Blinde Sporthunde

  • Ja, das ist für den Hund eine furchtbare Umstellung ist, plötzlich nichts mehr zu sehen, ist klar. Das hatte ich bei Frieda gar nicht mitbekommen, da sie ja auch schon blind war, als sie herkam. Vielleicht war das bei ihr sogar einen Grund dafür, daß sie ausgesetzt wurde.

    Aber ich glaube, das kommt auch ein bißchen auf das Individuum an, wie sie damit umgehen.

    Und ob es von heute auf morgen passiert oder nach und nach. Sind bei letzterem stellt sich der Hund ja automatisch immer ein bißchen mehr auf Ohren um, und gleicht die verlorengegangene Sicht nach und nach aus.

    Und es gibt ja auch Hundetypen, die sind ständig mit der Nase unterwegs, und solche die sind eher auf Sicht unterwegs (Sichtjäger wie Windhunde).... Auch da könnte ich mir vorstellen, daß es mit einen Einfluß darauf hat, wie der Hund damit umgeht. Je nach Wichtigkeit des Sehsinns für ihn. Der Terrier is ja doch oft sehr "nasenbetont" unterwegs. Wobei Bossi aber z.B. beim Trailen viiiel geguckt hat, sich an Wegen orientiert und optisch Personen gesucht hat. Der ist doch oftmals zu einem Passanten hingerannt und hat erst dort mittels Nase festgestellt: Mist, der war es gar nicht. :rolling_on_the_floor_laughing: Also quasi mitten im Suchen "da ist wer, der muß es sein", auf Sicht umgeswitcht :winking_face_with_tongue: Der sieht etz auch nimmer supergut, aber bislang hat er noch keine Probleme. Wenn er aus zwei Leuten mich nicht rausfindet, schaut er auf die Art, wie sich wer bewegt, und wenn er in der Nähe ist, muß er halt kurz schnuppern. Wenn ich leinenlos mit ihm durch den Park laufe, und er sucht mich, steuert er halt den nächstbesten Passanten an, und stellt dort fest"Ups, das war sie gar nicht"😂 und guckt dann weiter. Wenn ich dann da stehe und winke, erkennt er noch, daß ich es bin.

    Er kam aber z.b. niemals auf die Idee, wenn er mich verloren hatte, etwa die Nase auf dem Boden zu nehmen und meine Spur zu suchen. Ist ja nur Mantrailer. :see_no_evil_monkey: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing: :rolling_on_the_floor_laughing:Sucht mich dann also nur über die Augen. Oder läuft halt heim, er weiß ja wo unser Haus wohnt.... :winking_face_with_tongue:

    • Neu

    Hi


    hast du hier Blinde Sporthunde* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • In ein paar Stunden ist es soweit. Ich wünsche euch einen guten Start mit Riley und würde mich freuen, weiterhin von euch zu lesen. Schön, dass ihr der Hündin eine Chance gebt und sie auch sportlich fördern wollt. Klingt gut. Und dann noch ein Dobermann :smiling_face_with_hearts:

    • Same here - und wir wünschen euch soviel Spaß zusammen wie wir ihn haben durften!


      Was übrigens die Sache mit dem Tasten angeht: Wenn man es weiß, kann man es hier ein bißchen sehen. Der Hund greift weiter und steifer vor und setzt die Pfote irgendwie flacher auf als ein sehendes Tier, weil er beim Laufen ständig den Weg nach vorne abcheckt. Ist nur ein winziger Unterschied, auf einem Foto kaum zu merken, aber in natura sehr deutlich zu erkennen.


    • Same here - und wir wünschen euch soviel Spaß zusammen wie wir ihn haben durften!


      Was übrigens die Sache mit dem Tasten angeht: Wenn man es weiß, kann man es hier ein bißchen sehen. Der Hund greift weiter und steifer vor und setzt die Pfote irgendwie flacher auf als ein sehendes Tier, weil er beim Laufen ständig den Weg nach vorne abcheckt. Ist nur ein winziger Unterschied, auf einem Foto kaum zu merken, aber in natura sehr deutlich zu erkennen.


      Das Foto ist wirklich herzallerliebst. Mit dem Tasten konnten wir bisher an Rileys Art zu springen feststellen. Sehr breitbeinig, wie ein blindes Kaninchen. :rolling_on_the_floor_laughing:


      Danke an alle für die lieben Grüße. Sie wird uns ganz komfortabel gebracht, dann kann die bisherige Haltern auch mal sehen, wie Riley bei uns leben wird. Ich halte Euch gerne auf dem Laufenden.

    • Das mit den Beinen und Pfoten macht Eddy auch so. Er hat auch einen eingebauten „Kantsteinradar“, der recht zuverlässig funktioniert. Manchmal irrt er sich allerdings, das sieht das sehr lustig aus, wenn er mitten auf der Straße steht und wild mit den Vorderbeinen in der Luft fuchtelt, weil er der festen Überzeugung ist, dass da ein Hindernis sein muss ^^

    • So, die wunderbare Riley ist nun seit 15 Uhr bei uns. Auf dem Weg vom Parkplatz zur Wohnung wurde sie bereits von einem unangeleinten Tutnix überfallen (habe eingegriffen). Zwei anderen Hundehaltern habe ich gleich gesagt, dass sie blind ist und sie haben rücksichtsvoll reagiert - Puh!


      Zuhause hat sie sich recht schnell sicher gefühlt, sie kuschelt mit uns auf der Couch und hat sich auch schon zu ein, zwei Nickerchen hinreißen lassen. Zu unseren Katzen war der erste Kontakt sehr freundlich (sie kennt bisher keine Katzen).


      Leider sieht es draußen ganz anders aus. Sie schiebt totale Panik, besonders vor Autos und hat es bisher weder geschafft Pipi noch Häufchen zu machen. Wir haben angefangen, Autos zu benennen und Superleckerli zu geben, das kann sie meist noch annehmen und unser Ziel ist nun nur noch der nächste Baum und nicht mehr der Park. Doch ihr wird es schnell zu viel, dann setzt sie sich auf den Pops oder dreht sich im Kreis und verliert natürlich die Orientierung. Ich will sie auch nicht zu eng halten, damit sie sich nicht beengt fühlt.


      Vielleicht habt ihr auf die Schnelle ein paar Tipps? Habe der Trainerin meines Vertrauens eine Mail geschrieben und sie für morgen um eine telefonische Beratung gebeten.

    • Wie schön, daß sie angekommen ist ;-) Wenn sie daheim schon so entspannt ist, daß sie ein Nickerchen einlegen kann, ist das super! Freut mich.....


      Wegen draußen: ist doch klar, für sie ist jetzt erstmal alles neu. Und sie hört den Lärm der Fahrzeuge, kann die von ihnen ausgehenden vermeintlichen "Gefahren" aber noch nicht einschätzen. Ist ja schon bedrohlich, wenn man hört, daß sich irgendwas wahnsinnig schnell auf einen zubewegt.


      Mach langsam mit ihr, geh erstmal nur in den Garten, oder eben zum nächsten Baum wie beschrieben, und dann wieder rein. Damit sie merkt, dort passiert ihr nix. Wenn sie sich hinsetzt, akzeptier das, das ist eine gute Lösung, ne blöde Alternative wäre, panisch davonzulaufen zu versuchen! Ich würde dann, wenn sie sitzt, versuchen, ihr Sicherheit zu geben, zB indem ich mit ihr ruhig und freundlich spreche, damit sie merkt, Ihr fühlt Euch nicht panisch, es gibt keinen Grund, und vlt, wenn sie das bruhigt, die Hand vorn auf die Brust oder an die Flanke legen, damit der Körperkontakt ihr Sicherheit gibt. Oder Euch so hinstellen, daß ihre Seite Euer Bein berührt, damit sie merkt, Ihr seid da. Sie scheint sich ja mit Euch sicher zu fühlen, zumindest in der Wohnung schonmal.


      Weiß ja nicht, wo sie herkommt, aber offenbar hat sie Fahrzeuglärm nicht kennengelernt. Evtl. wenn Du größere Runden mit ihr laufen möchtest, zwecks Bewegung, mit dem Auto rausfahren, irgendwohin, wo nur Feld und Wald ist. Erstmal nicht groß in der Umgebung, außer eben zum nächsten Baum (immer demselben, zwecks Geruch: "Hier war ich schon vorhin, alles gut") und wieder zurück.


      Und dann als nächsten Schritt ne Stelle suchen, die etwas entfernt von Fahrzeuglärm ist, aber schon Autos hören läßt. Halt so weit weg, daß sie den Lärm schon wahrnimmt, aber noch entspannt sein kann, Dort einfach mal Picknick machen, bis sie echt entspannt ligen kann. Dann langsam Abstand verringern, bis man relativ dicht dran ist an den Fahrgeräuschen. Erst wenn sie das erträgt, würde ich mal ne Runde in der Nähe vom Haus laufen, nachdem da Autos fahren.


      Das mit dem Benennen finde ich gut, aber laß die Leckerlies, sie ist nicht in der Lage, die anzunehmen, wenn sie Panik hat, hast ja schon gemerkt. Sicherheit geben ist viel wichtiger, die beste Bestätigung überhaupt in dem Moment! Das fördert auch die Entstehung von Vertrauen in Euch.


      Zieh ihr vielleicht ein Geschirr an, wenn noch nicht geschehen, dann kannst, wenn sie unterwegs unsicher wird, oben den Riemen am Geschirr fassen, sodaß sie sich gesichert fühlt.


      Rausgehen würd ich so die ersten Tage (wenn Ihr keinen Garten habt) echt nur für die Geschäfte, und erstmal dran arbeiten, daß sie sich daheim auskennt, Euch kennenlernt, immer schön ruhig sein, sprecht sie an, bevor Ihr sie anfaßt, sollte sie da gern erschrecken; zeigt ihr einfach ihr neues Zuhause. Und laßt sie viiiel schlafen, ist ja voll die Umstellung für sie, alles fremd, und sie sieht das nicht. Evtl. eine Box, falls sie sich darin geschützter fühlt, oder ein Lager in einer Ecke zwischen Wand und Sofa, wenn Ihr sowas irgendwo habt. Dann kann sie selbst aussuchen, ob sie grad Ruhe möchte, oder die Sicherheit, die Eure Nähe gibt.


      Wasser nach Möglichkeit an diesem Platz anbieten, wenn der Hund entspannt ist, trinkt er eher als wenn er unsicher ist in der Wohnung. Kannst ihr zB auch den Freßnapf unter die Nase halten und dann die Nase mit dem Napf dorthin führen, wo Du ihn hinstellen möchtest, damit sie versteht, das ist die Stelle, wo immer das Essen ist.

      Wenn Du sie anleinst, erst die Leine unter die Nase halten ("schau mal"), damit sie riecht, was Du da hast, kannst das auch hier mit nem Wort verbinden: "Leine", unter die Nase halten, dann dranmachen. Die wichtigsten Dinge halt benennen. Wasser, Futter, Leine, Bürste, etc. im Laufe der Zeit, jedes Mal, wenn Du das Teil bei ihr benutzt. Die lernt das schon. Freundlich ansprechen, wenn sie zu Euch kommt, egal, wo Ihr Euch grad befindet.


      Und ich würd einfach mal heut Nacht alle 2 Stunden (Wecker) mit dem Hund kurz vor die Türe gehen (schlaf im Jogginganzug, dann brauchst nur in die Schuhe zu schlupfen und ne Jacke überzuwerfen), damit sie pieseln kann, wenns dringend wird - und wenn Du das jetzt nachts machst, vlt. fahren da weniger oder keine Autos? Dann wird sie schon irgendwann loslassen können und pieseln. Sollte das net klappen und sie in der Bude pinkeln - bloß net schimpfen, aber is eh klar, oder? ;-) (denke, sie wird Euch die Tage dann schon zeigen, wie sie "ich muß mal" signalisiert. Ob sie dann zur Türe geht, oder zu Dir und Dich anstupst, was auch immer. Einfach mal beobachten.)


      Ganz wichtig: keine Panik haben, nur weil sie jetzt draußen Angst hat. Vielleicht legt sich das ganz schnell, wenn sie mal richtig angekommen ist, vlt. dauert es etwas. Aber wichtig ist, daß Du jetzt für sie da bist. Vermittle Ruhe, strahl Ruhe aus. Sie kann nix falsch machen, sie kann sich auf Dich verlassen, es passiert ihr nix, Du paßt auf sie auf.


      Wenn Du mit ihr raus möchtest: "Riley, gehn wir raus?" - dann "Schau mal, Leine" *unterdienasehalt, dann losgehen mit "Komm mit", und einfach losgehen, damit also auch die Richtung weisen, wo es rausgeht. Und sobald sie pieselt "Feiin pipi, Riley, super!" - aber in ruhigem Tonfall. Nix, was hochdreht oder erschreckt, grad draußen momentan noch, oder veranlaßt, daß sie dann sofort aufhört, zu pieseln *gg


      Wenn sie heut nix essen mag, dann laß sie - is doch alles superaufregend noch. Wichtig ist, daß sie genügend trinkt. Daß sie dann irgendwann muß, ist klar. Nicht drängen, einfach nur immer wieder die Möglichkeit geben, zu pinkeln. Wenn sie´s nicht tut, entspannt bleiben, nicht verzweifeln. Das macht dem Hund Druck. Irgendwann isses so dringend, daß sie loslassen wird. Dann loben und gleich wieder reingehen. In der Hoffnung, daß sie dann mit "Rausgehen" das Gefühl der Erleichterung durch die leeren Blase verknüpft. (dann kannst auch durchschlafen bis früh und mußt den Weckr nimmer stellen)


      Wie habt Ihr vor, zu schlafen? Ich würd auf jeden Fall schaun, daß ich mitbekomme, wenn sie nachts aufsteht, falls sie nicht wissen sollte, wo sie ist, und Ihr sie auch hört, wenn sie aufsteht, weil sie mal muß.


      Wenn Ihr noch fernguckt, laßt sie bei Euch liegen. Wenn sie das genießen kann, wenn es ihr Sicherheit gibt. Wenn Ihr Euch im Haus befindet, bewegt, sitzt - dann redet, sagt irgendwas. Freundliche Stimme zeigt, daß Ihr nicht bedrohlich seid. Und wenn Ihr Euch aufs Sofa setzt und dort ab und an ein Geräusch macht, weiß sie, wo Ihr seid, daß Ihr sie nicht unangekündigt berührt oder über sie stolpert, das gibt ihr das Gefühl, daß sie die Kontrolle hat, und nicht irgendwas unangekündigtes passiert.

      Wenn sie mit aufm Sofa liegt, und Du stehst auf, leg ihr einfach kurz die Hand aufn Körper, damit sie merkt, sie kann liegenbleiben. Meine springen dann immer gern mit auf und kommen mit mir mit, das kostet sie immer ihre Ruhe *gg Sie könnten ja was versäumen. *gg Wenn sie unbedingt mit will, dann ist das natürlich auch ok.


      Kannst Du ihr nen Knochen geben? Evtl. wenn sie den annehmen kann im Körbchen, dann kann sie sich bissel die Aufregung und den Streß des Umzugstages abkauen (für Dich dasselbe: Chips und Schoki, egal!) ;-)


      Das mit der Orientierung, die sie verliert, wird sich schon geben. Sobald sie die nähere Umgebung des Hauses mal kennt, kann sie sich auch nach 20mal drehen immer am Geruch orientieren. Aber solange sie so aufgeregt ist, nimmt sie die ganzen Gerüche noch nicht so intensiv wahr bzw. hat gar nicht den Kopf, sie zu differenzieren, da fehlt einfach noch die Ruhe und Sicherheit.

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!