Der Trend geht zum Auto-Gassi! Wirklich?

  • Ich glaube die Betonung liegt auf Luxusgut Hund und Luxusgut Auto. Ich habe beides und bin mir vollständig bewusst, dass beides klimaschädlich ist. Vor allem weil eben nicht nur ich diese beiden Luxusgüter besitze, sondern noch 10000000e andere Menschen. Ich sinniere schon häufig, ob es notwendig ist und wie ich mein Leben gestalte, wenn meine Hündin nicht mehr bei mir ist.

    Phasenweise lehne ich es komplett ab einen weiteren Hund anzuschaffen, phasenweise geht die Idee eher in Richtung Kompromiss (Ernährung anpassen, einen Hund den ich frühzeitig an die Gegebenheiten hier gewöhnen kann, sodass er meinen Alltag aushalten kann - also zum Beispiel am Rad laufen oder im Hänger mitfahren).

    Bei mir geht es auch noch bei der Reiterei weiter, allerdings hier immerhin als Reitbeteiligung was ich mittlerweile als nettes Sharing-Konzept verstehe. Ich habe auch schon überlegt ob sowas auf die Hundehalter übertragbar wäre, befürchte aber dass es eher zu Konflikten führen könnte.


    Für meine Abwechslung in die Pampa fahren mache ich höchst selten, eher wenn ich mal wirklich schlecht drauf bin. Für den Hund rumfahren mache ich nicht mehr, das war nur notwendig als ich noch in der Stadt wohnte.

  • Ich überlege einen Nachhaltigkeit-Thread für Hundehalter aufzumachen

    Sowas in der Art gibt es schon, vielleicht magst du dich da anschließen oder findest es spannend, querzulesen :smile:

    Gast101879
  • Ich habe den Waldrand 100m entfernt und fahre trotzdem mit dem Auto weg. Ganz einfach weil weder ich noch die Hunde 365 Tage im Jahr die gleichen 5 Grasbüschel und Bäume die Straße hoch sehen wollen.

  • Ich habe gerade mal in den CO2-Rechner eingegeben: Angenommen man fährt dreimal pro Woche den Hund 10 km weit raus, zum Spazierengehen. Weiß nicht, ob das realistisch ist? Bei mir kam das früher hin jedenfalls. Das Auto sei Benziner mittleren Alters. (Ich hatte sogar einen Diesel.) Dann kommt man auf einen CO2-Ausstoß im Jahr von 624 kg. Wenn wir das zu der Tonne CO2 im Jahr durch Futter und Kot addieren, dürfen wir eigentlich fast gar nicht mehr leben. Pro Person ist das aktuelle Ziel, um überhaupt die schlimmste Katastrophe abzuwenden, 2 Tonnen CO2 im Jahr. Wie soll das gehen mit einem Auto und einem Hund?


    Das waren so ähnliche Überlegungen, die ich mir gemacht habe, sodass ich beispielsweise das Auto abgeschafft habe. Es sind einfach so krasse Fakten, die uns Angst machen sollten. Findet ihr denn nicht?


    Ich verstehe ja alle die Argumente mit den Problemen, die die Bahn hat und dem Ausbau des öffentlichen Netzes usw. Aber das ändert nichts an den Problemen und ich finde, die Fakten müssen immer wieder gecheckt und das eigene Verhalten überdacht werden.


    Naja, das war erstmal genug für heute. Bis dann!

  • Wir fahren täglich raus mit dem Hund.

    Laufe ich von zu Hause los, dann erreiche ich Strecken, die er an der Leine laufen müßte. Fahre ich ein Stück weiter raus auf die umliegenden Wanderparkplätze, dann kann ich auf diesen Wald- und Wanderwegen meinem Hund Freilauf bieten.

  • Das mit dem Zug ist voll witzig, weil der nächste Bahnhof auf dem Dorf mit einer Haltestelle und 1 Zug pro Stunde hier 20km entfernt ist, da aber kein Bus hinfährt. Also muss ich mit dem Bus in die Stadt fahren, das dauert 50min, um am Ende 20min später an der Zughaltestelle vorbei zu fahren, wo ich mit dem Bus ja nicht hin komme xD


    Und zur Arbeit könnte ich auch nicht, denn ich arbeite nur nachts. Da fährt der letzte Bus hier um 19 oder 20 Uhr. Außerdem fährt er nicht dahin, wo ich arbeite. Mal davon ab, dass ich als Frau nicht mitten in der Nacht durch Industriegebiete einer Großstadt laufen will. Und nach Hause würde 2 Stunden dauern für eine Strecke von 27min mit dem Auto. Außerdem wäre ein Bus zu meiner Zeit, wo ich ihn brauche, auch völlig dumm, weil ich die einzige Person wäre, die in sonst einem leeren Bus sitzt.


    Da würde sich dann auch die Hundehaltung erübrigen, denn ohne Job hab ich keine Kohle für meine Hunde und meine Lebenserhaltungskosten.


    Ich seh das so: meine Hunde sind mein Hobby. Ich fahre super gerne wandern und gehe mit den Hunden neue Strecken. Dafür habe ich die Hunde im Kern. Ich mache mir meine Freizeit, wie sie mir gefällt und mich langweilen hier auch die immer gleichen Strecken von Zuhause aus. Wo ich Gassi gehe, da ist keine Bushhaltestelle.

    Wo ich wohne, da ist ein Naherholungsgebiet für Städter und ich möchte hier nicht am Wochenende dort gehen, wo drölfzig tausend Radfahrer, ERollerfahrer oder Familien lang gehen. Ich will da einfach meine Ruhe haben.


    Es gibt Möglichkeiten, seinen ökologischen Fußabdruck klein zu halten. Ich zB fliege nicht, esse kaum Fleisch (und wenn, dann nur vom Bauern aus meinem Dorf oder ein Dorf weiter), habe außer den Hunden wenige sonstige andere Hobbys, die viele Ressourcen verschlingen, und noch paar Dinge. Ich kaufe auch nicht x Mäntelchen für die Hunde oder ergebe mich völlig dem Konsum.

    Was ich mir nicht nehmen lasse, ist das Reisen mit den Hunden und Besuche bei Freunden, die auch weiter weg wohnen. Da ich mehrere Hunde habe, ist eine Bahnfahrt mit allen nicht nur kompliziert, sondern auch teuer und nimmt anderen viel Platz weg. Das Auto brauche ich sowieso, denn hier komme ich nicht mal zum Bäcker ohne.

  • Ich fahre auch regelmäßig raus. Einfach damit wir nicht 3 km an der Straße gehen müssen, bevor wir zum Wald kommen.


    Letztens kam mir am Waldrand ein großer Hund entgegen. Ich dachte, er wäre abgehauen, stellte dann aber fest, dass Auto mit seinem Frauchen hinterher fuhr. Frauchen ist nicht mehr ganz fit und erledigt jetzt so die Gassirunden.


    Ich fand die Aktion schon etwas gewagt, auch weil aus den anliegenden Feldern immer wieder unvermittelt Hasen und Rehe queren.

  • CO2 des Hundes berechnet….. alles klar….


    Was jahrelang verpennt wurde, ist jetzt nicht in einer "Hauruckaktion" wieder zu richten.

    Wenn jeder seins dazu tut, in einem vernünftigen Mass, damit wäre ja auch schon was erreicht.

  • Es sind einfach so krasse Fakten, die uns Angst machen sollten. Findet ihr denn nicht?

    Ich für meinen Teil: ja, finde ich schon!

    Du hast ganz viel Richtiges gesagt, einige Argumente sind wirklich nicht von der Hand zu weisen. Aber es ist auch ein bisschen der Ton, der die Musik macht.

    Du selbst hast einen Hund. Du selbst hattest mal ein Auto. Es ist toll, dass du den Schritt gegangen bist, das Auto abzuschaffen. Den Hund abzuschaffen, würde wohl kaum jemand von dir dem Klima zu Liebe verlangen, oder...? ;-)


    Ich denke, sehr viele Menschen sind sich der Problematik schon bewusst und versuchen bereits, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Ich für meinen Teil zB hab sehr sehr lange ohne eigenes Auto gelebt und als ich aber dann 2 Hunde hatte, ging es nicht mehr ohne. Mir war aber wichtig, dass es ein möglichst kleines Auto ist, gerade eben so groß, dass ich meine beiden Aussies unterbringen kann und dass es möglichst wenig verbraucht. Hab das Auto (damals gebraucht erstanden) nun fast 9 Jahre und fahre im Jahr keine 4.000 km. Der nächste Wagen wird sicherlich elektrisch. Ganz ohne Auto möchte ich keine Hundehaltung. Meine beiden mussten schon öfter in die Tierklinik, das wäre ohne Auto bei mir extrem umständlich und mit einem verletzten/schwer kranken Hund auch einfach nicht gut... Daher... Habe ich mich durchgerungen damals, obwohl ich es weiß Gott nicht wollte! Ich bin absoluter ÖPNV-Fan, und wenn ich zB ins Büro muss, dann fahre ich mit der Bahn oder dem Rad! Auto nutze ich im Grunde nur für die Hunde und zum Einkaufen...

    Würde ich die Hundehaltung aufgeben (worüber ich tatsächlich schon nachgedacht habe, aber ich bringe es nicht fertig, schätze ich), dann bräuchte ich auch kein Auto mehr und würde es sofort verkaufen.

    "Spaßfahrten" mit dem Auto für die Hunde mache ich auch, ja. Meine Gegend ist seit einiger Zeit nicht mehr wirklich gassitauglich, daher fahre ich öfter mal 4-5 km einfach bis zum Wald. Ich verusche das dann auch mit Einkaufen zu verbinden und sowas... Finde ich das gut? Nein. Und trotzdem verzichten meine Hunde nicht auf ihre Waldspaziergänge und müssen nicht tagein, tagaus auf Asphalt durch den Ort marschieren.


    An anderer Stelle gibt es ja aber auch Potential, wie du schon richtig sagst. Als Hundehalter fliegen wir naturgemäß weniger mit dem Flugzeug irgendwo hin (seit vielen Jahren keinen Flughafen mehr betreten). Bei der Ernährung kann man viel machen (auch bei der Hundeernährung!). Möglichst viel gebraucht kaufen statt neu. Usw.....


    Ich ärgere mich auch sehr viel über unnütze, fette Karren, die meistens übertrieben schnell und einfach viel zu präsent unterwegs sind. Das ist ein großes Problem. Individualverkehr mit all seinen Begleiterscheinungen, ja, ist ein Problem. In Deutschland wird ein regelrechter Auto-Kult gepflegt, dass man sich manchmal schon dafür schämt (ich jedenfalls), aber ich löse das Problem nicht, indem ich mir das Leben extra schwer mache. Ich versuche, meinen Beitrag zu leisten, auf die eine oder andere Art. Würde man ALLE Entscheidungen im Leben nur noch auf den CO2-Fußabdruck abstellen, puh, dann würde das ganz schön traurig aussehen. Ich find es schwierig, den ökologisch richtigen Weg zu finden und trotzdem ein glücklicher Mensch zu bleiben.

    Was ich weiß ist, keiner von uns ist perfekt. Du nicht, ich nicht, keiner im und außerhalb des DF. Wir können uns mehr bemühen, aber das geht nicht, indem man sich gegenseitig nur vorhält, was man alles falsch macht.

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