Warum immer dieses Frenchie und Mops Shaming?

  • Ich glaube auch, dass die TE gerade keine genaue Vorstellung hat was 1 Kilometer ist (nicht böse gemeint, ich tue mir auch sehr schwer sowas abzuschätzen).


    Ansonsten wäre das schon ein Extrem, wenn die "große" Runde aus einem Kilometer oder weniger bestünde.

    Du - den hier um die Ecke lebenden Mops (Max. 2 Jahre alt) sehe ich auch nur gemächlich um den Block laufen - im direkt angrenzenden Wald habe ich den noch nie getroffen...aber die Dame hat auch erst gar nicht das geeignete Schuhwerk usw. - da kommt ein Klischee zum nächsten :hust:

  • Bis auf eine Ausnahme habe ich die hier lebenden Möpse und Bullys auch noch nie in Wald und Feld gesehen.

    Viele Menschen wollen einen Hund, aber eben nicht damit laufen.

    Das ist mit Sicherheit oft auch ein Grund für die Anschaffung.

  • Inwiefern stellt das schon ein Problem dar? Durch ihre kurze Schnauze kommt es eben zu diesem Lächeln was genau soll das mit der Atmung zu tun haben?

    Nein, das "Lächeln" kommt nicht durch die kurze Schnauze, sondern dadurch, dass der Hund beim Atmen die Lefzen zurückzieht, damit mehr kühle Luft an die Schleimhäute kommt. Diese Art der Atmung können auch andre Rassen nach sehr starker Belastung unter höheren Temperaturen zeigen.


    Ein weiterer Punkt ist die Zunge auf deinem Bild. Hast du dir jemals Gedanken darüber gemacht, warum diese sich nach oben rollt? Das liegt daran, dass dadurch die Fläche der Zunge vergrößert wird, was wieder zu mehr Kühlfläche führt. Das braucht ein Hund mit ausreichend langer Schnauze nicht. Das siehst du selbst bei starker Belastung bei hohen Temperaturen bei Hunden mit ausreichend langer Schnauze nicht in diesem Maße.



    Aber gut können deine Hunde eine Tageswanderung von ca. 30 km im Sommer schaffen?

    Naja, 30km sind schon recht extrem - das schaffen auch viele Menschen nicht problemlos.




    Gerade war ich wieder mit unseren 5 Hunden unterwegs, bei 16°C. Und ich habe explizit auf die Atmung geachtet. Genau ein Hund musste heute Hecheln: Thorin - unser kurzschnäuziger Mix. Und er hat nicht nur so ein bisschen gehechelt, sondern schon relativ deutlich. Alle andren Hunde hatten ihr Maul geschlossen, Hecheln war nicht nötig. Es sah auch kein andrer Hund einen Grund dazu zwischendurch am Bach trinken zu gehen. Thorin ging sogar komplett ins Wasser - und das nicht, weil er eine unglaubliche Wasserrate wäre, sondern weil das kühle Wasser ihm bei der Thermoregulation geholfen hat.


    Die komplette Runde war 4,5 km lang, knapp 1,5h. Das sollte bei solchen Temperaturen absolut kein Problem sein. Noch dazu, da unser Tempo mit grad mal 3-4km/h recht moderat war.

    Und Thorin hatte jede Menge Spaß. Ihn irgendwann bei solchen und höheren Temperaturen nicht mehr zum normalen Gassi mitnehmen zu können, wird er sehr traurig finden. Aber vmtl. werden wir früher oder später diese Entscheidung treffen müssen - damit er nicht kollabiert.

  • Dass die Runden zum Lösen 1km oder weniger sind, gibt es - denke ich - recht oft. Bei mir auch häufiger. Das ist die Alternative zum "in den Garten lassen", da geht es um Blase und Darm und nicht um Bewegung.


    Einige haben das schon geschrieben - viele Menschen, da ist die TE nicht die Einzige, haben keine Vorstellung von Entfernungen. Ich bin sicher, dass die große Runde länger als 1 km ist.

  • 1km laufen, das schafft sogar mein 12 Jähriger herzkranker Senior mit Bandscheibenvorfall noch (zumindest an guten Tagen).

    Der gehört übrigens auch einer Rasse an, deren Zucht sich (zurecht) Kritik gefallen lassen muss. Ein Ausdauertest muss da nicht abgelegt werden, aber jeder normale Vertreter der Rasse würde die 10-15km am Rad locker schaffen (einer von Balins Halbbrüdern läuft auch im Alter von 10 Jahren mit seinem Besitzer noch den Marathon mit)


    Als Balin jung war, war bei uns in der Hundeschule ein Mann dessen englische Bulldoggen kürzlich verstorben waren und der eine einjährige Englische Bulldoggen Hündin einer Züchterin übernommen hatte, weil sie sich im Rudel nicht eingepasst hat. Die Hündin war schlank, sportlich und mit verhältnismäßig langer Nase.

    Der Besitzer war komplett überfordert mit der Sportlichkeit. Plötzlich hatte er einen Hund der gerne joggen wollte, rennen konnte und sich nicht mit kurzen Gassirunden zufrieden gab.

    Das fand ich schon sehr bezeichnend für die Rasse und traurig, das auch heute noch so eine Hündin die absolute Ausnahme ist.


    Die Bilder sind übrigens an einem warmen Tag am Strand aufgenommen, bei einem langen Spaziergang mit der Hundeschulegruppe.



  • Ich habe nie gesagt das ich nicht mehr als 1 KM laufe. Ich habe nur gesagt das es mir nicht immer leicht fällt besonders bei Wärme und Hitze. Ich bin stark übergewichtig und habe Probleme mit meinen Knien. Ich weiß also was es bedeutet eingeschränkt zu sein. Das sehe ich bei meinen Hunden einfach nicht.


    Unsere großen Runden sind bestimmt 4-5 KM lang und dauern meistens 1 1/2 bis 2 Stunden. Ich gehe gemütlich, nicht schnell. Deshalb kann ich ehrlich nicht beantworten inwiefern sich meine Hunde für Sport eignen würden.

  • Ich möchte dir gerne mal diesen Link ans Herz legen

    Wobei mich diese Seite irgendwie traurig macht, wenn da als Zuchtziel so Sachen stehen wie


    "Die Brachyzephalen sind mit sorgfältiger Selektion durchaus belastbar und halten auch mit Langnasen mit oder erfreuen sich an leichter Arbeit am Rad. Dies darf aber keine Dauerbelastung sein, natürlich werden sie keine Collies!"


    Was heißt denn, sie werden keine Collies? Collies sind ja nun wirklich nicht die Extremsportler unter unseren Hunderassen. Das, was der durchschnittliche Collie (ausdauermäßig) kann, sollte in meinen Augen schon das Ziel einer gesunden Hundezucht egal welcher Rasse sein.


    Ich verstehe aber natürlich, dass diese Seite ein guter Einstieg in die Thematik ist, weil sie sich an Bully-Liebhaber richtet und vielleicht deshalb besser aufgenommen wird. Dennoch hinterlässt dieses beschönigen der gesundheitlichen Probleme ein bisschen Magenschmerzen bei mir.

  • Gerade war ich wieder mit unseren 5 Hunden unterwegs, bei 16°C. Und ich habe explizit auf die Atmung geachtet. Genau ein Hund musste heute Hecheln: Thorin - unser kurzschnäuziger Mix. Und er hat nicht nur so ein bisschen gehechelt, sondern schon relativ deutlich. Alle andren Hunde hatten ihr Maul geschlossen, Hecheln war nicht nötig. Es sah auch kein andrer Hund einen Grund dazu zwischendurch am Bach trinken zu gehen. Thorin ging sogar komplett ins Wasser - und das nicht, weil er eine unglaubliche Wasserrate wäre, sondern weil das kühle Wasser ihm bei der Thermoregulation geholfen hat.


    Die komplette Runde war 4,5 km lang, knapp 1,5h. Das sollte bei solchen Temperaturen absolut kein Problem sein. Noch dazu, da unser Tempo mit grad mal 3-4km/h recht moderat war.

    Und Thorin hatte jede Menge Spaß. Ihn irgendwann bei solchen und höheren Temperaturen nicht mehr zum normalen Gassi mitnehmen zu können, wird er sehr traurig finden. Aber vmtl. werden wir früher oder später diese Entscheidung treffen müssen - damit er nicht kollabiert.

    Naja gut, meine Hunde hecheln jetzt schon auffälliger und wollen auch recht schnell was trinken. Das hat ja jetzt aber nichts speziell mit Brachyzephalie zu tun.

  • Ich bin seit einigen Jahren gehbehindert und für mich ist ein Kilometer zu Fuß inzwischen auch schon eine ordentliche Strecke. Aber mit dem Rad bin ich mobil. Ein Bekannter ist auf den Rollstuhl angewiesen und seine Zwergpudel bekommen trotzdem genügend Bewegung. Man kann Ausgleich schaffen. Es heißt nicht, daß man als Hundehalter ungeeignet ist.


    Wenn wir als Halter in der Bewegung so eingeschränkt sind, bedeutet das, daß wir eben nicht gesund sind. Wir haben Beschwerden, die uns an der normalen Leistungsfähigkeit hindern.

    Für Hunde gilt das Gleiche. Es geht nicht darum, daß Hunde wirklich jeden Tag 10 Kilometer oder mehr laufen müssen, sondern darum, daß ein gesunder Hund im besten Alter das können muß. Kann er das nicht, dann ist er eben nicht gesund.


    Was soll das denn für ein Ausdauertest sein?

    Diese Frage habe ich im Beitrag #167 beantwortet.

  • Ich habe nie gesagt das ich nicht mehr als 1 KM laufe. Ich habe nur gesagt das es mir nicht immer leicht fällt besonders bei Wärme und Hitze. Ich bin stark übergewichtig und habe Probleme mit meinen Knien. Ich weiß also was es bedeutet eingeschränkt zu sein. Das sehe ich bei meinen Hunden einfach nicht.


    Unsere großen Runden sind bestimmt 4-5 KM lang und dauern meistens 1 1/2 bis 2 Stunden. Ich gehe gemütlich, nicht schnell. Deshalb kann ich ehrlich nicht beantworten inwiefern sich meine Hunde für Sport eignen würden.

    Das wären aber gute Gründe mit wandern anzufangen. Schonend dich heranzuwagen.

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