Blinde Sporthunde
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Ja, springen konnt Frieda auch perfekt. Die ist mit 16 (!) direkt nach ihrer Kastra, als ich sie noch von der PO und Narkose handlungsunfähig wähnte, aufs Bett und wieder runter gehöppt, bevor ich sie stoppen konnte.......
Und am nächsten Tag, also ich mit ihr rausging, war sie die ersten drei Treppenstufen an der Leine runter, bevor ich sie auf den Arm genommen hatte (mußte ja erstmal Haustüre schließen)..... *aua.....
Dann hatte sie erstmal paar Tage Boxenhaft. Sofa war zu dem Zeitpunkt nämlich auch noch kein Problem für sie....
Achja - draußen unterwegs ist sie auch rauf und runter gesprungen. Aber da war sie vorsichtiger: aufm Bauch an die Kante der Bank zB gekrochen, gelauscht. Wie tief ist das? Ich hab mal aufgestampft, dann konnte sie das einschätzen und ist runtergehüpft. Auch ins Auto(Kofferraum!) war zu dem Zeitpunkt kein Problem. Die konnte den Abstand und die Höhe perfekt einschätzen, und irgendwann kennen sie´s natürlich auch.
Später ja, altersbedingt, mußte ich sie heben. Aber nicht wegen der Blindheit, die stellte kein wirkliches Handicap dar für sie.
eine Doberfrau.... Wie schön.......
Das Foto von Deiner Rennsemmel is ja ewig niedlich, terriers4me ..... Die hätt ich sofort geklaut!!
(ich hab übrigens auch bewußt auf Blindentüchlein etc. verzichtet, weil ich dieses Bemitleiden dann nicht hören konnt von andren Leuten..... Aber wenn der Hund im Freilauf ist, ist das schon hilfreich - vtl. schalten andre Hundehalter dann etwas schneller, das ist das einzig Blöde beim blinden Hund: Hunde kommunizieren körpersprachlich, und das sehen blinde Hunde natürlich nicht, insofern ist es von Vorteil, wenn andre Hunde nicht unbedingt gleich rangelassen werden an den blinden Hund. Weil der eben nicht sieht, ob der Andre grad nett ist, oder warnt oder so, und dann u.U. falsch/zu spät reagieren könnte. Frieda war ja zusätzlich zu ihrer Blindheit mit andren Hunden komplett unverträglich, vielleicht sogar eine Folge von Hundebegegnungen während ihrer Blindheit, die hatte auf der Straße gelebt - daher war sie immer an der Leine, da hat´s das net gebraucht, da habe ich dann für Abstand gesorgt.)
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(ich hab übrigens auch bewußt auf Blindentüchlein etc. verzichtet, weil ich dieses Bemitleiden dann nicht hören konnt von andren Leuten..... Aber wenn der Hund im Freilauf ist, ist das schon hilfreich - vtl. schalten andre Hundehalter dann etwas schneller, das ist das einzig Blöde beim blinden Hund: Hunde kommunizieren körpersprachlich, und das sehen blinde Hunde natürlich nicht, insofern ist es von Vorteil, wenn andre Hunde nicht unbedingt gleich rangelassen werden an den blinden Hund. Weil der eben nicht sieht, ob der Andre grad nett ist, oder warnt oder so, und dann u.U. falsch/zu spät reagieren könnte. Frieda war ja zusätzlich zu ihrer Blindheit mit andren Hunden komplett unverträglich, vielleicht sogar eine Folge von Hundebegegnungen während ihrer Blindheit, die hatte auf der Straße gelebt - daher war sie immer an der Leine, da hat´s das net gebraucht, da habe ich dann für Abstand gesorgt.)
Ich habe jetzt schon mal vorsorglich ein Halsband, auf dem "Blinder Hund" und die Drei Punkte stehen, geholt, weil wir hier schon viele Hunde- und Menschenbegegnungen haben. Vielleicht lassen wir das irgendwann weg, aber gerade fühle ich mich so wohler. Irgendwann möchte ich auch mit ihr Bus fahren, da sollen die Leute eben auch etwas Rücksicht nehmen, ohne dass ich jeden Einzelnen drauf hinweisen muss.
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Ja, wie gesagt, gibt viele Situationen, wo es Sinn macht. Weil die leut dann evtl. etwas Abstand halten im Bus, um ihn nicht zu bedrängen, und eben, um den Leuten klarzumachen, daß Hund die Körpersprache von ihrem Hund net lesen kann. Manche Leut erwarten auch, daß Hunde ihnen grundsätzlich ausweichen. Aber ein blinder Hund, der zufällig grad mit dem Wind läuft, riecht den Menschen halt net der da grad mitten im Weg steht und aufs Handy glotzt, also rennt er dem vlt. mal rein, ungewollt. Dann ist das Tüchlein auch gut - die Leut geraten vlt. eher net gleich in Panik, daß der Dobi sie anfallen wollte *ggg
Man kann ja austesten, wo es hilft, und wanns eher nervig ist...... *gg Und dann anpassen, wo man es dranmacht, und wo nicht, bzw. wann amn es nicht braucht.
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Zitat
Ich habe jetzt schon mal vorsorglich ein Halsband, auf dem "Blinder Hund" und die Drei Punkte stehen, geholt, weil wir hier schon viele Hunde- und Menschenbegegnungen haben. Vielleicht lassen wir das irgendwann weg, aber gerade fühle ich mich so wohler. Irgendwann möchte ich auch mit ihr Bus fahren, da sollen die Leute eben auch etwas Rücksicht nehmen, ohne dass ich jeden Einzelnen drauf hinweisen muss.
Das ist sehr klug von dir - mir ist erst mit dem blinden Hund an der Leine aufgegangen, wie viele Leute stur auf einen kleinen Hund zulatschen und erwarten, dass er sich quasi in Sekundenbruchteilen entmaterialisiert und aus dem Weg ist. Und damit hatten wir am Anfang echt Probleme, weil sie an der Leine sehr fein reagierte und der plötzliche seitliche Zug sie aus dem Gleichgewicht brachte und erschreckte.
Mit dem Blindentuch kamen dann die Kommentare, meist sehr lieb und das ganz große Mitleid, was sie immer seeeehr genoß. Aber auch mehrfach gutgemeinte Sprüche wie: "Dann wünsche ich Ihnen mal, dass der bald stirbt und sie sich einen Neuen anschaffen können." Und, eine meiner Allzeit-Lieblingsbegegnungen: ein ernsthafter kleiner Junge, der erst fragte, weshalb der Hund dieses komische Tuch umhätte. Auf die Antwort: "Der ist blind!" kam wie aus der Pistole geschossen und ganz ernst: "Das stimmt aber nicht. DER HAT AUGEN!"
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Wer übrigens komischerweise nie, wirklich nie Rücksicht genommen hat, waren andere Hundehalter. Da wurde der trampelige Tutnix genauso rangeschickt wie immer. Ich war dann jedesmal gottfroh, dass Kümmel kein bißchen aggressiv, aber trotzdem sehr selbstbewußt und notfalls energisch reagierte und so auch weiterhin bestens in der Hundegesellschaft klarkam - aber wenn sie durch die Erblindung irgendwie verunsichert, ängstlich oder aggressiv geworden wäre, hätten wir da echt Schwierigkeiten gekriegt.
Die Hunde selbst waren übrigens oft weitaus rücksichtsvoller als ihre Besitzer, da hatte man schon oft das Gefühl, dass die ihr einiges nachsahen und sie nicht mehr so ernst nahmen wie früher.
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Zitat
Ich habe jetzt schon mal vorsorglich ein Halsband, auf dem "Blinder Hund" und die Drei Punkte stehen, geholt, weil wir hier schon viele Hunde- und Menschenbegegnungen haben. Vielleicht lassen wir das irgendwann weg, aber gerade fühle ich mich so wohler. Irgendwann möchte ich auch mit ihr Bus fahren, da sollen die Leute eben auch etwas Rücksicht nehmen, ohne dass ich jeden Einzelnen drauf hinweisen muss.
Das ist sehr klug von dir - mir ist erst mit dem blinden Hund an der Leine aufgegangen, wie viele Leute stur auf einen kleinen Hund zulatschen und erwarten, dass er sich quasi in Sekundenbruchteilen entmaterialisiert und aus dem Weg ist. Und damit hatten wir am Anfang echt Probleme, weil sie an der Leine sehr fein reagierte und der plötzliche seitliche Zug sie aus dem Gleichgewicht brachte und erschreckte.
Mit dem Blindentuch kamen dann die Kommentare, meist sehr lieb und das ganz große Mitleid, was sie immer seeeehr genoß. Aber auch mehrfach gutgemeinte Sprüche wie: "Dann wünsche ich Ihnen mal, dass der bald stirbt und sie sich einen Neuen anschaffen können." Und, eine meiner Allzeit-Lieblingsbegegnungen: ein ernsthafter kleiner Junge, der erst fragte, weshalb der Hund dieses komische Tuch umhätte. Auf die Antwort: "Der ist blind!" kam wie aus der Pistole geschossen und ganz ernst: "Das stimmt aber nicht. DER HAT AUGEN!"
Ja, das rücksichtslose Laufen kennen wir hier auch. Der "gutgemeinte" Spruch ist echt eine bodenlose Unverschämtheit. Sollte mir das mal jemand sagen und ich erwidere, dass ich mich ganz bewusst für die blinde Maus entschieden habe und extra 170 km gefahren bin, fallen die bestimmt aus allen Wolken!
Die Situation mit dem Jungen ist aber zum Schießen!
Übrigens habe ich meine frühere Agi-Trainerinnen mal angechattet und beide sehen gar kein Problem darin, dass Riley mal reinschnuppert! -
Aber auch mehrfach gutgemeinte Sprüche wie: "Dann wünsche ich Ihnen mal, dass der bald stirbt und sie sich einen Neuen anschaffen können."
Oh ja - da hab ich mir auch Sachen angehört.... Liiiieber Himmel.... "Ist denn das noch ein Leben für so nen Hund?" "Warum schläfert man sowas nicht ein?"
Manchmal braucht man ein dickes Fell..... Und dann steht man neben seinem unglaublich liebenswerten lebensfreudigen Hund, der grad irgendeinen Quatsch macht, und fragt sich, ob die LEUTE blind sind, daß sie das nicht wahrnehmen...... (vor allem, wenn sie nur wissen, daß der Hund blind ist, weil mans gesagt hat, selbst wär´s ihnen gar net aufgefallen, weil Frau Hund ganz normal und sicher lief)
Ich hätt solchen Leuten am Liebsten geantwortet, ob man SIE auch einschläfern soll, wenn sie im Alter nimmer so gut sehen können, oder wofür sie die Brille auf der Nase hätten......
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Meine Erfahrung mit so einem Blindentuch ist, dass entweder ICH für blind gehalten werde oder die Leute denken, dass das ein lustiger Scherz a la K9 Geschirr sein soll…
Rücksicht durch andere Hundehalter brachte es tatsächlich auch hier überhaupt nicht. Standardsatz auf meinen Hinweis mit der Blindheit ist „Ja das macht ja nichts, der riecht das ja und hören kann er das ja auch auch“. Schön, dass fremde Leute meinen Hund da so gut einschätzen können.
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Meine Erfahrung mit so einem Blindentuch ist, dass entweder ICH für blind gehalten werde oder die Leute denken, dass das ein lustiger Scherz a la K9 Geschirr sein soll…
Rücksicht durch andere Hundehalter brachte es tatsächlich auch hier überhaupt nicht. Standardsatz auf meinen Hinweis mit der Blindheit ist „Ja das macht ja nichts, der riecht das ja und hören kann er das ja auch auch“. Schön, dass fremde Leute meinen Hund da so gut einschätzen können.
Dass die Leute dann mich für blind halten, hatte ich auch schon überlegt, immerhin steht deutlich "Blinder Hund" und nicht nur "Blind" auf dem Halsband - aber gut, vielleicht wird sie dann im schnellen Lesen für einen Blindenhund gehalten
Ihr macht mich jedenfalls sehr gespannt, wie die Reaktionen so ausfallen werden! Wir hatten auch ein Halstuch mit der Aufschrift "blinde wilde Biene" gesehen und das würde wirklich super zu ihr passen, weil sie Hummeln im Hintern hat!
Dass andere Hundehalter mit dem Hinweis "Blind" erstmal nichts anfangen können und ich vielleicht wirklich sagen muss "Das heißt, sie kann die Körpersprache Deines Hundes nicht lesen", dachte ich auch schon. Nun, probieren geht über studieren! Irgendwann kennen uns hier im Umkreis auch die meisten Hundehalter, hoffe ich. Ich dachte mir, es ist sinnvoll, Riley das Kommando "Hund" beizubringen, damit sie besonders von stürmischen Genossen nicht erschreckt wird. Aber ist vielleicht nicht so leicht, dass es positiv verknüpft bleibt, wenn immer wieder ein paar Rüpel angerollt kommen. -
Wer übrigens komischerweise nie, wirklich nie Rücksicht genommen hat, waren andere Hundehalter. Da wurde der trampelige Tutnix genauso rangeschickt wie immer. Ich war dann jedesmal gottfroh, dass Kümmel kein bißchen aggressiv, aber trotzdem sehr selbstbewußt und notfalls energisch reagierte und so auch weiterhin bestens in der Hundegesellschaft klarkam - aber wenn sie durch die Erblindung irgendwie verunsichert, ängstlich oder aggressiv geworden wäre, hätten wir da echt Schwierigkeiten gekriegt.
Die Hunde selbst waren übrigens oft weitaus rücksichtsvoller als ihre Besitzer, da hatte man schon oft das Gefühl, dass die ihr einiges nachsahen und sie nicht mehr so ernst nahmen wie früher.
Das ist wirklich etwas traurig. Ich hoffe, dass Riley aufgrund ihrer bisherigen Erfahrung mit einem gut doppelt so schweren Dobirüden und einem Boxermix, die auch häufiger mal aneinander prallen und übereinander klettern, etwas abgehärtet ist. Aber ich werde auf jeden Fall ein wachsames Auge drauf haben, dass sie weiterhin positive Erfahrungen mit anderen Hunden macht, damit ihre freundliche Gesinnung auch so bleibt.
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