Ersthund: ich finde die Balance nicht.

  • Pass auf, dass Du nicht ins andere Extrem kippst und dem Hundchen gar keine Chance mehr auf körperliche Bewegung und "mal Hund sein" lässt.
    Das muss sich die Waage halten!


    Ich plädiere auch für einen Innenknast - groß genug! Also, so dass der Zwerg da für sich selbst drin spielen kann etc ... Ich liebe diese Teile, sie machen alles soooo viel entspannter.

  • Ja, den gibts (so semi zumindest): uns wurde gesagt, wir sollten die Hunde bis zur Sechsmonatsmarke nach Möglichkeit überhaupt nicht alleine lassen.

    Wer gibt denn so einen Tipp?

    Alleinebleiben gehört vom allerersten Tag an aufgebaut, langsam und behutsam, aber es muss zum Leben dazu gehören. Der Hund ist ja komplett abhängig von dir.


    Alles wichtige ist ja gesagt - aber ich will auch noch mal unterstreichen: Der Hund braucht nicht nur Ruhe, sondern wirklich auch körperliche FREIE Bewegung. Nicht auf einem umzäunten Hundeauslauf mit x anderen, fremden Hunden! Oder in städtischen Umfeld, mit zu vielen Reizen.

    Sondern mit dir zusammen laufen, frei oder an der Schlepp. Und zwar täglich mindestens einmal.

    Die an der kurzen Leine verbrachte Zeit ist in dem Alter einfach Training und keine "Hundezeit". Sollte wirklich nur kurz sein.


    Ein Junghund, der sich nicht draussen frei bewegen darf, das ist meiner Meinung nach völlig unmöglich. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie mein Hund sich unter solchen Bedingungen entwickelt hätte. Physisch und psychisch.


    Normal ist: Drinnen Ruhe - aber draussen muss dann auch Bewegung möglich sein.


    Wenn du nicht umziehen kannst, dann ja: einmal täglich rausfahren. Anders geht das nicht.

  • Sie muss halt echt alle 2h raus, trinkt 3-4,5l (2-3 Näpfe à 1,8l sind selbst bei "nicht ganz leer" zu viel) und hechelt ständig.

    Ich wäre damit heute noch beim Tierarzt, ehrlich gesagt.

  • Ja, das Barf war gewolft und ja, sie hatte jeden Tag zum Mittag eine Kauartikel (RInderkopfhaut/Schweineohr/Pansen/...) bekommen. Inzwischen ist sie auf morgens NF und abends TF umgestellt und alle 2-3 Tage ein Knabberteil.


    Ganz ehrlich? Das ist mir wesentlich lieber, da ich mir weniger Sorgen über die Quali machen muss :/. Siehst du bei TF + NF auch noch das Potential von zu viel Eiweiß?

    Welches Trockenfutter und Nassfutter bekommt sie denn? Reduzierst du dann die Menge, an den Tagen an denen sie Knabberteile bekommt?

  • Vielen lieben Dank auch hier wieder für eure Antworten! Unten ist noch eine Frage fürs Schwarmwissen.

    Das Alleinebleiben würde ich bei einer Vorgeschichte wie eurer möglichst so kleinschrittig aufbauen, dass der große Stress, der zu zerstören und brüllen führt, nicht aufkommt.

    Um noch eine andere Frage zu beantworten: die Aussage kam vom Züchter - aber bei den anderen klappt es ja auch. Ich scheine mit ihr halt echt keinen typischen Elo zu haben, den ich mit elotypischer Erziehung in ein Perpetuum mobile verwandelt habe :/.
    Dieses "sehen, aber nicht hinkommen" kennt sie durch die Babygitter und Müll runterbringen kennt sie auch, aber ich werd' mich im Laufe der Woche jetzt mal bei der einzigen Trainerin melden, die sich damals für Ruhe ausgesprochen hatte. Bin ihr mal durch Zufall im Fressnapf begegnet und hab' daher die Nummer... manchmal gibts auch glückliche Zufälle.

    TL;DR: ich mach jetzt gerade keine Experimente mehr und hol' mir jemanden zum Händchenhalten. Wenns nicht sie wird, dann wer anders, aber wir sind hier gerade echt auf dünnem Eis.


    Welches Trockenfutter und Nassfutter bekommt sie denn? Reduzierst du dann die Menge, an den Tagen an denen sie Knabberteile bekommt?

    TF: Concept for Life Medium Junior (160g/Tag, davon 60g als Belohnungen, von denen der Rest abends zu den anderen 100g kommt) NF: RINTI Kennerfleisch Junior (400g/Tag). Beides berechnet an 20-22kg Erwachsenengewicht und den kleinen Puffer, den sie dadurch noch hat, nehme ich für besondere Leckerchen (bei Hundebegegnung ruhig geblieben/besonders toll aufmerksam/...) und eben die Knabberteile. Ich muss aber auch zugeben: ich geh eher nach dem Rippentest und nehm' die Richtwerte wirklich nur als Richtwerte.

    Als ich sie noch gebarft hatte, war mir auch aufgefallen dass sie wesentlich (wesentlich!) ruhiger war als ich das Futter reduziert hatte (war da aber auch gewichtstechnisch notwendig). Das macht bei ihr also schon was aus, aber... Essen?


    Pass auf, dass Du nicht ins andere Extrem kippst und dem Hundchen gar keine Chance mehr auf körperliche Bewegung und "mal Hund sein" lässt.
    Das muss sich die Waage halten!

    Das ist mir jetzt schon echt peinlich, aber bevor ich ins nächste Whoopsie doodle, frag' ich jetzt lieber nochmal ganz kleinlich nach:

    Ich habe hier: eine 1,2m Leine, eine 2m Leine und eine 5m Schlepp. Für offizielle Hundeauslaufgebiete brauch ich keine Leine, da der Rückruf bombenfest sitzt.

    An Auswahl gibt es...

    ...ohne Leine:
    - Hundeplatz (mit Auto*); würde ohne andere Hunde nur früh morgens oder spät abends gehen
    - verschiedene Wälder, in denen der Hund offiziell frei laufen darf (mit Auto*)

    - der von Karpatenköter verlinkte Platz an der Osdorfer Straße und Umgebung (mit Auto*) und/oder raus aus Berlin (ggf. 5m Schlepp)

    ...mit 2m Leine:
    - verschiedene Parks (2m Leinenpflicht)
    - verschiedene Kanäle (2m Leinenpflicht)

    Das Problem an "mit Auto": das bedeutet ~10-15 Min. Fußweg zum/vom Auto + eben die Fahrtzeit (wobei sie da ja meist pennt), weil die Parkplatzsituation hier echt einmalig ist. Das wäre schon fast wieder das Programm, das wir vorher gefahren haben, allerdings dieses Mal in Kombination mit den Maßnahmen zuhause.

    Gäbe es davon etwas, das ihr für die Kleine als geeignete Möglichkeit sehen würdet ohne sie jetzt wieder komplett zu überfordern?

    Ich war heute zwei Mal "größer" (innerhalb der reduzierten Situation) mit ihr draußen - beide Male mit 2m Leine am Kanal und einfach, weil ich selber das Wetter nochmal genießen wollte bevor es wieder Mist wird. Das erste Mal waren wir ca. eine Stunde draußen und sie war Happy Peppy mit schnüffeln und buddeln. Das zweite Mal hatte sie dann eine Spielpartnerin gefunden und etwas getobt. Das wäre also der Alltag, den ich ihr ohne das Auto zu nehmen geben könnte, denn sobald das Auto involviert ist, werden es halt direkt immer wieder größere Aktionen, bei denen ich Schiss habe sie wieder vollends zu überfordern, würden wir das täglich machen.

    Die Wohnsituation hier ist einfach echt beschissen, kann ich nicht anders sagen. Für das, was ich an Alltag bei anderen Hundehaltern gesehen habe, hätte es hier locker gereicht, aber die Situation ist halt definitiv anders. Aber: das lässt sich nicht von heute auf morgen ändern, darum muss ich gerade irgendwie versuchen mit dem zu arbeiten, was mer haben :/.

  • Ich persönlich würde schon mal rausfahren. Halt nicht täglich, sondern alle 2, 3 Tage damit der Hund den Kopf frei bekommt.

    Jau, das wäre absolut kein Problem. Es ist nur dieser tägliche Freilauf, der mir Probleme macht, denn ohne Rausfahren gehts hier nicht und damit wären wir wieder ganz schnell in der alten Situation. Nur im Umkehrschluss bedeutet das, dass ich für die off days irgendwas finden muss, das ihr so halbwegs gerecht wird, sie aber nicht so sehr überlädt wie die Trips ins Freie.

    Sozusagen die alltagstaugliche, moderate Variante, die als Basis auch dauerhaft funktioniert. Für den Actionteil des Programms habe ich Anlaufstellen, aber die goldene Mitte ist es, die mir hier Probleme macht. Das, wo man normalerweise einfach mal aufs Feld gehen würde oder im Garten ausgiebig toben :/.

  • Von der Leinenpflicht in Berlin kann man sich doch durch den Sachkundenachweis befreien lassen, oder? Mach den doch und nutz danach Parks mit der Schleppleine oder einfach im Freilauf wenn das gut funktioniert im Alltag. Oder wohnst Du so, dass man absolut keine Parks erreichen kann? Dann würde ich allerdings wirklich einen Umzug andenken.

  • Ich habs in Berlin am Kanal und Wald ja nie so genau genommen mit der Leinenpflicht. :sweet: (andere auch nicht, gefühlt lief jeder Hund frei) Mach doch einfach die Schlepp ran, schau ein wenig situativ und führe entsprechend kurz oder lang. Dann musst du nicht ne Stunde kurze 2 Meter führen.

  • Von der Leinenpflicht in Berlin kann man sich doch durch den Sachkundenachweis befreien lassen, oder? Mach den doch und nutz danach Parks mit der Schleppleine oder einfach im Freilauf wenn das gut funktioniert im Alltag. Oder wohnst Du so, dass man absolut keine Parks erreichen kann? Dann würde ich allerdings wirklich einen Umzug andenken.

    Direkt vorne weg: das muss jetzt echt nach Ms. know it all klingen, ist aber absolut nicht so gemeint :/.

    Ja, mit dem Sachkundenachweis würden Parks mit Schlepp gehen (und davon hab' ich hier auch fußläufig welche, also das würde gehen), aber dafür ist sie noch zu jung :/. Angepeilt werden Hunde ab einem Jahr und ich glaube auch nicht, dass wir die Prüfung zum jetzigen Zeitpunkt ohne gezieltes Training packen würden. Also für später ists eh angepeilt (alleine schon durch die RHS), aber bis es so weit ist, wohnen wir auch (hoffentlich - dit is Berlin) schon nicht mehr hier.

    Auf längere Sicht lässt sich das alles anpassen und wird garantiert entspannter - es sind nur die Überbrückungs- und Sofortmaßnahmen, die mich echt herausfordern :/.


    Ich habs in Berlin am Kanal und Wald ja nie so genau genommen mit der Leinenpflicht. :sweet: (andere auch nicht, gefühlt lief jeder Hund frei) Mach doch einfach die Schlepp ran, schau ein wenig situativ und führe entsprechend kurz oder lang. Dann musst du nicht ne Stunde kurze 2 Meter führen.

    Du... bin langsam auch so weit. Zumindest mit der 5m Schlepp innen Park setzen und bei den Kanälen dann immerhin die 2m. Bin früher immer mit ihr an der Schlepp gegangen, ist super entspannt und kein Thema, nur ist sie irgendwann aus der "ist doch noch ein Bebü"-Ausrede rausgewachsen und ich bin eine Schissbacke. Meh, fight the system I guess!

    Da ist halt nur die Frage: reicht das als Basisprogramm an den nicht-Auto-Tagen? Denn Freilauf ists ja nicht, der Radius ist ja trotzdem begrenzt.

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