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Zum Thema ansprechen der Halter auf die Problematik mit entsprechenden Hunderassen. Ist es euch denn schon passiert? Mir bisher nur einmal und da war Gustav noch klein. Und das von einem Menschen ohne Hund. Seitdem nicht mehr.
Zum Thema Hitzschlag: bei Hedwig hat da nichts mehr geholfen. Schon gar nicht ein nasses Handtuch und abwarten. Die war ein medizinischer Notfall der in entsprechende Hände musste mit Wasserkühlung und Infusionen.
Ein Hitzschlag gehört nach dem Erlebnis für mich immer in Hände von Tierärzten. Die Panik in ihren Augen vergesse ich nie mehr.
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Ein Hitzschlag gehört nach dem Erlebnis für mich immer in Hände von Tierärzten.
Das ganz unbedingt - aber es ging ja auch um die Frage der ersten Hilfe.
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Wenn der Hund im Hitzeschock ist, also wirklich lebensbedrohlich fast tot, dann muss man ihn so schnell wie möglich runterkühlen, um zu verhindern, dass er sich selbst kocht. Dann hält man ihn zb unter/in fließendes kaltes Wasser, wie man das auch in dem Mops-Video von der Kleintierklinik Frank gesehen hat.
Hierbei geht es aber vor allem um fast tote Hunde, die man aus dem heißen Auto rettet bspw.
Am liebsten geschieht das schnelle runter kühlen erst beim TA, damit man dort entsprechend eingreifen und einwirken und überwachen kann und auch gegenregulieren kann, wenn 38,5 Grad erreicht sind (dann hört man das aktive kühlen auf).
Ist ja für Laien nicht soo einfach einzuschätzen, wann es so weit ist. Also das lieber nicht machen.
Ein Hund wie hier beschrieben und wie man es so "normalerweise" trifft, sollte langsam runtergekühlt werden, also so, wie es BorderPfoten genau richtig gemacht hat. Sofort in den Schatten bringen, zu Trinken anbieten, Fell befeuchten, usw
Hat man genug Wasser zur Verfügung, fängt man am besten bei den Pfoten an. Es muss kein Eiswasser sein, auch kein kaltes Wasser.
Vorsichtig und langsam, erst Mal nur die Pfoten zb ins Wasser und dann mit der Hand Wasser über den Körper schöpfen, sodass das Fell am Körper durchweicht. Erst die Beine, dann immer "zentraler".
Ihr dürft auch Mal ein nasses Tuch drüber legen. Nicht stundenlang, aber Ihr seid ja dabei und könnt immer Mal fühlen, ob es noch durch Verdunstung kühlt, oder ihr macht es immer mal neu nass.
Vor allem ist aber wichtig, DASS etwas gemacht wird. Keine Angst haben, Schatten, Wasser anbieten ist immer richtig, Pfoten nass machen auch. Und dann schaut einfach, wie weit Ihr Euch traut, und wie es dem Hund geht. Im Zweifel "stabilisiert" ihr einfach den Hund (indem ihr ihm Wasser anbietet zum trinken und die pfoten nass macht) und schickt ihn weiter zum Tierarzt.
Alles ist besser, als nichts machen.
Dazu kommt auch, dass die Besitzer (wie so oft) häufig den Ernst der Lage unterschätzen ODER immer unterschätzt haben, wie schnell es sooo ernst werden kann, und evtl sind sie auch panisch, überrumpelt und dadurch handlungsunfähig.
Wenn Ihr also in eine Situation kommt wie oben beschrieben (Hund liegt pumpend auf dem Boden und Ihr seht, es geht ihm nicht gut) dann macht es genau so, wie BorderPfoten und bietet Hilfe an, ergreift die Initiative und helft. Auch, wenn die Besitzer sagen "aaaaach, das geht schon!!" ist es häufig eher die Hoffnung, dass der Hund sich wieder berappelt, und das ist nicht rational.
Fragt freundlich und ruhig, ob Ihr dem Hund "trotzdem" Wasser anbieten dürft.
Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig angesprochen/geholfen. Man kann sie nicht alle retten, aber ein Versuch ist es wert.
Danke, dass Du nicht weggesehen und nach bestem Wissen geholfen hast. Vielleicht hast Du dem Hund damit das Leben gerettet.
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Gerne.
Was ich vergessen habe:
Luft zufächeln lassen von den Besitzern ist auch ok.
Und das Halsband/Geschirr ggf etwas lockern, wenn der Hund eins trägt.
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In der Humanmedizin wird bei Hitzschlag (= Überhitzung und ausgefallene Thermoregulation) mit dem Kühlen an den Extremitäten angefangen, um Kreislaufprobleme (also wirkliche Kreislaufprobleme) zu vermeiden.
Vielleicht können Bonadea oder corrier sicherheitshalber nochmal was dazu schreiben? Das wäre super.
Gibts unterschiedliche Meinungen zu, auch unter dne Kollegen.
Hab es auch mal so gelernt.
In einer anderen Fortbildung, wo es um Intensivmaßnahmen ging hieß es, das sei überholt. Wenn der Körper kocht, dann muss der runtergekühlt werden. Nicht langsam, sondern schnell. Daher bringt es auch nix, langsam mit den Extremitäten anzufangen.
Wir duschen überhitzte Brachys kalt (und da kann man natürlich schon erstmal hinten kurz anfangen), sprühen Bauch und Pfötchen mit Alkohol ein und dann gehts vor den Ventilator.
EDIT: Ich rede hier von Hunden, die über 40 Grad Temperatur haben. Habe jetzt hier nicht ganz gelesen, um welchen Zusammehang es hier geht.
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Anmerkung zum kalten Handtuch:
meiner Erfahrung bringt das nur was, wenn man das wirklich alle paar Sekunden erneuert. Der Effekt ist super kurz, weil sich das Handtuch total flott von der Körperwärme erwärmt und dann nur noch wenig Wärmeabgabe zulässt.
Also das kann man schon mal kurz machen, aber halt wirklich nur kurz.
Erste Hilfe beim Hitzschlag/Überhitzung sind immer:
Schatten, Stress reduzieren, Hund nass machen (am Besten da, wo auch Wasser an die Haut kommt, also meistens Pfoten, Bauch und Brust. Wenn möglich mit Wasser übergießen, Wasser zum Trinken anbieten und wenn's kritisch ist ab zum Tierarzt.
Also das, was corrier auch schon erwähnt hat.
Viele unterschätzen Überhitzung. Viele Hunde, die man noch lebend zum Tierarzt bringt (zum Beispiel Hunde, die im Auto gekocht wurden oder die ne Stunde gekrampft (Epilepsie) haben), kriegen Hirnödeme, Organversagen etc. weil die Proteine halt denaturieren.
Warnzeichen für Überhitzung:
aufgerollte, lange Zunge
glasiger Blick
Taumeln, Erbrechen
klackendes Atemgeräusch
klebriger, fester Speichel
schneller Herzschlag
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OT - Gibt es eigentlich sowas wie nen Erste Hilfe Thread? Da findet man solche wertvollen Beiträge sicher leichter als hier :)
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OT - Gibt es eigentlich sowas wie nen Erste Hilfe Thread? Da findet man solche wertvollen Beiträge sicher leichter als hier :)
Falls nicht, wäre es supergenial, einen zu schaffen.
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