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@Balu21
Das hier ist der Post den du lesen solltest bis du ihn wirklich verstanden hast.
So, wie Du das da oben beschreibst, sieht Balu Dich als seinen Schützling.
Von seinem Schützling lässt ein HSH sich enorm viel gefallen, es gibt entzückende Videos von Zicklein, die den HSH als Trampolin benutzen, aber er lässt sich von seinem Schützling nichts "sagen".
Wenn Balu euch beschützt (was von dir ja sogar positiv gewertet wird) seid ihr "Schützling/Herde", das heißt ihr habt nichts zu melden. Du als Mensch musst aber derjenige sein der das sagen hat, vor allem bei einem so großen, starken schutzbereiten Hund.
Du kannst einem Hund doch nicht einfach die Entscheidung überlassen wer sich dir wann und wo nähern darf.
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Oder sei so nett und hilf mir bitte auf die Sprünge, falls ich daneben liege.
Du liegst dahingehend daneben, dass Du denkst, es wäre ok, wenn ein HSH ohne Herde dann halt seine Menschen beschützt.
Nochmal: der Schützling selbst ist nie derjenige, der dem HSH irgendwelche "Anweisungen" geben kann. Oder den der HSH "fragen" würde, wenn ihm eine Situation nicht geheuer ist. Der entscheidet dann selbst, ob das was Gefährliches ist oder ob das "weg kann". Auch beim Schornsteinfeger oder auch bei Tante Hannelore, wenn die von der Toilette zurück kommt und auch irgendwann auf der Hundewiese.
Dem ist das egal, ob sein Schützling "Aus" oder "Nein" ruft.
Das wäre eine sehr gefährliche Kiste.
Du hast noch ein falsches Bild vom HSH im Kopf, wie sie sind, wofür sie eigentlich da wären und wie man sie führen muss, wenn nun mal keine Herde vorhanden ist. Und, ich sags mal so: die Zeit wird allmählich knapp. Der Kerle wird zunehmend erwachsen.
Hast Du einen hsh-erfahrenen Trainer?
Das heisst, Deine Herdenschutzhunde würden Dich nicht beschützen sondern nur Deine Tiere?
Bei uns lebt Balu mit in der Familie und ich denke, er wird und soll auch immer aufpassen. Das das für Fremde nicht ungefährlich ist, das weiss ich.
Aber ich sehe es nicht so, dass Balu nicht auf meine Kommandos hört.
Er hört, allerdings nicht aufs Wort und er lässt sich meistens abrufen, wobei er oft noch eine Ehrenrunde um mich dreht.
Aufs erste Komando funktionieren nur Sachen die ihm Spass machen.
Suchen spielen, wenn ich Futter verstecke oder wir rumtoben.
Aber diese Sturheit, damit kann ich leben. Dominanzverhalten zeigt er mir gegenüber keines.
Ich will nicht abstreiten, dass Balu noch viel bessere Lebensbedingungen bräuchte. Aber er hat eine Aufgabe, Auslauf, Freigang und ist nicht alleine.
Wir sind mal nachts um 22 Uhr im Dunkeln 300m außerhalb vom Dorf, mitten auf dem Feld einer Frau begegnet die walking gemacht hat.
Balu hat sie verbellt und liess sich dann nach 1-2 Ehrenrunden um mich rum, anleinen.
Unser Schreck war gross.
Ich glaube, Balu würde nur innerhalb unserer 4 Wände jemanden ernsthaft angreifen, wenn derjenige Fremd ist und nicht zurück weicht oder uns tatsächlich jemand bedrohlich gegenüber tritt.
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Ja da geb ich Dir Recht. Daran werden wir stetig weiter arbeiten, dass Balu sicherer im Umgang mit Menschen wird und lockerer bleibt, solange ich locker bleibe.
Trotzdem wird er Fremden wohl immer misstrauisch bleiben.
An sich hört er ja auf mich und befolgt alle wichtigen Verhaltensregeln, die bei uns eingehalten werden müssen.
Für die Stadt werd ich mir wohl mal einen Maulkorb zulegen für Balu.
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Was stellst Du Dir denn unter "Dominanzverhalten" vor?
Ich fasse mal kurz zusammen:
Wenn Du nicht aufpasst, hebelt er Deine 100kg ruckzuck aus und hören tut er nur wenn er dann mag, also wahrscheinlich nicht wenn er doch mal blöd durch die Tür flutscht und Schäferhund Bello da grad in der Nähe gassiniert oder der Postbote grad für eine Unterschrift klingeln will... kurzerhand, wenn er grad was anderes im Sinne hat.
Dominanz hin, Dominanz her - wenns drauf ankommt hast Du keinerlei Kontrolle über Deinen Hund.
Du verinnerlichst den entscheidenden Unterschied zwischen Wachen und Schützen nicht.
Wachen: wie von Chris beschrieben, der Hund meldet, den Rest erledigen die Menschen.
Schützen: ihr seid das Vieh, ihr werdet beschützt ob ihr wollt oder nicht.
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Balu wird an jedem Ort seine Herde beschützen und ich werde nicht öfter mit ihm in die Stadt, dass er sich daran gewöhnt, weil er sich nicht daran gewöhnen wird. Es wird uns nur stressen.
Der Herdenschutzhund beschützt nicht zwingend seine Herde. Also euch. Wenn man es genau nimmt schützen sie eine Ressource. Das kann ihr Territorium sein, zb dein Haus oder dein Garten plus alles drumherum. Aber das Territorium ist kein feststehendes, es ist verschiebbar, je nachdem wo man sich aufhält (zB auf einem Campingplatz)
Oder aber sie schützen etwas anderes, ihre Herde, eine Person, die Familie, einen Schuh, was auch immer sie in diesem Moment als erachtenswert finden. Oder anders, je wichtiger ihnen das oder derjenige ist, desto heftiger. Und je mehr Stress diese Hunde haben, umso heftiger fallen sie in ihre Ressourcenverteidigung. Und wenn nötig, dann gehen sie nach vorne und nicht nach hinten. Sie agieren offensiv. Das heißt im Zweifelsfall, wenn sie sich dazu genötigt fühlen, handeln die in Beschädigungsabsicht, dabei werden nicht die Fersen anvisiert. Du wirst also keinen HSH finden, der, wenn er eigenständig handelt und sich nicht von dir beeinflussen lässt im Zweifelsfall davonläuft. Und das ist ein Punkt, den man nicht vergessen darf.
Heißt also auch, wenn du den in eine Stadt schleppst und er Streß bekommt, wird er auch heftiger in seiner Reaktion auf, für ihn in seinen Augen Bedrohliches, reagieren und stärker in die Ressourcenverteidigung fallen. Außerdem sind diese Hunde sehr schnell reizüberflutet. Ich finde es persönlich schon wichtig, dass sie möglichst Vieles kennenlernen, aber das sollte in kleinen wohldosierten Einheiten und Schritten passieren. Schauen lassen, Eindrücke verarbeiten dürfen, Sicherheit bekommen dürfen, einordnen dürfen.
Egal ob das Objekt eine Mülltonne ist, eine Plastiktüte in der Wiese, ein Auto, Menschen oder sonst was. Positiv belegen. Dazu gehört auch, dass du dem positiv eingestellt bist. Die Bewertung muss oder sollte positiv ausfallen.
Wir gehen auch campen mit unserer, sie ist allerdings ja auch nur ein HSH Mix. Auch auf Campingplätze, auch freistehend in der Pampa. Es geht, aber es ist jetzt nicht wirklich tiefenentspannend. Es ist immer mehr Planung, Management und immer muss man ein Auge auf die Umgebung halten, egal ob freistehend oder auf dem Platz. In der Pampa stehen findet unsere übrigens super. Aber wenn ich nicht aufpasse, macht sie das halt. Und das ist halt ziemlich blöd, wenn einer plötzlich ums Eck kommt und ich ein Nickerchen halte.
Das er dich schützt finde ich erstmal gar nicht besonders, denn das liegt ihm nunmal in den Genen, nur wenn er sich von dir nicht mehr beeinflussen lässt, wird's zum Problem. Und ein Hund, der dich beschützen will oder überhaupt schützt, ist nur in der Vorstellung ganz nett. Und wenn sie erwachsen werden, dann werden sie auch ernster. Es ist vorrangig wichtig, dass du an deiner Beziehung zu ihm arbeitest.
Diese Hunde treffen eigene Entscheidungen und diese sind nicht unbedingt kompatibel mit unserer Umwelt hier. Also musst du mit ihm an den Punkt kommen, indem er zwar gerne eine Entscheidung selbstständig treffen möchte, sich aber auf eine Entscheidung, die du triffst einlässt, auch wenn sie in seinen Augen völlig unsinnig ist. Dazu braucht es Beziehungsarbeit, du musst eine gute stabile Beziehung aufbauen. Ohne die läuft nichts. Und du wirst lernen einen guten Rundum Blick zu haben, immer, immer deine Umgebung zu scannen. Wie dein Hund. Und lerne ihn lesen.
Er hört, allerdings nicht aufs Wort und er lässt sich meistens abrufen, wobei er oft noch eine Ehrenrunde um mich dreht.
Aufs erste Komando funktionieren nur Sachen die ihm Spass machen.
Und wenn er in diesem Moment andere Prioritäten setzt wie du, dann kommt er halt nicht. Und wenn diese Priorität ist, der Typ da vorne, in 200m Entfernung, der darf da gerade nicht gehen, dann hast du die Arschkarte. Leine dran. Denn sonst kommt er erst, wenn der Typ dort ist, wo er Balus Meinung nach sein sollte, nämlich weit weit weg. ( je nach Charakter und Impulsivität stehen sie auch mal drüber oder reagieren halt entsprechend) Und je nachdem wie sich da dann das Gegenüber verhält, kann aus einem Scheinangriff auch Ernst werden.
Sichere ihn ordentlich, und schau doch mal, ob du jemanden in deiner Nähe findest, der sich wirklich mit HSH auskennt. Vielleicht weiß jemand einen guten Trainer, wenn du hier sagen magst wo du ungefähr herkommst.
Das sind richtig tolle Hunde, aber wenns blöd läuft, dann halt richtig.
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Ich lese hier Folgendes, was mich schon die Stirn runzeln lässt.
1. Er geht nach vorne und "nimmt" dich dabei mit - kein Grundgehorsam und keine Kontrolle vorhanden.
Er entscheidet über dich hinweg, wie eine Situation einzuschätzen ist.
2. Wenn ihr spielt, beisst er dich, bis du blaue Flecken hast - da geht bei mir schon das Warnlicht an. Glaub mir, das ist nicht die Norm. Da läuft etwas zwischen euch schief.
3. Er hört nur, wenn du ihn zu etwas rufst, worauf er gerade Bock hat.
Ansonsten macht er erst mal sein Ding und kommt dann.
Jetzt nimm nur mal die 3 Punkte und du verstehst, was wir dir sagen wollen.
Zusätzlich zu diesen 3 Problematiken kommt eine Frühkastration, eine mangelhafte Prägung und dann eben noch die Genetik.
Ich glaube, das wird keine leichte Aufgabe, vor allem, weil du stark umdenken musst.
Ich wünsche euch alles Gute!
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@ Tinka
Vielen Dank.
Na endlich jemand mit HSH Erfahrung und den Hund als Faniliennitglied haltend.
Genau das werde ich machen, stetig daran arbeiten.
Von 1999-2012 hatte ich einen Pittbull/Staffordshiremix Rüden.
Einen grossen kräftigen Burschen von 40kg.
Die Gegend zu scannen bin ich schon lange gewohnt, damals war eine regelrechte Hysterie und man musste immer vorausschauend laufen, dass ja kein Unfall passiert. Der Hund war lammfrom, aber die Menschen nicht.
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@ Zuccini.
Damals hab ich mit 2 Pittbulls richtig Wildsau gespielt und mich hat einer der beiden KO geschlagen, als er mit seinem Schädel gegen meinen Kopf geknallt ist.
Balu beißt mich niemals um mir weh zu tun. Wenn wir toben, dann ist das eine Art Ringkampf auf dem Boden, im grossen Bett oder auf der ausgeklappten Couch.
Da müssen keine Alarmglocken angehen.
Balu ist nicht mal 1.5 Jahre und wir machen Fortschritte. Klar arbeiten wir weiter und Erfolge sind sichtbar, aber auf die Arbeit war ich von Anfang an eingestellt.
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@ Tinka
Vielen Dank.
Na endlich jemand mit HSH Erfahrung und den Hund als Faniliennitglied haltend.
Genau das werde ich machen, stetig daran arbeiten.Himmel, ich hätte nicht vorhin nochmal reinschaun dürfen. Dir ist schon klar, dass du mich jetzt um meinen Schlaf gebracht hast (und die rolligen schreienden Katzen unter meinem Fenster helfen auch nicht gerade).
Warum nur hab ich mit der Aussage ein Problem
Nein, nein, nein und nochmal nein. Bitte ... such dir in deiner Nähe einen wirklichen Fachmann/Profitrainer oder Frau in Sachen Herdenschutzhunde, einen der nicht nur mal kurz an einem vorbeigeschrammt ist und geh da hin.
In echt, so von Mensch zu Hund und Mensch.
Dein Hund ist, wie alt?, keine 1 1/2 Jahre und es läuft grad manches in die falsche Richtung. Das musst du ändern. Warum landen die meisten HSH so mit 3 -4 Jahren im TH, werden abgegeben? Die werden da erst erwachsen und spätestens dann kommen viele damit nicht mehr zurecht. Und da sitzen die dann, weil sie keiner mehr nimmt.
Die sind so toll und unfassbar genial, aber wenn du das verbockst, dann kanns halt brandgefährlich werden. Bitte nimm dir das zu Herzen. Ich weiß jetzt schon wie dieser Thread endet und mir blutet jetzt schon das Herz. Und eigentlich wollte ich nie mehr was schreiben und auch nichts mehr hier lesen, weils mich nur unglaublich stresst und mir den Schlaf raubt.
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Das heisst, Deine Herdenschutzhunde würden Dich nicht beschützen sondern nur Deine Tiere?
Der Herdenschutzhund ist darauf selektiert zusammen mit seinem Menschen das Vieh gegen andere Caniden zu beschützen. Er soll dabei zusammen mit seinem Menschen arbeiten. Der Mensch wird dabei nicht beschützt, sondern ist derjenige, der das Wachen mit lenkt und anleitet. Beschützt werden die Schafe (bzw. das Vieh.). Es sind Hunde für behirtete Beweidung. Das heißt, der Mensch ist immer mit dabei und entscheidet auch mit was gefährlich ist fürs Vieh und was nicht. Herdenschutzhunde sollen in erster Linie die Gegend beobachten und nur agieren, wenn Gefahr droht. Ein HSH, der wahllos bei jedem Außenreiz abgeht, ist nicht brauchbar. Der bringt viel zu viel Unruhe in die Herde und verpufft sinnlos Energie.
Das ist aber genau das, was man oft sieht, wenn diese Hunde in Händen ohne Vieh landen und als Hofwächter betrachtet werden. (Du hättest Dir lieber einen Spitz kaufen sollen. Der bringt das mit, was Du willst.)
Du hast ein völlig falsches Bild von der Rasse. Der Vergleich zu einem Pitbull-Staff-Mix ist so, als ob Du einen Bagger mit einem Fahrrad vergleichst.
Dein Hund sieht in Dir derzeit ein Schaf.
Such Dir einen Trainer, der sich damit auskennt und lass den Hund um Gottes willen nicht mehr frei herumrennen, wenn Dir Menschen und Hunde begegnen könnten. Das wird schief gehen auf Dauer ...
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