Blinde Sporthunde

  • Wir sind uns nicht sicher, ob hohe Katzenwege noch angenommen werden würden. Unsere Katzen sind beide Senioren und besonders die eine ist sehr eingefahren in ihren Routinen. Aber wir schauen mal, ob/was man ändern kann. Damals bei unserer alten Hündin war das Arbeitszimmer deren Rückzugsort, dort haben wir deshalb auch diesmal ein Trenngitter installiert. Nur nehmen die Katzen das Zimmer gar nicht mehr an und hüpfen immer gleich wieder zurück ins Wohnzimmer. Derzeit halten sie sich am meisten im Schlafzimmer auf und Riley im Wohnzimmer.

    Bei allem Respekt, dass du die taube Dobermann-Hündin aufgenommen hast, aber das ist doch traurig für die Katzen, wenn sie sich in Schlafzimmer oder früher Arbeitszimmer zurückziehen müssen, weil ein Hund bei euch wohnt, und sie sich deswegen nicht mehr ins Wohnzimmer (das Zentrum der menschlichen Bewohner) trauen.

    Wie war es denn, bevor du Hunde hattest, oder hattest du schon immer Hunde und Katzen gleichzeitig?


    Hohe Katzenwege müssen ja keine aufwendige und teure Sache sein. Ihr habt doch sicher ein hohes Regal im Wohnzimmer, oder? Ich kann gerne ein Foto posten, wie mein Bücherregal (2m hoch) für Katzen bequem zu erreichen ist, ohne große Kletterei, wenn du magst.

    • Neu

    Hi


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    • Jetzt habe ich in deiner Galerie dieses Photo gefunden:


      https://www.dogforum.de/gallery/raw-image/8121-riley-katzengewoehnung/?size=large


      Das ist doch schon ein perfekter Anfang für einen erhöhten Platz für deine Katzen.

      Einfach die Regale mal abräumen zum Testen, frisch gewaschene Handtücher drauflegen (zumindest meine Katzen werden davon magisch angezogen) und ein paar Tage mal schauen, ob sie dort draufhopsen. Wenn sie gerne Leckerli mögen, dann könnt ihr ja versuchen, sie mit Leckerli da raufzulocken.

      Natürlich nur, wenn ihr da seid, um aufzupassen.


      Oder auch mal gucken, ob sie draufhopsen, wenn einer von euch mit der Hündin draußen ist.

      Ich fände es zum Wohle der Katzen auf alle Fälle total wichtig, dass sie bei euch sein können und sich nicht in ein anderes Zimmer zurückziehen müssen, damit sie Ruhe von eurem Hund haben.

    • Der Hund ist knapp eine Woche da, für welche Indikation soll es Medikamente geben?

      Danke - das frage ich mich auch. Erste Unsicherheiten geben sich relativ schnell, wie man ja sieht, und für weitere ist doch Fraule da, die den Hund beschützt. ;-)


      Jo - Mitleid wegpacken, das ist die beste Idee! :bindafür: Zeig dem Hund, wie er Dir vertrauen kann, beschütz ihn, dreh ab, wenn ein Hund auf Euch zurennt - Du kannst das gern benennen, sie hört´s ja eh: "Hund vorne, komm wird gehn außenrum!" oder so. Dann merkt sie, daß Du das auch wahrgenommen hast, und vertraut schnell darauf, daß Du ausweichst, und sie beschützt. Das werdet Ihr schon lernen zusammen, wie es für sie am Entspanntesten geht, da brauchst keine Medikation für. Ich finde, Du hast ein gutes Gefühl für sie und viel gesunden Menschenverstand, wie sich das liest. Das ist die beste Medizin ;-)

      An Straßen ist Riley noch so unsicher, dass ein Ausweichen praktisch unmöglich ist. Sie kennt bisher nur eine Route zum Park (und von dort aus zum nächsten Park und zum Wald). Mit ihr bin ich definitiv nicht schneller als ein freilaufender Hund (und auch nicht als die meisten angeleinten Hunde). Teilweise geht das vorausschauende Laufen, also gar nicht erst in die Ecke des Parkes zu gehen, wo sich Rüpelhunde aufhalten, aber außerhalb vom Park sind wir noch ziemlich hilflos. Wenn die Begegnung unvermeidlich ist, hat sich bisher nur Hund ankündigen und ruhig bleiben bewährt. Den anderen Halter bitten, den Hund wegzunehmen, ist ja, wie ihr bestimmt auch kennt, nur so zu 50 % erfolgreich, machen wir natürlich auch. Wir werden das Thema auf jeden Fall nochmal mit der Trainerin durchkauen.

    • Also, ich stimme Dir auf jeden Fall zu, dass man sich nie ganz drauf verlassen kann, was die Vorbesitzer so sagen. Sie wohnte aber tatsächlich ländlich und ist, wenn es mal Gassi ging, über Feldwege und Co. spaziert. Gerade waren wir zum ersten Mal richtig lange im Wald (ca. 1,5 Stunden) und da konnte ich auch nichts feststellen. Aber ich werde berücksichtigen, dass der Jagdtrieb sich mit der Zeit noch zeigen könnte und deswegen wachsam bleiben! Es war übrigens für uns alle total schön im Wald, da kann sie entspannen und ist ein "normaler Hund", was uns allen Mut macht :hugging_face:


      Ihr Sicherheit zu geben, ist mir ein wichtiges Anliegen. Ich hatte versucht sie zum Weitergehen zu bewegen und das war wohl in der Situation zu viel verlangt. "Energietanken per Handauflegen" machen wir schon recht erfolgreich unterwegs, wenn da mal eine knifflige Stelle kommt. Das Gute ist, ab einer gewissen Distanz sind alle Geräusche für sie okay, Glocken, Autos, Busse etc. Diese Fußwege, die noch einen Grünstreifen zur Straße hin haben, reichen ihr oft schon. Danach richten wir unsere Laufwege derzeit auch aus, dass es möglichst einen kleinen "Puffer" zur Straße gibt. Heimgehen, solange sie panisch ist, ist leider so ein Streitpunkt zwischen mir und meinem Freund. Gerade blockiert sie aufgrund der Erfahrungen gestern fast direkt um die Haustür rum. Wir wissen, dass es ihr wieder besser geht, sobald sie sich etwas weiter traut. Deswegen meine ich, soll sie auch weitergehen, aber mein Freund will dann lieber umdrehen und kurze Zeit später einen zweiten Versuch wagen. Auch nochmal ein Thema für die Trainerin.

    • Danke, da sind ganz tolle Ideen dabei, ein Entspannungssignal aufbauen werde ich mir mal näher anschauen.

    • Wir sind uns nicht sicher, ob hohe Katzenwege noch angenommen werden würden. Unsere Katzen sind beide Senioren und besonders die eine ist sehr eingefahren in ihren Routinen. Aber wir schauen mal, ob/was man ändern kann. Damals bei unserer alten Hündin war das Arbeitszimmer deren Rückzugsort, dort haben wir deshalb auch diesmal ein Trenngitter installiert. Nur nehmen die Katzen das Zimmer gar nicht mehr an und hüpfen immer gleich wieder zurück ins Wohnzimmer. Derzeit halten sie sich am meisten im Schlafzimmer auf und Riley im Wohnzimmer.

      Bei allem Respekt, dass du die taube Dobermann-Hündin aufgenommen hast, aber das ist doch traurig für die Katzen, wenn sie sich in Schlafzimmer oder früher Arbeitszimmer zurückziehen müssen, weil ein Hund bei euch wohnt, und sie sich deswegen nicht mehr ins Wohnzimmer (das Zentrum der menschlichen Bewohner) trauen.

      Wie war es denn, bevor du Hunde hattest, oder hattest du schon immer Hunde und Katzen gleichzeitig?


      Hohe Katzenwege müssen ja keine aufwendige und teure Sache sein. Ihr habt doch sicher ein hohes Regal im Wohnzimmer, oder? Ich kann gerne ein Foto posten, wie mein Bücherregal (2m hoch) für Katzen bequem zu erreichen ist, ohne große Kletterei, wenn du magst.

      Also es klang vermutlich dramatischer als es tatsächlich ist mit der Trennung Schlafzimmer-Wohnzimmer. Die Katzen sind Freigänger und haben noch die halbe Wohnung für sich Bad, Küche, Flur, Schlafzimmer. Jetzt durch den Frühling sind sie viel draußen und manchmal auch einen Tag nicht daheim. Im Schlafzimmer ist sowieso der feste Schlafplatz einer der beiden Katzen. Die mag das Schlafzimmer so gerne, dass sie eh immer nur zum Fressen ins Wohnzimmer kam. Ihr Fressplatz ist jetzt erstmal in der Küche (erhöht auf dem Tresen). Sie dürfen mehrfach am Tag ins Wohnzimmer gucken kommen, aber natürlich nur unter Aufsicht. Der Kater hat tatsächlich gerne im Wohnzimmer auf dem Stuhl geschlafen, das will er im Moment sowieso nicht, aber soll natürlich gerne wieder möglich werden. Wir sind jetzt noch nicht mal bei zwei vollen Wochen, die Riley bei uns ist. Derzeit schläft mein Freund nachts bei den Katzen im Schlafzimmer und ich im Wohnzimmer bei Riley, so kommen beide Parteien auf ihre Kuschelzeiten.


      Bei der Gewöhnung bei meiner vorherigen Hündin war es andersrum, sie war Katzen gewöhnt und die beiden Katzen keine Hunde. Da hatten wir die Katzen ausgetrickst und durch Füttern im Wohnzimmer ins Wohnzimmer gelockt. Meine damalige Hündin hat die Katzen aber von Anfang an ignoriert, was deshalb kein besonderes Management erforderte. Trotzdem brauchten die Katzen ein paar Wochen, um entspannt zu sein, und für mehr "Intimität" (ein Bett teilen etc.) noch viel länger.


      Wegen erhöhten Plätzen: Die "natürlich erhöhten" Plätze gibt es tatsächlich in jedem Raum, also Schrank mit Katzenbett im Schlafzimmer, Tresen in der Küche, Tisch und Schrank im Wohnzimmer. Die Katzen nutzen sie aber nicht, um vor Riley zu fliehen. Dann verlassen sie lieber die Wohnung, das Zimmer. Prinzipiell steht es ihnen aber offen, das zu nutzen.

    • Der Platz auf dem Foto ist tatsächlich der Weg zum alten Fressplatz der Katze. Links ist ein noch höheres Regal und da stand bisher ihr Napf. Dort ist sie auch die ersten Tage stur wieder hin. Aber es war nie so, dass sie sich dort aus Gemütlichkeit aufgehalten hat. Und Riley drehte schon ganz schön auf, die Katze fressen zu hören. Das lag vermutlich nicht nur an der Katze, sondern auch am Futter, denn sie ist sehr futtergeil. Um den Katzen einen entspannteren Futterplatz zu ermöglichen, haben wir den Futterplatz in die Küche auf den Tresen verlegt.


      Gerade ist das Wohnzimmer nicht wirklich attraktiv für die Katzen, aber wie o.g. bekommen sie auch im Schlafzimmer Aufmerksamkeit und ansonsten stromern sie idR draußen rum. Aber wenn sie gucken wollen, dürfen sie gucken kommen und bekommen auch was Leckeres.

    • Hohe Katzenwege müssen ja keine aufwendige und teure Sache sein. Ihr habt doch sicher ein hohes Regal im Wohnzimmer, oder? Ich kann gerne ein Foto posten, wie mein Bücherregal (2m hoch) für Katzen bequem zu erreichen ist, ohne große Kletterei, wenn du magst.

      Ja, gerne.

    • Was die Ängstlichkeit angeht: LASS-IHR-ZEIT!!!


      Riley ist grad mal zwei Wochen da, macht sich großartig und hat nun mal nicht alle Sinne zur Verfügung wie ein sehender Hund. Und selbst für den wäre das, was sie gerade, inklusive Besitzerwechsel, alles lernt,sehr viel. Das muss sie wirklich erstmal verarbeiten - ich schrieb ja schon, dass meine erblindete Hündin ein halbes Jahr brauchte, bis sie wieder so zurechtkam wie vorher. Und das war in ihrer vertrauten Umgebung, nicht als Landhund plötzlich in die Stadt gebeamt.


      Auf Riley prasselt gerade enorm was ein, und sie gibt sich doch offenbar alle Mühe, da klarzukommen. Dass das Hirn da auch mal mit Kurzschluß, Überforderung, Angst und Totalblockade reagiert, finde ich völlig nachvollziehbar. Das wird schon noch ein Stück Weg werden, und wenn ihr das mit Medikamenten unterstützen könnt, um so besser. Ihr kriegt das schon hin, aber sowas dauert halt. Überfordert sie nicht.

    • Meine Kümmel hat übrigens am Anfang ähnlich reagiert. Wenn sie zuviel auf einmal verarbeiten mußte, kam so eine Art Kurzschluß, und sie stand starr oder setzte sich sogar auf der Straße hin und war erstmal nicht mehr ansprechbar - sie konnte sich offenbar einfach nicht mehr sortieren.


      War zuerst sehr häufig und sehr schlimm, wurde mit zurückkommender Sicherheit immer weniger und passierte am Ende gar nicht mehr. Aber an solchen Reaktionen kannst du sehen, was so ein Tier zu verarbeiten hat, und was für eine Anstrengung das ist.

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