Der Trend geht zum Auto-Gassi! Wirklich?

  • Ich wohne in der Stadt, allerdings Randgebiet. Ich muss zum Gassigehen nicht unbedingt rausfahren. Allerdings sind die Gassistrecken je nach Wetter und Tageszeit doch sehr überlaufen... viele Hunde(halter), (meist rücksichtslose) Radfahrer, Jogger etc. Da ist entspanntes Spazierengehen kaum möglich. Entweder rufe ich meinen Hund alle 3 Meter ran, oder leine gar nicht erst ab.


    Deshalb und auch, weil immer die gleichen Stecken für Yoshi und mich langweilig sind, fahren wir auch mehr oder weniger regelmäßig raus. Allerdings meistens auch nur 1-3 x pro Woche und nicht für jeden Spaziergang. Das sind dann meistens längere Ausflüge zum See, in den Wald oder um mich mit (Hunde)Freunden zu treffen, die nicht in der Nachbarschaft wohnen.

  • Bus und Bahn mit Hund ist halt wirklich nur zu Randzeiten oder auf wenig beliebten Strecken eine Option. Oder vielleicht noch mit einem kleinen Hund, den man in eine Tasche setzen kann und der so aus der Schusslinie ist. Ansonsten ist das Gedränge ja schon ohne Hund grenzwertig, aber mit Hund, der dann in einem Meer aus Beinen steht und permanent hin und her geschubst wird, weil Leute ein- und aussteigen, ihm möglichst noch jemand auf die Pfoten trampelt, nee da bekomm ich schon Puls beim bloßen dran denken.


    Und was den ökologischen Fußabdruck angeht, da hat man sich halt grad auf Autofahrer als die Bösen eingeschossen. Was nicht heißt, dass nicht jeder überlegen sollte, wo er was zum Klimaschutz beitragen kann, aber sich eine Sache rauspicken und die verteufeln, halte ich auch nicht für einen sinnvollen Weg.

    Ich finde nicht, dass man sich auf Autofahrer als "Böse" eingeschossen hat. Es wird halt nur mittlerweile aufgezeigt, wo und wie Menschen ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern könnten, ob das nun Auto stehen lassen und auf Öffis umsteigen, mehr pflanzliche Ernährung statt fleischlastiges Essen oder Klamotten secondhand kaufen statt immer neue Fast Fashion holen ist :ka:


    NATÜRLICH wird man den Planeten so allein nicht retten können, das ist klar. Da hätte man schon viel, viel früher beginnen müssen.

    Ansetzen müsste man in der Wirtschaft, da braucht es ein - vermutlich sogar ziemlich radikales - Umdenken.


    Trotzdem empfinde ich es nicht als total umsonst, wenn öfter mal auf klimafreundliche Alternativen hingewiesen wird. Wenn klimafreundliches Denken und Verhalten "mainstream" wird. Und es kann zumindest im Kleinen Gutes bewirken, wenn mehr Menschen ihr Handeln reflektieren und gegebenenfalls anpassen.


    Denn Fakt ist nun mal, wir leben in einer Krise globalen Ausmaßes :verzweifelt: Ich weiß nicht, ob "einfach weitermachen wie bisher" da wirklich so unbedenklich ist.




    Hier im Thread ist ja ersichtlich, dass die meisten Auto haben und nutzen. Was ja an sich noch nichts Verwerfliches ist. Schade finde ich es aber schon, wenn die paar Leute, die z.B. wie ich dann mit Öffis unterwegs sind, sofort irgendwie dargestellt würden, als würden wir zulassen, dass unsere Hunde plattgetrampelt und von Fremden zwangsbeknutscht werden.

    Eigentlich sollte man sich ja freuen, wenn manche Hundehalter aufs Auto verzichten, auch als Autofahrer, denn würden ich und andere Öffinutzer jetzt alle aufs Auto umsteigen würde das doch bedeuten: noch mehr Stau, noch längere und mühseligere Parkplatzsuche, noch mehr Umweltbelastung... :ka:


    Dass ein Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes in vielen Gegenden leider total verabsäumt wurde, ist dabei absolut klar und ist meiner Ansicht nach ein ganz wichtiger Punkt, an dem dringend gearbeitet werden muss. Allerdings gibt es da eben durchaus schon Fortschritte, wie eben das von mir erworbene österreichweit gültige Kimaticket oder Gratis-Öffis wie in Luxemburg.

    Bevor man über das schlechte Öffinetz herzieht, finde ich es ja sinnvoller, sich z.B. auf lokalpolitischer Ebene für dichtere Intervalle oder günstigere Monats/Jahrestickets etc. einzusetzen. Oder für einen Ausbau der Radwege.

  • Nur für mich gesprochen, Öffis plus Hund rentieren sich nicht. Für meinen Hund muss ich bei Nutzung der DB eine Kinderfahrkarte kaufen.

    Bin wöchentlich Stade Göttingen Gependelt, Da ist dann noch das Problem den Kram für den Hund mitzuschleppen, plus meinen Kram. Lohnt sich null. Ausflüge mit der S-BAHN ja das machen wir ab und an.

  • Ich finde, man kann nicht mal das Wohngebiet von der Hundehaltung abhängig machen, sondern höchstens vom Hund.


    Ich habs ja schon geschrieben - mit Frodo ist Hundehaltung in der Stadt kein Thema.

    Als wir innerstädtisch gewohnt haben, also so wirklich Haus - schmaler Gehsteig mit paar ekligen Bauminseln - Straße war das für ihn völlig okay.

    Mit ihm war ich schnell an der 10min entfernten Alten Donau, wo er illegaler Weise auch freigelaufen ist (wenn viel los war halt mit Maulkorb). Der ist ein toller Hund für die Öffis - das Gedränge ist ihm egal und zur Not passt er auf den Schoß. Generell flirtet er aber gerne fremd und sucht sich in den Öffis schnell mal neue menschliche Freunde :grinning_squinting_face:

    Für mich (also damit ich bei Stadthundehaltung entspannt bin) brauchts da einen Hund, der weder mit Menschen noch mit Hunden ein Thema hat und dem es reicht, wenn Ausweichen bedeutet, dass ich einen halben Meter zur Seite gehe. Der bei nervigen Tutnixen nicht nach vorne geht, sondern fragt, was Frauchen denn dazu sagt.

    Also mit Frodo ist Stadt Tiefenentspannung!


    Mit Finya oder auch Hera, als wir die mal mit hatten, ist das einfach nur nervig.

    Die brauchen eine größere Individualdistanz, manche Menschen haben Angst vor ihnen (vor Hera generell, vor Finya wenn sie ausrastet, weil ihr ein Hund in ihrem Dunstkreis am Nerv geht), sie ekeln sich vor den angepissten Bauminseln und bis ich mit Finya an der Alten Donau war, war sie schon wieder müde. Also entweder tragen oder im Buggy hinschieben...

    Sie ist auch immer brav Öffis gefahren, aber die Leute haben sie unheimlich oft angetascht, weil sie ja so niedlich ist. Ich wurde sogar mal gefragt, ob sie echt ist, weil sie so brav und niedlich ist :face_with_rolling_eyes:

    Fremde werden nicht als Freund, sondern als potentielle Bedrohung gesehen, wenn sie zu lange gucken oder guckend zu nah kommen, usw.


    Die Liste ist endlos.


    Ich bin früher überzeugte Öffinutzerin gewesen, aber durch Finya hab ich das Auto lieben gelernt (bzw hab ich es damals sogar wegen ihr gekauft). Hätte ich Frodo als Ersthund bekommen, wäre mein Leben wahrscheinlich völlig anders verlaufen und ich hätte heute noch immer kein Auto :thinking_face:

  • Hier im Thread ist ja ersichtlich, dass die meisten Auto haben und nutzen. Was ja an sich noch nichts Verwerfliches ist. Schade finde ich es aber schon, wenn die paar Leute, die z.B. wie ich dann mit Öffis unterwegs sind, sofort irgendwie dargestellt würden, als würden wir zulassen, dass unsere Hunde plattgetrampelt und von Fremden zwangsbeknutscht werden.

    Eigentlich sollte man sich ja freuen, wenn manche Hundehalter aufs Auto verzichten, auch als Autofahrer, denn würden ich und andere Öffinutzer jetzt alle aufs Auto umsteigen würde das doch bedeuten: noch mehr Stau, noch längere und mühseligere Parkplatzsuche, noch mehr Umweltbelastung... :ka:


    Dass ein Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes in vielen Gegenden leider total verabsäumt wurde, ist dabei absolut klar und ist meiner Ansicht nach ein ganz wichtiger Punkt, an dem dringend gearbeitet werden muss. Allerdings gibt es da eben durchaus schon Fortschritte, wie eben das von mir erworbene österreichweit gültige Kimaticket oder Gratis-Öffis wie in Luxemburg.

    Bevor man über das schlechte Öffinetz herzieht, finde ich es ja sinnvoller, sich z.B. auf lokalpolitischer Ebene für dichtere Intervalle oder günstigere Monats/Jahrestickets etc. einzusetzen. Oder für einen Ausbau der Radwege.

    Bin ich absolut bei Dir!


    Aber eine Kleinigkeit darf man, wenn ich Dich jetzt mal als konkretes und auch positives Beispiel rausziehe, trotzdem nicht ausser Acht lassen. Nämlich dass Du zwei sehr kleine Hunde hast die wohl eher selten als unangenehm oder gar bedrohlich wahrgenommen werden. Da kommt der Vorteil von kleinen Hunden wieder voll hervor. Sie nehmen in öffentlichen Verkehrsmittel kaum Platz weg und wenn es mal voll wird, kann man sie relativ unkompliziert hochnehmen oder ähnliches.


    Ich fahre, derzeit aus Übungszwecken, ca. 2x/Woche mit meinem Hund 5 Stationen mit dem Bus in die eine Richtung, steige dann ein und laufe diese Strecke an der Alster entlang (Grünfläche und viel Wasser) zu Fuß wieder zurück. Er ist ein freundlicher, entspannter und ruhiger Bus-Mitfahrer. Dennoch merke ich jedes Mal wie viel Platz er einnimmt. Wir hatten das Glück dass es bisher jedes Mal recht leer in den Bussen war, dennoch sind die Möglichkeiten ihn zu verstauen aufgrund seiner Größe per se eingeschränkt. Und trotz verhältnismässig leeren Bus, muss ich ihn bei jeder Station leicht umplatzieren, wenn Bewegung in den Bus kommt weil Menschen ein- und aussteigen.


    Ich wohne in einem Stadtteil der sehr komfortabel mit öffentlichen Verkehrsmittel angebunden ist. Im Prinzip fahren die Busse hier im 5-10min Takt, egal in welche Richtung ich will. In Stoßzeiten im 3-7min Takt. Hilft mir nicht wirklich, denn wenn ich nicht absolut antizyklisch fahren würde, sind die Busse zu voll für einen großen Hund. Ich kann das mit Hund nur tun weil ich mir die Zeiten zu Übungszwecken frei auswählen kann. Müsste ich mit Öffentlichen fahren um zu festen Terminen irgendwo hinzukommen (Hundesportverein, etc.) würde es sehr schwierig werden und immer ein gewisses Konfliktpotenzial abbilden.


    Was ich damit sagen will, ohne Dich damit zu kritisieren. So einfach ist es eben nicht, auch wenn die gute Anbindung vorhanden ist. Es macht nunmal einen Unterschied wie groß der Hund/die Hunde sind die man hat.

  • Bin ich absolut bei Dir!


    Aber eine Kleinigkeit darf man, wenn ich Dich jetzt mal als konkretes und auch positives Beispiel rausziehe, trotzdem nicht ausser Acht lassen. Nämlich dass Du zwei sehr kleine Hunde hast die wohl eher selten als unangenehm oder gar bedrohlich wahrgenommen werden. Da kommt der Vorteil von kleinen Hunden wieder voll hervor. Sie nehmen in öffentlichen Verkehrsmittel kaum Platz weg und wenn es mal voll wird, kann man sie relativ unkompliziert hochnehmen oder ähnliches.

    Ja, ich habe ja auch ganz bewusst zwei kleine Hunde. Nicht nur, weil ich es in den Öffis so praktisch finde mit ihnen, sondern sie auch davon abgesehen am besten in mein Leben passen. Unsere längte Fahrt bisher waren mit 4 x umsteigen etwa 10 Stunden Zug, vom Sauerland ins südliche Niederösterreich und ja, dass ich sie da einfach in ihrem Hunde-Reisekoffer verstauen konnte, wo sie den Großteil der Fahrt über verpennt haben, ist schon sehr toll und praktisch gewesen :D


    Unsere Suki ist aber auch größer und die beiden alleinigen Hunde meiner Freundin - siehe Signatur - ebenso. Ich kenne also auch Öffifahren mit größeren Hunden zumindest etwas und empfinde es persönlich als durchaus machbar.


    Allerdings geht es hier ja auch um Fahrten zu Spaziergehgebieten. Da kann ich es gut planen, dass ich, wenn ich mit allen Hunden zusammen unterwegs bin, entweder wenig frequentierte Verkehrsmittel nutze oder so losfahre, dass ich nicht in die "Rush Hours" komme. Wenn ich am Wochenende wandern fahre und mehrere Hunde dabei habe, fahre ich meist z.B. schon sehr früh los, sodass ich oft praktisch alleine im Zug sitze :smile:



    Aber was Du ansprichst mit vollen Bussen etc. habe ich ja auch erwähnt: Dass es wichtig ist, sich für den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes einzusetzen. Man sollte sich nicht hineinquetschen müssen wie Ölsardinen in der Dose. Wenn das auf einer Linie sehr häufig vorkommt, wäre eine Verdichtung der Intervalle meiner Ansicht nach mehr als angebracht. Oft wird das ja dann gut angenommen.

  • Ich wohne in einem Dorf und ja, ich fahre häufig mit dem Auto los, um mit dem Hund halbwegs einsame Strecken zu gehen. Bei der Auswahl des Hauses war eher die Nähe zu Schulen und Kiga entscheidend als das Gassigebiet, damals hatten wir noch keinen Hund und selbst wenn, hätte es keinen Unterschied gemacht.


    Hier im Dorf ist Freilauf sogar erlaubt, aber mir ist zuviel Betrieb. Da wir ganz in der Nähe des Nord-Ostseekanals wohnen, ist mein Ort auf der einen Seite durch Wasser, auf der anderen durch Strasse bzw. Autobahn begrenzt. Ich fahre zwar in letzter Zeit nur noch in das nächste Gebiet, ca 5 km entfernt, aber natürlich ist das grundsätzlich unnötig. Da ich aber die Ruhe und das Alleinsein mit dem Hundetier sehr mag in meiner HO-Mittagspause, mach ich es trotzdem. Hat also ganz egoistische Gründe, die ich beim besten Willen nicht schönreden kann.


    Viele Grüße

    Anke

  • Ich fahre wenn dann eigentlich nur am Wochenende mit den Hunden mal woanders hin. Aber auch nicht jedes Wochenende oder auch nur einen Tag davon.

    Wirklich nur super selten mal in der Woche.


    Liegt aber auch daran das ich gar nicht die Zeit oder Lust habe ständig und jeden Tag weg zufahren und ja mir ist es auch zu viel Spritverbrauch.


    Hier sind sie zwar die meiste Zeit an der Leine, aber so ein zwei Mal für wenige Minuten kann ich sie auch ableinen (wenn es die Strecke zu lässt). Ansonsten ab zum Feld oder eben Gartenzeit. Das Glück wenn man wie ich Haus und Garten besitzt und auch eigentlich viele verschiedene Strecken hier laufen kann (nur eben leider wie gesagt nicht so viel ohne Leine).


    Ich kann beide Seiten verstehen:

    Die die sagen: Es ist einfach total die Pest für die Umwelt und jeden tag einfach nicht gut...

    Und die die sagen: ja nun, aber irgendwo muss ich mit dem Hund gehen, vor allem wenn ich mitten in der Stadt wohne.


    Ich selber glaube hätte keinen Hund wenn ich mitten in einer Großstadt wohnen würde und weiter weg müsste, um mit dem Hund in der Natur spazieren zugehen. Aber das muss jeder für sich entscheiden und da finde ich es alle Male besser man fährt mit dem Auto weg als wenn der Hund jeden Tag zwischen "Betonwänden" geführt wird und nur die wenigen Bauminseln zum Lösen hat... Mal überspitzt gesagt.


    P.S.: Ich fahre auch zum Einkaufen nur 1-2x die Woche. Mit den öffentlichen klappt es hier gar nicht, weil die zu selten kommen. Aber ich hasse auch Öffentliche Verkehrsmittel... Und bin daher froh unabhängig zu sein aufgrund eines Autos.

  • Ich bin früher öfter mal mit 3 nicht wirklich kleinen Hunden 3-5 Stunden in den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren. Bus, Bahn und S- oder U-Bahn. Das war dann allerdings für uns Stadtausflug (meist Erzeugermarktbesuche) :D oder zu Besuch in den Opelzoo.


    Das ging schon gut, die waren aber auch alle menschenverträglich und eher ausgeglichen vom Charakter her. Und ich habe Stoßzeiten so gut wie es ging vermieden.


    Das kann man sicher mal machen (wenn der Hund es kann), aber mehrmals in der Woche hätte ich das nicht gebraucht, auch nicht mit den 3 entspannten Hunde an durchgängig lockerer Leine. Mit unserer Angsthündin wäre es purer Stress.


    Mit einem besser ausgebautem Nahverkehr wäre das sicher deutlich einfacher.

  • Ich finde es gut, wenn man hin und wieder mal reflektiert was man so herumkurvt und die eigenen Verhaltensmuster mal etwas anschaut.


    Ich weiss, dass ich nur schon beruflich viel Auto fahre.

    Daher versuche ich, so viel wie möglich zu kombinieren.

    ZB der Einkauf von Hundefutter in einem bestimmten Geschäft etwas weiter weg. Da fahre ich 15-20 min. Erledige dann noch Dinge unterwegs und gehe auch noch mit den Hunden irgendwo spazieren.


    Oder Lebensmittel Einkauf etc, möglichst eh auf dem Nachhauseweg.


    Dafür versuche ich, nicht so einzelne Extrafahrten zu machen. Wenn schon unterwegs, dann wenigstens effizient und produktiv.

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