Der Trend geht zum Auto-Gassi! Wirklich?

  • Ich wohne in einer Großstadt und kenne niemanden, der das als tägliche Routine macht. Fände ich auch etwas absurd. Klar, im Sommer mal mit dem Auto an den See oder so einen Ausflug als Highlight macht wohl jede/r mal (ich auch, nur halt mit der Bahn), aber als Dauerlösung, nope.


    Wenn man in der Stadt in der falschen Ecke wohnt und einen Hund hat, der damit gar nicht klar kommt, ist in meinen Augen Umzug oder Abgabe die bessere Lösung.

    Nun ja, in Berlin leben sehr viele Hunde und wir haben hier in der Umgebung viele Parks und gute Laufstrecken, die ich nun mit Fussel viel nutze. Doch wir fahren auch 2x die Woche raus, ins Auslaufgebiet Grunewald, an die Felder Brandenburgs oder anderswo wo es schön ist und man die Natur genießen, fotografieren kann, ist eben jedes Mal wie ein kleiner Urlaub außerhalb der Stadt.

    Als unsere Weisen noch leben, also insgesamt 3 Hunde sind wir fast jeden Tag ins Auslaufgebiet rausgefahren ( 20 Minuten), somit kannten sie das mittendrin der Stadt eigentlich nicht. Um den Sprit haben wir uns nie einen Kopf gemacht und um die CO2 Bilanz auch nicht. Ja, da sind wir wohl egoistisch und sorgten für eine gute Auslastung der Hunde, die danach immer selig schlummerten.

    Wir haben weder Müll noch Dreck hinterlassen.


    Dafür benutzen wir nicht die Haushaltsgeräte die in fast jedem Haushalt schon normal sind, wie Geschirrspüler, Trockner etc., da leisten wir wohl auch schon einen gewissen Beitrag zur Wassereinsparung, CO2 Bilanz und Natur.


    Leider kann ja nicht jeder in sie Pampa ziehen, da sie arbeitstechnisch hier eingebunden sind oder einfach in der Stadt leben wollen! Für die Hundedichte klappt es hier ganz gut und Idioten gibt es überall. Dafür gibt es hier nicht ständiges Gekläffe, worüber sich viele aufregen so in den Dörfern oder kleineren Ortschaften.


    Sollte ein Hund mit dem Stadtleben gar nicht klarkommen, dann sollte er auch in einen ruhige Gegend abgegeben werden. Doch was heißt ruhige Gegend, wenn da in der Familie mehrere Kinder rumturnen oder sonstige stressige Umstände vorherrschen, da nutzt eine ruhige Umgebung auch nichts Also so pauschal kann man das nicht sagen.

  • Mal ein kleiner Einwurf: Wenn man da wohnt, wo man toll Gassi gehen kann, ohne ins Auto zu steigen (wie diese Landschaft aussieht ist ja noch ein wenig individueller) ist man da nicht viel mehr drauf angewiesen, das Auto für andere Erledigungen zu nutzen (Arztbesuche, Kita, Schule, Einkaufen, Shoppen, Restaurant etc. etc.) ?

    Naja, zum Arzt, egal wie nahe der ist, fahre ich immer mit dem Auto, einfach weil ich krank bin, sonst müsste ich nicht zum Arzt.

    Lebensmittel kaufen wir auf dem Rückweg von der Arbeit ein, da Fahrrad nicht unbedingt eine geeignete Alternative ist.


    Für Schüler gibt es hier Busse.

    Kita und ein sehr leckeres Restaurant sind fußläufig erreichbar.


    Shoppen tu ich nicht.

    Wenn ich was brauche, bestell ich es idr, oder fahre nach der Arbeit in ein Geschäft. Das ist dann nur ein kleiner Umweg.



    Aber ja, ohne Auto wäre man hier aufgeschmissen.

    Man kommt halt nicht mal zur Arbeit ohne.

    Wir versuchen halt die "extra Erledigungen" so zu legen, dass man nicht noch mal extra mit dem Auto fahren muss

  • Früher in der Stadt sind wir tatsächlich fast täglich zum Gassigebiet gefahren, allerdings nicht aus der Stadt raus, sondern einfach in ein schöneres Gebiet und üblicherweise habe ich das immer auf dem Weg gemacht, wenn wir eh an der Stelle lang mussten.


    Jetzt wohnen wir ziemlich ländlich und normalerweise sind wir so einmal die Woche bis alle zwei Wochen zum Wald gefahren, weil ich die Wege um die Felder eigentlich wenig reizvoll finde. Das fällt inzwischen jedoch weitestgehend weg, seitdem es bei uns Wolfssichtungen gegeben haben soll und ganz aktuell kommt die Spritsituation zusätzlich noch hinzu, wo ich bei derartig Spaßfahrten tatsächlich überlege, ob es das wirklich wert ist.

  • Wenn ich aus meinem Gartentor rausgehe stehe ich auf einem Feldweg und kann direkt zum Gassigehen starten. Das nutze ich auch für unserer "Alltagsgassi" während der Woche nach der Arbeit. Ich fahre am Wochenende oder am Freitag wenn ich früher Feierabend mache aber auch gern mal mit dem Auto zum Gassigehen weil ich auch mal andere Strecken mit den Hunden gehen möchte.


    So "Dorfnah" begegne ich immer mal wieder den gleichen Hundehaltern. Der Vorteil ist, dass man sich kennt und weiß mit welchen Hunden ein Kontakt funktioniert und wann man besser ausweicht.


    Ich kenne aber Hundehalter aus dem Nachbardorf die ausschließlich mit dem Auto zum Gassigehen fahren. Der Vorteil war mal, dass es kein Risiko gab, dass ihr Hund den Giftköder der auf ihrer Straße ausgelegt war fressen konnte weil er noch nie im eigenen Wohngebiet unterwegs war. Das finde ich ehrlich gesagt merkwürdig weil es sich bei dem Ort um ein kleines Dorf wie meins handelt mit Feldwegen drumherum. Und es ist auch nicht so, dass dort ständig Giftköder ausgelegt werden.


    Und das schlimmste hier im Dorf sind die Hundehalter die einen Kilometer bis zu einer Wiese mit dem Auto fahren, parken, Hund ausladen, ein bisschen laufen, Bällchen werfen, Hund ins Auto und wieder zurück. Also einen Kilometer kann man doch auch laufen als Hundehalter.


    Oder das Extrem: Hund läuft neben dem Auto sobald man aus dem Dorf raus auf den Feldwegen angekommen ist.


    Wenn ich mit dem Auto zur Arbeit fahre sehe ich manchmal an den Einfahrten zu Feldwegen Autos stehen und die Menschen mit Hund in der Nähe. Ich hätte morgens vor der Arbeit keine Zeit bzw. ich möchte nicht noch früher aufstehen um meine Hunde ins Auto einzuladen und zum nächsten Feldweg zu fahren.


    Bis auf zwei Bäcker, einen überteuerten Lebensmittelladen, zwei Friseure, einen Schlachter und eine Arztpraxis gibt es hier nichts im Dorf. Ich muss also mit dem Auto zum Lebensmittel einkaufen fahren und der 26 Kilometer lange Arbeitsweg wäre mit den Öffis auch eine halbe Weltreise.

  • Wobei ich auch gestehe, dass man hier sicher das ein oder andere mit dem Rad erledigen könnte, allerdings vermiesen das einem die Höhenmeter und nicht vorhandene radwege.


    Es ist so sau gefährlich, wenn man hier auf den Straßen versucht die Berge hoch zu fahren (meist ja unter 20kmh)und von hinten kommen die Autos mit 100kmh angebrettert und müssen eigentlich stehen bleiben, bevor sie an einem vorbei können.

    Die Straßen sind halt auch nicht so breit, dass da locker 2 Autos aneinander vorbei kommen würden.

    Als Fußgänger ist es nicht unbedingt weniger gefährlich, aber man kann schneller mal über den graben hüpfen und die Autos durch lassen.

  • Wer seinen Hund erzieht, seinen Müll nicht liegen lässt, etc. der braucht sich den Schuh doch nicht anziehen :ka: HIER ist das eben meine Sicht der Dinge, als diejenige, die dort wohnt, wo andere Leute Gassi gehen.

    Den fremden Müll räume ich übrigens auch weg, ich rege mich da nicht bloß auf, sondern sammle eben ein, was wir so finden. Nerven tut es trotzdem.


    Leider ist es hier sehr üblich in der Brut- und Setzzeit raus zu fahren, eben, damit der Hund ungestört ohne Leine (und Erziehung) laufen kann. Das finde ich tatsächlich ziemlich unmöglich.


    Wir sind ja durchaus auch anderswo unterwegs und nicht nur daheim. Da lässt man Hundekot natürlich auch nicht einfach auf den Bürgersteigen liegen, nur, weil man dort ja nicht wohnt. Es gibt einen nahegelegenen See mit Hundestrand, wo wir gerne hinfahren. Oder an den Kanal. Aber da ist es natürlich selbstverständlich, dass man sich an die bestehenden Leinenpflichten hält und Müll sowie Hinterlassenschaften einsammelt. Ist aber ein grundsätzliches Problem, gerade an diesen schönen Ausflugzielen wird mittlerweile ziemlich engmaschig kontrolliert, weil sich viele Hundebesitzer eben nicht dran halten wollen.


    Es ist schade, was man sich damit kaputt macht.

  • Ich gehöre auch zu den Gassi-Fahrern. Wir wohnen zwar relativ ruhig und ländlich, ein Tal mit Bach zum Spazieren ist auch fußläufig zu erreichen. Dieses ist jedoch mittlerweile so stark frequentiert, dass es nur noch nervt. Das ist das Einzugsgebiet für alle Jogger, Fahrradfahrer, Hundehalter, Familien von drei Stadteilen.


    Ich fahre fast jeden Nachmittag eine andere Spazierstrecke an, in der Regel mit Wald, Feldern, Bach. Für mich ist es allerdings echt wichtig, dass ich den Hunden Freilauf geben kann. Nur Leinenspaziergänge sind für uns unvorstellbar, wäre das durch meinen Wohnort nur so möglich, würde ich tatsächlich auf die Hundehaltung verzichten. Meine Beiden jagen allerdings auch nix und bleiben überwiegend auf den Wegen (zum Haufen-Machen wird gerne mal das Unterholz aufgesucht).


    Und ich liebe diese Freiheit, Abwechslung in unsere Spaziergänge zu bringen und mir und den Hunden diesen "Luxus" bieten zu können.


    Da ich generell nicht viel Auto fahre (zur Arbeit hin und zurück 16 km), die ich bei der passenden Jahreszeit auch meist mit dem Fahrrad zurücklege, mache ich mir auch tatsächlich keine Gedanken zur Klimaneutralität....

  • Ich bin auch ein pöhser HH, der nachmittags zum Gassi "raus fährt". Weil es hier einfach zu voll ist, um in Ruhe spazieren zu gehen. Weil ich keine Lust habe, ständig fast von rücksichtslosen Radfahrern umgemäht zu werden, von kreischenden Kinderhorden überrannt zu werden usw usf


    In einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland kann nun mal nur ein kleiner Teil der Bevölkerung "in der Pampa" wohnen. Und ob ich nun ins Auto steige, um mal in Ruhe spazieren zu gehen, oder für nen langen Arbeitsweg und sonstige alltägliche Erledigungen, macht nun wirklich keinen Unterschied (und pssst, an die von den "Rausfahrern" genervten Landbewohner, mich hat auch noch niemand gefragt, wie toll ich den Pendelverkehr aus dem Umland hier in der Stadt finde |)).

  • Glaube, man kann das wie so vieles andere nicht pauschal herunterbrechen.

    Es kommt ja auf mehrere Faktoren an, ob man rausfährt oder nicht :ka: Unter anderem ja auch auf dem Hund!


    Selbst fahr ich auch schon nicht gerne Auto, ich spare Strecke wo es geht auch wegen der Ökobilanz. Bin aber auch nicht der Typ für viel Reisen ansich.

    Andere sparen woanders und fahren gerne viel raus :ka:


    Kleine Ausflüge am Wochenende oder im Urlaub immer gerne. Aber ich bin einfach gerne Zuhause und mir persönlich würde es die Hundehaltung eher verderben, wenn ich immer rausfahren "müsste".

  • Ich bin auch ein pöhser HH, der nachmittags zum Gassi "raus fährt". Weil es hier einfach zu voll ist, um in Ruhe spazieren zu gehen. Weil ich keine Lust habe, ständig fast von rücksichtslosen Radfahrern umgemäht zu werden, von kreischenden Kinderhorden überrannt zu werden usw usf


    In einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland kann nun mal nur ein kleiner Teil der Bevölkerung "in der Pampa" wohnen. Und ob ich nun ins Auto steige, um mal in Ruhe spazieren zu gehen, oder für nen langen Arbeitsweg und sonstige alltägliche Erledigungen, macht nun wirklich keinen Unterschied (und pssst, an die von den "Rausfahrern" genervten Landbewohner, mich hat auch noch niemand gefragt, wie toll ich den Pendelverkehr aus dem Umland hier in der Stadt finde |)).

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    Genau so sehe ich das auch.

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