Extremer monatelang anhaltender Durchfall und Gewichtsabnahme beim Welpen/Junghund

  • Hui. Schonkost ist hier im Notfall erstmal nur Mohrosche Möhrensuppe https://de.wikipedia.org/wiki/Morosche_Karottensuppe bei Abklingen der Symptome noch einen Tag weiter nur diese Suppe und dann gebe ich da etwas mageres Fleisch dazu. Bei uns Huhn weil es vertragen wird aber da würde ich bei euch jetzt nicht unbedingt von ausgehen. Probiert Pferd aus erstmal nur reines Muskelfleisch. Und ich würde das auch nicht roh geben sondern durchaus gekocht. Das auch geben und schauen ob es gut bleibt. Keine Milchprodukte!!! Dein Hund ist kein Kalb! Wenn das vertagen wird würde ich dir raten Woche für Woche eine Komponente hinzuzufügen bzw bei Reaktionen auch wieder wegzunehmen und erst was Neues dazu zu nehmen wenn wieder Ruhe ist. Nennt sich Ausschlussdiät. Klar fehlen da wichtige Sachen aber so wie jetzt fehlen die ihr ja auch.


    Ansonsten frage ich auch noch mal nach der Diagnostik bisher? Blutbild? Magenspiegelung? Ultraschall? Auf was wurde der Kot noch untersucht?

  • Ich rufe mal SavoirVivre dazu, ihr Welpe (mittlerweile Junghund) hatte ja auch furchtbar lange damit zu tun. Vllt kann sie dir noch einiges sagen, beantworten oder Tipps geben. Soweit ich weiß ist bei Gustav alles besser geworden seid er RC Gastro Intestinal bekommt.

  • Ich finde 3 bis 5 Häufchen auch vöiilig normal für einen Welpen.


    Giardien sind fies und die Medikamente schädigen die Darmflora nachhaltig.


    Da noch ständig mit dem Futter von nass auf trocken hin und her zu wechseln ist kontraproduktiv.


    Du musst Ruhe in Magen und Darm bringen.

    Vielleicht kannst du dir vorstellen eine gewisse Zeit für Maya zu kochen.

    Schonkost.


    Bei Caya wirkt die "Morosche Karottensuppe" immer gut bei Durchfall.

  • Mein Hund hatte in dem Alter auch Probleme mit Durchfall - bei ihr war die Ursache dass sie sowohl bestimmte Sorten als auch Fertig Futter nicht vertragen hat.


    Bei ihr wars so dass sie immer sehr viel und zu weich und sehr stinkig ihr Geschäft gemacht hat, also im Grunde waren es Kuhfladen bis Dünnpfiff. Parasiten/Giardien wurden ausgeschlossen, Bauchspeicheldrüse war in Ordnung, weder Schonkost noch Ulmenrinde oder Futterwechsel haben was gebracht. Zumindest so lange, bis ich mal auf die Idee kam dem Hund rohes Kaninchen zu füttern.

    Ende von Lied :

    Huhn, Rind und Pute wird nicht vertragen.

    Trockenfutter ging nur als Leckerli, Nassfutter überhaupt nicht ( und heute auch nur vereinzelte Marken und bestimmte Sorten). Ich bin ins Barfen übergegangen, und Schonkost ist hier Möhrensuppe mit matschig gekochtem Reis.



    Bei dir fällt auf dass dein Hund wirklich sehr viel bekommen hat mit der Zeit.

    Animonda ist bspw ein Nassfutter das häufig nicht gut vertragen wird ( warum auch immer).

    Trockenfutter ( ebenso bspw auch Haferflocken, weshalb ich Haferflocken als Schonkost etwas ungünstig finde) quillt stark auf und ist von der Verdauung her nochmal was Anderes als Nass.

    DiaTabs enthalten Geflügel - Geflügel wird von Hunden mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten häufig nicht vertragen. Prinzipiell sind DiaTabs gut, aber es kann halt auch nur unterstützend wirken und ist kein Allheilmittel - ebenso bspw die Morosche Möhrensuppe oder gekochtes Hühnchen mit Reis ( gängige Schonkost) - wenn es nicht vertragen werden sollte, oder die Ursache des Problems nicht weg geht, bringts nicht so viel.



    Der einzig Richtige Weg ist erstmal zu einem Spezialisten zu gehen. Das gehört abgeklärt und anschließend braucht der Hund erstmal irgendwas das drin bleibt und dafür sorgt dass er nicht noch weiter runter märgelt.

    Bis dahin würde ich erstmal nicht rum experimentieren.



  • Ich habe mal versucht euch die Ergebnisse der Blutuntersuchung einzufügen.


    Zum Thema Morosche Möhrensuppe rät uns der TA dringend von ab, da die ja nur aus Kohlenhydraten besteht und sich Parasiten wie beispielsweise Giardien von diesen ernähren würden. Also ein Paradies für Parasiten worin sie sich leicht vermehren können. Da fehlen uns allerdings auch die Erfahrungswerte, ich habe bis jetzt auch nur gutes über die Möhrensuppe gelesen, und dann genau das Gegenteil vom TA zu hören ist natürlich auch nicht besonders toll. Ich weiß schon gar nicht mehr was ich selber denken soll.


    Der Kot wurde außerdem noch auf andere Parasiten und Würmer jeglicher Art getestet, ohne Befund. Ins Labor wurde er bisher noch nicht geschickt. Wir haben aber in der letzen Woche wieder fleißig gesammelt, auch wenn es mehr ein löffeln war, und können den Kot ins Labor schicken lassen.


    Sonst wurde bisher nichts gemacht an Diagnostik. Ich habe schon mehrere Male den TA auf ein Ultraschall angesprochen, würde nicht bringen bekam ich als Antwort. Eine Darmbiopsie würden sie in der Praxis auch nicht machen, da müssten wir dann in eine Klinik für fahren.

  • Ich würde auch in Richtung Erreger tendieren, die das AB eindämmt. Clostridien zum Beispiel.


    Da könnte eine gute Diät mit der Grundlage Moroscher Möhrensuppe helfen. Um Clostridien in den Griff zu bekommen ist es auch sinnvoll den Rohfaseranteil im Futter im Auge zu haben, denn er ist "zur Pflege" guter Darmbakterien wichtig. Oder andersherum: Eine sehr fleischhaltige Diät mit wenig Kohlenhydraten würde das Problem verschlimmern.


    Wurde der Kot denn auf Clostridien untersucht?

  • Uff das ist schon ein weiter, schwerer Weg den ihr da hinter euch habt.


    Allein Antibiotika ist wirklich böse für die Darmflora und diese muss im Anschluss über einen langen Zeitraum wieder aufgebaut und stabilisiert werden. Das ist nicht in 1-2Monaten getan.


    Und die häufigen Futterwechsel können auch zu Unverträglichkeiten auf bestimmte Bestandteile geführt haben. Man kann einem Hund Unverträglichkeiten leider auch anfüttern.


    Wir hatten es da längst nicht so schwer.


    Lange Rede kurzer Sinn. Wir haben auf Rat einer TÄ, und von Hummel hier aus dem DF, auf ein gastrointestinales Spezialfutter gewechselt. Royal Canin Gastrointestinal - Trockenfutter.


    Was soll ich sagen, seitdem ist Ruhe im Verdauungstrakt. Guter Kot, selbst in Situationen die vorher Matschkot Garantien waren. Ich soll es mind. 4-6Monate füttern, parallel Darmflora unterstützen, und dann schauen ob sich der Verdauungstrakt soweit stabilisiert hat, dass wir ein gängiges Sensitive Futter füttern können (oder halt bedarfsgerecht kochen).


    Das ist keine Empfehlung sondern nur unser Weg. Mein Hund hatte keine Giardien und sein Zustand war zu keinem Zeitpunkt wirklich schlecht. 2x 5Tage Antibiotika haben wir allerdings auch schon hinter uns. Aber er hatte zwischendurch immer wieder wochenlang guten Kot und eine stabile Verdauung, bis zu einer externen Irritation und es kippte wieder in Matschkot (selten Durchfall). Und ich habe „nur“ 4x das Futter gewechselt seit ich ihn habe. Und das vierte ist das jetzige.


    Ebenso habe ich auf tierische Mono-Proteinquellen geachtet und kann sagen, dass der Verdauungstrakt meines Hundes nicht so viel kennt, eben um Ausweichmöglichkeiten zu haben.


    Also nicht vergleichbar mit euren Problemen die mir sehr leid tun.


    Ich an Deiner Stelle würde auf jeden Fall eine Zweitmeinung bei einem anderen TA einholen und leider nochmal eine größere Diagnostik anstreben - aber planvoll und aufeinander aufbauend. TA, am Besten mit Spezialisierung, und über Empfehlung (Google, vielleicht hier im DF, oder regionale Facebook Hundegruppen).


    Und ich würde eine Futterumstellung auf keinen Fall alleine angehen, sondern mit Ernährungsplan durch eine* Ernährungsberater*. Der TA stellt erfahrungsgemäß die Diagnose, aber ernährungstechnisch habe ich noch keinen getroffen der fit aufgestellt ist. Auch ich werde bei meinem Hund eine Futterumstellung voraussichtlich mit einer professionellen Ernährungsberatung angehen, wenn es soweit ist.

  • Hallo, die Symptome Deines Hundes erinnern mich stark an die meiner Katze. Auch bei ihr begann es mit flüssigem Durchfall, der binnen kürzester Zeit regelrecht aus ihr heraus schoss. Sie ging, ohne Übertreibung, täglich 50 Mal oder mehr aufs Kistchen, eigentlich ging sie rein, raus und sofort wieder rein. Auch ich habe sie auf alle möglichen Parasiten untersuchen lassen, alles o.B. Ich hatte sie 14 Tage in der Klinik am Tropf und verbrachte Nächte im Internet um selbst den Grund zu finden. Sie verlor rapide die Hälfte ihres Gewichtes. Deshalb kann ich Deine Verzweiflung verstehen, das geliebte Tier schwindet Dir unter den Händen weg und keiner weiß warum und nichts hilft. Schließlich hatte ich die Diagnose: E.coli. Die Tierärztin erklärte mir, dass der Organismus geschwächter Tiere manchmal den natürlich vorhandenen "Bestand" an E.coli Bakterien nicht mehr regulieren kann und er quasi explodiert. Meine Katze betraf es im Laufe ihrer Chemotherapie, Dein Hund ist vielleicht durch die Giardien geschwächt. Ich bin keine Tierärztin und es ist auch nur ein Vorschlag, den Hund ev. auch auf E.coli testen zu lassen.

  • Huhu,


    habe gerade den Thread gelesen und konnte mich dort sofort wiederfinden, allerdings mit unserem mittlerweile 2 jährigen Kater.

    Er kam mit Giardien (bei Einzug wussten wir noch nichts von ihnen) im Alter von ca. 8 Monaten aus dem Tierheim zu uns und litt wenige Tage später immer wieder unter Durchfall und Erbrechen. Wir dachten zunächst lediglich an seinen Stress durch den Umzug aus dem Tierheim zu uns. Als es jedoch nicht besser sondern schlimmer wurde, diagnostizierte unsere Tierärztin einen hochgradigen Giardienbefall.

    Er bekam ebenfalls Metrovis und war nur unter Behandlung bald symptomfrei.

    Aufgrund von immer noch schwach positivem Giardientest mussten wir eine weitere Behandlung anschließen, dieses Mal in Kombination mit Gastrointestinal Trockenfutter von Royal Canin.

    Mit diesem Futter blieb er dann lange Zeit symptomfrei nach der Behandlung. Er hatte wieder festen Kot und negative Giardientests bei Sammelkotproben. Und er nahm endlich zu! Er war auch stets untergewichtig vorher und hatte stumpfes Fell. Er hat dann 1,5 kg zugenommen, sein Idealgewicht erreicht und sein Fell glänzte wieder.

    Nach einer Impfung bekam er dann nach einem 3/4 Jahr Giardiensymtomfreiheit wieder Durchfälle bzw oft auch breiigen extrem stinkenden Kot und der Giardientest fiel wieder positiv aus. Er hat wohl generell ein schwaches Immunsystem, welches zudem extrem stressanfällig ist. Katzenaids und andere immunschwächende chronische Krankheiten etc wurden aber ausgeschlossen. Man vermutet eine schlechte Versorgung und Krankheit kurz nach der Geburt im Welpenalter.


    Giardiennegativ und stabil in seinem

    Körpergewicht ist er weiterhin nur mit Gastrointestinal Royal Canin Trockenfutter und ohne stressende Ereignisse und Impfungen. Nach einer Impfung kann ich eigentlich direkt Metrovis mitnehmen.


    Ich habe mal gelesen, dass sich einzelne Giardien in Leber und Gallengängen zurückziehen können und diese dort dann vor dem Großteil der Dosis Metrovis geschützt sind (ob das sein kann, weiß ich nicht). Ein (kurzzeitig) geschwächtes Immunsystem soll dann schnell wieder zur explosionsartigen Vermehrung der Giardien führen können.

    Eine Tierheim Mitarbeiterin sagte mir, dass einzelne Giardien immer im einmal befallenen Tier bleiben und bei schwachen Immunsystem „ausbrechen“ können. Meine Tierärztin hingegen ist der Meinung, einmal nachhaltig bekämpft seien die Giardien in Gänze weg. Ich glaube, wir waren sie nie ganz los. Und sind es bis heute nicht.


    Eine weitere wichtige Rolle sollen die sehr resistenten Giardienzysten in der Umgebung des Tieres spielen.

    Einen Giardienrückfall gab es hier außer der Reihe, nachdem ich eine nicht waschbare Decke scheinbar zu früh wieder aus einem verschlossenen Plastiksack holte, auf der es sich der Kater gerne bequem macht…


    Auch wenn ich Royal Canin und auch Trockenfutter für eine Katze normalerweise nicht in Betracht gezogen hätte - es war (anfangs in Kombination mit der Behandlung mit Meteovis) wirklich das einzige was uns nachhaltig half. Vielleicht gibt es das Gastrointestinal auch für Hunde und vielleicht ist es auch bei euch der Schlüssel zur normalen Verdauung.


    Viele Grüße von einer ebenfalls Giardien geplagten Katzenhalterin


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