Hund kann nicht ohne mich sein

  • Wichtig: erstmal testen, ob dein Hund Lavendel überhaupt gut findet. Sonst ist da nix mit entspannen… mein Hund ekelt sich regelrecht davor und ist nie da hin gegangen wo es danach roch 😄

  • War auch ein Trainerrat: damit der Hund merkt, das wir hier alles verwalten und „kontrollieren“ nicht er.

    Du verwaltest doch: indem Du ihn dann raufläßt, wenn Dir danach ist ;-)


    Meine Idee: das Verhalten, wenn Du wiederkommst, zeigt den Streß vom Hund. Und ist irgendwie, auch wenn ich diese Erkärung normalerweise nicht mag, ein "Korrektur", ein Schimpfen, daß Du ihn alleingelassen hast. Das steht ihm abr nicht zu. Und genau DAS würde ich ihm in diesen Situationen auch deutlich machen. Indem ich ihn nicht nur ins Körbchen schick, sondern mir das verbitte. Das darf schon mal ein "Sag mal, geht noch?? AB!" in sehr deutlichem Tonfall sein. NICHT so, daß er gleich zusammenbricht (ich erinnere da an die geworfene Dose! Aber Du wirst ja den Hund kennen, wieviel er verträgt, sodaß er´s als Kritik wahrnimmt, aber nicht zusammenbricht); aber doch so, daß der Hund es deutlich als "Ups, das Verhalten war jetzt blöd" erkennt. Und dann aber SOFORT, schon wenn er in Richtung Körbchen geht, ganz ruhig positiv bestätigen, nur verbal, "So ist fein, genau" - ohne Quietschen oder so, sonst springt er ja gleich wieder auf *g


    Und wenn er dann ne halbe Minute lag, oder entspannt hat, gehst hin und streichelst kurz. Streicheln darf ruhig zum Begrüßungsritual wrden. Aber eben nur dann, wenn er entspannt liegt.

  • Tatsächlich bin ich diesen klassischen Weg, von wegen Tür schließen - direkt wieder öffnen, gar nicht gegangen. Anfangs musste ich sie zum Glück so gut wie gar nicht alleine lassen, sodass ich den Fokus erstmal auf Vertrauensaufbau gelegt habe. Denn ich denke, je mehr einem der Hund vertraut und darauf vertrauen kann, dass man immer wieder kommt, umso leichter fällt dann auch das alleine bleiben.

    Ich geh da seit dem 2. Hund grundsätzlich nen andren Weg: der Hund kennt mich nicht. Braucht mich also erstmal auch nicht. Weder ich noch meine Nähe. Bossi war vorher im Tierheim, Frieda in nem Shelter, Faro im Tierheim. Die waren 24/7 alleine! DA hat sich niemand Gedanken drum gemacht. Glaubt echt irgendwer, die Hunde BRAUCHEN 24/7 den neuen Halter um sich rum, den sie noch gar nicht kennen??


    Im Gegenteil. Ich hol die Hunde, wenn ich sie bekomm, heim, ich geh, wann ich lustig bin, komme wann ich lustig bin. Wenn jemand mitkommen möchte, der aber nicht mit soll, gibts körpersprachlich Zeichen (Handfläche zum Blocken), evlt. ein leises "Blib da", und weg bin ich. JEDER Hund kann das verstehen. Und wenn einer mit soll, ruf ich den. Irgendwann kapiert jeder: wenn er gefragt ist, mach ich das schon deutlich, wenn nicht, kann er liegenbleiben. Ganz entspannt. Diue hatten nie ein Problem mit Alleinbleiben, auch wenn ich mir dann mal die Andren geschnappt hab, und derjenige einzeln daheimblieb. Weil Daheim ist ja Zuflucht, da fühlen sie sich dann schon sicher, weil sie oft genug mit den andren Hunden alline waren, und das Alleinbleiben seit Tierheim-Zeit nix Besonderes ist.


    Auf Dauer bleibt EINES hängen: die Alte macht, was se will - ABER: sie kommt immer wieder. Und damit entsteht dann das Vertrauen. Nicht, in dem ich erstmal 24/7 um den Hund rum bin, ihm beibringe, daß ich 24/7 verfügbar bin, und dann mühsam monatelang daran übe, daß er doch ohne mich leben kann, wenn ich mal ne Stunde einkaufen gehe. Man kann sich das Leben auch künstlich schwer machen, damits nicht zu einfach ist *gggg


    Das darf man natürlich NICHT beim Welpen machen oder so. Aber bei nem ausgewachsenen Hund, der ausm Tierheim stammt, liegt doch nichts näher, als das, was er eh schon KANN (!), nämlich das Alleinbleiben, sofort daheim weiterzumachen, damit er merkt, das ist auch HIER nix Besonderes. Ein Welpe wird ja aus seiner Familie gerissen, war immer sicher bewacht und betreut, wenn ich den dann einfach allein lasse, fühlt der sich dem sicheren Tode ausgesetzt - klar! DA muß man schon schrittweise vorgehen. Das fängt dann da an, daß der Hund im Zimmer bleibt, während ich mich frei bewege in der Bude.

  • BieBoss

    Beim ersten Lesen fand ich das komisch. Aber je mehr ich drüber nachdenke, ergibt das einen Sinn. In einem Hunderudel wird ein angespannter Hund auch von den anderen Hunden korrigiert. Und wir wissen, wie die Korrektur eines Hundes aussehen kann.


    Ich verlinke dieses Video immer wieder gerne. Wir Menschen haben doch schnell so Gedanken im Kopf: "Wie kann man nur so "brutal" mit den süßen Welpen umgehen?!" Tja, Hunde ticken anders und Hundemama weiß, was ihre Welpen brauchen.


    https://www.oe24.at/video/ente…beruhigt-welpen/404531255

  • Das kenn ich, ja - immer wieder geil zu sehen. Der Mensch hätt da ewig rumgemacht mit der aufgeregten Horde und versucht, immer schön positiv zu bleiben. Einfach deutliche, klare Körpersprache, viel effektiver als diese Angst, was falsch machen zu können. Damit stellt man das, was man will, automatisch sofort zur Diskussion und damit in Frage.


    Auch sowas gibt Sicherheit! Klar zu wissen, was erwartet wird, und was nicht. Und diese deutliche Körpersprache der Hündin vermittelt auch ihre eigene Ruhe, und bewirkt, daß die Kleinen sofort runterkommen können. Die muß das nicht fünfmal sagen, und die stellt auch nix zur Diskussion. Kommuniziert einfach nur deutlich, was jetzt angesagt ist.


    In dem Moment, wo ich anfange mit "was mach ich etz, ich muß den Kauknochen holen, dann den Hund ins Körbchen schicken, isser auch wirklich ruhig?, was mach ich, wenn er jault, sobald ich die Tür aufmach,....*gedankenkarussell" *zumhundschiel, *aufseinereaktionnurwart......, wird der Hund ebenfalls unsicher, der spürt, das jetzt gleich "was Besonderes" passiert, weil Du geradezu drauf wartest, daß was passiert. Teufelskreis.

    Wenn ich meine Schuhe anziehe, die Jacke nehme, WISSEN meine, was passieren wird. Das IST das Ritual, da brauch ich sonst nix, und das signalisiert deutlich, was ich vorhabe, und daß ich mir um SIE keine Gedanken mach. Das gibt ihnen auch Sicherheit, sodaß das Alleinbleiben nix Besonderes ist. Die wissen schon, daß ich wiederkomme. Das weiß DEIN Hund auch - er wills nur net.... *gg Kontrolletti, weil ers ja so gelernt hat vom ersten Tag an, daß Du da bist, und daß ers tun kann.


    Wobei hier die Biene (Ersthündin) nie was zu korrigieren hatte bei den Andren, die waren automatisch entspannt, weil sie es ja nie kennengelernt hatten, daß ich dauernd da gewesen wäre. Biene konnte ja schon alleinbleiben, und wenn ich wegging, blieb die einfach entspannt liegen, und hat bestenfalls mal mit den Augen gezwinkert, um nicht zu verpassen, wenn sie mit soll. Und das signalisierte dem Rest natürlich auch, etz passiert grad nix, was sich drüber aufzuregen lohnen würde. Und dann haben die alle gepennt, und gut war.


    Btw: Faro hat auch anfangs so gar nix damit anfangen können, wenn Bossi irgendwo unterwegs plötzlich aufgeregt zu bellen begann (je älter der wird, desto lauter *ggg). Der hat den dann auch schlichtweg korrigiert. Ich hatte dann plötzlich ein Terrierknäuel zwischen den Füßen. Passiert ist: nix. Nasse Ohren auf beiden Seiten, und laut war´s kurz. *gg Danach war Ruhe im Karton. Beim ersten Mal bin ich zu Tode erschrocken *gg Inzwischen hat Faro gelernt, mit dem Gekläff umzugehen, und geht nimmer dazwischen, bleibt selbst dann ruhig. Naja, was man bim Terrier so "ruhig" nennt *hehe.... Er sieht keine Notwendigkeit mehr, zu korrigieren, weil er gemerkt ha, wenn Bossi bellt, passiert nix. Aber anfangs hatte das echt heftig ausgesehen. Aber Bossi hat das genau richtig verstanden, und Faro hat nicht übertrieben. Das war hinterher sofort gegessen, wir konnten einträchtig miteinander weitegehen. Bossi war NULL verängstigt, und Faro dann auch wieder ganz normal, net hektisch oder so. Die haben´s halt einfach drauf, unsere Vierbeiner....

  • Ich starte heute auch mal mit dem konditionierten Entspannen. Ich hab hier noch eine Flasche mit Lavendel Duft rumliegen, das benutzt ich direkt mal. Ich bin mal gespannt, wie gut Marley das annehmen wird!

    Ich hab beim Lesen das Gefühl, dass es deine Hektik ist...

    Geh es doch erstmal langsam an. So ein Duft dient lediglich der UNTERSTÜTZUNG. Und unterstützen kann man nur, was schon halbwegs da ist.

    Bei dir bzw. deinem Hund ist noch nix da, der soll einfach mal lernen, nix zu tun und zu ruhen.

    Keine Spielsachen, kein Kong, kein Duft, einfach Ruhe.

    Leg einfach mal ne halbe Stunde lang ne Patience, mach ein Puzzle, spiel ne Runde Nintendo, lies ein Buch oder was auch immer und lass den Hund aus deinen Gedanken verschwinden.

    Ruhe kann man nicht über hektische Betriebsamkeit lehren, da muss man selbst auch ruhig sein.

  • Leg einfach mal ne halbe Stunde lang ne Patience, mach ein Puzzle, spiel ne Runde Nintendo, lies ein Buch oder was auch immer und lass den Hund aus deinen Gedanken verschwinden.

    Ruhe kann man nicht über hektische Betriebsamkeit lehren, da muss man selbst auch ruhig sein.


    Das kann ich nur bestätigen.


    mach einfach mal NICHTS was den Hund betrifft. Nicht WOLLEN, dass er was kann.

    Und Entspannung funktioniert leider nicht auf Knopfdruck nur weil man einen Geruch hinstellt. Das muss auch korrekt aufgebaut werden. Aber wieder, lass es doch einfach mal sein. Einfach mal in Ruhe. Ich glaube du musst auch üben, das auszuhalten. NICHTS zu tun und den Hund einfach mal sein lassen. NICHT mit ihm was lernen oder interagieren ;)

  • Ich werfe mal meinen Eindruck in den Raum.


    Der Hund ist verunsichert, weiß gar nicht was er machen soll und versteht die Welt nicht mehr.

    Er sucht Bezug, Sicherheit und Orientierung.

    Du bist seine Bezugsperson und gehst weg. Er ruft nach dir und wird geschimpft, die Menschen sind unentspannt, ärgerlich, er wird weg geschickt....

    Dann kommst du wieder und er freut sich, kann kaum an sich halten, die Anspannung entlädt sich ....und er wird ignoriert, geschimpft wieder sind die menschen im stress ....

    Er sucht Nähe, wird weg geschickt.

    Er kommt da aber nicht raus. Ihr auch nicht.


    Meine Idee :


    Lasst mal 4 Wochen alle fünfe grade. Erstmal stress abbauen. Körperlich und geistig.


    Irgendwo rennen, ob alleine oder mit anderen Hunden. Toben, spielen, irgendwas.

    Zuhause nähe genießen. Kuscheln, kontaktliegen, ob auf dem Sofa oder auf dem Boden oder im Hundebett- egal.

    Plump gesagt einfach nur Liebhaben, schöne Dinge miteinander erleben.

    Soll er dir halt hinterherlaufen. Ist doch egal. Wenn er unbedingt wissen will wo du hingehst- warum nicht?

    Wenn es das braucht, damit er Sicherheit bekommt - so soll es sein.


    Wenn er die Sicherheit hat das du da bist, das du nicht bei jedem aufstehen drehst zu verschwinden, sondern nur aufs Klo gehst oder dreimal im Kreis , dann kann er entspannen. Dann kann er verarbeiten das du mal weg bist und mal da. Und wenn es ihn stresst das du weg bist muss er eben auch den Halt für den Moment bei anderen finden und dann am Ende auch alleine.


    So meine Gedanken: warum kein Freilauf, mal den Kopf frei rennen ?

    Warum kein Sofa auf einmal ? Was hat das dnair zu tun?

    Was machen deine Eltern wenn du weg bist ? Sind sie halt und Trost oder stresst es zusätzlich weil der Hund stress hat , die Menschen aber auch genervt und abweisend reagieren?

    Warum ignorieren beim nach Hause kommen ?

    Darf er sich nicht freuen ? Gehen deine Mitbewohner auch ignorant an dir vorbei? Ist doch ein doofes Gefühl....


    Grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, daß er ein Kandidat für einen Höhle wäre . Vielleicht entspannt das ja wenn er so einen Ort hat .


    Nicht zu viele Methoden auf einmal ...stress Abbau dauert wochen. Erst dann ist das Hirn wieder frei zum Denken ;-)

  • Ich meine übrigens, daß dir Leckerchen, Kauartikel usw bei deinem Problem nichts helfen, sondern eher schaden. Und das sage ich, obwohl ich selbst sehr gerne mit Leckerchen trainiere. Aber es paßt eben nicht immer und überall.


    Bei dir und deinem Hund ist das große Thema Ruhe und Entspannung. Und Leckerchen, egal ob du sie vorher, mittendrin oder nachher gibst, sorgen immer für eine gewisse Erregung und Erwartung. Was du aber willst ist Langeweile. Der Hund, der seinen Kopf abgelegt hat, wird aus seinem Dösen nur wieder heraus gerissen, sobald du ihm ein Leckerchen vorhältst.


    Wenn du an Belohnung denkst, denk nicht automatisch an Leckerchen. Alles, was dem Hund guttut, ist Belohnung. Wenn aber ein gestresster Hund endlich döst, ist das die allerbeste Belohnung!

  • Finde ich eine sehr interessante und auch echt logische Herangehensweise!

    Im Großen und Ganzen sollte es ja selbstverständlich und normal sein, das man mal geht und wiederkommt, ohne es eigentlich trainieren zu müssen..


    Bei Marley ist es wohl schon zu spät so vorzugehen, das bereue ich total, es nicht von Anfang an so gemacht zu haben :frowning_face:

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