Hund kann nicht ohne mich sein
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Ich werfe mal meinen Eindruck in den Raum.
Der Hund ist verunsichert, weiß gar nicht was er machen soll und versteht die Welt nicht mehr.
Er sucht Bezug, Sicherheit und Orientierung.
Du bist seine Bezugsperson und gehst weg. Er ruft nach dir und wird geschimpft, die Menschen sind unentspannt, ärgerlich, er wird weg geschickt....
Dann kommst du wieder und er freut sich, kann kaum an sich halten, die Anspannung entlädt sich ....und er wird ignoriert, geschimpft wieder sind die menschen im stress ....
Er sucht Nähe, wird weg geschickt.
Er kommt da aber nicht raus. Ihr auch nicht.
Meine Idee :
Lasst mal 4 Wochen alle fünfe grade. Erstmal stress abbauen. Körperlich und geistig.
Irgendwo rennen, ob alleine oder mit anderen Hunden. Toben, spielen, irgendwas.
Zuhause nähe genießen. Kuscheln, kontaktliegen, ob auf dem Sofa oder auf dem Boden oder im Hundebett- egal.
Plump gesagt einfach nur Liebhaben, schöne Dinge miteinander erleben.
Soll er dir halt hinterherlaufen. Ist doch egal. Wenn er unbedingt wissen will wo du hingehst- warum nicht?
Wenn es das braucht, damit er Sicherheit bekommt - so soll es sein.
Wenn er die Sicherheit hat das du da bist, das du nicht bei jedem aufstehen drehst zu verschwinden, sondern nur aufs Klo gehst oder dreimal im Kreis , dann kann er entspannen. Dann kann er verarbeiten das du mal weg bist und mal da. Und wenn es ihn stresst das du weg bist muss er eben auch den Halt für den Moment bei anderen finden und dann am Ende auch alleine.
So meine Gedanken: warum kein Freilauf, mal den Kopf frei rennen ?
Warum kein Sofa auf einmal ? Was hat das dnair zu tun?
Was machen deine Eltern wenn du weg bist ? Sind sie halt und Trost oder stresst es zusätzlich weil der Hund stress hat , die Menschen aber auch genervt und abweisend reagieren?
Warum ignorieren beim nach Hause kommen ?
Darf er sich nicht freuen ? Gehen deine Mitbewohner auch ignorant an dir vorbei? Ist doch ein doofes Gefühl....
Grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, daß er ein Kandidat für einen Höhle wäre . Vielleicht entspannt das ja wenn er so einen Ort hat .
Nicht zu viele Methoden auf einmal ...stress Abbau dauert wochen. Erst dann ist das Hirn wieder frei zum Denken ;-)
Ich mache mir da selber einfach viel zu viel Druck, und muss da echt mal selber entspannter werden.
Freilauf hat er nicht, weil der Rückruf nicht 100% sitzt und er direkt zu jedem Hund rennen würde, den er sieht. Das soll er ja nicht, daher ist er nur an der schleppleine oder im Garten von Freunden/ Familie wirklich ohne alles.
Sofa tatsächlich wegen der Trainerin.
Meine Eltern sind eigentlich ganz entspannt, schenken ihm nicht all zu viel Beachtung. Wenn die sich aber in den Räumen bewegen, folgt er dort auch auf Schritt und tritt, findet also auch keine Ruhe bis die sitzen.
Abweisend sind die nicht, jedoch auch mal genervt wenn nach 3 Stunden der Hund immer noch konstant winselt oder zur Haustür hin und zurückrennt.
Ich ignoriere tatsächlich nur, weil er sich extrem hochpusht wenn ich rein komme und ich ihn nicht noch mehr anstacheln will
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Nicht so wild - ist halt jetzt so. Aber vielleicht hilfts zum bessern Verständnis: je mehr man selbst nen Hype draus macht, desto mehr Theater wirds geben.
Du bist halt etz in dem Teufelskreis, Du weißt, der Hund hat in Problem mit dem Alleinsein, also hast Du Angst, aus dem Haus zu gehen. Wirst unsicher, hektisch, wartest geradezu aufs Jammern. Und das merkt der Hund und jammert natürlich, am Ende noch jedes Mal früher..... Der einzige Weg da raus ist echt, daß von DIR Ruhe ausgeht. Idee: Im Nebenzimmer sitzen, Du liest gechillt (!). Hund kann nicht zu Dir. Hund jammert. Du, entsprechend energisch: "Schluß jetzt!" Wäre zB ein Anfang. Weil Du bist da, er hört Dich, weiß, daß Du da bist. Kann also nix passieren. Aber Du signalisierst, daß Du das nicht möchtest. Wenn er mal ruhig ist, kannst rübergehen, was holen, verbal loben oder n Lecker hinlegen, wenn er entspannt liegen sollte, und wieder gehen. Wenn nicht: einfach wieder rausgehen. Ganz selbstverständlich. Dann wird er bestimmt in dem Moment jammern oder zu Dir laufen, das verbittest Du Dir wieder - nein, geh ins Körbchen. Sollte er sofort zu Dir rennen, wenn Du den Raum betrittst: Nein, geh ins Körbchen. Oder komplett ignorieren. Geh an den Schrank, hol was raus, geh wieder raus, Tür zu, fertig. Nicht angucken, auch net ausm Augenwinkel - der merkt das!
Dieser Kontrollwahn schränkt Dich ja komplett ein, Du kannst ja (im übertragenn Sinne) nichtmal mehr Pipimachen gehen, ohne daß Dir der Hund im Hinterkopf herumschwirrt, und er Dich wiederum in Gedanken verfolgt. Und falls es Dir hilft, entsprechend energisch zu sein (und damit Sicherheit für den Hund auszustrahlen!): denk Dir, daß er Dich sonst den Rest Deines Lebens "terrorisieren" wird. Genau mit dem Wortlaut. Mal Dir aus, wie sehr Dich das nerven würde. Und sag dann Dein: "So nicht, laß das!" Wetten, daß Du dann genug Energie in den Satz legst, statt Mitleid? *gggg
Ist echt wichtig, auch für den Hund, daß der zur Ruhe kommen kann. Der kann ja netmal mehr schlafen, weil er dauernd gucken muß, daß Du da bist, vor lauter Kontrollwahn. Und je mehr das der Fall ist, desto schwerer wird ihm das Abschalten fallen. Streß pur - und der schaukelt sich hoch. Für beide Seiten. Wenn der Hund so "panisch" ist, kann er nimmer denken. Dann kriegt er gar net mit, daß ihm nichts passiert ist, als er allein war, vor lauter "Gottseidank isse wieder da". Deswegen mußt da echt ganz klein anfangen, daheim in der Bude. Und vor allem dieses Hochdrehen beim Heimkommen unterbinden. Komm heim, ignorier ihn. Geh Deine Eltern begrüßen. Hol Dir was zu trinken. Setz Dich hin - und DANN darf er kommen, Du forderst ihn auf, und begrüßt ihn kurz liebevoll. Dreht er hoch - ab in Körbchen, reicht schon wieder. Bleibt er ruhig: nimm die Leine, geh raus mit ihm, habt Spaß.
Und ich würde echt, wenn Du weggehst, den Hund in Deinem Zimmer lassen (glaub, die Eltern, die auch net wissen, was zu tun ist, machen ihn NOCH nervöser, das gibt ihm auch keine Sicherheit, im Gegenteil.). "Tschüß, bis dann" - kein Zögern, keine Unsicherheit in der Stimme. Jault er . "Hey! Laß das!" und GEH. Und laß irgendwelche Ideen von ner Kamera - in dem Moment, wo Du zur Tür raus bist, guckst Du sonst auf die Kamera und wirst nervös, weil Du auf Streßreaktionen vom Hund wartest. Geh einfach. Ich bin mir hiemlich sicher: wenn Du wiederkommst, lebt der Hund noch. Ganz bestimmt. ;-)
Und das fängst einfach tagsüber an, mal ne Minute, wenn Du ins Bad geht - wiederkommen. Kurze Sequenzen. Ght nur darum: auf ein Weggehen von Dir folgt ein Wiederkommen. Erst kurz, dann mal bissel länger, dann wieder ganz kurz. Variieree, nicht immer nur die Anforderung steigern, indem Du länger wegbleibst!
Du schaffst das schon - Du liest Dich, als hättest Du schon das richtige Gefühl und Verständnis dafür, und wo der Fehler lag, hast ja auch selbst erkannt. Das wird schon! Ihr kriegt das hin! ;-)
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Ich ignoriere tatsächlich nur, weil er sich extrem hochpusht wenn ich rein komme und ich ihn nicht noch mehr anstacheln will
Der Gedanke ist gut - aber ich würd tatsächlich da eher korrigieren. Weil wenn Du ihn machen läßt, ist das wie: wer schweigt, stimmt zu. Dann denkt er, das Verhalten wär normal oder ok für Dich.
Wenn er aufspringt, um Deine Aufmerksamkeit zu kriegen, weil Du reinkommst ins Zimmer, ist Ignorieren Deinerseits ein Mißerfolg für ihn. Du gehst ja auch gleich wieder weg. Sprich, er merkt, daß er mit dem Hinrennen nix gewinnt und wird es auf Dauer unterlassen. Ignorieren ist generell NUR dann sinnvoll, wenn das Erhalten von Aufmerksamkeit das Ziel des Verhaltens ist. Denn auch ein Schimpfen wäre ja dann Aufmerksamkeit, und der Hund damit am Ziel. Und damit zeigte er das Verhalten in der Folge öfter.
Aber das Theater mit hochspringen an Dir beim Himkommen, das würde ich jetzt echt gezielt ausbremsen und korrigieren, weil das sind Maßregelungen, weil Du Dich aus seiner Kontrolle entfernt hast. Und damit unerwünschtes Verhalten von ihm in unseren Augen. Sprich, das sollte man nicht hinnehmen, sondern abbrechen und ihm ein Alternativverhalten zeigen. zB ins Körbchen schicken, oder absitzen lassen und im Sitzen kurz bestätigen/begrüßen und dann wieder ins Körbchen oder so.
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Ich hatte einige Zeit lang eine vierbeinige Abrissbirne hier, die stark gemobbt und kontrolliert hat (Hunde und Menschen). Reinkommen von draussen war wie die Begrüssung durch einen Panzer, der dich auch noch in den Arm kneift.
Ich habe unseren Eingangsbereich durch ein schönes, stabiles Gitter abgetrennt.Eine "Schutzzone" geschaffen. Ich konnte ganz in Ruhe reinkommen, Jacke aufhängen, Schuhe ausziehen. Und sie da hinter dem Gitter wummern lassen. Weil Einwirkung in dem Moment durch MICH eh zu spät gewesen wäre. der Hund fährt ja schon hoch wenn er hört, dass gleich die Tür aufgeht. Einwirkung müsste von jemand anderem kommen, BEVOR der Hund hoch schraubt.
Daher meine Lösung: mich in dem Moment aus der Schussbahn nehmen. Hund komplett und vollständig ignorieren. Mit jeder Faser, scheissegal was der machte. Total was anderes denken, ins Handy gucken, die Flecken an der Wand studieren, Hände waschen gehen, egal. Hauptsache echtes ignorieren. Das ging wenige Tage und der Hund hat innerhalb 30sek. das Verhalten geändert.
Ich habe ihm so den Zugang auf mich entzogen, und seine alte Strategie ging nicht mehr auf. Bald war das Gitter weg und ich kam einfach so rein. Aber weiterhin totales ignorieren des Hundes. Weil es sofort wieder gekippt wäre.
Nach ein paar Wochen - in denen sehr viel im Alltag gemanagt und angepasst wurde, Thema Aufregung kontrollieren, Thema Grenzen setzen - konnte ich ganz normal reinkommen, allen Hunden kurz hallo sagen, auch der Wummsbummsbirne. Wollte sie zu heftig werden, reichte eine Ermahnung.
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Zum Thema konditionierte Entspannung: Das muss wirklich ganz kleinschrittig und geduldig aufgebaut werden! So wie ich das beschrieben habe, war das wirklich sehr runtergebrochen. Also falls du das aufbauen möchtest (was definitiv nicht schaden kann, auch an neuen Orten zB kann das perspektivisch beim Entspannen unterstützen), dann würde ich mich da erstmal in Ruhe einlesen und ein paar Notizen machen und einen Plan erstellen, wie man das angeht.
https://blog.dogitright.de/konditionierte-entspannung/
https://www.easy-dogs.net/konditionierte-entspannung/
https://medicaltraining24.de/konditionierte-entspannung/
Und ich glaube du musst auch einfach ein bisschen geduldig sein. Du hast in kurzer Zeit so viele verschiedene Methoden ausprobiert - von aversiven Reizen (Rütteldose) bis hin zu Belohnungen (Keks beim Reinkommen), dass dein Hund wahrscheinlich auch etwas durcheinander ist. Der muss das ja auch alles erstmal in Ruhe verarbeiten.
Die Rütteldose kann auch dazu geführt haben, dass das Vertrauen (was für's alleine bleiben enorm wichtig ist), seitens des Hundes erstmal etwas in Frage gestellt wurde.
Vielleicht hilft es ja, wenn ihr mal 1-2 Wochen Pause macht, soweit dein Alltag das gerade zulässt und du Marley in der Zeit gar nicht alleine lässt, ihr Vertrauen aufbauen könnt, gemeinsam entspannen und Schlaf nachholen könnt und du die Zeit nutzen kannst dich mal in Ruhe in verschiedene Methoden einzulesen (vielleicht bist du dann auch so vertieft in's Lesen, dass Marley etwas aus dem Fokus genommen wird) und eine für euch passende auszuwählen und einen Plan vorzubereiten, wie man es angeht. Und nach den 1-2 Wochen dann wieder mit dem Training startest, ganz frisch und ohne "Altlasten" und vor allem ohne alles durcheinander auszuprobieren (weil das ist dann nichts halbes und nichts ganzes). Vielleicht kannst du Marley in der Zeit auch mal in Ruhe beobachten, ob er prinzipiell in deinem Zimmer besser entspannen kann oder im Wohnzimmer, wenn auch deine Eltern dabei sind und dir dann für die Zukunft überlegen, ob bei dir im Zimmer alleine bleiben mit geschlossener Tür oder alleine bleiben mit deinen Eltern die bessere Wahl für ihn ist.
Du hast hier ja einiges an Input bekommen und kannst ja mal in Ruhe für dich überlegen, was gut zu euch passen würde und womit du dich wohlfühlst.
BieBoss Mich freut es, dass das mit dem Alleinebleiben bei euch nie ein Thema war und die Hunde das von Anfang so mitgemacht haben! Aber nur weil der Hund aus dem Tierschutz kommt und im Shelter quasi immer "alleine" war, heißt das trotzdem nicht automatisch, dass er das auch im fremden Haus kann. Luna habe ich bspw. auch am Anfang mal alleine gelassen und Türen geschlossen, wenn ich ins Bad gegangen bin etc. In den ersten 2 Wochen war das gar kein Thema und ich habe mir dementsprechend auch keine Gedanken gemacht und mich schon gefreut, dass sie da so unproblematisch ist. Nach 2 Wochen, als sie dann langsam eine Bindung zu mir aufgebaut hatte, fing es aber an, dass das nicht mehr einfach so geklappt hat. Kann gut sein, dass das in vielen Fällen unproblematisch klappt mit Shelter-Hunden, aber Luna bindet sich relativ eng an einen und kannte das Zusammenleben mit Mensch und im Haus vorher überhaupt nicht und dass sie dann in fremder Umgebung, in komplett anderem Kontext, ohne andere Hunde plötzlich doch nicht mehr so unproblematisch alleine bleiben kann, finde ich auch nachvollziehbar.
Und zu Thema "Alleinbleib-Ritual": Im Prinzip hast du ja auch eins aufgebaut, wenn auch "umgekehrt". Deine Hunde haben gelernt "ich rufe dich = du kannst mitkommen" oder "ich sage nichts, ziehe mir einfach nur Schuhe an = bleib liegen"., bei uns ist es halt umgekehrt "ich sage nichts und ziehe Schuhe an = yey, wir gehen zusammen" und "verabschieden und Schlafzimmertür schließen = du bleibst alleine". Ist ja im Prinzip dasselbe in Grün, in beiden Fällen bekommt der Hund ein Signal woran er ist und hat Erwartungssicherheit.
Ansonsten würde ich persönlich meinen Hund nicht "korrigieren", wenn er fiept weil ich mir ziemlich sicher bin, dass er das nicht macht um mich zu ärgern, sondern weil irgendwas dahinter steckt. Der Hund teilt mir damit ja mit, dass er ein Thema mit dem alleine bleiben hat und irgendwas da noch nicht klappt. Klar hört der Hund auf zu fiepen, wenn ich ihn dafür anmotze, aber da würde ich mich immer fragen, ob er gerade damit aufhört, weil es ihm dadurch besser geht (was ich ziemlich sicher nicht glaube, denn nur weil ich meinem Hund ne Ansage mache, hat er ja nicht plötzlich kein Problem mehr damit alleine zu bleiben) oder weil er Angst hat, dass wieder ne Strafe (Anmotzen) folgt, wenn er fiept.
Da muss jeder für sich selber entscheiden. Auch was das Thema Kamera betrifft. Mir ist es super wichtig zu sehen, ob Luna wirklich entspannt schlafen und ruhen kann in meiner Abwesenheit oder ob sie Stressanzeichen zeigt. Nicht jeder Hund bellt oder jault, wenn er gestresst ist beim alleine bleiben. Deshalb gibt es durchaus Hunde, die ein Problem mit dem alleine sein haben, aber das nie rauskommt, weil der Hund ist ja ruhig und die Nachbarn beschweren sich nie.
Das sind natürlich nur meine Ansichten, das ist ja ein Thema, was jede*r für sich selbst entscheiden muss.
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Tatsächlich bin ich diesen klassischen Weg, von wegen Tür schließen - direkt wieder öffnen, gar nicht gegangen. Anfangs musste ich sie zum Glück so gut wie gar nicht alleine lassen, sodass ich den Fokus erstmal auf Vertrauensaufbau gelegt habe. Denn ich denke, je mehr einem der Hund vertraut und darauf vertrauen kann, dass man immer wieder kommt, umso leichter fällt dann auch das alleine bleiben.
Ich geh da seit dem 2. Hund grundsätzlich nen andren Weg: der Hund kennt mich nicht. Braucht mich also erstmal auch nicht. Weder ich noch meine Nähe. Bossi war vorher im Tierheim, Frieda in nem Shelter, Faro im Tierheim. Die waren 24/7 alleine! DA hat sich niemand Gedanken drum gemacht. Glaubt echt irgendwer, die Hunde BRAUCHEN 24/7 den neuen Halter um sich rum, den sie noch gar nicht kennen??
Im Gegenteil. Ich hol die Hunde, wenn ich sie bekomm, heim, ich geh, wann ich lustig bin, komme wann ich lustig bin. Wenn jemand mitkommen möchte, der aber nicht mit soll, gibts körpersprachlich Zeichen (Handfläche zum Blocken), evlt. ein leises "Blib da", und weg bin ich. JEDER Hund kann das verstehen. Und wenn einer mit soll, ruf ich den. Irgendwann kapiert jeder: wenn er gefragt ist, mach ich das schon deutlich, wenn nicht, kann er liegenbleiben. Ganz entspannt. Diue hatten nie ein Problem mit Alleinbleiben, auch wenn ich mir dann mal die Andren geschnappt hab, und derjenige einzeln daheimblieb. Weil Daheim ist ja Zuflucht, da fühlen sie sich dann schon sicher, weil sie oft genug mit den andren Hunden alline waren, und das Alleinbleiben seit Tierheim-Zeit nix Besonderes ist.
Auf Dauer bleibt EINES hängen: die Alte macht, was se will - ABER: sie kommt immer wieder. Und damit entsteht dann das Vertrauen. Nicht, in dem ich erstmal 24/7 um den Hund rum bin, ihm beibringe, daß ich 24/7 verfügbar bin, und dann mühsam monatelang daran übe, daß er doch ohne mich leben kann, wenn ich mal ne Stunde einkaufen gehe. Man kann sich das Leben auch künstlich schwer machen, damits nicht zu einfach ist *gggg
Das darf man natürlich NICHT beim Welpen machen oder so. Aber bei nem ausgewachsenen Hund, der ausm Tierheim stammt, liegt doch nichts näher, als das, was er eh schon KANN (!), nämlich das Alleinbleiben, sofort daheim weiterzumachen, damit er merkt, das ist auch HIER nix Besonderes. Ein Welpe wird ja aus seiner Familie gerissen, war immer sicher bewacht und betreut, wenn ich den dann einfach allein lasse, fühlt der sich dem sicheren Tode ausgesetzt - klar! DA muß man schon schrittweise vorgehen. Das fängt dann da an, daß der Hund im Zimmer bleibt, während ich mich frei bewege in der Bude.
Kann man sich sogar mit nem Welpen versauen, da bin ich ein ganz tolles Beispiel.
Klar, so einen Wuzel sollte man natürlich nicht sofort und frei nach Schnauze alleine lassen, aber wenn man die ersten Wochen, vielleicht sogar Monate ständig um den Hund turnt, nach ihm sieht, die Gedanken bei ihm hat, ihm seine Wünsche von den Lippen abließt und ihn ÜBERALL mit hinschleppt (und das war damals vor 10 Jahren hier der einheitliche Ton), was soll dabei rauskommen?
Bekommen habe ich eine Klette. Im Alltag ist 100% Vertrauen da und wir haben eine wahnsinnige Bindung, auf die wir auch ständig angesprochen werden. Aber die bringt mir halt gar nichts, wenn ich um den Hund herum kein Leben mehr führen kann. Ich brauche IMMER Betreuung, selbst für 10 Minuten Einkauf im Sommer, wenn es im Auto zu heiß wird.
Nie wieder würde ich einen Welpen so großziehen. Mein Alltag geht ab Tag 1 weiter und der Hund läuft mit entsprechender Anleitung einfach nebenher. Relativ schnell sollte dann auch angefangen werden, Räume ohne ihn zu wechseln, den Müll alleine rausbringen und darauf dann weiter aufbauen.
So habe ich es mit Hund 2 gemacht und eigentlich ist sie nicht annähernd so auf mich angewiesen, wie Hund 1. Nur alleine bleiben findet sie genauso bescheiden, weil der Stress, den Hund 1 dabei hat, auf sie übertragen wurde. Also hat man das Problem im Doppelpack. Nicht schön.
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Ich würde nicht all zu viel Hoffnung auf die kondionierte Entspannung setzen. Meist hat man da eine Kombination aus Signalen, die Du genau nicht haben willst.
Im Klartext: Dann, wenn Dein Hund entspannt ist, bist Du dabei. Wenn Du da jetzt noch ein weiteres Signal draufsetzt, lernt der Hund Mensch + das neue Signal. Du selbst bist dann aber immer noch ein wichtiger Bestandteil.
Ich würde lieber auf Abnabelung setzen.
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MelisMarley ja, du hast Fehler gemacht. Weißt du, wer noch? Absolut alle Anwesenden hier.
Also zerfleisch dich deswegen nicht. Das passiert und du bist doch sehr offensichtlich extrem darum bemüht, jetzt eine Lösung zu finden.
Ich bin mit Tieren aufgewachsen. Nicht im Sinne von wir hatten Meerschweine und ein Aquarium, sondern mit Hunden, Katzen, Kaninchen, Schweinen, Geflügel, Kühen, Schafen, Fischen... Irgendein Tier aggressiv? Ich wurde schon als kleines Kind vorgeschickt. Meine Familie hat mich als ich 3 war auf einer Weide vergessen, umgeben von Kühen. Für mich war das vollkommen normal. Dann wurde ich Pflegestelle für schwierige Tiere. Kam doch super mit denen klar, war also naheliegend.
Alt, krank, angstaggressiv, misshandelt, trächtig, dement, schon mehrfach Menschen gebissen alles dabei. Auch Kaliber wie Mali und Mastiff. Ich wurde von denen nie gebissen. Es ist nie irgendwas passiert.
Beeindruckend, wah?
Umso beeindruckender: Der einzige Hund, der mich gebissen hat (angreifende Fremdhunde ausgenommen), und zwar so richtig richtig gebissen - der Zwergpudel meiner Mutter. Zu dem Zeitpunkt war ich 29, 29 Jahre lang jeden Tag mit Tieren zu tun gehabt, und bereits als kleines Kind an Tiere gegangen, an die sich keiner rangetraut hat - und dann mach ausgerechnet ich einen der bescheuertsten Fehler, die man machen kann.
Das hat das Training mit ihm um Monate zurückgeworfen (er hatte auch keine schöne Vorgeschichte).
Hätte aber weder dem Hund noch mir geholfen, sich deswegen schlecht zu fühlen. Auch wenn es mir natürlich immer noch leid tut und ich mir bis heute denke "wie dumm kann man eigentlich sein?".
Aber zurück zum Thema.
Die Tipps, die ich dir gerne mitgeben möchte: 1. Versuch jetzt nicht Methode A bis Z und am besten in drei Tagen. Das Verhalten ist bereits eingeschliffen und benötigt jetzt natürlich entsprechend viel Zeit, um sich zu ändern. Es wird Rückschläge geben. Das bedeutet aber nicht, dass die Methode für euch nicht geeignet ist oder nicht wirkt. Viele geben aber sich selbst und dem Hund meist deutlich zu wenig Zeit, bis tatsächlich eine Veränderung stattfindet und gehen direkt zum nächsten über, das dann hoffentlich die Lösung ist.
Leider bringt das gar nichts, außer Verwirrung und Frustration auf allen Seiten.
2. Wähle etwas, wo du voll und ganz dahinter stehst. Wenn du nicht authentisch bist, wird es nix. Wenn du aber ganz genau weißt, warum du das jetzt so und so machst, hat das eine deutlich höhere Erfolgschance. Und der Grund, warum du das machst sollte nicht sein: Weil das jemand gesagt hat, der meinen Hund nicht kennt.
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BieBoss ich würde deinen Kommentar gerne noch ergänzen. Natürlich kennen Tiere es, im Tierheim allein zu sein. Kennen heißt aber nicht automatisch auch entspannt allein sein können.
Im Tierheim fällt es halt logischerweise nicht so stark auf, wenn sich die Tiere stundenlang bellwimmerknurrend mit Blick auf die Tür gerichtet stressen oder es lässt sich überhaupt nicht vermeiden.
Sie dann direkt alleine zu lassen funktioniert also auch nicht bei allen, nur, weil sie es bereits kennen und dem ausgesetzt waren.
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Wir haben hier auch so ein Modell .Sie wurde samt Geschwistern in der Tötung abgegeben -ist dann ins spanische Tierheim gekommen -dann ins hiesige Tierheim mit noch einem Geschwister. Also richtig Alleinebleiben muss sie erstmal bei Uns. Das ganze noch gepaart mit Angst vor Männern und Angst vorm Autofahren. Sie lebt seit 1,4 Jahren bei Uns.
Es lief wie bei Euch. Alles "Scheiße" ausser Mutti !! Um es mal auf den Punkt zu bringen.
Ich habe auch ,wie ihr, erstmal alles durchgehen lassen um die Schissbüx erstmal vertraulich zu stimmen.
Das Ergebnis -auch wie bei Euch - es ist dadurch zu einem "Pattexeffekt" gekommen. Wir üben übrigens auch noch.
Mittlerweile läuft alles um einiges gechillter ab - und zwar ab dann wo ich konsequent angefangen habe mir das Hundetier von den Hacken zu halten.
Was mir etwas Vorteil verschafft hat war -ich hab vom ersten Tag an begonnen ihr Körbchen zuzuweisen. Somit ist das Körbchen mit Hund langsam aus meiner direkten Nähe ins Nebenzimmer gewandert und wurde dort zugewiesen.
Ich arbeite Nachts in Teilzeit -auch das hat einige Zeit gedauert bis sie bei meinem Mann dann entspannt und ruhig geblieben ist.
Tagsüber ist nochmal eine ganz andere Hausnummer . Wir sprechen auch die Zeiten ab wann ich praktisch das Haus verlasse.
Ich war jetzt gerade erstmalig (auch mit viel Sorge ) ganze 4 Tage weg. Sie lässt sich (das hat Monate gedauert) von meinem Mann streicheln ,füttern,nimmt Leckerlis und spielt mit ihm und legt sich entspannt zu ihm auf Sofa und Bett und schläft auch fest. Gassi gehen oder sie anleinen kann er noch nicht. Sie kann jedoch in den Garten.
All diese erarbeiteten Sachen mal als Grundstein betrachtet -bin ich los. Den Mann noch mit dem wichtigsten Grundsatz "sag ihr was sie tun soll" - sie kennt ja einiges und man kann es auch einfordern - zurückgelassen.
Es hat besser geklappt als erwartet . Klar sie hat gewartet ,sie hat gemault ,sie hat gelegentlich geheult aber sie hat sich auch rausholen lassen bevor sie sich da richtig reingesteigert hat.
Ich sitze auch gerade hier alleine...Madame liegt seit 2 Stunden nebenan und pennt auf dem Sofa. Also auch der auch befürchtete Effekt (hoffentlich wird es nicht noch schlimmer wenn ich so lange weg war ) ist nicht eingetreten.
Was ich damit sagen will...nur Mut, weiter üben ,erstmal die kleinen Dinge die etwas Abstand schaffen und dann gehen auch die größeren Sachen wieder.
Wir sind ja teilweise auch noch beschränkt...also ganz alleine bleiben sind wir bei 20 Minuten. Das ist aber auch eine tägliche Routine -sprich immer gleiches Prozedere wenn ich das Kind von der Schule abhole.
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