bin, die kranke Oma dann aber auch noch ihre Runde haben möchte. Selbstverständlich darf Masha dann auch ihre Runde durch den Wald drehen, aber man könnte es echt einfacher und angenehmer haben.


    Dazu würde ich mich fragen: warum willst du Skye übernehmen?

    Weil du eine Herausforderung möchtest?

    Weil du deiner Schwester helfen möchtest? Weil du dich deiner Schwester verpflichtet fühlst?

    Oder weil du Skye vor dem Tierheim "retten" möchtest?


    Das ist gar nicht böse gemeint. =)

    Ich hab selbst schon eine Hündin ins Tierheim abgeben müssen, weil ich mit ihr überfordert war und mein Rüde sehr unter ihr gelitten hat. Am Ende war's für uns alle die beste Entscheidung: mein Rüde und ich sind wieder zur Ruhe gekommen, konnten uns erholen. Sie konnte im Tierheim runterkommen, an ihren Problemen wurde gearbeitet und nach nur drei Monaten hat sie ein wunderbares Zuhause gefunden, in dem sie passend beschäftigt wird und nicht alleine sein muss.

    Das Ding bei Skye ist: Hunde, die bereits gebissen haben und nicht sauber warnen, sind schwer zu vermitteln. Da muss das Tierheim entsprechende Kontakte haben und auch wissen, was der Hund braucht, um das saubere Warnen wieder zu lernen.


    Eventuell könntest du dich zusätzlich an die Deutscher Schäferhund-Nothilfe (http://www.dsh-nothilfe.de/) wenden.

  • Könntest du die Hunde bei dir dauerhaft trennen, wenn es Probleme geben würde?

    Nur weil die Hündinnen sich bei Treffen und Besuchen mögen, heißt das nicht, dass ein Zusammenleben auf Dauer problemlos von statten geht. Im Alltag treten ganz andere Konflikte auf - das gilt auch für dich und die Hündin - damit muss man umgehen und es managen können.


    Würdest du auch überlegen, die Hündin zu nehmen, wenn sie irgendwem gehören würde und willst du überhaupt einen zweiten Hund?


    Es ehrt dich, dass du überlegst zu helfen, aber mit zwei Hunden verändert sich die Dynamik. Ein zweiter Hund, gerade einer mit Baustelle kostet zusätzlich Zeit, Arbeit und auch Geld. Und bei einem Hund, der drei Jahre lang mehr oder weniger kontrolllos durch die Gegend gelaufen ist, wird das nicht mit ein wenig Training getan sein, auch wenn man die Trigger kennt. Vor allem weißt du nicht, wie es sich im Alltag auf deine Hündin auswirkt.

    Was wenn du am Ende dann zwei Leinenöbler hast, weil deine drauf kommt, dass es doch ganz lustig ist, da zu prollen und ja DSH sind da hochempfänglich dafür, sich mit Blödsinn anstecken zu lassen.

    Was wenn einer der Hunde plötzlich auf die Idee, in einer Stresssituation den anderen als Blitzableiter zu nutzen?


    LZ Blut aus unkontrollierter Hobbyvermehrung ist halt immer ein gewisses Risiko. Ist die Hündin gesund, wurde da mal geröntgt? Ist eine von den beiden kastriert?


    Ein Hud mit der Vorgeschichte ist eigetlich ein Fulltimejob, um das auf den rechten Weg zu bringen, vernünftig anzuleiten und auch auszulasten.

    Ich würde so einen Hund nicht als Zweithund wollen. Es ist sicher machbar, wenn man es unbedingt will, die nötigen Rücklagen und das Umfeld hat, kann man so was probieren. Aber eben nur wenn man sich bewusst ist, dass es viel Arbeit ist und es auch gut sein kann, dass dieser Hund und das Zusammenleben mit ihm einen selbst und auch den Ersthund lange evtl für immer stark einschränken kann.

  • Auch Hunde die mal gebissen haben und auch weiterhin eine Tendenz zum beißen haben, sind Vermittelbar. DSH haben echte Liebhaber. Zwar gibt es einige Schwervermittelbare DSH, die dann auch entsprechend lange im Tierheim hocken. Sie brauchen halt eben genau den Menschen, der sich für den Rest des Hundelebens um das Management dieses Hundes bereit ist zu kümmern.
    Du könntest natürlich auch dieser Mensch sein. Aber dann nicht aus Mitleid, sondern weil du wirklich Lust auf alle Ecken und Kanten des Hundes und auf die viele Arbeit mit diesem Hund hast.

  • Ui, das geht ja flott hier. Vielen Dank für eure Antworten!


    Warum will ich Skye nehmen?


    Das hat tatsächlich mehrere Gründe und ja, einer davon ist Mitleid, da bin ich ehrlich. Aber ich mag sie auch wirklich, ich glaube, dass sie eine tolle Hündin ist, wenn sie die Chance bekommt. Ich kenne sie seit ihrer Geburt, wollte sie schon dreimal davor übernehmen, aber meine Schwester hat es sich dann immer wieder überlegt, aber das waren damals eher Kleinigkeiten, dieses Mal ist es anders.


    Ich mag Deutsche Schäferhunde sehr und als nächstes wäre hier sowieso ein LZ eingezogen, natürlich besser ausgewählt.


    Ob ich mich für so einen Hund entschieden hätte, wenn Skye nicht wäre? Nein. Dann wäre ich erneut zum Züchter gegangen.


    Ich habe bereits einen guten Trainer an der Hand, der mich unterstützen würde, der die Story kennt und in den Startlöchern steht.


    Getrennt Spazierengehen ist mir klar, auch getrennt trainieren. Ich habe die Zeit, bin selbstständig und zu 90% von zuhause mit selbst eingeteilten Arbeitszeiten. Ich empfange nicht viel Besuch, würde das Thema aber intensiv mit ihr trainieren.


    Ich habe einfach Angst, dass ich mir das zu einfach vorstelle und sie dann erst recht abgeben muss. Was wenn sich Bonny und sie plötzlich in die Haare kriegen? Dauerhaft trennen wäre möglich, aber schwierig. Was wenn sie eine Nummer zu groß für mich ist?


    Vielen lieben Dank an Karpatenköter für den ausführlichen Bericht!


    Ich denke, dass ich damit leben könnte, wenn ich Skye immer wegsperren müsste. Bonny hat zwar nichts gegen Besuch, findet den aber uninteressant und ist meistens auch nicht wirklich anwesend.


    Alles schwierig. Ich will es einerseits wirklich, aber ich will nicht scheitern und sie dann wieder weggeben. Sie soll kein Wanderpokal werden. Andererseits, wie stehen die Chancen im Tierheim für einen Hund der gebissen hat?


    Danke auf jeden Fall für eure netten und ehrlichen Antworten!

  • Denkst du, dass es möglich wäre, dass deine Schwester sich drauf einlassen würde, dass der Hund im Notfall zu ihr zurück könnte Übergangsweise, wenn es bei dir absolut nicht geht? Und man dann einen TH Platz sucht zusammen.


    Wenn ich es nicht probiert hätte, würde Ich persönlich mich wohl immer fragen, ob es nicht doch gut geworden wäre.


    Im TH Kommen Hunde auch aus der Vermittlung zurück und das Leben geht trotzdem weiter.


    Wenn du dir über den worst case bewusst bist, wäre es für mich den Versuch wert. (Bin mit den eigenen Hunden aber ähnlichen „Kummer“ gewöhnt, sodass es vom handling her Ähnliche Baustellen wären - ich würd lieber nen Hund nehmen, der gebissen hat, als einen, der völlig im Jagdmodus ist draußen. Bei „Gebraucht-Hunden“ kann man sich die Macken ja aussuchen)

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