Rütters Dokumentation über die Welpenmafia

  • Nö, das ist genau der Ablauf, wenn man eine Zucht aufbauen will, in Generationen denkt und dabei die älteren Hunde behält.

    Das geht auch anders.

    Bei "meiner" Rasse (NSDTR) gibt es einige Züchter, die über Zuchtmiete (oder wie auch immer man das nennen mag) mit selbst gezogene Hündinnen weiterzüchtet, ohne dass sie alle im gleichen Züchterhaushalt leben. Das kann funktionieren, man braucht da eben engagierte Welpenkäufer und eine gute Beziehung zum Züchter.

    Aber auch ein Umfeld, in dem nicht jeder sagt: "Das würde ich nie machen" und "Es ist moralisch verwerflich. Meinen Partner borg ich ja auch nicht her".

  • Und genau das machen ja 98% der Hundekäufer nicht.

    Der "normale" Hundekäufer (normal im Sinne von "macht die größte Masse an Hundekäufern aus") ist doch häufig nichtmal an nem Rassehunde vom ordentlichen Züchter interessiert. Sieht man doch auch hier schön wie oft das Argument kommt, so ein Papierwisch ist mir doch egal, ich will einen Hund und habe nie vor in die Zucht einzusteigen (und wenn soll die Hündin einfach nur einmal "Babys" haben, aber auf den ganze Ausstellungskram hat man eh keine Lust).

    Da ist es ja schon ein Erfolg, wenn man so Kandidaten dazu bewegen kann einen Hund vom Züchter zu nehmen und nicht vom Vermehrer. Das Argument mit dem man das erreicht, ist aber eigentlich immer Tierwohl und Gesundheit, nicht das Voranbringen einer Rasse. Die richtige Züchterszene stellt einfach einen sehr sehr kleinen an Hundehaltern.

  • Bei den IWs wird jedem Käufer sehr nahegelegt, regelmäßig zum Herzschall zu gehen. Machen wir. Wir haben dann immer die Option, das nur für uns zu machen oder offiziell.

    Offiziell ist teurer, aber dann gehen die Ergebnisse direkt an den Zuchtverband und sind dort für alle einsehbar. Aber man kann ja schlecht alle Käufer verpflichten das so zu machen, ich kenne viele die nur die günstigere Variante wählen und bei einem evtl Befund ihre Züchter informieren. Nur dann weiß es halt kein anderer der einen Wurf plant.

  • Nö, das ist genau der Ablauf, wenn man eine Zucht aufbauen will, in Generationen denkt und dabei die älteren Hunde behält.

    Oder man spricht sich mit Züchtern gleicher Gesinnung ab,

    zieht 1-2 gut geplant Würfe,

    gibt vielversprechende Nachzucht an Gleichgesinnte ab,

    holt dann als Nachwuchshund eben “nur” ne Enkelin/Großnichte…


    Dann kann man zwar nicht sagen, man habe lückenlos alle Muttertiere besessen,

    aber man hat trotzdem einen wertvollen Beitrag zur Rasse geleistet, die Ehe muss man nicht opfern und die Nachbar rücken nicht mit Fackeln und Mistgabeln an.

  • Ich werde das Bild von dem Collie nicht los, bei dem man an einem Vorderbein beide Knochen gesehen hat 😔 das verfolgt mich sogar nachts.


    Wenn nur ein einziger Welpenkäufer mehr jetzt sein Hirn einschaltet, dann ist schon was erreicht. Ich persönlich glaube, das bei den meisten Fällen, wo solche Hunde gekauft werden, mehrere Faktoren zusammen kommen: Ungeduld, mangelndes Interesse sich ausreichend zu informieren, Ignoranz den Bedürfnissen der Tiere gegenüber, Gutgläubigkeit und manchmal vermutlich schlicht Dummheit. Egoismus kommt dann noch dazu.


    Für mich gibt es wirklich keine einzige wirklich gute Entschuldigung dieses Tierleid weiter zu fördern mit einem Kauf.


    Ich würde das Bild von dem Collie auf ein Plakat drucken und in jeder Stadt, in jedem Dorf, überall, aufstellen. Niemand soll mehr die Augen verschließen können.


    Menschen können so sch... Sein. 😔

  • So beobachte ich es bei den Züchtern, von denen ich einen Welpen gern nehmen würde. Einige schaffen es, auch mit wenigen Würfen ziemlich regelmässig herausragende Hunde zu züchten, die andere junge Zwinger begründen. Aus in Zusammenarbeit geplanten Würfen kommt dann bei Bedarf ein gut veranlagter Welpe in den Ursprungszwinger zurück. Dieses Modell ziehe ich der Einzelkämpfermethode mit vielen Hunden vor, weil es nicht nur der Rasse dient, sondern auch der Wissenstransfer funktioniert.

  • Mal von einer anderen Seite gesehen:

    Eine Bekannte von mir kaufte sich eine Rassehündin, stellte sie aus, ließ sie zur Zucht zu, zog Welpen, behielt Nachzucht, kaufte eine zweite Hündin, zog Welpen, behielt Nachzucht, engagierte sich im Verein, kaufte einen Rüden, ließ ihn kören, lange Rede kurzer Inhalt:

    Innerhalb von wenigen Jahren hatte sie 11 Hunde ihrer Rasse.

    Und es war nicht abzusehen, wo das Enden sollte, denn die älteren Hunde blieben natürlich und es kamen immer wieder jüngere zur Weiterzucht dazu.

    Das führte letztendlich zum Bruch ihrer Ehe und zum Ende der Zucht.


    Man kann es auch anders haben. 6 Hündin und einen Rüden kaufen. 3 Würfe pro Jahr. Und jede Hündin alle 2 Jahre. Eine Hündin kann gut 4 Würfe haben. Das wären dann schon mal 8 Jahre die man mit 7 Hunde abgedeckt hat.

    Finanziell geht es auch. Sagen wir es gibt dabei total 24 Welpen (8 pro Wurf). In der Schweiz kostet ein Hund mindestens CHF 3‘000.-, wären dann 72‘000.- also das Durchschnittsgehalt bei uns.

    Minus: 700.- Steuer (100.- x Hund) und sagen 8‘400.- für Futter (100.- x Hund) bleiben also über 62‘000.- Netto übrig. Wenn man nebenbei noch 50% arbeitet, kommt eine gute Summe im Jahr zusammen. Das Einkommen durch die Zucht würde ich nicht versteuern, was mit UKC und ADBA Hunde einfach ist. Der Gemeinde sagt man, man hat die 7 Hunde zum Privatgebrauch und geht 1 x Jahr auf dem Balkan Wildschweine jagen.


    Tierarzt rechne ich nicht mit, am besten man hat einen Freund der das kann oder selber eine Grundsusbildung. Krankenversicherung wäre ca. 500.- im Jahr. Bei 7 Hunde also nicht mal 4‘000.-

  • Ach Kind, es geht hier in der Diskussion um sinnvolle Zucht, um die Rasse voranzubringen, nicht um ‚wie krieg ich möglichst viel Geld aus meinen Hunden‘ - wie das geht, hat man ja in Rütters Doku gesehen…

  • Dann verdient jemand Geld, genetisch ist das total uninteressant, alle Welpen haben zu 50% identisches Erbmaterial, so verkleinert man den Genpool von sieben Hunden in kurzer Zeit.

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