Der Trend geht zum Auto-Gassi! Wirklich?

  • Das Bild mit Eimer und Zahnputzbecher habe ich schon verstanden. Aber was meinst du konkret für Maßnahmen, die eine Eimer-Wirkung hätten?

    Wenn zum Beispiel der chinesische Diktator keine hundert Kohlekraftwerke bauen würde.

  • Aber eine andere Möglichkeit dem Hund Freilauf zu ermöglichen gibts doch dann gar wenn man nicht ins Auto steigt oder?

    Viele Städte sind grüner, als man denkt, das Problem ist eher, dass es in einer Stadt zu viele Menschen auf zu wenig Fläche gibt und dementsprechend überfüllt sind diese Gebiete oft. Da ist man dann mehr damit beschäftigt, vor rücksichtslosen Radfahrern zur Seite zu springen, brüllenden Kinderhorden auszuweichen und Slalom um Jogger, Leute die auf irgendwelchen Wiesen grillen etc. zu laufen, als tatsächlich spazierenzugehen. Daher fahre ich zum Gassigehen weiter raus, da besteht der Spaziergang dann nicht nur daraus, die Hunde ständig einzubremsen, warten zu lassen, zu rufen, sondern wir können halt einfach laufen.


    Bus und Bahn sind mit Hund zumindest auf den Strecken, die ich hier fahren müsste, völlig unmöglich, das ist so überfüllt, dass der Hund im Grunde ständig geschubst und getreten wird. Und ehrlich, für MICH sind die Ausflüge mit meinen Hunden das wichtigste, was ich so in meiner Freizeit mache, mein einziges Hobby, die Zeit, auf die ich mich am meisten freue (egal, ob im Urlaub oder nach einem stressigen Arbeitstag). Und weil jetzt jemand anders meint (der halt andere umweltschädliche Hobbys hat), dass das ja nur Wohlstandsprobleme sind, könnte ich das nicht mehr machen, muss ich jetzt ein schlechtes Gewissen deswegen haben?


    Klar könnte ich aufs Land ziehen. Da brauch ich dann das Auto nicht für den Hund, sondern für meine Besorgungen |) Zumal man sich halt auch einfach im Klaren darüber sein muss, dass in derart dicht besiedelten Ländern wie Deutschland ein Großteil der Bevölkerung dicht an dicht in Städten hocken muss, weil es halt nicht genug Fläche gibt, dass jeder schön ruhig "im Grünen" wohnen kann.

  • Ich verstehe die Aufregung nun nicht Aoleon , du hast nicht mal ein Auto sondern nutzt es quasi im Sharing-Modell mit deinem Mann. Das ist doch ohnehin etwas komplett anderes als in der Ausgangsfrage beschrieben.

    Welche Aufregung? Ich hab mich überhaupt nicht aufgeregt.


    Möglicherweise muss man sich, wenn tägliche Fahrten notwendig sind, die Frage stellen, ob der Wohnort langfristig passend für die Hundehaltung ist.

    Um dann halt noch weiter und länger mit dem Auto zur Arbeit zu fahren?

    Erscheint mir nicht besonders sinnvoll.

    Ganz zu schweigen davon das die neue Umgebung nach ein paar Jahren auch wieder "unpassend" werden kann, und dann? Noch weiter rausziehen?

    Beispiel direkt hier bei mir. Vor 7 Jahren hat, für die Bewohner unseres Stadtteils total überraschend die hier ansässige Ziegelei ihren Standort verlegt und das große Areal verkauft. Nun stehen da knapp 50 Häuser, das meiste Doppelhaushälften, also an die 100 Familien.

    Die Hundedichte im Feld hat sich nach dem die Häuser bezogen waren verdreifacht.

    Laut deinem Argument müssten sich nun also viele der Leute die vor 10 Jahren hier hergezogen sind nun überlegen umzuziehen, weil die Gassistrecke für sie so nicht mehr tragbar ist und sie zum Gassi wegfahren. Nur kann niemand garantieren das am neuen Ort nicht auch nach ein paar Jahren sowas passiert. Wie oft soll man denn umziehen?

    Und ob das dem Fußabdruck dann was nützt, die diversen Fahrten hin und her, zum Wohnungen angucken, zum Renovieren, der Laster zum Umziehen, der ganze Müll der beim Renovieren anfällt....


    Es ist einfach hipp uns gesellschaftlichen akzeptiert das Auto zu nehmen. Man fühlt sich flexibler (mit 15-20min Stau am Morgen und am Mittag und am Abend und Überhaupt... um Zürich ist immer Stau |) ).

    Klar. Mehr Carsharing wäre grade in Großstädten absolut sinnvoll.

    Nur, wenn ich da nur mal meine Erfahrungen mit der Mitfahrzentrale angucke, uff... Stinkende Menschen, Menschen die es für normal halten sich in der Nase zu popeln und den Popel durchs Auto zu schnippen, Fahrer die einen zu irgendwas bekehren wollen.... Carsharing im Sinne von mehrere Leute fahren zusammen in einem Auto ist halt nicht so einfach.

    Flexibler ist man ja trotz Stau trotzdem. Man sitzt ja jederzeit im sicheren, trocken Auto, kann jederzeit das Ziel und die Route ändern und muss sich nicht an Fahrpläne halten. Das ist halt so.

    Dennoch fände ich es viel besser wenn die Innenstädte autofreier gestaltet würden. Das würde schon enorm was bringen.

    Und eben dringend mehr Ausbau von Radwegen.


    Natürlich müssen Länder wie China und die USA auch was tun. Das sagt doch keiner.

    Aber ich kann mich doch nicht immer auf den Standpunkt stellen " aber die anderen müssen erst Mal". Also schon kann man.

    Klar, aber zumindest ich habe davon auch nichts gesagt.

    Nur, mal ganz ehrlich, wirklich wirklich ehrlich. Wenn wir Hundehalter nun zu 80% auf das Auto verzichten würden... Würde das im Gesamten soviel ausmachen?

    Nur die Hundehalter, für Gassi, wie es hier ja gefordert wurde.

    Würde das uns unter 1% bringen?

    Und selbst wenn: Würde dieses eine Prozent weniger weltweit etwas ausmachen?


    Das ist es halt, es würde weltweit nichts ausmachen.

    Und so wichtig es ist das man guckt was man generell machen kann, worauf man verzichten kann, rein sachlich betrachtet werden wir hier die Welt eben nicht retten.


    Mal davon ab das dazu auch noch viele andere Dinge gehören als eben nur das Auto.

    Der Massenkonsum, Amazon, die Mengen an Müll und Dreck die wir produzieren....

    Wenn man da ansetzen würde, das würde sogar mehr bringen. Aber wer will denn schon auf Friseur, auf Make Up, Nagelstudio und Co verzichten? Was da an Chemikalien verbraucht wird, von Herstellung bis mans in den Müll oder das Abwasser kippt...

    Und das schreib ich gerade mit lila Nägeln, ich bin da auch nicht frei von! Aber das ist halt mein Verzicht, kein MakeUp, nur natürliche Seife und Shampoo, keine Stylingprodukte, etc. Im Gegenzug belaste ich die Umwelt durch meine Medikamente, und das leider nicht wenig.

    Genau genommen müsste man Menschen wie mich am Ende eh irgendwo lagern. Jemand so medikamentenverseuchtes in die Erde bringen ist eigentlich hochgradig umweltschädlich, aber das ist halt absolutes Tabuthema.



    Edit: Wir fahren übriges einen bösen SUV.

    Der weniger verbraucht als der kleine Ford unserer Nachbarn.... Und sicher um Längen weniger als die hippen alten VW Busse die weiterhin sehr zahlreich durch die Gegend fahren...

    Aber hey, SUV ist halt immer böse, so herrlich einfach.

  • Das Bild mit Eimer und Zahnputzbecher habe ich schon verstanden. Aber was meinst du konkret für Maßnahmen, die eine Eimer-Wirkung hätten?

    Wenn zum Beispiel der chinesische Diktator keine hundert Kohlekraftwerke bauen würde.

    Ja, das ist halt das Problem an der Argumentation - man kann leider selber gar nichts tun oder man will selber nichts tun, bevor andere nicht viel mehr getan haben. Ob individuell oder auf staatliches Handeln bezogen. Dazu gibt es eine schöne Darstellung: „Nicht ich. Nicht jetzt. Nicht so. Zu spät." Mit welchen Sätzen Klimaschutz (aus)gebremst wird:


    https://www.klimafakten.de/sit…oursesofdelayen300dpi.png


    Und „Aber China!!!“ ist auch kein neues Argument. Interessanterweise führen die neuen Kohlenkraftwerke nicht zu mehr, sondern zu weniger Emissionen. China und Klima, das ist sehr komplex - und wirklich keine Begründung, in Deutschland erst mal nichts zu machen. Dazu finde ich folgende Zusammenfassung sehr erhellend: https://graslutscher.de/warum-…ine-guten-argumente-sind/


  • Naja ein Blog ist jetzt erst einmal für mich keine ausreichende Quelle.

  • Da sind die Quellen verlinkt, schau mal rein!

  • Klar, aber zumindest ich habe davon auch nichts gesagt.

    Nur, mal ganz ehrlich, wirklich wirklich ehrlich. Wenn wir Hundehalter nun zu 80% auf das Auto verzichten würden... Würde das im Gesamten soviel ausmachen?

    Nur die Hundehalter, für Gassi, wie es hier ja gefordert wurde.

    Würde das uns unter 1% bringen?

    Und selbst wenn: Würde dieses eine Prozent weniger weltweit etwas ausmachen?

    Ich persönlich bin der Meinung jedes Promille hilft. Ist ja genauso mit dem Strom sparen.


    Aber ich stell mich auch nicht auf den Standpunkt, dass irgendwem verbieten zu wollen :ka: (Macht hier nur ein User und an dem wird sich wieder aufgehangen). Kann ich eh nicht xD auch wenn ich mir manchmal wünschen würde |) . Allerdings ständen das Gassifahrten für Hundehalter nicht ganz oben auf meiner Liste.


    Mit geht es hauptsächlich darum, dass man sein eigenes Handeln hinterfragt und überlegt was das bedeutet, dass ich so lebe wie ich lebe.

    Ich will da auch gar niemanden sagen das oder so ist besser. Wie gesagt in der Theorie hat jeder Mensch nen CO2-Kontigent und wie er das für sich persönlich aufbraucht ist jedem selbst überlassen.


    Klimaschutz sollte keine Frage des Geldbeutels sein. Aktuell ist das Teilweise durchaus so.

    Teilweise nicht.

    In einer idealen Welt (OK für mich Ideal) sollte die Politik und die Gesellschaft den Rahmen so gestalten, dass jeder es schaffen kann die Umwelt zu schonen ohne einen wirtschaftlichen Nachteil dadurch zu haben.


    Dennoch fände ich es viel besser wenn die Innenstädte autofreier gestaltet würden. Das würde schon enorm was bringen.

    Da wäre ich voll dafür :nicken: .

    In Spanien gibt es in Grossstädten irgendeine Initative (war es Madrid oder Barcelona). Wenn die Leute ihr Auto abgeben, dann bekommen sie 3 Jahre für die ganze Familie kostenlosen Nahverkehr innerhalb der Stadt.

    Weiter werden die Nebenstrassen für Autoverkehr gesperrt (ausser Anwohner) und zu Begegnungszonen ausgebaut.


    Ich fand das Konzept gut und es hat wohl viele Menschen dazu gebracht, kein Auto mehr zu haben.




    Es muss eben auch solche Konzepte und Ideen geben. Einfach nur etwas verbieten bringt doch nicht ausser Unverständnis.

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