Bereit für einen Hund? Soll es wirklich ein Labbi sein? Und wenn ja, woher?

  • Ich würde für ein so anspruchsvolles Umfeld wie bei dir keine Arbeitslinie holen. Und es klingt für mich auch eher nach "Hund immer dabei" - Wandern etc., dafür ist der Standard Labbi doch super geeignet.

    Ein auf Arbeit gezogener Hund braucht v.a. die rassetypische Arbeit und ansonsten mehr Ruhe, weniger Input, eben nicht "überall dabei und alles geht".


    AL als Waldkindergartenhund fände ich ein merkwürdiges Ansinnen. Da musst du ja permanent gegen den Hund arbeiten, warum sollte man sich das antun.

    Ich persönlich finde nicht, dass sich ein auf Arbeit gezüchteter Hund (hier AL Labbi) und "überall dabei sein" ausschließen. Meiner Erfahrung nach sind Hunde, mit denen ernsthaft und strukturiert (aber wohldosiert!) gemäß ihrer Rasseanlagen gearbeitet wird, sehr gut ausgelastet und im Alltag zufrieden, unauffällig und entspannt. Und können dementsprechend wunderbar mitkommen oder eben mit dem trubeligen Familienalltag etc. zurecht kommen.
    Natürlich braucht jeder Hund als Ausgleich genügend Ruhe, aber dazu hat die TE doch viel durchdachtes geschrieben, wie sie das plant.

    Gerade Dummy kann man übrigens sehr gut flexibel in den Alltag integrieren, da braucht es eben nicht 3 mal die Woche eine feste Gruppe mit festen Zeiten, sondern viele trainieren auch viel allein, weil da sehr viel Fleißarbeit und Basics hinterstecken.

  • Meine kleine ist ja bewusst ein möglichst ruhiger SL Labbie, damit die auf mein Anspruchsvolles Kind auch klar kommt und auch mit unserem Stadtleben gut zurecht kommt und überall mit kann. Für mich ist sie definitiv der ruhigste, aber eben auch Nervenstärkste Hund, mit dem ich je zusammen gelebt habe. Aber auch sie macht mittlerweile als Junghündin jeden Blödsinn draußen mit Freude mit. Das Apportieren liegt ihr im Blut. Aber es ist für sie auch ok, wenn wir uns nur mal den Fußball schnappen und sie draußen mit mir und meinen Sohn damit Zockt. Da sie das Apportieren zwar liebt, aber eben nicht so ins extreme beim Beutetrieb oder auch Jagdtrieb geht, ist das sehr Harmonisch zusammen mit meinem Sohn, der ihr oft irgendwo im Weg rum rennt oder ihr Dinge vor der Nase wegschnappt oder von ihr abgeben lassen will. Sie kann sich da auch zurück nehmen, und sucht sich dann was anderes als Beschäftigung oder Orientiert sich an mir.
    Das ist schon sehr Angenehm. Vor allem das wenig Impulsive schätze ich sehr und brauch das hier auch daheim, mit meinem Kind. Aber eine Entwicklung zu einem verfettetem Couchpotato, sehe ich nicht. Eher ein Hund mit dem man später Ausgewachsen mal, Dummyarbeit machen kann(auch nur als Familien Hobby), Obedience, Mantrailing, oder einfach nur Wandern und etc. ... .
    Eben ein: Alles kann, nichts muss SL Labrador.

  • Ich hab doch nirgends gesagt dass es ein AL sein muss? Ich sammle Informationen und hake nach, das ist alles. Und bevor jemand gefragt hat was genau ich vorhab, oder ob ich bereit bin xy zu tun, wurde direkt der Stempel draufgedrückt "alle Hunde aus dieser Linie passen nicht zu dir". Auch etwas paradox, man muss zigtausend Dinge machen damit ein AL nicht unglücklich bei einem wird, aber als Anfänger ist man ja eh total überfordert und kann garnicht mehr machen als das was beim showliner notwendig ist.

    DIe Showliner die ich kenne wollen teilweise nach 30Minuten spazieren wieder nach Hause und haben auch keinen Bock einem Ball 3mal hinterher zu rennen. Die sind teils (!) gemütlich und bewegungsfaul und wären tendenziell unzufrieden wenn sie mit mir wandern müssten.


    hast du einen Link zu dem Thread?

    Erstmal mein großes Kompliment, dass du nicht kapitulierst und weiter hier schreibst :bindafür:

    Das ist ein tolles Forum mit sehr vielen erfahrenen Hundehaltern, und sie alle wollen nur das Beste für Hunde. Und dadurch entwickelt sich oft eine gewisse Eigendynamik, die man als Threadersteller auch kaum bis gar nicht mehr stoppen kann :drgreen:


    Ich habe den Eindruck, dass du dir schon sehr bewusst bist, dass auch ein Labrador sich nicht selbst erzieht, aber hier ein paar Links zu Threads über Probleme mit Welpen/Junghunden, weil du ja nach Links gefragt hast:

    Labradore:


    in Kombination mit Kindern oder auch mit Katzen:

    Gast105493


    Wenn du dir die Zeit bist zum Welpeneinzug vertreiben willst, es gibt noch viele mehr. Das ist nicht als Abschreckung gemeint, sondern eher um einen Eindruck zu gewinnen, welche Probleme so auftreten können, auch bezüglich Kindern.


    Ich drücke dir die Daumen, dass ihr euren Traumhund findet :winken:

  • Hennie


    Du hast doch zwei tolle Labbis! Zumindest von Mozart hab ich viel gelesen.

    Vielleicht könntest du BlackWidow per PN einen Tip geben?

    Ich kenne mich in dem PLZ-Bereich echt nicht so gut aus, aber klar, bei Bedarf helfe ich gerne weiter, sofern ich kann.

    Das empfinde ich zB nicht so. Ich habe den Eindruck, dass sich hier jemand sehr genau informieren möchte und auch neben Alltag und Arbeit bereit ist, Zeit zu investieren. Aber woher sollte ein angehender Ersthundehalter auch den detaillierten Unterschiede in Wesen und Aussehen bei AL und SL kennen? Ich finde es völlig verständlich, dass BlackWidow hier kritisch nachfragt.

    Danke, hier scheint mich jemand zu verstehen!


    Abgesehen davon habe ich das Gefühl die meisten hier missverstehen mich und haben schon eine vorgefertigte Meinung über mich.

    Am Ende triffst du eine Entscheidung für dein Leben, das wir alle gar nicht kennen.

    Lerne die verschiedenen Hundetypen kennen, sprich mit den Züchtern, aber bleibe offen für alle Richtungen :winken:


    Ich würde sagen, wenn man Dummyarbeit machen möchte, dann von Anfang an mit Anleitung und im Verein.

    Da wird dann 2-3 mal die Woche Training plus evtl Veranstaltungen am WE die Regel sein

    Warum glaubst du das?

  • Ich danke euch allen für eure Antworten!


    Das mit der Eigendynamik stimmt, aber das hab ich wirklich nicht in der Hand. :D


    Es zeigt sich, dass die Meinungen hier sehr weit auseinander gehen.

    Zum Beispiel gibt es hier Leute die meinen, ein AL braucht für Dummyarbeit einen Verein mit 2-3x Training und Veranstaltungen am Wochenende. Dann gibt es Leute, die meinen das braucht er nicht. Wer nun recht hat? Ich denke es kommt auf den Hund an. Ob der Hund nun unbedingt Veranstaltungen brauchen, das stelle ich tatsächlich in Frage.

    Aber im Endeffekt, und das ist auch das was mich hier ein bisschen irritiert, ist die teilweise mangelnde Weitsicht.

    Viele sehen hier ihre eigenen Hunde, die Hunde die sie kennen, und so ist für sie die ganze Linie. Ich glaube es ist nicht so einfach. Die Aussage, dass es sehr viele Abstufungen gibt - davon gehe ich auch aus. Hunde sind auch Individuen, und jeder Welpe bringt ganz eigene Eigenheiten und Bereitschaften mit.


    Zu sagen, AL sind immer so und SL sind immer so - darauf gebe ich nichts, sorry.


    Warum habe ich Hundesport nicht erwähnt? Vermutlich, weil ich eben denke, dass Hunde Individuen sind. Für mich ist es keine absolute Anforderung an einen Hund, dass er gerne welchen Sport auch immer mag. Ich habe genug Anforderungen an einen Hund, die ich aufgrund meiner Lebensumstände nicht ändern kann. Da brauche ich mir nicht künstlich noch mehr herbeidenken.


    Im Grunde habe ich mich einfach auf eure Erfahrungen gefreut. Teilweise kam sowas ja jetzt auch. "Ich hab einen SL, so ist unser Alltag: ....." "ich hab beides, xy ist schwierig bei meinem AL" Mit sowas kann ich was anfangen, das sind Puzzleteile für mein Bild im Kopf.

  • Zum Beispiel gibt es hier Leute die meinen, ein AL braucht für Dummyarbeit einen Verein mit 2-3x Training und Veranstaltungen am Wochenende. Dann gibt es Leute, die meinen das braucht er nicht. Wer nun recht hat? Ich denke es kommt auf den Hund an. Ob der Hund nun unbedingt Veranstaltungen brauchen, das stelle ich tatsächlich in Frage.

    Ich meine nicht, dass der Hund das braucht.

    Ich denke, man muss das als Mensch doch erst mal lernen.

    Mag sein, dass das beim Dummy anders ist, aber ich habe bisher immer Unterricht und Training gebraucht, um eine anspruchsvolle neue Sache zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Geschweige denn, um ein Tier darin auszubilden.


    Klar, wenn man etwas selbst schon gut kann und gelernt hat, dann kann man das sicherlich auch ganz alleine weiter machen, wenn man möchte.


    Also, man kann eh gerne machen was man möchte. Ich persönlich würde mir nun mal keinen speziellen Arbeitshund für einen speziellen Sport kaufen, wenn ich den Sport noch gar nicht kenne und erlernt habe. Erst recht nicht, wenn die sonstigen Anforderungen an den Hund zu einem weniger spezialisierten Hund vermutlich besser passen würden.


    Als Reitanfänger würde man sich auch nicht direkt ein hochblütiges Springpferd kaufen, das selbst ausbilden und dabei auch noch ohne Reitunterricht auskommen wollen. Und das Pferd zum Kinderponyreiten nehmen. Zumindest würde sich dann niemand wundern, wenn das nicht optimal klappt.


    Aber das ist nur meine Meinung, das kann man auch ganz anders sehen. Gehen tut ja irgendwie alles, ist nur die Frage, womit man es sich und allen Beteiligten am angenehmsten macht. Vor allem dem Hund.


    Grundsätzlich finde ich den Labbi aber hier sehr passend. Ich würde, wenns meine Entscheidung wäre, zu einem Verein gehen, und dort Hunde, Halter und den Sport kennenlernen.

  • mh... also dann frage ich euch mal ganz allgemein.


    Was bedeutet für euch AL?

    Ist es eine AL wenn der Züchter es so nennt? Ist es eine AL wenn die Vorfahren alle jagdlich geführt wurden? Oder wenn die Eltern jagdlich geführt werden?


    wo gehört ein Hund hin dessen Vorfahren über Generationen jagdlich geführt wurden und auf Arbeitsleistung selektiert, aber ursprünglich von der Showlinie abstammen?

  • Die Frage ist auch, wie viele Labbis du wirklich kennst, die aus "echten" VDH/FCI Showlinien sind (und nicht einfach nur "der Nachbar schmeißt einen kräftigen Labbi auf den des anderes Nachbarn", ganz böse formuliert). Auch wird scheinbar mittlerweile gefühlt alles als Arbeitslinie verkauft, was einfach nur schlank ist, aber da kann man dann ja nochmal unterscheiden in Field Trial Linien und jagdliche Linien, gemischte Linien etc., man kann das in der Realität nicht so streng trennen.


    Ich kann dir nur sagen, dass mein Labbi aus reiner Showlinie (bei denen einige Vorfahren natürlich dennoch diverse Retriever-Prüfungen gemacht haben) im Alltag sehr entspannt ist und sehr nach dem "alles kann, nichts muss"-Prinzip lebt. Er hat auch will-to-please, Apportieren liegt ihm im Blut, aber er starrt dich bei der Arbeit jetzt nicht an wie ein Malinois. Dennoch macht es ihm sehr viel Spaß, mit dem Menschen was zu machen, er ist nervenfest, freundlich und offen, ohne hyper zu sein. Ich finde es aber auch schade, dass so viele Labbis von klein auf quasi nur nebenher laufen und dann halt irgendwann resignieren und natürlich dann auch auf nichts mehr Bock haben, weil sie eben nichts anderes gewohnt sind.

  • was auch interessant ist, hier kommen sätze wie "wenn ein SL faul ist liegts am Besitzer" oder "

    Die Frage ist auch, wie viele Labbis du wirklich kennst, die aus "echten" VDH/FCI Showlinien sind (und nicht einfach nur "der Nachbar schmeißt einen kräftigen Labbi auf den des anderes Nachbarn", ganz böse formuliert)."


    abeer wenn ich sage "diese Hunde machen was sie wollen und hören wie ein Sack Hundefutter", DANN ist DAS unverschämt.


    jetzt bin ich aber mal gespannt was auf meine Fragen oben für antworten kommen.

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