„Gemeinsam erfolgreich“ von Peter Scherk & Dr. Florian Knabl

  • Ich bin ja nur son halber „haltagskorinthenkacker“ für RO, aber meine Hunde lernen alle „Platz“ zum Beispiel so, dass die Vorderpfoten stehenbleiben und der Hundekörper nach hinten geht.

    Denn wenn ein großer Hund aus dem Fuß heraus Platz macht und die Hinterbeine stehen lässt und nach vorne geht ist er zu weit vorne und im OBI wär das unkorrekt. Und weil ich’s kann, mach ich’s.

    Meinen Hunden ist es scheiss egal, wie ich das will, Hauptsache es gibt Bezahlung dafür.


    Was nutzt mir da im Alltag?

    Nüscht. Deswegen heißt sich normal hinlegen hier, leg dich hin und mach ein Schläfchen.

    Ich nutze im Alltag nie „Fuß“

    Das Wort „Fuß“ ist hier ein Begriff aus und für den Sport. Im Alltag ist es immer „Bei mir“ und bedeutet: laufe auf der Seite, die ich dir zeige neben mir her, weil vor uns ein Radfahrer kommt oder so.

    Und das „Sportfuss“ ist je nach Sportart und Mode auch noch unterschiedlich. Selbst im Obidience( das sind andere sicherer) gibt es Unterschiede nach Land. Und IPG Fuß ist wieder anders.

    Und so weiter.

  • Doch: es bietet dem Hund einen Weg, seinen Dampf loszuwerden und kann ihn dadurch nachhaltig zufrieden machen und dadurch im Alltag besser führbar.

    Ja, das meine ich doch. Das war ja der Sinn dahinter.


    Aber inwiefern trägt diese Akkuratesse zum Dampfablassen bei? Oder anders gesagt: Kann man das auch "schludriger" machen, wenn es nur um Spaß und Auslastung geht? Oder ginge dann der Effekt verloren?

  • Doch: es bietet dem Hund einen Weg, seinen Dampf loszuwerden und kann ihn dadurch nachhaltig zufrieden machen und dadurch im Alltag besser führbar.

    Ja, das meine ich doch. Das war ja der Sinn dahinter.


    Aber inwiefern trägt diese Akkuratesse zum Dampfablassen bei? Oder anders gesagt: Kann man das auch "schludriger" machen, wenn es nur um Spaß und Auslastung geht? Oder ginge dann der Effekt verloren?

    Umso mehr der Hund denken muss und umso genauer gearbeitet wird umso auslastender ist es in dem Fall halt. Darum gings ja. Wenn dein Hund schon total platt ist vom schludrigen arbeiten reichts vermutlich. Einem Hund der diese Auslastung wirklich braucht wirds nicht reichen.

  • Der Effekt geht bei " Just for fun deshalb ist mir die Ausführung nicht wichtig" insoweit verloren als das es nicht viel/ nichts vom Hund verlangt an Konzentration

  • Aber inwiefern trägt diese Akkuratesse zum Dampfablassen bei? Oder anders gesagt: Kann man das auch "schludriger" machen, wenn es nur um Spaß und Auslastung geht? Oder ginge dann der Effekt verloren?

    Nein, der Hund soll ja nachdenken und sich anstrengen. Es ist ein himmelweiter sportlicher unterschied, ob ein Hund eine Bahn Fußarbeit in Spannung und Korrektheit läuft, oder so nebenher-schlappt.


    Genauso macht es einen unterschied, ob der Hund sich beim Sitz konzentrieren muss, dass der korrekt geschlossen sitzt, oder ob er Welpensitz-irgendwie zeigt.


    Ersteres ist immer Sport und hat dementsprechend auch einen positiven Effekt auf den Organismus, ähnlich wie Tänzer sehr gut trainiert sind und ein super Körpergefühl haben.

  • Es dient dazu, das korrekte Arbeiten und konsequente Durchziehen von Übungen zu lernen.

    Das ist auch im Alltag das A und O, dass man da nicht schludert und ständig beide Augen zudrückt.


    Und "Dampf ablassen" ist eben nicht nur hirnlos durch die Gegend ballern, sondern auch denken.


    Solche Bücher helfen für den Alltag mehr auf der sekundären Ebene als direkt.

  • Genau. Die Frage, 'Was bringt es dem Hund?' ist deshalb vielleicht erst dann zufriedenstellend zu beantworten, wenn man sich zuerst mit 'Was bringt es dem Hundehalter?' beschäftigt hat.


    Ein präziser Aufbau nach einer klaren Anleitung mit eindeutig gesteckten Regeln hilft erst einmal dem Hundeführer, genau das zu sein: präzise, klar und eindeutig in dem, was er von seinem Hund überhaupt will. Die 'Spielregeln' werden also auch dem Mensch erst einmal von aussen vorgegeben und schaffen eine gewisse Verbindlichkeit.


    Im Prinzip sollte ja jede Form von Training so angegangen werden, nur ist es nicht jedermanns Sache, Trainingsziele selbständig so zu definieren, zu trainieren und so konsequent einzufordern, dass der Hund sie als verbindlich und als 'Arbeit' versteht. Da kann es durchaus helfen, sich mit seinem Hund auf den Hundeplatz zu stellen und sich Hilfe von aussen zu holen.


    Natürlich gibt es Hunde (und Menschen), die mit weniger transparenten Leitplanken genauso gut - oder gar besser - umgehen können und denen die Arbeit an solchen Dingen zuwider ist. Sport- und Gebrauchshunde fühlen sich aber häufig erst dann herausgefordert, sicher und ausgelastet, wenn die Ausführung einer Aufgabe, die Ihren Neigungen entspricht, psychisch und physisch so richtig anspruchsvoll wird. Das versteht man dann gerne unter 'Trieb' oder 'Motivation'. Kriegen solche Individuen nicht genügend Gelegenheit, ihre Interessen im für uns Menschen akzeptablen Rahmen auszuleben, suchen sie sich häufig selbstständig eine Strategie. Diese äussert sich dann aber nicht selten in übersteigertem Jagdverhalten oder unerwünschter Aggression, etc.


    Im Alltag hilft Hundesport also insofern, als dass man seinen Hund und dessen Neigungen besser kennen, einschätzen und kontrollieren lernen kann. Häufig erledigen sich aber gewisse 'blöde Angewohnheiten' im Alltag schon nur dadurch, dass der Hund regelmässig genügend Gelegenheit erhält, sich seinen Neigungen entsprechend zu verhalten. Enge Regeln helfen aber auch Hunden, die schon nur aufgrund ihrer Persönlichkeit mit zuviel Freiheit nicht umgehen können und sich erst in einem relativ eng gesteckten Rahmen sicher fühlen.

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