Bereit für einen Hund? Soll es wirklich ein Labbi sein? Und wenn ja, woher?

  • Wir haben 2 Hundejungs von Züchtern.

    Mit dem Züchter vom AmStaff haben wir uns völlig locker über alles mögliche unterhalten, keine deiner Fragen ist da gefallen 🤷‍♀️

    Die Züchterin des Grosspudel fragte nebenbei was wir füttern, so konkrete Erziehungsdinge wurden da nicht abgeklopft.

    Bleib locker und du selbst, alles andere ist zu anstrengend ♥️

  • Ruhig Blut - ein Züchtergespräch dient dem gegenseitigen Kennenlernen und ist keine Prüfungssituation!


    Typische Fragen sind eher: Haben Sie mit Ihrem Vermieter geklärt, ob ein Hund einziehen darf? Was sagen die anderen aus der Kernfamilie zum Hundewunsch? Wieviel Zeit haben Sie am Tag für den Hund? Wie sieht Ihr Alltag aus?


    Das ist kein Kreuzverhör. Der Züchter ist ein Mensch, der sich gern mit dem Thema Hund beschäftigt. Du bist ein Mensch, der gern einen Hund hätte. Und darüber quatscht ihr einfach ein bisschen. Die vier, fünf wichtigen Fragen, die jeder von Euch an den anderen hat, kommen irgendwie vor, der Rest ergibt sich.

  • Sei einfach offen beim Gespräch. Wenn du zu einer Frage keine Antwort weißt dann sag es - zb "wir informieren uns noch", "lesen uns erst ein", "ein Trainer wird uns dabei helfen" oder oder oder. Man muss als Interessent nicht auf alles eine Antwort wissen - vieles zeigt sich auch erst wenn der Hund dann da ist.


    Wir hatten mit vielen Züchtern Kontakt, haben auch einige besucht. Bei fast allen war es ein lockeres kennenlernen mit allgemeinen Gesprächen. Selten ging es um Detailfragen (zb was füttert ihr?). Es wurde eher geschaut ob die Chemie stimmt, das rechtliche geklärt ist (Vermieter einverstanden? Wie lange soll er alleine bleiben? Usw)

  • Also Erziehungsfragen hat uns kein/e Züchter/in gestellt :winking_face:


    Wegen Schule: da gibt es auch noch die Möglichkeit der Schulhundeausbildung.

    Meine Mutter macht das mit ihrem Labbi mischling. Aber klar, wie bei allem kann sich ein Hund aus untauglich erweisen.

  • ich danke euch für eure bruhigenden Worte!

    Jetzt kann ich schon etwas ruhiger atmen.


    Tatsächlich habe ich Kontakt zu einer Züchterin aufgenommen, die eine "ältere" Hündin vermittelt. Ich bin gespannt ob sie sich meldet, und was das für ein Hund ist. Natürlich bin ich super aufgeregt und warte die ganze Zeit, ob das Telefon klingelt. :D

    Vielleicht kommen wir für sie eh nicht in Frage. Mal sehen. :)


    Ich kenne diese Schulhundeausbildung vom Hörensagen. Ich denke aber, wenn ein Hund bei mir auf der Arbeit nicht klar kommt, ist er auch nicht als Schulhund geeignet. Zudem hat mein Partner schon 4 Schulhunde an seiner Schule - und mindestens die Hälfte macht permanent was sie will und hört wie ein Sack Hundefutter. :face_with_rolling_eyes:


    Ich lese gerade das Buch "So einfach geht Hundeerziehung" von Katharina Schlegel-Kofler. Kennt das jemand, und was haltet ihr davon?

  • Ich bin ja nicht so wirklich der Labrador-Typ, aber eine Bekannte hat sich einen erwachsenen Labrador aus einer Arbeitslinie geholt. Sie ist mit der Hündin im Rettungshundesport aktiv. Was mir an der Hündin gefällt? Sie ist schlank, agil und ein richtig entspannter, robuster und nervenstarker Hund, der im Leben mit einer lebhaften Familie super klarkommt. Die Hündin wurde mit zwei Jahren abgegeben, weil sie doch nicht dem Zuchtziel komplett entsprochen hat. Spannend fand ich folgende Aussagen aus ihrer homepage:


    "Was erwarte ich von meinen Welpenkäufern

    Um meine Zucht kritisch beurteilen zu können und sie weiter voran zu bringen, ist es wichtig, dass die Nachkommen nach Vollendung ihres ersten Lebensjahres auf HD (Hüftgelenksdysplasie) und ED (Ellenbogendysplasie) geröntgt und die Aufnahmen von einem DRC-Gutachter ausgewertet werden. Die Vorstellung des Hundes auf einem Wesenstest wäre ebenso wünschenswert.

    Meine Welpenkäufer sollten sich bewusst sein, dass sie zukünftig einen Jagdhund führen. Diese Hunde wollen arbeiten. Neben ihrem Dasein als Familienhund sollten sie auch ihren Anlagen entsprechend ausgebildet und beschäftigt werden.

    Nicht nur die Jagd und das Dummytraining, sondern auch die Rettungshundearbeit, das Mantrailing, Agility, Obedience oder die Ausbildung zum Therapiehund und vieles mehr können Möglichkeiten sein, den Hund artgerecht zu beschäftigen.

    Wer möchte, kann seinen Hund auch auf Prüfungen führen und so seinen Leistungsstand abfragen. Wichtiger ist mir persönlich aber, dass Mensch und Hund eins werden, sich vertrauen und mit Spaß und Freude ihren Alltag bestreiten.

    Jedes Mensch-Hund-Team wird seinen Weg finden. Dabei bin ich sehr gern behilflich und würde mich freuen, wenn der Kontakt auch über die Welpenzeit hinaus bestehen bleibt."


    DAS gefällt mir richtig gut und stellt keine unerfüllbaren Forderungen an die neuen Halter.

    Wir haben unseren letzten Welpen (ein Saint Hubert) sozusagen nach Katalog ausgesucht - ich habe Tage vor dem PC gesessen und alle möglichen und unmöglichen Seiten besucht. Relativ wurde klar, dass es ein Hund aus Frankreich wird und ich habe auch über Facebook kommuniziert, mit meinem Schulfranzösisch und einem Translator. Dem Züchter war wichtig, dass wir Erfahrung mit der Rasse haben, den Hund entsprechend auslasten (in Frankreich werden sie als Meutehund auf Schwarzwild geführt, da ist Mantrailing noch akzeptabel) und mindestens ein weiterer Meutehund im Haushalt lebt. Diese Fragen finde ich nicht übergriffig, sondern berechtigt und habe sie auch gerne beantwortet. Dann mal eben 1.500km (einfache Strecke) gefahren und den Hund abgeholt. Wir stehen mit den Züchtern auch weiterhin in Kontakt.


    Also: nicht zuviel Kopf machen, sondern ehrlich und authentisch bleiben!

  • Danke Ute für deine Antwort. :-)


    Die Erwartung, nach dem ersten Lebensjahr Untersuchungen und Wesenstest zu machen habe ich auf sehr vielen Züchterseiten gesehen, und finde das auch sehr sinnvoll.


    Wichtiger ist mir persönlich aber, dass Mensch und Hund eins werden, sich vertrauen und mit Spaß und Freude ihren Alltag bestreiten.

    Jedes Mensch-Hund-Team wird seinen Weg finden.

    das finde ich aber wirklich wunderschön geschrieben!


    es ist schön, auch zu lesen dass ein arbeitslinien-labbi im trubeligen familienleben klarkommt. bisher wurde mir hier nur gesagt, unser leben passt garnicht dazu. ich persönlich denke, ohne ahnung zu haben, dass das zu pauschal ist.


    deine hundeadoption liest sich sehr abenteuerlich! aber so verschieden kann es sein :)

  • es ist schön, auch zu lesen dass ein arbeitslinien-labbi im trubeligen familienleben klarkommt. bisher wurde mir hier nur gesagt, unser leben passt garnicht dazu. ich persönlich denke, ohne ahnung zu haben, dass das zu pauschal ist.

    Das hat nix mit trubeligem Familienleben zu tun. Die Arbeitshunde sind - entsprechend gearbeitet - meistens sehr angenehme Familienhunde. Ausnahmen gibt es natürlich immer.

    Aber die Hunde sind eben für die Arbeit gezüchtet worden! Der Hund kann es sich nicht aussuchen wohin er vermittelt wird, deshalb wäre es schlicht unfair dem Hund das zu verwehren wofür er am allermeisten brennt.

  • es ist schön, auch zu lesen dass ein arbeitslinien-labbi im trubeligen familienleben klarkommt. bisher wurde mir hier nur gesagt, unser leben passt garnicht dazu. ich persönlich denke, ohne ahnung zu haben, dass das zu pauschal ist.

    Das hat nix mit trubeligem Familienleben zu tun. Die Arbeitshunde sind - entsprechend gearbeitet - meistens sehr angenehme Familienhunde. Ausnahmen gibt es natürlich immer.

    Aber die Hunde sind eben für die Arbeit gezüchtet worden! Der Hund kann es sich nicht aussuchen wohin er vermittelt wird, deshalb wäre es schlicht unfair dem Hund das zu verwehren wofür er am allermeisten brennt.

    Ich finde es sehr schön, dass die Züchterin hier explizit von einer Ausbildung zum Therapiehund spricht. Wir haben eine Kundin im Mantrailing ebenfalls mit einem Labrador aus AL, auch der ist zufrieden mit Sporttrailen und Familienleben.


    Wir selber teilen unser Leben mit absoluten Spezialisten aus reinen Arbeitslinien (weil es jagende Hunde nicht in der "Show-Variante" gibt). Wir trainieren ein- bis zweimal die Woche. Dann gibt es noch Alarmierungen, bei denen die Hunde häufig nicht mal angesetzt werden, da sich die vermisste Person zwischenzeitlich angefunden hat. Im täglichen Leben sind unsere Hunde sehr angenehm. Viele der in den Foren angesprochenen Themen kenne ich zum Beispiel nicht. Unsere Hund sind ruhig bis tiefenentspannt, könnten überall mit hin, wissen sich zu benehmen. Natürlich auch eine Frage der Erziehung.


    Was ich damit sage möchte: Wenn Zeit und Bereitschaft vorhanden ist, mit dem Hund auch Dummyarbeit, Mantrailing oder RO zu machen, dann würde ich persönlich eine AL nicht gleich ausschließen wollen. Weshalb nicht einfach mal unverbindlich telefonisch Kontakt aufnehmen?

  • Ich finde es sehr schön, dass die Züchterin hier explizit von einer Ausbildung zum Therapiehund spricht. Wir haben eine Kundin im Mantrailing ebenfalls mit einem Labrador aus AL, auch der ist zufrieden mit Sporttrailen und Familienleben.

    Mich lässt das eher skeptisch werden. Es gibt mittlerweile sehr viele Züchter der Arbeitslinie, die explizit die Ausbildung zum Therapiehund ausschließen. Warum sollte so eine Beschäftigung einen Labrador zufriedenstellend auslasten?

    Wenn man sich mit Vereinen beschäftigt, die wirkliche Assistenzhunde ausbilden, dann ist dort immer eine Voraussetzung, dass der Hund später auch in der Dummyarbeit beschäftigt wird, damit auch die Bedürfnisse des Hundes erfüllt werden.

    Und zufrieden und zufrieden sind immer noch zwei Paar Schuhe. Fakt ist einfach, dass die meisten Retriever unglaublich liebe und einfache Hunde sind, die einem, im Gegensatz zu zum Beispiel einem unausgelasteten Mali, nicht so schnell um die Ohren fliegen.

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