Bereit für einen Hund? Soll es wirklich ein Labbi sein? Und wenn ja, woher?

  • Hallo, ich finde es auch richtig gut, dass du dir so viele Gedanken vor der Anschaffung machst. Vor allem gefällt es mir, dass du auch Hundehalter nach ihren Erfahrungen fragst. Ich hatte mich bei der Wahl der passenden Hunderasse zu sehr auf die Fachliteratur verlassen, die, so zumindest mein Eindruck, doch recht viele blumige Rassebeschreibungen enthält. Mir gefällt zudem der Rassecheck zum Labrador Retriever von „Stadtfelle“ auf Youtube. Den kann ich empfehlen. Ansonsten kann ich auch nur dazu raten, nach einem gescheiten Züchter vom VDH zu suchen und bei Bedarf auch weiter zu fahren. Wir haben unseren Labbi von einem „Züchter“ vom ERV. Er ist leider kein netter ruhiger Labbi. Er ist sehr unruhig, hat eine ordentliche Portion Jagdtrieb (jagt unsere 2 älteren Katzen, wenn wir nicht aufpassen würden und würde auch unsere Hühner jagen, wenn die keinen eingezäunten Hühnerhof hätten), hat einen Wachtrieb und zeigt mit seinen 16 Monaten leider auch eine gewisse Artgenossenunverträglichkeit, an der wir aber arbeiten. Zudem hat er 2 Erbkrankheiten, die erst mit 2 Jahren (wegen Wachstum) operiert werden können. Unser Hund wäre definitiv nicht geeignet, auf eine Jugendfarm mitgenommen zu werden. Er mag Menschen. Aber die 2 Jungs (3 und 6) unserer Nachbarn würde er umschmeißen vor lauter Energie. Wobei unser Labbi keine Ausnahme mit seinem Übereifer ist. Gerade in jungen Jahren können sie sehr energiegeladen sein und zu Unruhe neigen. Wie sagt man so schön: Labbis bremsen erst, wenn sie da sind. :tropf: Vielleicht könnt ihr ja einen ruhigen Welpen wählen, welcher bereits (kleine) Kinder und Katzen kennt. Hättet ihr einen Plan B, falls du den Hund, warum auch immer, nicht zur Arbeit mitnehmen könntest?

  • Mir gefällt deine Forumulierung gar nicht.

    das ist so formuliert, weil mein Kater natürlich nicht voller Begeisterung den Hund empfangen wird. Aber welche Katze tut das schon? Vermutlich keine.

  • Vielen Dank Nari, auch für den Tipp mit dem Rassecheck. Kenne ich noch nicht, werde ich mir anschauen. :-)


    Dass du da so "ins Klo" gegriffen hast tut mir leid, das klingt wirklich ziemlich anstrengend. :(


    Plan B ist schwierig, da mein Partner in einer Schule arbeitet - das wäre für den Hund noch stressiger, da wären halt größere Kinder. Der Plan B wäre wohl dass wir beide versuchen unsere Arbeitszeiten so anzupassen, dass der Hund immer nur 4-5h alleine ist. Dann sehen wir uns zwar auch nicht mehr so oft, aber so wäre es dann eben.


    Ich bin aber eigentlich guter Hoffnung dass es funktonieren kann, und wenn es am Ende so ist dass der Hund mit mir an der Leine über den Platz läuft bis er eine graue Schnauze bekommt. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich ziemlich unrealistische und naive Vorstellungen von einem erzogenen Hund in meinem Kopf habe. Unser erster Hund hat so unglaublich gut reagiert, sowas hab ich in meinem Leben nie wieder gesehen. Es war wirklich gefühlt sein einziges Lebensziel alles was man von ihm wollte direkt, ohne Umwege und so schnell wie möglich zu erfüllen.




    Ganz allgemein noch eine Frage, da ich das nun bei meiner Züchtersuche auch ein paarmal gesehen hab. Was haltet ihr von Hunden, die bei einem Wurf sozusagen "übrig" sind? Habe jetzt ein paarmal gesehen dass einzelne Hunde noch mit 4 Monaten zu vermitteln waren, oder auch eine Hündin die schon als Welpe vermittelt wurde, aber mit knapp 2 Jahren wieder zurückkam. Haltet ihr sowas für grundsätzlich dämlich, oder kann das eine gute Chance sein einen Hund zu bekommen, der gut sozialisiert und verträglich ist? Ich kann das momentan nicht einschätzen, wobei das sicher auch sehr individuell ist.

  • In Punkto Kater kann ich ein bisschen Zuversicht verbreiten.

    Ich hab hier einen Retrieverwelpen zu dreijährigen Kater gesetzt. Kaya hat schnell kapiert, dass Kater jagen Tabu ist. Das war mir wichtig und da war ich von Anfang an deutlich und kompromisslos. Der Kater fand den Hund halt recht lang doof. Der durfte aber auch den Hund nicht hauen. Hat etwa drei Jahre gedauert, bis die zusammen in trauter Eintracht mit mir auf der Couch lagen, aber das lag dran, dass der Kater so reserviert war. Ins Bett durfte und darf Kaya auch nicht. Das war und ist Kater- Refugium.

    Also das klappt schon mit Geduld. Ich hab da aber auch nie was erzwingen wollen.

  • Haltet ihr sowas für grundsätzlich dämlich, oder kann das eine gute Chance sein einen Hund zu bekommen, der gut sozialisiert und verträglich ist?

    Wenn das ein guter Züchter ist, dann wird der das einschätzen, ob das gut zu euch passt. Aber grundsätzlich dämlich ist es auf keinen Fall! Ein gut erzogener Rückläufer ist ein Sechser im Lotto, denke ich.


    Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich ziemlich unrealistische und naive Vorstellungen von einem erzogenen Hund in meinem Kopf habe

    Gut, dass Du das so reflektierst. Denn natürlich wird das vor allem in der Junghundezeit (also zwischen 6 Monaten und 2 Jahren etwa) vermutlich ganz anders laufen.

  • In Punkto Kater kann ich ein bisschen Zuversicht verbreiten.

    das klingt gut, auch wenn 3 Jahre echt lang sind. :D



    Ein gut erzogener Rückläufer ist ein Sechser im Lotto, denke ich.

    okay, dann lasse ich die Option mal noch in meinem Kopf. :)



    Gut, dass Du das so reflektierst. Denn natürlich wird das vor allem in der Junghundezeit (also zwischen 6 Monaten und 2 Jahren etwa) vermutlich ganz anders laufen.

    das glaube ich auch. gerade die Phase ist ja sehr "spannend". Und ganz grundsätzlich.. man hat ja viel in der Hand und kann vieles in eine Richtung lenken. Aber man hat eben nicht ALLES in der Hand. Im Endeffekt ist es auch ein Individuum mit gewissen Anlagen, das auch eigene Entscheidungen trifft und Tendenzen hat. Insofern denke ich, man muss gedanklich auch ein wenig flexibel bleiben und auch ein bisschen warten, was da ins Haus kommt. Für mich ist das wichtigste dass der Hund sozial ist. Und wenn er irgendeinen Schaden hat - von mir aus. Ein bisschen soll er ja auch er selbst sein dürfen. :D

  • Ganz allgemein noch eine Frage, da ich das nun bei meiner Züchtersuche auch ein paarmal gesehen hab. Was haltet ihr von Hunden, die bei einem Wurf sozusagen "übrig" sind? Habe jetzt ein paarmal gesehen dass einzelne Hunde noch mit 4 Monaten zu vermitteln waren, oder auch eine Hündin die schon als Welpe vermittelt wurde, aber mit knapp 2 Jahren wieder zurückkam. Haltet ihr sowas für grundsätzlich dämlich, oder kann das eine gute Chance sein einen Hund zu bekommen, der gut sozialisiert und verträglich ist? Ich kann das momentan nicht einschätzen, wobei das sicher auch sehr individuell ist.

    Wenn der 4 Monate alte Hund, nicht zurück gegeben wurde, weil das mit den Kindern der Familie nicht funktionierte(Manchmal reicht ja schon eine Negative Erfahrung aus, das der Hund mit Kindern eine Traumatische Erfahrung hat).
    Meine zog mit 13 Wochen bei mir ein und war bestens sozialisiert. Wir sind an Tag 3 Bus gefahren, das verschlief sie. Tag 5 musste sie mich zu einem Termin in eine Grundschule für mein Kind begleiten und nachdem sie in die Schule pinkelte :winking_face_with_tongue: verschlief sie das Gespräch. U-Bahn fahren, Straßenbahn fahren, andere Hunde große und kleine alles kein Problem. Unterschiedliche Untergründe, sonstige Geräusche, alles kein Problem. Zur Ruhe kommen und ausreichend Schlafen, ebenfalls unproblematisch. Und vor allem hatte sie schon Beißhemmung. Das was sie in unsere Hände Biss, war viel mehr als Nuckeln zu bezeichnen. Sie wuchs mit 2 Kindern auf und hat da schon entsprechende Erziehung genossen. Und an der Leine laufen konnte sie auch schon. Nur das Thema Stubenreinheit hatten die Züchter mit Pads gelöst, ... .
    Also wenn die Züchter die Hunde, so Erziehen, wie sie das für sich selber auch bräuchten als Familienhund, dann kannst du mit einem schon älteren Hund auch einen Gewinn haben.

    Aber sie sind auch mit 4 Monaten schon recht groß und eben Bollerköppe und Körperkläuse. Und wenn so ein Riesenbaby auf Kinder zu bollert, dann haben da Kinder oft ein riesen Problem mit. Selbst wenn so ein Labrador Junghund es nett meint und nur spielen will und das bei der Rasse dann üblicherweise auch tatsächlich stimmt, sind die Kinder mit so riesen Babys halt trotzdem total überfordert.
    Ein Hund mit 8 Wochen kennen lernen und den Hund von der Pieke auf kennen lernen sozusagen, macht es für dich vielleicht leichter? Nur hast du bei einem 8 Wochen alten Hund eventuell noch einen kleine Piranha der mit Pech vielleicht auch mal den Kindern Ausversehen, mit den spitzen Milchzähnen in die Hände hackt. (Wobei Labradore haben eher ein sehr weiches Maul). Ein Hund der mit 4 Monaten noch keine Beißhemmung hat, solltest du lieber nicht nehmen.

    Wenn dir die Zuchtziele der Züchter mit den 4 Monate alten Hunden gefäallen, gib ihnen ruhig ne Chance. Wenn die Züchter ihren Job gut gemacht haben, hast du vielleicht direkt einen Hund, der schon deutlich Belastbarer und Wesensfester ist, wie so ein 8 Wochen alter Drops.

    Einen Hund mit 2 Jahren wäre für mich nur in Frage gekommen, wenn der aus ner ähnlichen Familien Situation stammt und nur aufgrund Krankheit des Besitzers dort nicht mehr Leben könnte.
    Glaube die meisten 1-2 Jährigen derzeit sind aber oft Corona Hunde und werden ihre Baustellen schon haben.

  • Jetzt habe ich in meinem Kopf schon das nächste Problem. Ihr werdet lachen, aber ich mag uneinschätzbare soziale Situationen Ü-ber-haupt nicht.

    Nun geistern mir schon die ganze Zeit mögliche Gepsrächsverläufe mit Züchtern im Kopf rum.


    Könnt ihr mir ein bisschen auf die Sprünge helfen und mir vielleicht erzählen, was typische Fragen sind die ein Züchter beim ersten Telefonat stellt?

    Abgesehen von der Lebenssituation die er natürlich wissen wollen sollte ploppen in meinem Hirn Dinge auf wie "Womit werden Sie den Hund füttern?" "Wie reagieren Sie wenn der Hund ihren Schuh zerkaut?" "Nach welcher Methode möchten Sie ihm xy beibringen?" "Wie deuten Sie folgende Signale Ihres Hundes.....?"

    Ich werde noch verrückt :upside_down_face:

  • Sei nicht so verkopft, die wollen dich nicht fressen.

    Das sind ganz normale und nette Gespräche.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!