Jungen HSH öfter Stressituationen aussetzen?

  • such dir doch einfach Antworten aus, die dir gefallen... Hier haben dir jetzt 3 Menschen mit richtig viel Erfahrung geantwortet. Nimm doch einfach an was diese so einheitlich schreiben.

  • tinkar


    Warum malst Du so schwarz?


    Ihr habt doch Euren Hund auch unter Kontrolle bekommen. Warum soll mir das nicht auch gelingen? Ich habe viel Erfahrung mit Hunden.

    Wenn ich sehe, welche Fortschritte Balu seit August gemacht hat, bin ich mir sicher, Balu wird bei uns in der Familie bleiben.


    Viele HSH landen im Tierheim weil deren Besitzer überfordert sind.

    Ich bin weder überfordert noch bin ich vom Verhalten meines HSH überrascht.

  • Das Problem ist einfach folgendes:

    Bist du das Schaf (oder das Rind, ...) fuer deinen Hund, erlaubt er dir sehr viel (er erlaubt es dir, nicht andersrum!). Im Falle eines Falles laesst er sich von dir aber absolut nichts sagen, setzt dir eine deutliche Grenze und macht sein Ding. Ob dir das gefaellt oder nicht. Uebrigens auch unabhaengig davon, ob es dem anderen Menschen oder Hund gefaellt.


    Wenn dich typisches HSH-Verhalten (und das was deiner zeigt sind ja erst die Ansaetze!) nicht ueberrascht, wieso genau nimmst du ihn dann mit in die Stadt, laesst ihn an dir kleben und dich als das sehen, was er beschuetzen muss? :???:

  • Das heisst, Deine Herdenschutzhunde würden Dich nicht beschützen sondern nur Deine Tiere?

    Das Schutzverhalten von HSH ist etwas sehr Differenziertes.

    Die sind dafür da, im Team aus mehreren Hunden, mit der Herde und dem "Hirten" zu agieren.

    Würde ein Braunbär meine Rinder angreifen und sich dabei einen der Hunde packen, würden sie sich gegenseitig unterstützen.

    Würde der Braunbär mir seine Rachenmandeln zeigen, würden sie mich unterstützen.

    Das ist aber etwas anderes als das typische Schutzverhalten den Rindern gegenüber.


    Bei uns lebt Balu mit in der Familie und ich denke, er wird und soll auch immer aufpassen. Das das für Fremde nicht ungefährlich ist, das weiss ich.

    Meine HSH sind übrigens auch eng am Menschen.

    Durch die unmittelbare Zusammenarbeit im Herdenschutz weit mehr als das als reiner Familienhund der Fall ist.

    Er hört, allerdings nicht aufs Wort und er lässt sich meistens abrufen, wobei er oft noch eine Ehrenrunde um mich dreht.

    Aufs erste Komando funktionieren nur Sachen die ihm Spass machen.

    Das sehe ich sehr, sehr kritisch.

    Warum?

    Weil Balu jetzt grad noch in einem Alter ist, in dem das alles noch recht problemlos fluppen sollte.

    Ein ganz häufiger Werdegang bei HSH in Privathand ist der, dass die Halter sich lange Zeit fragen, was andere HH nur immer mit dem HSH-Getue haben, der Hund ist doch lieb und hört ganz gut und dass er ein wenig wacht und aufpasst, ist doch was Feines.

    Bis der Kerle dann von einem Moment zum nächsten erwachsen wird und das Schutzverhalten sich explosionsartig von Level 1 wie bisher beim Junghund auf Level 3500 wiederfindet. Dann einen Hund zu haben, der bis dato nur larifari "gehört" hat, ist eine Katastrophe.

    Das typische Abgabealter von HSH ins Tierheim wegen nicht mehr handlebarer Probleme, liegt bei 2 Jahren. Und dann sind sie noch lange nicht ganz erwachsen.

    Diese Abschirmungs-Ehrenrunde um Dich rum ist ein ganz drastisches Warn-Signal, dass Ihr grad in eine falsche Richtung abbiegt.

    Nimm das bitte unbedingt ernst!

    Aber diese Sturheit, damit kann ich leben. Dominanzverhalten zeigt er mir gegenüber keines.

    Meine Hunde sind z. B. überhaupt nicht stur.

    Aber sie sind absolute Fremdsprachen-Künstler - sonst könnten sie nicht mit so vollkommen anders gestrickten Tierarten wie Schafen oder Rindern als soziale Gruppe zusammenleben.

    Jedes nicht sofortige Befolgen eines eigentlich sitzenden Abrufs, ist die klare Aussage des Hundes, dass er Dich nicht für voll nimmt.

    Das geht auch ganz subtil - z. B. indem der Hund zwar kommt, wenn man ihn ruft, aber dabei trödelt er extrem, kommt nur schlurfenden, schleppenden Schrittes, muss unterwegs noch hier und da schnuppern und markiert noch 3 Meter von Dir entfernt an einem Grasbüschel.

    Ich will nicht abstreiten, dass Balu noch viel bessere Lebensbedingungen bräuchte. Aber er hat eine Aufgabe, Auslauf, Freigang und ist nicht alleine.

    Ich glaub nicht, dass hier irgendjemand das in Frage stellt.

    Was noch fehlt, ist das grundlegende Verständnis, wie diese Hunde ticken. Dann kann man sie besser lesen und lenken.

    Ich glaube, Balu würde nur innerhalb unserer 4 Wände jemanden ernsthaft angreifen, wenn derjenige Fremd ist und nicht zurück weicht oder uns tatsächlich jemand bedrohlich gegenüber tritt.

    Als Schützling des Hundes stünde man dann ohnmächtig und hilflos daneben und müsste dabei zusehen, wie 60 kg Hund völlig ausser Kontrolle sind und ernsthaften Schaden anrichten. Das kann niemand wollen. Wirklich nicht.


    Hier ist vor 2 Jahren mal ein Feriengast-Kind an den Zaun gerannt gekommen, gestolpert und durch den E-Zaun in den Rinderauslauf gefallen. Die Hunde haben die neugierigen Rinder vom Kind weggedrückt (nicht lassie-mäßig, sondern schlicht, um die Rinder aus einer seltsamen Situation rauszuhalten) und das Kind in Ruhe gelassen.

    Ähnlich haben sie sich einem völlig vertüddelten alten Hund gegenüber verhalten, der aus Versehen unterm E-Zaun durchgeschlüpft ist. Dem haben sie sich nur in den Weg gestellt und ihn wieder ziehen lassen. Der hatte nichtmal Kangalspucke am Fell.

    So hochdifferenziert können HSH agieren, Situationen bewerten und adäquat damit umgehen, wenn sie während der Junghund-Entwicklung immer wieder feedback vom Halter bekommen haben, was "gefährlich" ist und was nicht.

    Die müssen nicht, nur weil einem nachts beim letzten Spaziergang wer begegnet gleich in den Verteidigungsmodus fallen. Andere Leuts DÜRFEN da draussen genauso rumlaufen, wie wir auch.


    Da waren wir bei einem befreundeten Schäfer zu Besuch - HSH sollten vom Halter abgenickten Fremden gegenüber neutral bis freundlich sein:

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    Das ist einer meiner Rüden, als ein BR-Team bei uns gefilmt hat:

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    Meine Hunde müssten sich nicht von Fremden streicheln lassen - sie haben jederzeit die gelernte Option auf Abstand zu bleiben. Aber Besucher, die ich abnicke, werden absolut neutral behandelt. Auch völlig Fremde, wie z. B. Wanderer, die auf ein Gespräch an den Zaun kommen.

    Mal fabuliert: hätte dieser Kamera-Mann plötzlich ein Messer gezückt und wäre schreiend auf die Rinder losgelaufen, hätten die Hunde darauf selbstverständlich reagiert. Aber nicht mit einem Angriff. Sie wären ihm ständig vor die Füße gerannt, um ihn zu stoppen, sie hätten ihn als nächstes vermutlich angesprungen und umgeworfen, wäre er dann auf allen Vieren weiter Richtung Rinder, hätten sie ihn z. B. am Handgelenk oder an der Hose gepackt und festgehalten. Sie hätten zwölfendrölfzig unblutige Wege gefunden, den Mann von einem Angriff auf die Rinder abzuhalten. Um von reinen VERTEIDIGERN angegriffen zu werden, muss man sich schon richtig ins Zeugs legen.


    So funktionieren saubere HSH - ein HSH, der irgendwo in der Schwebe ist, weil ihm nicht klar ist, wen oder was er eigentlich schützen soll, dem seine Genetik aber vorgibt, genau das tun zu müssen, ist ein höchstgradig verwirrter Hund, der nicht so recht weiß, wohin mit seinen Anlagen. Ihm das zu zeigen, ihm zu zeigen, wie weit seine Handlungskompetenzen gesteckt sind, dafür bist Du als Halter da.

  • such dir doch einfach Antworten aus, die dir gefallen... Hier haben dir jetzt 3 Menschen mit richtig viel Erfahrung geantwortet. Nimm doch einfach an was diese so einheitlich schreiben.

    Meine Eingangsfrage wurde ja beantwortet und damit bin ich zufrieden.


    Alles andere scheint mir hier Schwarzmalerei und kommt mir bekannt vor.

    Als ich mit Anfang 20 meinen Buddy (Pittbull/Staffordshiremix) bekam, haben mir so viele hunderfahrene Leute versucht den Hund auszureden und die gruseligsten Zukunftsvisionen gemalt.


    Alle haben sich geirrt und ich hab auf mein Herz gehört.


    Letztendlich ist auch Balu nur ein Hund und er bringt rassebedingte Eigenheiten mit, die es zu kontrollieren gilt.

    Und das werde ich heute und auch wenn Balu ausgewachsen ist.


    Da ich ein sehr selbstsicherer Mensch bin und mich im Leben durchsetzen kann, glaube ich nicht, dass sich mein Hund jemals führungslos sieht und meint, er muss besser entscheiden als ich.


    Jetzt kommt grad der Postbote und Balu macht keinen Muck. Luftlinie 3m bei offenem Wintergarten.

    Am Anfang ist er noch ausgeflippt, aber er knurrt nicht mal mehr ohne dass er jemals am Postboten schnüffeln durfte oder Kontakt zu ihm hatte. Und es kommt auch nicht immer der gleiche Postbote.


    Für mich ein Zeichen, dass Balu sich an mir orientiert und es in die richtige Richtung läuft.

  • Ich frag mich gerade, warum du dich überhaupt informieren wolltest, wenn du doch angeblich schon voll im Bilde bist?


    Wenn du schon den totalen Plan hast, dann hättest du die Eingangsfrage doch gar nicht erst stellen müssen.


    Du selbst hast Sachen angesprochen, die Rassekenner eben zielsicher als problematisch erkennen. Weil sie tatsächlich Wissen und Erfahrung mitbringen. Davon könntest du ganz klar profitieren. Wenn du aber dicht machst, weil dir dein Ego wichtiger ist, hast du hier verdammt wertvollen Rat kostenlos verschenkt. Weil was? Mimimi, ich möchte keine Kritik hören und es ist nicht alles aktuell schon perfekt? Das ist doch albern. Nimm es doch einfach für dich und einen Hund mit, BEVOR etwas Blödes passiert.

  • Warum nur fällt mir gerade das Lied der Pipi Langstrumpf ein….


    Es zweifelt doch keiner daran, dass du deinen Hund liebst, dein Bestes gibst. Es will dir auch keiner sagen, du bist ein „Weichei“ oder sonstiges ( Sorry, mir ist kein besseres Wort eingefallen).

    Allerdings liest sich alles mit der rosa-romantischen Brille, und das finde ich sehr schade und noch dazu sehr gefährlich.

    Vielleicht ist es auch schwierig, sich jetzt hier als selbstsicherer Mensch zu outen und zu sagen, verdammt, da läuft was schief, ich muss was ändern. Vielleicht denkst für dich im stillen Kämmerlein mal drüber nach….ich kann’s nur hoffen, für dich, für Balu und für den Rest in deiner Umgebung….

  • Das Problem ist einfach folgendes:

    Bist du das Schaf (oder das Rind, ...) fuer deinen Hund, erlaubt er dir sehr viel (er erlaubt es dir, nicht andersrum!). Im Falle eines Falles laesst er sich von dir aber absolut nichts sagen, setzt dir eine deutliche Grenze und macht sein Ding. Ob dir das gefaellt oder nicht. Uebrigens auch unabhaengig davon, ob es dem anderen Menschen oder Hund gefaellt.


    Wenn dich typisches HSH-Verhalten (und das was deiner zeigt sind ja erst die Ansaetze!) nicht ueberrascht, wieso genau nimmst du ihn dann mit in die Stadt, laesst ihn an dir kleben und dich als das sehen, was er beschuetzen muss? :???:

    Balu musste gestern mit in die Stadt, weil ich einen Döner essen wollte.

    Ausserdem werden wir heute campen gehen und ich weiss nun, dass wir auf keinen Campingplatz fahren.


    Bezüglich dem gegenseitigen Respekt Mensch-Hund sehe ich es bei allen Hunden so, dass ich mir das Vertrauen meines Hundes erarbeiten muss, so dass er sich alles von mir gefallen lässt. Egal wie gross oder klein mein Hund ist.

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